Storchenkamera

Storchentagebuch 2002
...was bisher geschah

Teil 10

 

17. Mai 02

 

Eigentlich besteht ja ein Nachtflugverbot für Störche. Doch in besonderen Fällen sind unsere Freunde auch bei wenig Licht noch flugfähig. Diese Eigenschaft bewies gestern kurz nach 22:00 Uhr unser letzter Übernachtungsgast. Der Mond verbreitete um diese Zeit mit seiner noch relativ schmalen Sichel wenigstens ein paar Lux mehr. Auf alle Fälle klappte die späte Landung gut und unser Schläfer konnte am Morgen von verschiedenen „Guckern“ gesichtet werden. Dabei handelte es sich – nach den Ereignissen des gestrigen Tages und der dabei zu beobachtenden  Dominanz des Männchens zu urteilen – um eben dieses. Auch am Vormittag gelang ein weiterer Blick auf unseren „Neuen“, doch als er kurz nach Mittag abermals erschien und um 12:50 Uhr das Nest wieder verließ, ahnte noch niemand, dass dies die vorerst letzte Sichtung eines Storches am Dinkelsbühler Nest sein sollte.


Ade, das war mein Aufenthalt in Dinkelsbühl!

Das abendliche Warten blieb ein vergebliches Unterfangen. Die Nacht senkte sich auch ohne Storch über die Stadt und das Nest.

Im benachbarten Mosbach gedeihen die fünf noch am Leben befindlichen Storchenküken den Umständen entsprechend gut. Bei meinem Besuch erlebte ich eine weitere Fütterung und sah dabei, dass zumindest drei der Jungen reelle Überlebenschancen besitzen. Die beiden kleinen Nesthäkchen werden wohl noch eine ganze Weile nicht über dem Berg sein. Hier könnte die kommende Woche bereits über „Sein“ oder „Nicht-Sein“ entscheiden.

18. Mai 02

Storch Fehlanzeige! Mit dieser lapidaren Aussage beginnt mein heutiger Tagebucheintrag. Zum Glück gibt es für uns alle natürlich genügend Alternativen, unsere Lieblinge zu Gesicht zu bekommen. Zahlreiche Storchenkameras, die unserer Storchen-Link-Liste zu entnehmen sind, liefern ja teilweise schon Bilder mit geschlüpften Jungen. Einige haben ähnliche Probleme wie die Dinkelsbühler und müssen sich mit weniger zufrieden geben (Ribe, Veslos, Kristiansstad). Ihr Tagebuchschreiber bereiste derweil andere Nachbarnester und wurde am Vormittag in Schopfloch fündig. Dort installierte ich, nachdem immer wieder Störche den Ort hoch über dem Wörnitztal besucht hatten, im Jahre 2000 auf dem Dach des Rathauses eine Nisthilfe, die noch im gleichen Jahr immer wieder von einzelnen Störchen besucht wurde. Im vergangenen Jahr blieben solche Besuche jedoch aus. Deshalb freute ich mich, heute einen leibhaftigen Storch im Nest zu erblicken. Er begrüßte mich auch gleich mit lautem Klappern. Die Spuren unter dem Nest auf dem Dach verrieten mir sogleich, dass Adebar schon öfters im Nest gesessen haben musste.


Schopfloch

Sollten die Dinkelsbühler Besucher – wenn wir sie im dortigen Nest vermisst hatten – die 6 Kilometer bis Schopfloch geflogen sein, um dort zu residieren oder gar zu übernachten? Ich halte dies für durchaus denkbar. Deshalb werde ich heute nach Einbruch der Dunkelheit einen weiteren Abstecher nach Schopfloch unternehmen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Über den Wechsel unseres „Einbeinigen“ von Wilburgstetten zurück nach Dinkelsbühl vor einigen Tagen und dem dortigen Weibchenwechsel habe ich bereits berichtet. Heute gelang mir die Ringablesung der neuen Storchendame. Dabei stellte es sich heraus, dass ich dabei eine alte Bekannte wieder entdeckt hatte. Die Wiege der Störchin stand 1993 in Schkeuditz bei Leipzig. Im dortigen Storchennest war sie als Küken beringt worden. Mit vier Jahren besuchte sie 1997 kurz das Nest in Gerolfingen etwa sechs Kilometer von Wilburgstetten entfernt, verschwand aber nach ein paar Tagen, ohne eine Brut zu unternehmen. 1998 und 2000 brütete sie jeweils erfolgreich in Weiltingen, einem weiteren Nachbarort. 1999 konnte die Dame nirgendwo abgelesen werden und es ist sehr wahrscheinlich, dass sie damals ihr Brutgebiet überhaupt nicht erreichte. Im vergangenen Jahr siedelte sie in den östlichen Landkreis nach Ornbau an der Altmühl über und brachte drei Junge zum Ausfliegen. Und heuer wechselte die unstete Störchin wieder zurück und da sie sehr spät (um den 10.Mai) aus dem Winterquartier zurückkehrte und ihre Vornester alle schon besetzt waren, eroberte sie sich in Wilburgstetten eine neue Bleibe. (Bild2: Ringstorch auf dem Gerüst in Wilburgstetten Bild3: Paar im neuen Nest) Warum eine so erfahrene und mit neun Jahren schon relativ alte Störchin so spät zurückkehrt, liegt möglicherweise darin begründet, dass sie unterwegs durch Witterungseinflüsse oder ähnliche Unbilden aufgehalten wurde.

Der abendliche Besuch in Schopfloch erbrachte den erwarteten Storchenbesuch. Um 21:15 Uhr erschien im letzten Licht der Storch vom Vormittag. Er landete, klapperte und blieb schließlich solo. Ich bin mir nach dieser Beobachtung sicherer denn je unser Dinkelsbühler Männchen vom 16. und 17. Mai vor mir zu haben.

In Dinkelsbühl zeigte sich bis zum Einbruch der Nacht kein einziger Storch am Nest. Dies ist seit dem 3. Mai der erste Tag ohne Storch und bei bisher 18 Tagen im Mai insgesamt erst der dritte.

19. Mai 02

Eine Nacht mit heftigen Regenfällen liegt hinter uns. Derartige Wetterereignisse bedeuten auch für das Leben eines Storchenpaares eine große Herausforderung. Todesfälle unter den Jungen sind bei derartigen Vorkommnissen häufig die Regel. Vor allem sind solche Jungen betroffen, die nicht mehr gehudert werden und auch noch nicht ihr Großgefiederwachstum begonnen haben, also zwischen der zweiten und dritten Lebenswoche. Die Jungenzahl im Mosbacher Storchennest hat sich heute auf vier reduziert. Mit dem Tod des Kleinsten war so und so zu rechnen. Nun bin ich allerdings optimistisch, dass zumindest in absehbarer Zeit kein weiterer Todesfall mehr zu beklagen sein wird.

Das Dinkelsbühler Nest verzeichnet den zweiten Tag in Folge keinen Besuch von Störchen. Die gute Phase der ersten Maihälfte scheint vorübergehend unterbrochen zu sein.

Leider gab es aus Isny ebenfalls schlechte Kunde, nachdem die heuer neu installierte Webcam bisher nur positive Ereignisse aus dem Leben des Storchenpaares übertragen hatte. Die dortigen vier Jungstörche haben das Unwetter in der vergangenen Nacht nicht überlebt. Niederschläge in derartigen Dimensionen (etwa 80 Liter auf den Quadratmeter) bedeuten natürlich für jedes Storchenpaar mit Jungen im Alter zwischen zwei und drei Wochen eine große Gefahr. Doch für Isny sind solche Katastrophen eher die Regel als die Ausnahme. In den letzten Jahren flogen dort nie Junge aus. Nun liegt der Ort mit über 700 Meter über dem Meeresspiegel weit außerhalb des Verbreitungsschwerpunktes unserer Störche in Deutschland. Der überwiegende Teil unserer Störche brütet in Höhenlagen von unter 200 Metern. Wenige Prozent wagen sich auch in höhere Regionen vor. Der bayrische Rekord liegt bei 560 Metern über normal Null. Daraus folgt – wie im Fall von Isny – dass in größerer Höhenlage auch der Bruterfolg sehr gering ausfällt. Das Allgäu beispielsweise zählt zu den regenreichsten Gebieten und auch die Jahresdurchschnittstemperatur liegt wesentlich niedriger als in den Niederungen Norddeutschlands oder der neuen Bundesländer. Dies sind Faktoren, die ein Vordringen des Storchs in höher gelegene Gebiete bei uns verhindern. So ist der Verlust zwar schmerzlich, für die Evolution jedoch durchaus sinnvoll, denn die Konsequenz daraus ist, dass sich solche Storchenpaare nicht erfolgreich fortpflanzen und dieser Brutplatz sich folglich auf Dauer nicht wird halten lassen. Inwieweit hier allerdings durch Fütterung nachgeholfen wird, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf alle Fälle wäre es interessant, über die Herkunft der beringten Brutstörche etwas zu erfahren. Es wäre nicht überraschend, wenn der eine oder andere Aufzuchtstationen oder anderen Wiedereinbürgerungsprojekten entstammte (einer stammt aus einem Schweizer, der andere aus einem Französischen Projekt, was natürlich zunächst nicht schlimm ist). Wenn beim Brutort Isny von menschlicher Seite kräftig nachgeholfen wurde – was mich nicht wundern würde – muss man sich übe solche Totalausfälle nicht wundern. Der leider bereits verstorbene Storchenexperte Hans Lakerberg hat die Aktionen, die in Baden - Württemberg zur Stützung der Storchenbestände lange betrieben wurden, immer sehr skeptisch beurteilt. Für ihn galt ein Großteil der Projektstörche als gestört und ohne ständige Begleitung und Fütterung durch den Menschen als nur bedingt  lebensfähig.

20. Mai 02

Es geht wieder aufwärts! Um 10:06 Uhr erfolgte die erste Sichtung eines neuen Gastes im Nest. Ich möchte diesen Besucher „Pink Lady“ nennen wegen seiner auffallend dezent gefärbten Beine sowie seines gleichfarbenen Schnabels (in Erinnerung an eine Südtiroler Apfelsorte). Diesen Storch habe ich in Dinkelsbühl noch nicht gesehen, so dass in  unserer unterbrochenen Zählreihe eine weitere Nummer hinzugefügt werden kann (da nähern wir uns bereits der Zahl 25). Leider entschwand „Pink Lady“ schon um 10:22 Uhr den Blicken der Betrachter, nicht ohne vorher kräftig imponiert und geklappert zu haben. Dem Benehmen nach zu urteilen, kreiste zur fraglichen Zeit mindestens ein weiterer Storch im Luftraum über Dinkelsbühl


Bin doch ein
toller Kerl!

Mein Rot habe ich
sehr dezent gehalten!

Bevor ich verschwinde, lasse
ich es noch einmal klappern!

Eine zweite Sichtung unserer „Pink Lady“ gelang kurz nach Mittag. Hierbei näherte sich unser Gast in kleinen Etappen dem Nest. Zunächst landete er auf dem Dachfirst hinter der Storchenbehausung und pirschte sich – als ob er von einem zweiten Storch beobachtet würde – langsam bis dieser vor. Er blieb dann dort auch einige Minuten und flog um 12:23 Uhr schließlich ab. Natty konnte die Geschehnisse des heutigen Tages wieder in einer technisch perfekten Slide-Show auf ihrer Homepage bereitstellen. Für diese perfekte Unterstützung durch Natty und viele andere Genannte und Ungenannte sei von meiner Seite wieder einmal ein dickes Lob ausgestellt.

Das anschließenden Warten auf mehr Storch blieb bis zum Einbruch der Nacht ein vergebliches Unterfangen, so dass alle auf einen neuen Tag vertröstet werden müssen.

21. Mai 02

Es geht langsam, aber sicher wieder in Richtung bessere Tage. „Pink Lady“, der oder die gestrige Storch/Störchin, stattete Dinkelsbühl zwischen 10.42 Uhr und 10.50 Uhr einen Kurzbesuch ab. 


Da muss ich noch einmal nach dem Rechten sehen!

Knapp zwei Stunden später folgte eine Stippvisite eines Paares. Es muss kurz vor 12.40 Uhr gelandet sein und entfernte sich bereits um 12.43 Uhr wieder. Das Weibchen trug einen Ring und zwar links über den Zehen, der männliche Partner war unberingt. Ohne Vorankündigung verließen beide schnell wieder das Nest. Es könnte sein – aber dabei handelt es sich um eine nicht beweisbare Vermutung – dass dieses Paar von Wilburgstetten mal eben schnell herüber geflogen kam. Ich habe Ihnen von einem links beringten Weibchen erzählt, das unseren ehemaligen Dauergast wieder nach Dinkelsbühl  zurückgetrieben hatte. Da dieses Paar nicht mehr brütet (wegen der Bauarbeiten am Turm auch keine schlechte Entscheidung), hat es sicherlich viel Zeit und Muße, auch längere Ausflüge zu unternehmen und warum nicht ins schöne Dinkelsbühl.


Da haben wir ja ein leer stehendes Nest entdeckt!

Ein kurzer Ausflug führte mich dann noch persönlich nach Dinkelsbühl. Bei der Einfahrt durch das Rothenburger Tor am Rothenburger Weiher vorbei segelte ein Storch niedrig über die Stadtmauer und nahm Kurs auf das neben dem hoch aufragenden Dach der Georgskirche befindlichen Nest. Er drehte zunächst noch einmal nach Nordosten ab und entschwand hinter dem Wörnitztor für zwei Minuten. Als ich mit meinem Auto den Ledermarkt erreicht hatte, stand er im Nest auf dem Alten Rathaus. Weitere zwei Minuten später – ich machte mich gerade auf den Weg zur Besteigung der Georgskirche – war Adebar erneut abgeflogen.      

Das Paar in Wilburgstetten war bei der Durchfahrt durch den Ort nirgends zu entdecken, ein untrügliches Zeichen, dass eine Brut noch nicht begonnen hat und wohl auch nicht mehr begonnen wird. In Weiltingen deuten einige Indizien jetzt doch darauf hin, dass das Paar nach dem Gelegeverlust ein zweites Gelege gezeitigt hat. In Wittelshofen verläuft die Brut störungsfrei. Im benachbarten Gerolfingen sind, dem Verhalten der Eltern nach zu urteilen, Junge geschlüpft. Obwohl ich den Südabhang des Hesselberges erklomm und praktisch aus der Vogelperspektive nach Gerolfingen herab blickte, konnte ich keine Jungen ausmachen. Dafür verfolgte ich das Männchen des Paares, wie es sich hoch schraubte, zwei Fremdstörche in der Luft über dem Ort begleitete, einen attackierte, zum Nest zurückflog, abermals startete und die Fremden Richtung Wittelshofen abdrängte, wo das dortige Paar die Verteidigung übernahm und die fremden Störche weiter wörnitzaufwärts entschwinden sah.

Nun ist die Nacht angebrochen und unser Nest bleibt ohne Übernachtungsgast zurück.

Lassen Sie mich zum Schluss noch einen kleinen Rundgang durch die anderen Storchenorte mit Webcam machen.

In Ribe (Dänemark) sind die Verhältnisse ähnlich denen in Dinkelsbühl. Ab und zu gibt es Besuch in einem allen Ansprüchen gerecht werdenden Storchennest. Veslos (Dänemark) sendet das letzte Bild vom Vorjahr, d.h. hier tut sich überhaupt nichts. In Pamhagen (Burgenland) wird noch gebrütet, allerdings gibt es von dort nicht immer eine Übertragung. Momentan am besten sind die Verhältnisse in Marchegg (Niederösterreich). Im dortigen Baumnest werden fünf Junge gefüttert. In Radensdorf/Spreewald ist am 19.5. das erste Junge geschlüpft, die Bilder werden alle Minute aktualisiert. Aus Rathenow erfährt man so gut wie nichts. Die Qualität sowie die Betreuung und Information sind denkbar schlecht. Offensichtlich wird noch gebrütet. In Vetschau ist fast alles bestens. Das Paar bebrütet nach wie vor das Gelege. Aus Kristianstad (Schweden) wird kein Bild übertragen. Die Webcam im Zoo von Görlitz bietet keine gute Qualität, dafür sind im Nest bis heute zwei Junge geschlüpft. Die Übertragung aus einem Gartenbaubetrieb bei Hamburg ist immer noch nicht gestartet, weil das Paar keine Anstalten für ein Brüten macht. Statt dessen werden die Bilder aus Vetschau gezeigt. Aus Estland liegt ebenfalls ein Bild eines Baumnestes vor. Hier gibt es aber noch jede Menge Kinderkrankheiten. Man sieht meist das Nest, in dem offensichtlich noch gebrütet wird. Und schließlich existiert die Website aus Isny. Dort hat sich am 19.5. bei einem Unwetter die schon berichtete Tragödie ereignet. Zur Stunde sieht man mindestens ein totes Junges am Nestrand, die beiden Alten sind nicht mehr am Nest. Sie übernachten heute auswärts.

22. Mai 02

Gleich zum Einstieg! Auch dieser Tag ging nicht ohne Storchensichtung vorbei. Der obligatorische Gast ließ sich von 11:45 Uhr bis 12:00 Uhr im Nest sehen. Nicht berauschend, aber immerhin! Die Kommunikation unter unserer treuen Sehergemeinde funktioniert perfekt. Irgend einer macht die entscheidende Beobachtung und von jeder Sichtung gibt es bisher auch den einen oder anderen Schnappschuss. Weiter so, meine Damen und Herren Storchenexperten. So liegen auch von der heutigen Beobachtung Aufnahmen vor und es besteht die Möglichkeit, die Identifikation ein bisschen voran zu bringen. Der heutige Gast trug links über den Zehen einen Ring. Auch wenn die Details nicht sehr genau zu erkennen waren, dürfte es sich dennoch um das Weibchen des gestrigen Paares gehandelt haben, dessen männlicher Partner unberingt war. Beide halte ich nach wie vor für mit dem Paar aus Wilburgstetten identisch.

Eine kurze Reise zu den Altmühlstörchen in unserem Landkreis erbrachte die Feststellung, dass in Triesdorf Junge geschlüpft sein müssen. Der anfliegende Storch – beide Eltern tragen einen Ring – würgte nach wenigen Minuten Futter aus und verschlang den Rest (20 kleine, daumenlange Weißfische, 1 Ringelnatter und 1 handlange Wühlmaus) anschließend wieder. Die Jungen können nur wenige Tage alt sein, sind sie von unten doch noch nicht zu sehen.

In Ornbau steht die Brut ebenfalls kurz vor dem Ende, mit dem Schlüpfen der Jungen kann stündlich gerechnet werden.


Das Ornbauer Nest

Hier brüten in diesem Jahr zwei andere Störche als im Vorjahr.

In Herrieden gibt es nichts Neues. Die Verhaltensauffälligkeiten eines der Altstörche scheinen sich gelegt zu haben. Diesbezügliche Beschwerden habe ich nicht mehr vernommen.

Das Ende April erschienene Storchenpaar in Neunstetten hat den Brutplatz wieder verlassen. Über die Gründe lässt sich nichts sagen. Beide Störche sind zwei Kilometer weiter gezogen und haben sich auf den Nisthilfen zweier großer Rastanlagen unmittelbar an der Autobahn A6 niedergelassen. Der beringte Storch stand während meines Besuches auf der riesigen Beleuchtungsanlage des Rastmarktes Altmühltal, während das Weibchen auf der gegenüber liegenden Nisthilfe der großen Shell-Tankstelle Quartier bezogen hatte.


Ringstorch aus Neunstetten auf einer Werbeanlage an der Autobahn

Die 2 von derTankstelle

Während ein Brummi-Fahrer nach dem anderen seinen fahrbaren Untersatz betankte, wechselte der Partner auf die Tankstellen-Werbeanlage, beide begrüßten sich durch anhaltendes Klappern, das sogar den Motorenlärm übertönte. Den Spuren nach zu urteilen macht das Storchenpaar der Rastanlage schon seit mehreren Tagen seine Aufwartung. 

Ein abendlicher Blick auf unser Rathausdach zeigte auch heute keinen weiteren Übernachtungsgast.

23. Mai 02

Mittagszeit, Storchenzeit! Zumindest gilt dieser Ausspruch seit einigen Tagen, kann man doch um diese Tageszeit am ehesten mit der Beobachtung eines Storches rechnen. So melden unsere fleißigsten Gästebuchautoren für den fraglichen Termin eine weitere Storchensichtung. Für einige Minuten hielt sich ein unberingter Storch am Nest auf. Ihr Tagebuchschreiber durchfuhr wenige Minuten später mit dem PKW die Stadt Dinkelsbühl. Das Nest auf dem Rathausdach war zu diesem Zeitpunkt wieder unbesetzt. Dafür konnte ich am südlichen Stadtrand unmittelbar an der B25 zwei Störche in einer frisch gemähten Wiese bei der Nahrungssuche beobachten. Die Entfernung zum Nest beträgt etwa 1,5 Kilometer. Einer der Störche (der kleinere) trug links über den Zehen einen Ring, das Männchen war unberingt. Obwohl die Nummer auf dem Ring nicht ablesbar war, besteht an der Identität des Storchenpaares kein Zweifel. Derartige Ringe werden nur von der Vogelwarte Hiddensee verausgabt und die Wilburgstettener Storchendame trägt einen solchen Ring. Das unberingte Männchen konnte demnach auch nur zum Nest in Wilburgstetten gehören. Damit schließt sich für mich eine Beweiskette, die die Besucher der letzten Tage am  Dinkelsbühler Nest mit dem Paar aus Wilburgstetten in Verbindung brachte.

Dies blieb der einzige Storchen-Nachweis für den heutigen Tag und auch die an Regen reiche Nacht senkte sich über ein leeres Nest.

24. Mai 02

Storch ade! Es blieb heute gänzlich still ums Nest. Keiner der fleißigen Gästebuchschreiber ließ in dieser Hinsicht irgend etwas verlauten. Bei derartiger Ruhe sah sich Ihr Tagebuchschreiber veranlasst, anderswo auf den Spuren der Störche zu wandeln und er wurde dabei auch fündig.

Mein Ziel war der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, ehemals ein an Störchen reiches Gebiet, das erst allmählich wieder zu alter Stärke zurück findet. Hier wurde durch tief greifende menschliche Eingriffe in den letzten 20 Jahren ein vollkommen neues Landschaftsbild geschaffen, das gemeinhin in Touristikkreisen unter dem Namen „Neues Fränkisches Seenland“ bekannt ist. (Ein kleiner Hinweis am Rande: auch für die Homepage des Kunstforums Fränkisches Seenland zeichnet unser Webmaster verantwortlich.) Die Schaffung zweier riesiger Seen zur Wasserüberleitung in das niederschlagsarme Gebiet im Großraum Nürnberg bedeutete für den Wasserhaushalt der Altmühl einen nicht zu unterschätzenden Eingriff. Dass heute wieder sechs Storchenpaare in diesem Gebiet brüten, bedeutet einen neuen Rekord seit der Schaffung dieses künstlichen Lebensraumes.

Heuer kam es dort sogar zu einer der seltenen Horst-Neugründungen. Ein Storchenpaar baute in Dittenheim ohne jegliche menschliche Hilfe auf der Betonabdeckung eines deutschen Kamins mit seitlichem Rauchaustritt ein Nest. Wie es aussieht, wird zurzeit gebrütet, obwohl der Brutbeginn erst nach Mitte Mai lag. Keiner der Altstörche ist beringt.


Dittenheim: das neue Nest mit dem Brutpaar

An allen anderen Orten, in Neuenmuhr, in Altenmuhr, Gunzenhausen,


Das Gunzenhausener Brutpaar bei der "Arbeit"

Windsfeld und Trommetsheim gehört jeweils ein Ringstorch zu den dort brütenden „Alten“. Einer stammt aus Eberswalde-Finow (ganz nahe bei unserem Burkhard) und ist mit 22 Jahren einer der ältesten in Bayern, einer stammt aus Sachsen, einer aus Südbaden und bei zweien steht die Ablesung noch aus.

Man muss zumindest die Zahlenkombination, die in den Ring eingestanzt ist, erkennen und genau ablesen, um über die Herkunft des Storches Aussagen machen zu können. Jede Vogelwarte lässt Ringe herstellen, die für sie typisch und die in Verbindung mit der zusätzlich angebrachten „Inschrift“ auch einmalig sind. So verausgabte die Vogelwarte Radolfzell (sie ist für „mein“ Gebiet zuständig) Ringe, die in Verbindung mit einem Kennbuchstaben (O) zweimal versetzt eine vierstellige Zahl aufweisen. Dazu kommt als Beschriftung RADOLFZELL und GERMANIA. Nach ähnlichem Muster sind auch andere Ringe „gestrickt“. Auf dem Gebiet der Bundesrepublik – und das ist ein Unikum – existieren noch zwei weitere Vogelwarten, die ebenfalls Ringe ausgeben und das Datenmaterial verwalten. Die Vogelwarte Helgoland mit Sitz in Wilhelmshaven verausgabt ebenfalls Storchenringe, die als Inschrift HELGOLAND und GERMANIA tragen und ebenfalls einen aus einer dreistelligen Zahl mit nachgestelltem Buchstaben aufweisenden Code besitzen, z.B. 119P, 369K....Auch die nach diesem Muster geprägten Ringe enthalten die Zahlen/Buchstabenkombination zweimal. Und schließlich gehört die Vogelwarte Hiddensee (zuständig für die neuen Bundesländer) seit der Einheit auch zum Bestand bundesdeutscher Beringungsstationen. Ihre momentan gebräuchlichen Storchenringe tragen eine vierstellige Zahl, die zweimal auf dem Ring erscheint, eine aus zwei Buchstaben bestehende Kennung (z.B. KA – sie erscheint ein Mal) sowie die Beschriftung Vogelwarte Hiddensee Germania. Ähnlich sind auch die anderen Ringe europäischer Vogelwarten gebaut. Farbringe spielen beim Storch nur eine sehr untergeordnete Rolle. Um ein Individuum sicher ansprechen zu können, ist die Entzifferung der Buchstaben/Zahlenkombination unerlässlich. Kenner der Materie können dann von der Anordnung der Zahlen, Buchstaben sowie der Ringinschrift auf die den Ring verausgabende Vogelwarte schließen. Die Ringhöhe (im allgemeinen zwischen 2 und 3 Zentimetern) und das Vorhandensein eines Ringverschlusses sind dann wichtige Kriterien.

Sie können sich vorstellen, dass eine Identifizierung nur unter großem zeitlichen Aufwand und mit entsprechender Optik möglich ist. Mit einem Fernglas kommt man dabei nicht aus. Ich verwende ein Spektiv der Firma Swarovski mit einem 20-60x vergrößernden Zoom-Okular. Damit gelingt es – vorausgesetzt ein freier Blick auf den Ring ist möglich – die Inschrift aus Entfernungen von bis zu 100 Metern abzulesen. Die Lichtverhältnisse spielen dabei eine genauso wichtige Rolle. Am leichtesten kommt man zu Rande, wenn von erhöhter Stelle ins Nest sehen kann. Aber wo gibt es schon solche Möglichkeiten? Meist steht der Beobachter wesentlich niedriger als der zu untersuchende Storch. Da heißt es geduldig sein und warten, bis der fragliche Vogel einmal sein Bein hebt oder für kurze Momente an den Nestrand tritt. Nicht selten gelingt es beim ersten Mal noch nicht, die korrekte Inschrift zu sehen. Abermalige Fahrten an den Ort des Geschehens sind nötig, das Auge beginnt zu tränen, man macht ein kleine Pause, der beringte Storch fliegt ab. Drei Stunden später die gleiche Prozedur. Da kommen viele Stunden zusammen und dennoch macht es riesig Spaß. Man braucht auch Glück: Sie wissen, im Dorf A residiert ein beringter Storch. Sie fahren vor. Da steht ein Storch frei auf dem Dachfirst, es ist der beringte, Spektiv auf dem Stativ befestigt, ein Blick und erledigt. Da kommt natürlich Freude auf. Und bei anderen Störchen gelingt die Ablesung erst nach tagelangem Ansitz oder manchmal auch gar nicht. Auf diese oder ähnliche Weise habe ich in den vergangenen 30 Jahren ungefähr 700 Ringe abgelesen. Nicht besonders bedeutsam, jedoch verbinden sich mit vielen Ablesungen schöne Erlebnisse, einen alten Bekannten wieder entdeckt zu haben oder eigene Ringstörche nach vielen Jahren wieder zu sehen. Mein ältester Storch – ich habe ihn im Jahre 1977 beringt – brütet auch heuer wieder am gleichen Ort wie seit 1980 – und ist mit 25 Jahren mein Ältester.

Am Abend – ich kehre ermüdet mit zwei gelungenen Ablesungen  in der „Tasche“ nach Hause und warte bis nach Einbruch der Dunkelheit. Das Nest bleibt verlassen.

25. Mai 02

Freudiger Schreck in der Morgenstunde! Habe etwas länger gepennt, es sind ja schließlich Ferien und sehe beim ersten Blick zum Storchennest-Dinkelsbühl einen Storch. Es ist genau 8:58 Uhr.


Für die Webgemeinde muss ich mich besonders schön machen!

Schnell blättere ich im Gästebuch und erfahre (einfach gut diese Kommunikation!), dass Adebar mindestens schon eine halbe Stunde hier residiert. Gebannt verfolge ich die Geschehnisse und widme mich dem Erscheinungsbild unseres Gastes. Schnabel nicht gerade mächtig, auffällige Verfärbung im Bereich des Intertarsalgelenkes, steht bevorzugt auf dem rechten Bein, zieht folglich das linke gerne an. So etwas habe ich doch schon irgendwo gelesen! Stimmt, im Tagebuch vor einigen Tagen. Sollte es unser Einbeiniger, der Unsrige, der Dauergast sein, der geschockt vom Zusammentreffen mit einem männlichen Besucher unserem Nest den Rücken gekehrt hatte, geschehen am 16. Mai? Für mich besteht kaum ein Zweifel, dass sie wieder reumütig zurückgekehrt ist und die treue Sehergemeinde durch ihre Anwesenheit erfreuen will. 


Man sollte ein wenig bauen!

Bin ich nicht die Schönste?

„Die Einbeinige!“

Und diese Freude dauerte sage und schreibe 150 Minuten. Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Wochen eine derartig lange Präsenz „am Stück“ erlebt zu haben. Doch auch lange Anwesenheiten gehen einmal zu Ende und um 10:58 Uhr war es dann so weit. Der Rest war Schweigen wie das Wetter der nächsten Stunden. Regen und gerade einmal 10 Grad Wärme oder doch eher Kälte. Also wahrlich kein gutes Flugwetter.

Als ich nach den 20 Uhr Nachrichten um genau 20:15 Uhr wieder vor meinen PC trat (auch Storchenexperten müssen sich gelegentlich über weitere Ereignisse auf der Welt informieren), stand sie abermals im Nest, zog das linke Bein an und gab sich ausgiebig der Gefiederpflege hin.


Abendlandung! Da streck ich mich mal!

Rosarote Abendstimmung mit Storch!

Nach dem Setzen einer weißen Marke mitten ins Nest (Nestbeschmutzer!) vertrat sie sich die Füße (dabei war zu erkennen, dass sie tatsächlich über zwei derartige „Auswüchse“ verfügt) und sogleich war sie wieder die „Einbeinige“. Nun wäre es nur noch eine feine Sache, wenn sie auch die Nacht wieder einmal bei uns bleiben würde. Es sieht zumindest gut damit aus. Am 17. Mai schlief der letzte Storch bei uns.

Und acht Tage später folgt eine weitere erfreuliche Mitteilung. Sie tut es. Es wird Nacht mit Storch!


Es wird Nacht, Storchendame!

26. Mai 02

Danke, Burkhard! Für Deine Schnappschüsse vor 5 Uhr gebührt Dir Anerkennung und Ruhm. Eine feine Leistung und das an einem Sonntag! Deshalb wissen wir durch unseren „Kurzschläfer“, dass Adebar um 6:23 Uhr seinen Schlafplatz hoch über den Dächern von Dinkelsbühl verließ und das trotz einer eindrucksvollen Nebelsuppe. Wenige Minuten später verabschiedetet sich der für die Live-Bilder verantwortliche Server und wir bekamen etwa vier Stunden ein eindrucksvolles Nebelbild ohne Storch serviert. Herrn Wilfling sei Dank, der die Bilder kurz vor dem Mittagessen wieder zum Laufen brachte. So fehlen also einige Stunden, in denen Adebar allen verborgen blieb. Man darf annehmen, dass es in der fraglichen Zeit nicht zu sensationellen Überraschungen gekommen sein sollte. Als die Bilder wieder Laufen lernten, war das Nest leer. Doch nach dem Mittagessen – auch Storchenexperten müssen gelegentlich an das leibliche Wohl denken – stand um 13:30 Uhr unser „Wieder-Dauergast“ im Nest.


Fertig mit dem Mittagessen, Herr Ziegler?

Er kehrte dem Nest jedoch schon um 13:47 Uhr den Rücken, um gegen 13:59 Uhr wieder bei Fuß zu stehen. Das Verhalten beim Abflug und nach der Landung spricht wiederum dafür, dass sich ein weiterer Storch im Luftraum über Dinkelsbühl bewegte. Auf Burkhards Website sind dafür prächtige Bildbeispiele abrufbar. Fünf Minuten später zahlte unsere spröde Storchendame wieder Fersengeld und verschwand.

Und sie blieb verschwunden, selbst als eine herrliche Vollmondnacht Stadt und Nest mit einem unwirkliches Licht verzauberte.

27. Mai 02

Für alle Frühaufsteher brachte der obligatorische Blick zum Storchennest keine große Überraschung. Ein Storch war nicht in Sicht. Dafür ballten sich dunkle Wolken über dem Nest zusammen und bald setzte der große Regen ein, der mit mehr oder weniger kurzen Unterbrechungen den ganzen Tag über anhielt. Kein Wunder, dass kein neuer Besucher den Weg nach Dinkelsbühl fand. Alle „Interessenten“ konnten froh sein, am Ort ihrer letzten Übernachtung weiter verweilen zu können und größere Ausflüge erst wieder bei besserer Witterung einzuleiten.

Das Gästebuch entwickelt sich wirklich zu einer Informationsdrehscheibe – Ulrich hat das bestens kommentiert. Das darf weiterhin so bleiben, auch wenn unser Webmaster wieder aus dem Urlaub zurück ist. So gesehen hat auch ein meist verlassenes Storchennest seine Reize und es bleibt Muße, über Dinge zu diskutieren, die sonst bei vollem Nest nie zur Sprache gekommen wären.

Am 9. Mai berichtete ich schon einmal von einer Storchenbegegnung in Unterampfrach, nicht weit von Mosbach entfernt. Damals wurden zwei Störche auf Dächern und Masten im Ort beobachtet.


Schnell weg, der Storchenexperte!

Seitdem blieben solche Sichtungen eigentlich die Regel und die Dorfgemeinschaft ist nun bestrebt, mit Ihrem Tagebuchschreiber initiativ zu werden und an geeigneter Stelle eine künstliche Nisthilfe anzubringen und anzubieten. Vielleicht findet sie ja Gefallen und Unterampfrach (kein aussichtsloser Neststandort) kann sich einmal in die illustre Reihe der Storchenorte einreihen.

Komme gerade aus Unterampfrach zurück. Ein Storch fand sich pünktlich zum Übernachten auf einem Holzmasten der innerörtlichen Stromversorgung ein. Sicherlich wäre dieser Platz auch ein geeigneter für die Errichtung einer Nisthilfe. Mal sehen, vielleicht kann man da etwas drehen und der Stromversorger baut – wenn alles demnächst verkabelt ist – einen dieser dann ausgedienten Masten als Storchennestunterlage um.

Trotz des sehr miesen Wetters leben heute im Mosbacher Nest noch alle vier Jungen. Das kleinste allerdings fällt doch mehr und mehr gegenüber seinen Geschwistern zurück und es besteht durchaus weiter die Gefahr, dass es nicht überleben wird.

Zurück nach Dinkelsbühl. Wie nicht anders zu erwarten, bleibt das Nest auch in dieser Nacht ohne „Schläfer“. Auf ein Neues bei – laut Wetterbericht – schönerem Wetter morgen. Und wir wissen ja längst, dass dann auch wieder die Störche fliegen.

28. Mai 02

Wie recht Ihr Storchenexperte mit seiner letzten Aussage doch hatte. Und wie sie flogen – die Störche! Und dies trotz oder vielleicht gar wegen nicht laufender Kamera? Unser guter Herr Wilfling hat vor lauter Begeisterung nicht bemerkt, dass das Bild, das die Storchenkamera lieferte, nicht mehr aktualisiert wurde. Er verfolgte die Geschehnisse nur an seinem Live-Monitor.

Und ihr Storchenexperte begab sich am Vormittag auf große Storchenfahrt durch den Landkreis Neustadt/Aisch - Bad Windsheim mit seinen heuer immerhin sieben Paaren von Weißstörchen. Diese Zahl bedeutet einen einsamen Rekord für die letzten 20 Jahre. Mein Augenmerk galt hier vor allem festzustellen, wo welcher Ringstorch ein Nest besetzt und nach Möglichkeit eine Ablesung der Ringinschrift vorzunehmen. Von 14 Brutstörchen (sieben Paaren) bekam ich an diesem Tag 11 zu Gesicht. Lediglich zwei trugen einen Ring und in beiden Fällen gelang mir auch eine Ablesung. In Öberhöchstädt standen bereits fünf Junge im Alter von sechs Wochen im Nest. Das Paar hatte hier sehr früh in der ersten Märzhälfte mit Eiablage und Brut begonnen. Im Nachbarort Gerhardshofen konnte ich drei, knapp vier Wochen alte Jungstörche im Nest zählen, während an den anderen Orten noch gebrütet wurde oder erst ganz kleine Junge ausgemacht werden konnten. Erfreulich auch hier eine Neugründung, an einem Ort, an dem noch nie Störche brüteten. In Reinhardshofen bezog heuer erstmals ein Paar auf einer Nestunterlage auf dem Kirchendach Quartier. 

So entging den meisten, was sich in der Folgezeit am Dinkelsbühler Nest ereignete. Unser Gästebuch hat sich dabei auch heute als großartige Informationsbörse entpuppt. So erfuhr man, dass gegen Mittag vier Störche über dem Nest kreisten, von denen sich schließlich zwei lösten und mehr oder weniger Interesse am Nest zeigten. Es war ein bewegtes Hin und Her. Mal standen beide kurz im Nest, sie kopulierten sogar miteinander, mal waren beide weg oder einer stand im Nest und der zweite auf dem Dachfirst des alten Rathauses. Herr Wilfling konnte über die uns Normal-Sehern verborgenen Geschehnisse viele Schnappschüsse und sogar kleine „Kurzfilme“ liefern und auf seiner Homepage bereit stellen. Die bildlose Zeit dauerte von kurz nach 9 Uhr am Vormittag bis gegen 20 Uhr am Abend.

Ihr Tagebuchschreiber stand jedoch schon um 18:45 Uhr in Dinkelsbühl bei Fuß und konnte vor Ort die Ereignisse Revue passieren lassen. Vom Kirchhöflein (hier hat man einen vorzüglichen Blick von unten auf das Nest) aus bot sich mir folgendes Bild: Ein Storch (durch Größenvergleich etc. als Weibchen identifizierbar) stand, Gefiederpflege betreibend, im Nest – der mögliche Partner auf einem zum alten Rathaus gehörenden Kamin. Beide respektierten sich und zeigten keinerlei Aggressivität. Kurz nach einer ausgedehnten Klapperstrophe beider Dinkelsbühler Neubürger verließ das Männchen seinen Kaminplatz und wechselte auf den Dachfirst einige Meter näher zum Nest. Ein dritter Schritt brachte den Storchenmann in der Folge noch einmal als Spaziergänger über den Dachfirst bis auf einen Meter an seine Angebetete heran.

Um die Mitglieder des Rotary Clubs – dort hatte ich einen Vortrag zu halten – nicht warten zu lassen, brach ich die Untersuchung ab und sah aus dem Augenwinkel heraus um 19:20 Uhr den Abflug beider. Die Situation, die sich mir um 23:20 Uhr bei Verlassen des Vortragslokales in unmittelbarer Nachbarschaft zum Storchennest bot, war ebenfalls sehr erfreulich. Ein Storch stand wie am frühen Abend wieder im Nest (ich tippe auf das Weibchen), der Partner stand einen guten Meter neben dem Nest auf dem Dach und durchschnäbelte sein Gefieder.


Was bringt der neue Tag?

Dieses Hoffnung machende Schlussbild sollte uns für den kommenden Tag Mut machen. Zum ersten Mal seit dem 15./16.3. übernachtet ein Paar in Dinkelsbühl, noch nicht ganz zusammen, aber es wird wohl werden. Ein aufmerksamer Beobachter hat auch schon den ersten neuen Zweig entdeckt. Bisher mussten wir ja nur den Nestabbau beobachten, folgt jetzt doch noch der Wiederaufbau?

29. Mai 02

Bei Tagesanbruch stellte sich die Situation genauso dar wie am Abend vorher. Doch dann ging es los! Das Nest veränderte fast im Minutentakt sein Aussehen. Zuerst wurden einige dünne Zweige gebracht, dem folgte eine Begrünung mit belaubtem Astmaterial und so weiter. Zahllose An- und Abflüge wurden unterbrochen von Kopulationen, bei denen das Männchen das Weibchen bestieg, um den schwierigen Akt der Samenübetragung von Kloake zu Kloake zu versuchen. So wie sich beide anstellten, schienen die jeweiligen Versuche von Erfolg gekrönt zu sein. 


Hurra! Baubeginn!

Wenn wir weiter fleißig sind...!

Kann denn Liebe Sünde sein?

Nach der Liebe muss ich weichen!

Bei Vogelmännchen (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen)  ist der Vollzug des „Aktes“ in Ermangelung eines Begattungsorganes (Penis) eine höchst diffizile Angelegenheit. In unserem Fall müssen beide Kloaken (die männliche und die weibliche) beinahe deckungsgleich aufeinander gepresst werden, um den Samen übertragen zu können. Die Häufigkeit der Begattungsakte ist auch damit erklärbar, dass eben viele Versuche stattfinden müssen, bis einer so richtig klappt. Ob auch Spaß damit verbunden ist, wage ich in diesem Falle nicht zu beurteilen. Hier geht es doch eher ausschließlich um biologisch sinnvolle und notwendige Maßnahmen, die in keiner Weise vermenschlicht werden dürfen. Während in großen Nestern der männliche Storch nach der Begattung wieder ins Nest zurückspringt und neben dem Weibchen zu stehen kommt, bildet unsere kleine Nestplattform keinen geeigneten Landeplatz. Deshalb weicht unser Storchenmann nach jedem Vollzug notgedrungen auf den Dachfirst aus, ordnet dort sein Gefieder und kehrt erst nach wenigen Minuten wieder zu seiner Partnerin zurück.

Das Kommando bei allen Bauvorhaben trägt auch beim Dinkelsbühler Storchennest der Mann. Er fliegt immer als erster los und wird dabei von seinem Weibchen begleitet. Den Einbau und das Zurechtzupfen besorgen beide, wobei auch „Er“ die Hosen an hat. Den ganzen Tag über wehte eine sehr kräftige Brise, die manchen Zweig und manches Ästchen vom Winde verwehen ließ. So vermissten Sie im Laufe des Tages Zweige an Stellen, an denen schon deutlich angebaut war. Doch auch hier ist jegliche Sorge unbegründet. Irgendwann verhakt sich das Nistmaterial doch so sehr, dass selbst stärkster Wind es nicht mehr herabwehen wird. Der rechte Teil des Nestes hat dieses Stadium bereits erreicht und wird für weitere Anbauten sicher weiter benutzt werden.


Hält ja schon, der neue Anbau!)

Richten Sie Ihr Augenmerk auch weiterhin auf die gute Unterscheidbarkeit der beiden Geschlechter. Da keiner der Störche beringt ist, müssen wir uns anderer Hilfen bedienen. Ich denke, wenn beide im Nest stehen, gibt es überhaupt keine Probleme. Das deutlich größere Männchen überragt seine Partnerin in jeder Beziehung. Hand- und Armschwingen des Männchens sind ebenfalls länger, wodurch der schwarze Federanteil am angelegten Flügel diesen spitzer auslaufen lässt. 


Frauchen, ich bin der Größte!

Mach Dich doch nicht extra so klein!

Und bei der Paarung sollte der letzte Zweifler eine Bestätigung finden: Männchen oben!


Sag ich doch! So wird es gemacht!

Wie geht es weiter? Spekulationen sind erlaubt. Im besten Falle rechne ich mit einem weiteren Ausbau des Nestes, auch wenn es nicht nötig wäre, da eine Brut bei der fortgeschrittenen Jahreszeit nicht mehr eingeleitet werden sollte. Im schlechtesten Fall.. lieber nicht, da haben wir ja schon leidige Erfahrungen genug! 

Der abendliche Blick zum Nest offenbart anfangs wieder ein getrenntes Bett (Weibchen im Nest, Männchen auf Dachfirst daneben), aber Sie wissen ja inzwischen auch warum. Nach der Liebe muss „Er“ ein Weilchen nebenan ruhen. Ein Absprung vom Rücken des Weibchens muss zwangsläufig neben das Nest führen. Doch wie es sich gehört, schlüpft der getreue Ehemann dann doch zu seiner Lieben unter die Bettdecke (nein, ins Nest) und beide verbringen gemeinsam eine Dinkelsbühler Nacht. Es sei denn, einen der Beiden überkommt nachts wieder so ein Gefühl, dann geht´s halt für „Ihn“ wieder für ein Weilchen nach nebenan aufs Dach. Not macht eben erfinderisch!

30. Mai 02

Wir haben das so lange erwartete Paar! Ein wenig freue ich mich selbst darüber, da mein Zweckoptimismus in den vergangenen drei Monaten vielleicht den einen oder anderen genervt haben mag. Auch mit meiner Entscheidung, das Nest so zu belassen und darauf zu warten, bis die richtigen Baumeister kommen, lag ich zum Glück ebenfalls richtig. Unser Paar zeigt in eindrucksvolle Weise, dass es jederzeit in der Lage ist, aus den vorhandenen Überresten des alten ein für eine Brut taugliches neues Nest zu konstruieren. Der erste Bautag litt ein wenig unter dem starken Wind (siehe gestriger Eintrag) und so ging es vielleicht nicht mit der von vielen erwarteten Geschwindigkeit voran, aber das Nistmaterial hat auch heute weiteren Zuwachs erhalten. In gleicher Weise wie die Dohlen das gesamte Astwerk abgebaut haben, fügen die beiden Störche (das Männchen schleppt allerdings den Großteil allein herbei) Ast für Ast wieder an. Bei einem Flug werden in der Regel gleich mehrere Zweige mitgebracht, wobei auch die Länge sehr stark variieren kann. Auch meterlange Ware wird herantransportiert, wobei das Manövrieren mit der Astlänge zwangsläufig schwieriger wird. Der Kranz aus Ästen, der seit heute den alten Nestkern wieder total umschließt, wird in den nächsten Tagen an Höhe gewinnen und zum Schluss diesen von den Dohlen geschmähten Kern ein wenig überragen, Die Arbeiten werden dann noch gekrönt durch den Eintrag von frischem Gras, trockenem Stroh, etwas Erde und ähnlichem Material für das neue Nestinnere. (Siehe Storchentagebuch 2002/Teil 1 – 6.Mrz. – 9.Mrz.)

Wer fleißig gearbeitet hat (so wie unsere zwei Baumeister), kann sich auch zwischendurch den angenehmeren Dingen (??) des Lebens widmen: Der Liebe. Unser Männchen hat inzwischen den Dreh heraus oder liegt es gar schon an der Vergrößerung seines Nestes? Nach dem Paarungsakt muss Herr Storch nun nicht mehr einen Zwischenaufenthalt auf dem Dachfirst einlegen, sondern ihm gelingen seit heute präzise Punktlandungen im Nest neben seiner beglückten Partnerin. Übung macht eben doch den Meister!


Juchhu! Wenn ich fertig bin,
probiere ich, gleich im Nest zu landen!

Bei Storchens geht der Paarung kein langes Vorspiel voraus. Lediglich ein Umkreisen des Weibchens durch das Männchen ist für dieses ein Signal zur Paarung. Verharrt das Weibchen dabei in einer Art Demutsgeste mit gesenktem Kopf springt das Männchen auf.

Den aufmerksamen Webcam-Guckern dürfte ein Erkennungsmerkmal des Weibchens nicht entgangen sein, an dem man dieses auch erkennt, wenn es alleine im Nest steht. Voraussetzung ist allerdings, dass man den linken Flügel zu Gesicht bekommt, die Störchin also mit Blickrichtung nach links vor uns steht. Ist der Flügel angelegt und mustert man die schwarzen Hand- und Armschwingen genau am Übergang zu den weißen Federpartien durch, fällt auf, dass die dritte bis fünfte (muss nicht genau stimmen!) Handdecke nicht schwarz ist, sondern weiß, dass also ein Bruch in der schwarzen Linie stattfindet. Dieses Merkmal hat zumindest das Männchen nicht und deshalb kann es uns als willkommenes Unterscheidungsmerkmal dienen. 

Achtet auf meine Handdecken! Einige sind deutlich heller und nicht schwarz!

Außer einer fast dreistündigen Nestpause über die Mittagszeit bis nach 14 Uhr, in der sich kein Storch am Nest zeigte, herrschte in der übrigen Zeit ein reger Flugverkehr vom und zum Nest, der von längeren „Standpausen“ zwecks Liebe Machen und Gefiederpflege unterbrochen wurde. Eine sehr aktive Nestbauphase herrschte beispielsweise zwischen 17 Uhr und 18 Uhr. In dieser Zeit flog das Paar fünf Mal ab und erschien nach einigen Minuten wieder. Die Abflüge gingen immer vom Männchen aus, das heißt der Mann gab das Startsignal. Bei den Landungen konnte diese Reihenfolge nicht immer nachgewiesen werden, hier dürfte die Dame ihren schwer beladenen Ehegespons häufiger unterwegs überholt haben und als erste wieder zurück am Nest gewesen sein.


Mach doch Platz! Ich
bin beladen!

Beim Einbau kannst du
mir ja helfen!

Alles braucht seinen
richtigen Platz!

Vorsicht, der nächste Ast
ist im Anmarsch!

Augen rechts! Bereitmachen
zum neuen Abflug!

Heute mussten wir länger als gedacht auf den abendlichen Anflug der beiden Neu-Vermählten warten. Doch um 20:54 Uhr war es so weit. Da beide Partner zeitgleich am Nest erschienen, musste diesmal das Weibchen eine Zwischenlandung auf dem Dachfirst einlegen, da die augenblickliche Nestgröße nur eine Landung zum selben Zeitpunkt zulässt.


Heute erhalte ich vorläufig den Logenplatz, meine Liebe!

Ehe sich die Nacht über einem äußerst friedlichen Bild senkt, sei noch an zwei nicht störchische Nestbesucher erinnert, die uns heute ebenfalls ihre Aufwartung machten und an längst vergangene Zeiten erinnerten. Ich meine einige Dohlen, die in der Abwesenheit unseres Storchenpaares verwundert auf die gewachsene Nestausstattung starrten, ohne gleich wieder ans Stehlen zu denken. Und zweitens ruhte sich für kurze Zeit eine der zahlreichen Dinkelsbühler Straßentauben im Nest aus. 


Muss meinen Freunden erzählen, dass
es wieder was zum Klauen gibt!


Vor zwei Wochen sah es hier
aber trostlos aus!

31. Mai 02

Der Bauboom der heutigen Morgenstunden muss mit „großartig“ überschrieben werden. Was das Paar in den wenigen Stunden leistete, kann nur anerkennend gewürdigt werden. Wenn das so weiter geht, ist das Nest am Sonntag bereits in einem Top-Zustand und könnte für eine Brut durchaus genügen.


Schaut schon ganz gut aus,
unser Bauwerk!

Da bin ich wieder
mit Nistmaterial!

Beim Einbau kannst du mir ja helfen, Resi!

Nicht mehr zu zählende Kopulationen runden das vormittägliche Geschehen ab und bekunden die perfekte Harmonie des Paares. Wenn Rudi und Resi doch ein bisschen früher Dinkelsbühl gefunden hätten! Es wäre zu schön gewesen! 


Resi, das machst du
aber prima!

Fertig! Und wieder lande
ich genau im Nest!

Aufgepasst! Wir fliegen
gleich gemeinsam los!

Nach dem gemeinsamen Abflug unseres Paares – ich werde ab sofort aus literarischen Gründen die Namen Rudi und Resi für Männchen und Weibchen verwenden und damit auch unserer Namensgeberin Natty ein kleines Denkmal setzen – gegen 10:13 Uhr fuhr ich nach Dinkelsbühl, um das so fleißige Paar bei der Nahrungssuche zu beobachten. Nach einer halben Stunde Suche fand ich beide an der Westumgehung Dinkelsbühls unweit der großen Kreuzung nach Segringen. Hier unmittelbar an der viel befahrenen Straße stolzierten beide über eine heute Morgen gemähte, etwa 1 Hektar große Wiese. Nicht gerade der Brüller, was die Ergiebigkeit an Beutetieren betraf. Rudi und Resi mussten durchschnittlich 15 Schritte machen, bis sie Jagderfolg vorzuweisen hatten. Und was sie da vom Boden auflasen, war auch nicht die Welt. Neben vereinzelten Regenwürmern, vor allem kleine Insekten. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen oder besser der Storch! Aber einen Grund muss es doch gehabt haben, weshalb das Paar in der Nähe einer belebten Straßenkreuzung Nahrung suchte und nicht in der Talaue der Wörnitz. Nach etwa 15 Minuten kreiste ein Schwarzmilan über der Wiese, von unserem Paar aufmerksam beäugt. Ob der ebenfalls große Vogel Schuld am Auffliegen von Resi und Rudi um genau 12:00 Uhr war, entzieht sich meiner Kenntnis, jedenfalls schraubten sich alle drei etwa 10 Minuten bei guter Thermik in die Höhe, um zunächst in südlicher Richtung abzudrehen und schließlich doch Richtung Altstadt und somit zum Nest zu fliegen. Bis ich meinen neuen Beobachtungsposten erreicht hatte, stand das Paar schon laut klappernd im Nest, umkreist von einem Fremdstorch, der allerdings nach einigen Runden in respektablem Abstand Dinkelsbühl mit unbekanntem Ziel verließ. Wahrscheinlich war dieser Fremde der Grund für den plötzlichen Abflug von der Wiese, denn Rudi und Resi haben für solche Flugkörper am Himmel sicher ein besseres Auge als der beste Experte.

Heute konnte uns die Technik mit einer Meldung überraschen, über die nachzudenken sicherlich reizvoll ist. Es geht um die Möglichkeit, einen Livestream ähnlich Vetschau einzuführen. Allerdings sind damit erhebliche Kosten verbunden. So schlägt Herr Kamm vor, die Zahl der „Livestreamer“, die dieses Angebot gleichzeitig nutzen können, aus diesen Gründen auf 25 zu beschränken. Als Nicht-Techniker habe ich keine Ahnung, ob es da zu Engpässen kommt oder nicht. Eine andere Möglichkeit sieht unser Gästebuchschreiber „lalelu“ – und dies ist ebenfalls hoch interessant – indem er vorschlägt, die Zeitabstände zwischen den Bildaktualisierungen zu verringern und ein automatisches Bildarchiv einzurichten, das immer dann Schnappschüsse anfertigt, wenn sich im Nest etwas tut. Zum Beispiel, wenn ein Altstorch anfliegt oder abfliegt, wenn eine Paarung stattfindet usw. Über eine solche Einrichtung würde ich mich besonders freuen und könnte da sogar auf Livestream verzichten und mich statt dessen mit einer schnelleren Bildfolge – im Drei-Sekunden-Takt zufrieden geben. Aber nicht ganz verschwiegen soll die Tatsache werden, dass der momentane „Ist“ -Zustand durchaus seine Reize hat. Macht Euch in der nächsten Zeit Gedanken und tut Eure Meinungen im Gästebuch kund. Die Technik wird es zu würdigen wissen.

Am Abend bleibt unser verliebtes Paar immer recht lange dem Nest fern. So zwei bis drei Stunden sind in den wenigen Tagen seines „Hier-Seins“ schon fast die Regel. Der hohe Energiebedarf muss aber irgendwie gedeckt werden, also gestehen wir den beiden ihre Abstinenz doch zu.

Was lange währt, wird endlich gut! Um 21:18 Uhr  vollführen beide gemeinsam eine Punktlandung im Nest und keiner braucht ab heute mehr abseits zu stehen. Bis Sonntag verabschiedet sich Ihr Tagebuchschreiber und wünscht viele tolle Erlebnisse mit unserem Traumpaar Resi und Rudi. 


Heute übernachten wir gleich von
Anfang an gemeinsam im Nest!

 

Thomas Ziegler

[ Storchenkamera ] Nach oben ] Storchentagebuch 1 ] Storchentagebuch 2 ] Storchentagebuch 3 ] Storchentagebuch 4 ] Storchentagebuch 5 ] Storchentagebuch 6 ] Storchentagebuch 7 ] Storchentagebuch 8 ] Storchentagebuch 9 ] [ Storchentagebuch 10 ] Storchentagebuch 11 ] Storchentagebuch 12 ] Storchentagebuch 13 ] Storchentagebuch 14 ] Storchentagebuch 15 ] Storchentagebuch 16 ] Storchentagebuch 17 ] Mosbachreport ] Reparatureinsatz ]

Storchentagebuch 2001 ] Storchentagebuch 2002 ] Storchentagebuch 2003 ] Storchentagebuch 2004 ] Storchentagebuch 2005 ] Storchentagebuch 2006 ] Storchentagebuch 2007 ] Storchentagebuch 2008 ] Storchentagebuch 2009 ] Storchentagebuch 2010 ] Reisebericht ]

Webmaster