Storchenkamera

Storchentagebuch 2002
...was bisher geschah

Teil 13

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4. Jul. 02

Ihr Tagebuchschreiber wird in den nächsten Tagen wieder fleißig beringen. Deshalb muss das Tagebuch etwas kürzer gehalten werden. In der nächsten Woche kann er dann über „seine“ Nester einen kurzen Bericht abgeben. So befand ich mich zu der Zeit, in der in Vetschau Junge beringt wurden, ebenfalls in einem Storchennest und zwar in Gunzenhausen. Dort hatten zwei Junge das Beringungsalter erreicht und erfreuten sich mit etwa 30 Tagen bester Gesundheit. Leider war das Wetter nicht besonders gut, es regnete und war sehr kühl. Trotzdem bestand zu keiner Zeit irgendeine Gefahr für die Jungen. In diesem Alter werden sie von den Eltern nicht mehr gehudert und können und müssen dann mit jeder Wettersituation alleine zurecht kommen. Als die Drehleiter der Feuerwehr vom Nestrand weggeschwenkt war, erschien ein Altstorch am Nest und fütterte, als ob nichts geschehen wäre. Von diesem Gefühl ist unser Rudi noch ein knappes Jahr entfernt. Er wird – sein Überleben vorausgesetzt – sicher im nächsten Jahr versuchen in Dinkelsbühl oder an einem anderen Ort zur Brut zu schreiten. Ob mit oder ohne Resi spielt dabei keine Rolle. Die Karten werden dann wieder neu gemischt. Rudi bleibt auf alle Fälle – wenn ihm nicht auch noch etwas zustößt – seinem Nest für die nächste Zeit treu. Er gehört mittlerweile zu Dinkelsbühl und wird, wenn alles gut geht, auch die bald beginnende Kinderzeche aus luftiger Position erleben. Während ich diese Zeilen schreibe – es ist 21:23 Uhr -  liegt und steht Rudi schon seit über einer Stunde im Nest und wird auch eine weitere Übernachtung durchziehen. 

(
An das Alleine-Sein kann man sich gewöhnen!

5. Jul. 02

Meine Einschätzung, dass die Reparatur der Kamera endgültig für „klare“ Verhältnisse gesorgt hätte, musste heute am frühen Morgen schon wieder revidiert werden. Um 6:45 Uhr stand Rudi in einem zart vernebelten Nest, obwohl draußen eitel Sonnenschein herrschte. Der zarte Kondenswasserfilm lichtete sich jedoch schon bald von den Rändern her, so dass die Hoffnung vorherrschte, es könne auch ohne erneuten Feuerwehreinsatz ein klares Bild entstehen. Und so kam es dann auch! Mal sehen, ob sich in den nächsten Tagen die Situation wieder beruhigt und Trübungen die Ausnahme bleiben.

 
Vernebelter Rudi

In den frühen Nachmittagsstunden hatte ich einige Male den Eindruck, als ob Rudi einen fremden Storch im Luftraum über Dinkelsbühl erblickt hätte. Mit weit ausgestellten und heftigst pumpenden Flügeln signalisierte er die Besitzansprüche auf sein Nest in eindeutiger Weise. Leider lieferte der Blick durch die Storchenkamera keinen Beweis für das Erscheinen eines zweiten Storchs.


Der scheint wieder abgezogen zu sein!

Ihr Tagebuchschreiber war auch heute im Einsatz für die Wissenschaft. Er beringte in Herrieden an der Altmühl mit Hilfe der Herriedener Drehleiter das einzige Junge im dortigen Storchennest. Da das Wache schiebende Männchen erst sehr spät abflog, gelangen schöne Schnappschüsse dieses beringten Storches mit seinem knapp vier Wochen alten Jungen. Obwohl ich die Beschriftung des gelben Farbringes schon früher ablesen konnte, war es bisher nicht möglich, wer den Ring angebracht hat. Es muss jedoch in einem Gehege oder einer zooähnlichen Einrichtung geschehen sein, denn eine Vogelwarte verwendet keine derartigen Markierungen. Was auf dem sehr schmalen Aluring steht, konnte ich bisher noch nicht ermitteln. 


Die Drehleiter fährt vor dem Storchentor vor

Familienidylle

Das einzige Junge nach der Beringung

Nach dem üblichen Hin und Her im Verlauf des Tages kam Rudi erneut zum Übernachten ins Nest.

6. Jul. 02

Regen empfängt unsere Sehergemeinde am heutigen Morgen und das Bild der Kamera ist dennoch ungetrübt Das macht Hoffnung, dass nun für alle Zeit das Wasser aus dem Gehäuse gewichen ist. Rudi wartet derweil weiter auf einen möglichen Partner.


Ob Resi wohl wieder kommt?

Da ich auch am heutigen Tag nicht nur das Nest in Dinkelsbühl im Auge behalten kann, sondern in Sachen „Beringung“ im Frankenland unterwegs bin, komme ich erst um 14:22 Uhr wieder durch unsere schöne Stadt an der Wörnitz. Und was sehen meine müden Augen? Im Nest auf dem alten Rathaus stehen doch wieder zwei Störche einträchtig nebeneinander. Ihr immer noch ungläubiger Thomas macht zur Sicherheit einige Fotos, damit auch die letzten Zweifel beseitigt sind und glaubt schließlich auch, was er da gesehen hat. Aus dem Hause Wilfling kommen Schnappschüsse, die beide Störche kurz nach 14 Uhr im Nest zeigen. Also kam es etwa zu diesem Zeitpunkt zu einer Wiedervereinigung.

Ist es nun Resi, die sich nach 13-tägiger Abwesenheit erneut am Nest eingestellt hat? Ist es eine Neue? War Rudi die ganze Zeit weg und Resi diejenige, die uns die Treue gehalten hat? Ist nun Rudi zurück oder hat ein neuer Rudi Einzug gehalten? Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten und jeder darf sich seine, ihm am besten zusagende Lösungsmöglichkeit wählen. Ich wähle für mich auch eine aus, obwohl ich nicht sagen kann, dass sie die richtige darstellt. Da beiden Störchen besondere Kennzeichen fehlen und auch keiner der beiden beringt ist, müssen wir uns auf Spekulationen einlassen.

Also: Rudi hat heute seine Resi wieder gefunden. Ich wähle diese Möglichkeit, kommt sie unserer Verbundenheit zu beiden doch am nächsten. Nach einer so langen Trennung müssen sich beide erst wieder etwas beschnuppern. Es ist noch nicht wieder die ganz alte Eintracht. Am Abend beweist das wieder-vermählte Paar noch seine Unsicherheit. Rudi residiert wie gewohnt im Nest, seine Partnerin muss in der Zwischenzeit mit einem Platz auf dem Dachfirst vorlieb nehmen (aber das kennen wir ja schon von früher!). 


Rudi, wann lässt du mich wieder zu dir?

Wenn du klapperst, komme ich!

Um 20:52 verlässt Resi ihren Platz auf dem Dach, Rudi folgt ihr eine Minute später. Als nach einer Stunde Rudi wieder im Nest erscheint, warte ich angestrengt auf seine Partnerin. Bis zum Einbruch der Nacht fasst sie jedoch weder im Nest noch an anderer sichtbarer Stelle Fuß. Und an diesem Punkt gebe ich unserem Gästebuchschreiber Ulrich vollkommen Recht: Resi muss in der Nähe (möglicherweise auf dem Kamin hinter der Kamera) einen Schlafplatz gefunden haben. Ins Nest darf sie heute Abend noch (?) nicht. Hätte, wie Ulrich weiter vermutet, Rudi seine alte Partnerin anders behandelt und sie sogleich akzeptiert? Ist also die „Jetzige“ doch eine neue Störchin? Einen kleinen Denkzettel braucht Resi vielleicht doch wegen ihres langen Ausbleibens! So darf es nicht überraschen, wenn ihr Rudi in dieser Nacht noch die kalte Schulter zeigt und nicht mit ihr das Bett teilen will. „Warte bis morgen, dann kannst du vielleicht wieder mit mir gemeinsam schlafen“, scheint sich Rudi an diesem wieder lauen Sommerabend zu denken. 

7. Jul. 02

 

Irgendwann zwischen dem Morgengrauen und 8:00 Uhr ist es passiert. Rudi und Resi vereint im Nest! Und so wie es aussieht, wird es nun auch wieder bleiben. Es liegt schon eine eigenartige Dramatik in den diesjährigen Abläufen um unser Nest. Was wir schon alles durchleiden mussten, überstieg bisweilen die Kräfte einiger Mitarbeiter und Fans unserer Storchenkamera. Doch alles wendete sich immer zum Guten. Und was seit gestern Nachmittag passiert , fügt sich nahtlos in diese Reihe. Die neuesten Bilder schließen passgenau an den Sonntag vor 14 Tagen an, an dem das nun beendete Drama um Resi begann. 


Ich habe dir verziehen, Resi!

Bin wieder da!
J
Jetzt bleiben wir aber bis Ende August zusammen!

Um 12:42 passierte schließlich das, worauf ich schon die Stunden vorher gewartet hatte und was Resi immer wieder geschickt vermeiden wollte. Zur angegebenen Zeit fand der erste Paarungsversuch statt. Dass es dabei zu einer regelrechten Vergewaltigung durch Rudi kam, gibt der Geschichte noch eine pikante Note. Resi wähnte sich im Liegen vor solchen Attacken relativ sicher. Doch sie hatte die Rechnung ohne den Storchenmann gemacht. Dieser sprang trotzdem auf den Rücken Resis und zeigte ihr, was Sache ist. Eine Vollzugsmeldung konnte bei der fehlenden Bereitschaft Resi noch nicht gegeben werden. Aber es wird der Tag oder die Stunde kommen, an dem oder zu der...

Inzwischen konnten wir den Bericht über den zweiten Reparatureinsatz der Feuerwehr vervollständigen.

Dass die beiden schließlich das Nest während der restlichen Zeit des Tages mieden, passt in unseren von früher gewohnten Stundenplan. Auch vor der Trennung des Paares lief der Tag in gleicher Weise ab. Nun galt es nur noch, gespannt auf die abendliche Rückkehr der Wieder-Vereinten zu warten. Heute sollte Resi nach meinen Beobachtungen und den Verhaltensweisen des gestrigen Tages wieder bei Rudi im Platz finden dürfen. Und obwohl die „Hauptkamera“ während weiter Strecken des Nachmittags kein Bild lieferte und auch die Notcam weithin ihren Dienst einstellte, gelang es Andreas Kamm wenigstens die Ersatzlösung zu aktivieren, so dass wenigstens alle 20 Minuten ein Bild geliefert wurde. Und der Einsatz lohnte sich: Kurz nach 20:30 Uhr – gerade waren wieder 20 Minuten vorüber – blitzten im vorher leeren Nest zwei schwarz/weiße Federbälle auf. Resi und Rudi waren eingetroffen. Und an dieser neuen Zweisamkeit für die Nacht sollte sich auch bis zur völligen Dunkelheit nichts mehr ändern. Beide verstanden sich wie in alten Tagen. (Siehe auch Titelbild zu diesem Tagebuchteil.) Es wurde gekrault, es wurden im Liegen und im Stehen Zärtlichkeiten ausgetauscht und vielleicht passierte unter Ausschluss der Nestbeobachter noch mehr! Doch hier hüllt sich das Mäntelchen des Schweigens über unser Traumpaar. Als ob die Technik ebenfalls ihre Freude darüber zum Ausdruck bringen wollte, lief zu später Stunde auch das Bild der „Hauptkamera“ wieder. 

08. Jul. 02

Morgenstund hat Gold im Mund! – Wenn ihr Tagebuchschreiber als eine seine ersten Taten am frühen Morgen den Computer anwirft und sich ins Internet einwählt, wird er meistens mit „Storch“ belohnt. Dass es jetzt wieder zwei sind, die da um 6:45 Uhr in die Kamera grüßen, vermittelt gleich doppelte Freude. 


Resi, der Tagebuchschreiber hat sich gerade eingeloggt
und wir sind leicht vernebelt.

Doch bald überzog das vorher klare Bild erneut ein leichter Nebelschleier. Was man davon halten soll, ist mir nicht ganz klar. Die Nacht war relativ frisch – so gerade 10 Grad – und im Augenblick brennt die Morgensonne im Verhältnis dazu doch schon mächtig auf das Kameragehäuse. Sollten große Temperaturunterschiede momentan noch für dieses Beschlagen verantwortlich sein? Nur gut, dass der „neblige Eindruck“ bald wieder verfliegt und ein einwandfreies Bild zurückbleibt. Der Montag verspricht, sich erneut in die Reihe der heißen Tage einzureihen. Solange die Temperatur bis in die Mittagsstunden nach unter der 30 Grad - Marke blieb, konnte unser Paar viele Stunden ununterbrochen am Nest beobachtet werden. Nun heißt es aufzupassen, wann uns Resi und Rudi ihre weißen Beine erneut präsentieren (thermoregulatorisches Beinkoten!). Ein weiterer Hinweis auf hohe Temperaturen ergibt sich aus den ständig geöffneten Schnäbeln der Störche. Über diese Körperöffnung geben Vögel, ähnlich wie Hunde, die ebenfalls über keine Schweißdrüsen verfügen, überschüssige Wärme ab.


Rudi, wir sollten mal wieder abfliegen!

Nach 14 Uhr, das Thermometer war bei 30 Grad angelangt, verließen beide Störche ihre Behausung und erst um 20:24 Uhr gab es ein weiteres Mal einen abendlichen Anflug und eine weitere gemeinsame Nacht. Dass die beiden auch wieder mehr Nestbauaktivitäten zeigen und der eine oder andere Zweig oder die eine oder andere Fuhre Gras eingetragen werden, konnten aufmerksame Seher am heutigen Tag beobachten.

Jetzt am Abend ist es
wieder angenehmer!
Das hatten wir schon vor ein
paar Wochen: Synchron-Bauen
09. Jul. 02

Der Technik scheint der Durchbruch gelungen zu sein. Der zweite Tag ohne einen einzigen Bildausfall ist ein Nachricht wert! Ein Hoch auf Andreas Kamm, der die bisherigen Probleme allerdings nicht zu verantworten, sondern immer eher machtlos mit dem großen Spieltrieb von Helmut Wilfling zu kämpfen hatte. Wenn Helmut seine Technik-Begeisterung etwas zügelt, sollte es beim derzeitigen Zustand bleiben.

Rudi und Resi haben wie versprochen ihre „weißen Strümpfe“ angelegt, sie „hecheln“ – haben also die meiste Zeit den Schnabel offen – und hielten sich bis 14:27 Uhr überwiegend am Nest auf. 


Heute scheint es ein heißer Tag zu werden, Rudi!

Suchen wir erst mal ein kühles Plätzchen!

Dass sie es bei augenblicklich 33 Grad im Schatten vorziehen, einen feuchten, weil kühleren Untergrund aufzusuchen, sei erlaubt.

Die restlichen Nachmittagsstunden blieben Rudi und Resi dem Nest fern. Erst als ein Gewitter im Anzug war, fanden sich die beiden wieder ein. Gegen 20:30 Uhr blickten sie vom Nest aus in die heranrückende Gewitterfront. Doch diesmal blieb es bei einer leichten Version ohne Hagel und andere Begleiterscheinungen, so dass für die Störche zu keiner Zeit Gefahr bestand und einer unfallfreien Übernachtung nichts im Wege war.

10. Jul. 02

Doch ein kleines Malheur zur Morgenstunde, aber keine Nachwirkung des Gewitters. Der Computer hatte sich in der Nacht wieder einmal „aufgehängt“. Meine Hoffnungen auf einen möglichst reibungslosen Ablauf in den nächsten Tagen erhielten somit einen neuen Dämpfer. Kein Rudi und keine Resi in Sicht. Dafür umfing mich am frühen Morgen dunkle Nacht. Im Vertrauen auf die Technik verließ ich meinen Arbeitsplatz und sah beim nächsten Blick zum Storchennest, dass die Technik erfolgreich gearbeitet und den Neustart des Computers vorgenommen hatte. Auch der  heutige Tag brachte auf dem Gebiet des Wetters eine neue Bedrohung für Rudi und Resi. Als kurz vor 15 Uhr über Feuchtwangen und Dinkelsbühl die Nacht hereinbrach und für etwa eine halbe Stunde Weltuntergangsstimmung herrschte, begann sich auch das Bild der Kamera wieder einzutrüben. Mit einem heftigen Wind wurden erneut wahre Regengüsse gegen die Kamera geschleudert und vor meinem Haus in Feuchtwangen färbten sich Straße und Wiese für kurze Zeit weiß vom niedergehenden Hagel. Sollte dieser abermalige Gewittersturm wieder Unheil über unser Paar gebracht haben? Das bange Warten wurde um 18:21 Uhr belohnt. Die Trübung des Bildes durch die Folgen des Gewitters war bereits verschwunden und man konnte Rudi und Resi klar und vor allem unversehrt im Nest begrüßen. 


Gut, dass wir das überstanden haben!

Beide flogen vor Einbruch der Nacht – und zwar genau um 20:53 Uhr bzw. 21:09 – noch einmal ab, um bereits um 21:33 Uhr wieder zu erscheinen und sich für die Nacht einzurichten.


Hinunter ist der Sonnenschein...!

Es fiel heute auf, dass neben einer weiteren Begrünung des Nestinneren immer wieder neue Zweige eingetragen wurden. Am Nestrand ist vermehrt Nistmaterial zu erkennen, das den Rand deutlich erhöht erscheinen lässt. 

11. Juli 02

5:37 Uhr – so früh stehe ich doch sonst nicht auf! Das Rätsel war schnell gelöst. Der Computer, der für die Live-Bilder verantwortlich zeichnet, hatte sich zu dieser Stunde schon wieder „aufgehängt“. Er sollte dies demnächst nicht nur im übertragenen Sinn versuchen. Solche Überlegungen stellt unsere Technik im Augenblick auch an. Es wird versucht, die Übertragung auf einem Rechner laufen zu lassen, der einzig und allein auf seiner Festplatte die Software für die Live-Cam installiert hat. Da bisher ein solcher „Spezial-Rechner“ nicht zur Verfügung steht, entstehen mit großer Sicherheit die zahlreichen Bildausfälle der letzten Wochen. Wenigstens zeigte das Standbild vom Morgen Resi und Rudi vereint im Nest. Nach einem „Quantensprung“ von vier Stunden – im Hause Wilfling war man wieder tätig geworden – erschien um 9:38 Uhr Resi im Nest liegend. Das Nistmaterial war seit gestern erneut gewachsen und wie es schien war Rudi erneut unterwegs, um Nachschub zu holen. Um 10:41 Uhr konnte man beide im schönen Heim über den Dächern von Dinkelsbühl begrüßen.


Lass uns noch 
etwas bauen, Resi...

...dann passen wir noch
besser nebeneinander!

Dass beide heute mehrmals auch über einige Minuten nebeneinander im Nest lagen, sollte eine Nachricht wert sein. Dies geschieht bei Paaren – speziell vor der Brutzeit und auch sonst in der übrigen Zeit – nicht gerade häufig. Im Dinkelsbühler Fall ist es zumindest ein Zeichen dafür, dass unser Nest so groß geworden ist, dass zwei erwachsene Störche darin zu liegen kommen. Wer hätte dies nach den Bildern von Ende Mai jemals zu träumen gewagt!


Lasst es uns noch einmal probieren

Erst kurz vor 12 Uhr war das Nest ein weiteres Mal für kurze Zeit verwaist. Doch schon um 12:14 erschien Resi allein, um nach einer weiteren Stunde Rudi zu begrüßen, der mit einem großen Zweig im Schnabel erschienen war. Dieses ständige Hin und Her des heutigen Tages mit kurzen Vakanzen, dann ein Storch über längere Zeit, dann wieder einer ab, beide da usw. beweist, dass eine rege Bautätigkeit eingesetzt hat. Auch zur Stunde (es ist 20:40 Uhr) liegt Resi schon wieder fast 60 Minuten alleine im Nest, während Rudi ebenfalls allein draußen vor der Stadt auf Nahrungssuche ist und später mit Nistmaterial zurückkommen wird.

 
So langsam könnte Rudi aber zurückkommen!

Diese Trennungen auf Zeit, die mir heute besonders aufgefallen sind – man macht nicht mehr alles gemeinsam – stellen eine neue Entwicklung im Verhaltensablauf unseres Paares dar und erinnern ein wenig an Abläufe, die eine Brut suggerieren. Keine Angst! Es werden keine Eier gelegt! Aber ein wenig so tun als ob, beruhigt zumindest die Psyche unserer Störche. Haben die überhaupt eine?    

Pünktlich erscheint gegen 21:00 Uhr der heiß ersehnte Rudi. Es wird noch kurz gebaut und anschließend ausgiebig Gefiederpflege betrieben. Ein immer wieder schönes Bild! Übrigens: Bei Temperaturen von lediglich noch 20 Grad kommen die hinteren Extremitäten unseres Paares mit ihrem leuchtenden Rot wieder prächtig zur Geltung!

 
Du Resi, morgen beginnt die Kinderzeche!

12. Jul. 02

Nach einer weiteren ruhigen Nacht zu zweit schlief unser Paar dem Beginn der Kinderzeche am heutigen Abend entgegen. Resi hielt am Vormittag einige Stunden alleine im Nest die Stellung. Gegen 11 Uhr – dafür gibt es nur eine Erklärung – muss mindestens ein Fremdstorch für mehrere Minuten das Nest umkreist haben. So wie sich Resi dabei aufführte, muss er sogar ziemlich nahe gekommen sein.


Rudi, hilf mir doch!

Von Rudi war in diesem Augenblick nichts zu sehen. Er hatte wohl einen weiteren Ausflug unternommen und ließ Resi bei der Feindabwehr sträflich im Stich. Als der untreue Gatte endlich gegen 11:30 Uhr erschien, dürfte ihm Resi einiges erzählt haben. Sichtlich ungerührt und die beleidigte Leberwurst spielend schmollte Rudi anschließend und ließ es geschehen, dass ihm Resi anschließend die kalte Schulter zeigte und ihrerseits allein das Weite suchte. Also ein richtiger Ehekrach bei Storchens.

Ob sich Rudi um 12:16 Uhr auf die Suche nach Resi begab oder ob er sich – immer noch schmollend – in eine stille Ecke verzog, bleibt der Phantasie des Lesers überlassen. Über sieben Stunden dauerte die gedrückte Stimmung unter den „Eheleuten“. Doch man verzeiht einander auch wieder. So geschehen einige Minuten vor 20 Uhr. Rudi und Resi fanden sich zur gemeinsamen Übernachtung auf dem alten Rathaus zu Dinkelsbühl ein. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie jedoch das Konzert der Dinkelsbühler Stadtkapelle auf dem Weinmarkt mit anschließendem Ausmarsch der Ehrengäste zum Festzelt auf dem Schießwasen versäumt und sie bekamen auch den Bieranstich durch Dinkelsbühls Oberbürgermeister Otto Sparrer nicht mit. Man erzählt sich jedoch, dass der OB mit einigen gezielten Schlägen auf den Zapfhahn die Kinderzeche erfolgreich und spritzfrei eröffnen konnte.
Gleichzeitig wurde übrigens auch unser Storchenpaar in den Brühlwiesen, nur einige hundert Meter vom Schießwasen entfernt, gesichtet. Sicher gab es auch dort einige "Schmankerl", wenn auch nicht Bratwürst und Bier.

13. Jul. 02

Der Tag, als der Regen kam! Schon in der Nacht rauschte das Nass auf die Dächer der Stadt und auch am Vormittag hielt der Himmel seine Schleusen weit geöffnet. Kein Regensturm wie zuletzt, sondern ein warmer Landregen. Rudi und Resi hatten es scheinbar vorgezogen, sich an anderem Ort nass machen zu lassen. Denn erst um 12:15 Uhr rührte sich wieder Leben im Nest. Die nächsten Minuten waren geprägt von Trocknungsübungen aller Art. Dazu zählten: Flügel ausbreiten, kräftiges Durchschütteln derselben und sogar Luftsprünge! Je länger der Nachmittag vorrückte, desto weniger wurde der Regen, bis er sogar ganz aufhörte, zumindest für kurze Zeit. Resi und Rudi verließen ihren Ausguck „Nest“ um 14:21 Uhr bzw. 14:40 Uhr. Beide scheinen echte Kinderzech-Muffel zu sein. Denn sie konnten nicht warten, bis das historische Festspiel „Die Kinderzeche“ im Schrannen-Festsaal seinen Anfang nahm. Und schon gar nicht verstehen konnte man ihren Abflug, zumal sich quasi vor ihren Augen auf dem Altrathausplatz um 16:45 Uhr die Stadtübergabe abspielte. Hier werden Szenen nachgespielt, die sich so oder ähnlich während des 30-jährigen Krieges bei der Belagerung Dinkelsbühls durch schwedische Truppen ereignet haben könnten.


Altes Werbeplakat für die Kinderzeche.
Finden Sie das Storchennest?

Dumm gelaufen, Resi und Rudi! Als die beiden vor 19:20 Uhr endlich eintrudelten, war alles schon gelaufen. Zur Belohnung für unser Paar kam es um 20:26 Uhr zu einer mehr oder weniger gelungenen Kopulation. Im Anschluss daran verbrachte Resi wieder einige Minuten auf dem Dachfirst, ehe sie sich wieder zu ihrem Gemahl im Nest gesellte. Dieser zog es um 20:48 Uhr noch einmal vor, kurz zu verschwinden und um 20:55 Uhr wieder zu erscheinen. Danach war Nachtruhe angesagt und der Regen hatte aufgehört. Na also! Geht doch! 

14. Jul. 02

Kinderzechsonntag und gleichzeitig der Tag, an dem die Kamera einen ganztägigen Bildausfall zu verzeichnen hatte. Auch bei  mir herrschte den ganzen Tag das gleiche Standbild vor mit Resi und Rudi  als Schatten vor der schwach erleuchteten Fassade der evangelischen Paulskirche zu Dinkelsbühl. Es gibt sicherlich schlechtere „Notbilder“ als das heutige. Dass bei manchen wegen der technischen Schwierigkeiten die Nerven blank lagen, bewiesen einige Gästebucheintragungen. Ein Appell an alle Verantwortlichen und an alle Seher unter unseren Fans: Bitte cool bleiben! Es ist sicher ärgerlich, wenn man sich auf ein Bild freut und man sieht nichts. Auch ich als Ihr Tagebuchschreiber kenne dieses Gefühl zur Genüge und muss zugeben, dass ich mich auch schon öfters deswegen geärgert habe. Aber bei allem Ärger habe ich immer versucht, meine Kritik (Helmut möge mir verzeihen und ich weiß, dass er meine „Kritik“ auch mit Humor angenommen hat) nie in beleidigender Form zu äußern. Den gleichen Stil sollten auch unsere Gäste beherzigen. Es sind, wie wir alle wissen, nur ein paar „schwarze“ Schafe und die restlichen 99 % besitzen Niveau und Stil und kritisieren auch in diesem Sinne. Wenn unser Webmaster beleidigende und gänzlich unsachliche Kritik von Zeit zu Zeit aus dem Gästebuch entfernt, ja entfernen muss, soll damit keine Zensur in Gang kommen, sondern lediglich eine Schutzfunktion für die greifen, die sich solcher „Töne“ bedient haben und es nach ein paar Stunden schon wieder bedauern, solchen „Blödsinn“ geschrieben zu haben.

Ich nutzte heute um 20 Uhr die Gelegenheit im Ring-Theater von Dinkelsbühl, einem echt süßen und „romantischen“ Kino, den Film „Nomaden der Lüfte“ zu sehen. Ich wurde begleitet von meiner Frau und meinen beiden Söhnen. Vorher warfen wir noch einen Blick auf Rudi und Resi und ich kann berichten, dass sie bereits im Nest auf dem alten Rathaus standen bzw. lagen. Ich wage nicht zu beurteilen, ob es nur an der Kinderzeche lag, aber außer den Zieglers befand sich nur eine einzige Person im gesamten Kino. Auch mal schön eine Sonderveranstaltung für sich zu genießen. Ich muss zugeben, nach der Betrachtung des Films – ich besitze das gleichnamige Buch und habe viel über die Dreharbeiten gelesen – ein etwas zwiespältiges Gefühl zu empfinden. Über die großartigen filmischen Leistungen braucht man sicher kein Wort der Kritik verlieren. Etwas bedauert habe ich den fast vollständigen Verzicht auf Informationen über die gezeigten Vögel. Außerdem vermisste ich – und das ist mein wichtigster Kritikpunkt – einen roten Faden, der das gesamte Filmprojekt etwas zusammenhält. So werden die einzelnen Sequenzen doch meist recht plötzlich und nicht immer stimmig aneinander „geknallt“. Das Einstreuen einiger Sequenzen über den Zug einer Gruppe von Graugänsen (am Einfang beim Abflug aus der Normandie und am Schluss bei der Rückkehr im Frühling) vermag den negativen Eindruck nicht zu kaschieren. Eines sollte man bei der Betrachtung des Films nicht aus dem Auge verlieren. Hier wird nicht das unverfälschte, natürliche Verhalten von Wildvögeln in ihren Lebensräumen dokumentiert, sondern es werden zum größten Teil Vögel gezeigt, die zu Schauspielern ausgebildet wurden und von den Regisseuren gemäß Drehbuch eingesetzt werden. Die gezeigten Kanadagänse wurden im Monument Valley freigelassen und nach den Aufnahmen wieder eingesammelt. Ob die selben Gänse anschließend freiwillig über den Hudson River durch New York ziehen würden, wenn sie nicht dem Leichtflugzeug folgen müssten, wage ich doch sehr zu bezweifeln. Kurzum: Ein sehenswerter Film, dessen Stärke wesentlich in einer überwältigenden Bilderflut liegt, der aber wenig Information über den Vogelzug und die im Film beteiligten Vögel liefert. Hier wird der Betrachter weitgehend allein gelassen.

Nach der Kinovorstellung gab es noch einen Live-Blick zum Storchennest: Ein Storch stand, einer lag. Mit einem gedachten „Gute Nacht“ traten wir die Heimreise nach Feuchtwangen an und hofften auf neue Bilder am nächsten Tag.  

15. Jul. 02

Die Geduld wurde heute noch einmal ein wenig auf die Probe gestellt. Es dauerte bis gegen 11 Uhr, ehe das Standbild von Samstagnacht der Vergangenheit angehörte. Unserer Technik - mit Andreas Kamm an der Spitze – scheint nun endgültig der große Durchbruch gelungen zu sein. Alle überflüssige Software wurde vom „Übertragungs - Computer“ gelöscht, so dass sich unterschiedliche Programme nicht mehr gegenseitig beeinflussen und stören können. Dies war und ist laut Kamm schon immer der Schlüssel zum Geheimnis gewesen. Sollte es auch noch dabei bleiben, dass Helmut – auch wenn er ein Kribbeln in den Fingern verspüren sollte – nicht mehr „Hand anlegt“, werden „Hänger“ - wie in letzter Zeit sehr häufig - nicht mehr vorkommen. Drücken wir halt weiter die Daumen!

Von den Ereignissen um die Kinderzeche lassen sich unsere tierischen Hauptdarsteller in keiner Weise beunruhigen. Trotz Stadtübergabe, Kanonendonner und Gewehrsalven stehen Rudi und Resi unbeirrt in ihrem schönen Nest. Nur das Wetter könnte für alle Beteiligten etwas schöner sein. Gerade die jüngsten Dinkelsbühler, die sich ein Jahr auf i h r Fest freuen, hätten einen freundlicheren Petrus verdient. Man kann nichts machen! In Feuchtwangen (mit Dinkelsbühl ehemals verfeindete Nachbarstadt und unterschwellig gilt dies auch noch heute!) soll es Bürger geben, die sich freuen, wenn die Kinderzeche verregnet ist (Ihr Tagebuchschreiber gehört Gott sei Dank nicht zu dieser Spezies!).

Ich sehe meine Lieblinge nach der Schule zum ersten Mal wieder um 13:14 Uhr. Gerade war ein Storch gelandet und hatte nach der Landung eine kurze Klapperstrophe initiiert. Um 13:16 Uhr standen endlich beide vereint im Nest. „Da habe ich gerade den Anflug mitbekommen“, denke ich für mich und bin ein wenig stolz. Doch bereits gut zehn Minuten später hatten sich Resi und Rudi schon wieder davon gemacht, nicht ohne sie vorher noch kurz „schnapp-zu-schießen“.


Du Resi, wir sind wieder im Bilde

So geht es den ganzen Nachmittag weiter, ehe gegen 17 Uhr der letzte große Ausflug ansteht.


Machen wir noch eine kurze Spritztour

Als ich nach einer Storchentour gegen 20:45 Uhr durch Dinkelsbühl komme, grüßen Resi und Rudi vom Dach des alten Rathauses, während sich ein  Strom von Festbesuchern vom Schießwasen in Richtung Innenstadt bzw. von der Innenstadt zum Schießwasen bewegt. Am Ende ist die Wirkung bei allen gleich: Der Kater am nächsten Morgen veranlasst viele zu versprechen, in der nächsten Zeit auf alkoholische Getränke zu verzichten.

PS! Heute vor genau 5 Monaten öffnete ich mit dem ersten diesjährigen Eintrag das Tagebuch 2002. Inzwischen sind 150 Tage vergangen, an denen ich fast durchgehend für jeden Tag einen Eintrag verfasst habe. Wie viele Seiten inzwischen zusammen gekommen sind, weiß ich selbst nicht so genau. Es werden aber wohl zwischen 150 und 200 sein. Die Stunden, die ich allein mit meinen Dinkelsbühler Störchen verbracht habe, kann ich ebenso nicht zählen. Es waren aber in der überwiegenden Mehrzahl schöne. Dass es mit einer Brut nicht geklappt hat, trübt die Beobachtungen, gibt aber der ganzen Sache einen besonderen Reiz. Die Zahl der Zugriffe – es sind bis heute fast 200.000 und allein seit März 2002 150.000 – zeigt mir, dass unsere Arbeit – und hier schließe ich den Webmaster Wolfgang Horlacher voll mit ein – auch Anerkennung fand. Wir beide – Wolfgang und ich – sind vom ersten Tag ein Team gewesen, das ohne Streit und ohne Murren die Ideen des anderen aufgenommen, umgesetzt, sich gegenseitig ergänzt und immer bestens verstanden hat. Am Anfang wussten wir beide nicht, auf was wir uns einlassen und was auf uns zukommen würde. Und trotz eines ständig steigenden Arbeitseinsatzes habe ich Wolfgang nie klagen hören, wenn er schon wieder mit Tagebucheinträgen bombardiert wurde. Verzeihen Sie mir die sehr persönlichen Worte, aber nach einer so langen gemeinsamen Strecke hatte ich eben einmal das Bedürfnis dazu.

PPS! Der Webmaster bedankt sich für die netten Worte und kann die harmonische Zusammenarbeit mit Thomas Ziegler nur bestätigen!

16. Jul. 02

Alles wird gut! Man muss nur Geduld haben! Bis in den späten Abend lief die Übertragung unserer Kamerabilder reibungslos und ohne einen Aussetzer. Der einzige, der etwas dagegen einzuwenden hatte, war der schon öfters zitierte Petrus. Er öffnete auch heute seine Schleusen und ließ die Dinkelsbühler Kinder mächtig leiden. Einige Freiluftveranstaltungen der Kinderzeche mussten deshalb sogar abgesagt oder verschoben werden.

Diesem Wetter sind Resi und Rudi natürlich besser angepasst und somit brauchen wir uns um sie auch keinerlei Sorgen zu machen. Die Futtersuche bereitet ebenfalls keine Schwierigkeiten, zumal jeder täglich „nur“ ein Pfund an Nahrung beschaffen muss und keine Jungen zu versorgen sind. Mit der Insektennahrung in Form von Laufkäfern und Heuschrecken aller Entwicklungsstufen sieht es momentan sehr schlecht aus, deshalb ist es gut, dass unsere Störche auf andere Nahrung ausweichen können. Vor allem den drei bei uns beheimateten Schwalbenarten, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe und Uferschwalbe setzt die regenreiche Witterung wesentlich schlimmer zu, da ja kaum Fluginsekten unterwegs sind und eine Ausweichkost nicht vorgesehen ist. Den Störchen stehen im Augenblick wieder vermehrt Regenwürmer zur Verfügung. Ich konnte gestern das Storchenpaar von Wilburgstetten in den Wörnitzwiesen beobachten. Dort hatte ein Bauer Gülle ausgebracht. Die Folge war, dass wahre Heerscharen von Regenwürmern an die Oberfläche strebten, um vielleicht noch dem Tod zu entgehen. Dort warteten allerdings bereits die Störche und bedienten sich reichlich an den im Todeskampf befindlichen Würmern. Ein Gang über die Wiese bescherte ohne großes Suchen Hunderte toter Regenwürmer. Nach der „Begüllung“ sollte der betreffende Wiesenabschnitt für einige Zeit eine „tote Fläche“ bleiben.

Nach der morgendlichen Sichtung Resis und Rudis im Nest und ihrem mit 20 Minuten Abstand erfolgenden Abflug, blieb für mich der Rest des Tages ohne weitere Sichtung.


Resi, heute ist der Haupttag
der Kinderzeche!


Der Zweig stört mich
schon seit Tagen!

Erst am frühen Abend begann sich ab 18:30 Uhr wieder Leben im Nest zu regen. Wenig aktiv und wie begossene Pudel machten Resi und Rudi noch das Beste aus der verfahrenen Wettersituation.


Unter „Begießen“ stelle ich mir
eigentlich etwas anderes vor!

Während die letzten Besucher der Kinderzeche schwankend am alten Rathaus vorbei zogen, fielen Resi und Rudi langsam die Augen für einen kurzen, aber intensiven Schlaf zu.

17. Jul. 02

Die Kamera läuft weiter ohne Störung. Mit dieser Bemerkung – so hoffe ich – kann ich noch einige weitere Tagebucheinträge beginnen, bis es schließlich zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Im Leben von Resi und Rudi tut sich derzeit wenig Aufregendes. Auch hier hat sich längst wieder Routine eingestellt, nachdem die beiden fast vierzehn Tage von „Tisch und Bett“ getrennt waren. Die längeren Anwesenheitsphasen am Nest liegen bevorzugt in den Morgen- und Vormittagsstunden, ehe dann am Nachmittag ein wenig Flaute eintritt. Eine sichere Bank – und das wird bis zum Abzug von Resi und Rudi so bleiben – ist ihre Anwesenheit während der Nacht. „Wie lange werden unsere Störche noch auf dem Rathausnest anzutreffen sein?“, werden sich sicher schon einige von Ihnen gefragt haben. Ich denke, es wird noch mindestens bis Mitte August dauern, ehe sie uns wieder verlassen. Sollte ich mich mit meiner Einschätzung täuschen und Resi und Rudi bleiben noch ein Stückchen länger, wäre ich keinesfalls enttäuscht. 


Ob heute Abend  das
Feuerwerk stattfindet, Resi?

Es wird schon nicht zu
laut werden!
18. Jul. 02

Die Kamera läuft weiter ohne Störung...! Sie wissen, was ich meine!

Auch dieser Tag brachte neuen Regen über die Stadt der Kinderzeche. Rudi legte während des Tages einen langen Soloauftritt im Nest hin. Über zwei Stunden harrte er aus, ohne Resi in seiner Nähe zu haben.

(
Ob Resi noch auf der Kinderzeche ist?

Erst um 17 Uhr sah man beide wieder vereint im Nest.


Na endlich! Ich habe dich lange gesucht!

Doch so ganz gut konnten sie sich in der nächsten Zeit nicht riechen. Resi musste einmal mehr auf den Dachfirst ausweichen, während sich Rudi im Nest breit machte. 


Ab auf das Dach, Resi!

Aufmerksamen Sehern dürfte in den letzten Tagen ein ab und zu sichtbarer „Fremdkörper“ am linken Bildrand vor der grauen Fassade des Turmes der Paulskirche nicht entgangen sein. Besonders bei Wind blähte sich dieses „Etwas“ auf und ließ seine rot-weißen Streifen für kurze Zeit ins Bild ragen. Wie Sie als aufmerksamer Leser des Tagebuches wissen, findet zur Zeit in Dinkelsbühl die Kinderzeche statt. Dazu wird die Stadt prächtig herausgeputzt und Fahnen bilden einen wesentlichen Teil dieses Festtagskleides. Die entsprechende „Storchenfahne“ mit den Farben Rot und Weiß will sagen, dass Dinkelsbühl zu der Region Franken gehört, die wiederum einen Teil des Bundeslandes Bayern bildet. Sollten in Franken einmal separatistische Bestrebungen in Gang kommen, die mit einer Loslösung von Bayern und mit der Bildung eines selbständigen Staates Franken enden, würde diese Fahne gleichzeitig die neue Staatsflagge bilden. Da die politische Lage momentan noch ruhig ist, rechne ich in absehbarer Zeit nicht mit derartigen Tendenzen. 


Schau, die fränkische Fahne vor der Paulskirche!

Um 18:16 verließ erst Resi ihren Ausguck, ehe ihr zwei Minuten später auch Rudi folgte.


Ich starte gleich!

Zur Übernachtung schwebte das Paar abermals pünktlich ein und träumte von der Zeit, in der Franken ein  eigener Staat werden würde. Und dabei konnten sich Resi und Rudi ein leichtes Schmunzeln nicht ganz verkneifen.

19. Jul. 02

Unglaublich, aber wahr! Die Kamera läuft und läuft und läuft..........Unglaublich, aber währ! Die Sonne brach sich am Nachmittag Bahn und ließ die trüben, regenreichen Tage schnell schon fast wieder vergessen. Unglaublich, aber wahr! In den Vormittagsstunden konnten wir auf unserer Website den 200.000. Besucher begrüßen. Danke an alle, die dies ermöglicht haben. Natürlich ist dieses große Vertrauen auch eine Verpflichtung, in diesem Sinne weiter zu machen und unser Niveau zu halten. Es ist seit dem letzten Jahr eine schon beinahe familiäre Atmosphäre entstanden, die zu vielen Freundschaften und Gesprächen geführt hat und mit Sicherheit eine große Stärke unserer Website darstellt. Ihr Tagebuchschreiber nahm die Kinderzeche am Abend noch zum Anlass, sich mit dem harten Kern des Storchenteams zu treffen und auch die heute gefallene Zugriffs-Traumgrenze ein wenig zu feiern. Dass es schwer war, auf dem Weinmarkt, dem größten Platz in der Stadt, einen Sitzplatz im Freien zu ergattern, können Sie sich leicht vorstellen. Zumal gerade zum Beginn der abendlichen Feierlichkeiten die Sonne von einem wolkenlosen Himmel strahlte und die Temperaturen in schon fast unbekannte Höhen von über 20 Grad trieb. Unter der Live-Musik der Stadtkapelle Dinkelsbühl trafen und fanden sich schließlich Ihr Tagebuchschreiber mit Frau, Andreas Kamm von K & K Computer Systeme in charmanter Begleitung, Thomas Joas, Vorsitzender der Ortsgruppe Dinkelsbühl des Bund Naturschutz sowie Wolfgang Horlacher, unser Webmaster, ebenfalls mit Gemahlin. Wer Lust verspürte, auf dem romantischen Straßenpflaster Dinkelsbühls ein Tänzchen zu wagen, konnte dies tun. Ihr Storchenexperte verspürte dieses Gefühl nicht und zog es lieber vor, sein Wasser und einige Schlucke Bier in netter Umgebung zu genießen. Als die abendliche Kühle auch durch die Tisch- und Bankreihen auf dem Weinmarkt schlich, verabschiedete ich mich von meinen Freunden und trat mit Frau die kurze Heimreise nach Feuchtwangen an. Während der gesamten Dauer unseres Aufenthaltes in Dinkelsbühl waren auch Rudi und Resi stumme Teilhaber. Auch wenn vom Weinmarkt aus das Nest nicht sichtbar ist, wehte Resis und Rudis Geist ständig über den Platz.

Kaum zu glauben!
Die Sonne 
scheint!

Resi, heute kommt unser Storchenexperte 
auf den Weinmarkt ! Da müssen wir
unser Nest noch richten!

Ich kann dich so gut leiden, Resi!
 

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Bitte beachten Sie auch das aktualisierte Bildarchiv!


Der Storch24-Chat erfreut sich immer größerer Beliebtheit! Nach der Meinungsäußerung einiger Benutzer kommen wir zu folgender Empfehlung, die auf der Eingangsseite des Chats auch nochmal aufgelistet ist:

  • Kernzeit: Täglich von 21 bis 22 Uhr

  • Frühere Alternative: Täglich von 19 bis 20 Uhr

  • Grundsätzlich kann man natürlich immer versuchen, ob man andere Storchenfreunde im Chat trifft.

Wenn Sie zunächst alleine im Chat sind, haben Sie bitte etwas Geduld. Einer ist immer der Erste! Es ist sinnvoll, Eintrittmeldung und Audiomeldung in den Optionen zu aktivieren. Vor den ersten Chatversuchen empfehlen wir, die Hilfeseite anzusehen.

Thomas Ziegler

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