Storchenkamera
 
Storchentagebuch 2003
...was bisher geschah

Teil 6

27. Apr. 03

 

„Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier, bald steh´n die Küken vor der Tür.“ Ich bediene mich dieses Plagiats in ab heute völliger inhaltlicher Übereinstimmung mit dem Urheber dieses klassischen Reimes, Webmaster Wolfgang Horlacher. Jedoch muss ich zu Bedenken geben, dass sich morgen entscheiden wird, ob sich unser Webmaster inhaltlich doch etwas zu weit vorgewagt hat und er möglicherweise mit schwer wiegenden Konsequenzen rechnen muss. Die inhaltliche Struktur des Reimes ist für den Leser auf die Zahl vier in so eindeutiger Weise festgelegt, dass jede Änderung eine völlige Verzerrung der kausalen, semantischen und formalen Zusammenhänge bedeutete. Wer möchte in unserem Falle nicht mindestens bis fünf reimen, doch was geschieht dann mit der „Tür“? Spontan komme ich da eigentlich nur auf „Strümpf“! Doch warten wir ab und begnügen uns einstweilen mit den Tatsachen. Pauline, die weiterhin strikt ihren 48-Stunden-Rhythmus bei der Eiablage einhält, hat in der Nacht ihr viertes Ei gelegt. Wolfgangs Problem wird es nun sein, bei einem möglichen fünften Ei aus seiner Reimnummer mit Anstand wieder heraus zu kommen. Ich könnte jedenfalls mit einem solchen „Zusatzei“ ganz gut leben und viele unserer Storchenfans sicher auch.

Georg und Pauline stolze
Besitzer von vier Eiern
Pauline, die Produzentin,
geht ihrer Arbeit nach

Der Tag begann für unser Traumpaar denkbar unfreundlich. Immer wieder jagten Regenschauer über das Nest und bei kühlen Temperaturen von kaum 10 Grad war es besonders wichtig, die Eier nur beim Wenden oder bei der Brutablösung den Unbilden der Witterung preis zu geben. Pauline und Georg meisterten diese neue Situation mit Bravour und spendeten ihrem Ei-Quartett die nötige Wärme. Georg blieb sich auch heute seiner Linie treu und verbrachte regelmäßig Teile seiner „dienstfreien“ Zeit auf dem Dachfirst des alten Rathauses.

Pauline, ich seh' mir das
Ganze wieder vom Dachfirst aus an!
Kann ich Dir empfehlen!
Das ist eine lauschige Ecke!

Von dort flog er dann erst endgültig zur Nahrungssuche ab. Traf man sich am Nest, durfte eine freudige Begrüßung nicht fehlen, der dann bald auch der Abflug aufs Dach (Georg) oder an die Wörnitz (Pauline) folgte.


Klingt gut, unser Konzert!

Insgesamt kümmerte sich jeder um die Erfüllung seiner Aufgaben und Pflichten und mit etwas Glück konnte man immer wieder einen Blick auf das Vierergelege erhaschen.

So Pauline, jetzt lass
mich wieder mal ran!
Nun habe ich wieder für
ein Stündchen meine Ruhe!

Gegen Abend zu bebrütete Pauline die Eier, sie hatte zu dieser Zeit Dienst. Um 20:02 Uhr traf Georg am Nest ein, es erfolgte eine schnelle Ablösung und der sofortige Abflug Paulines. Offenbar musste sich die ausdauernde Brüterin noch kurz mal vor Einbruch der Dunkelheit mit Nahrung versorgen. Als sie um 20:39 Uhr am Nest eintraf, ließ sich Georg nicht lange bitten und die letzte Ablösung vollzog sich ebenso rasch wie die vorausgehende. Georg flatterte auf den Dachfirst des alten Rathauses,


Pauline, ich brauche noch meine Ruhe!

doch Pauline konnte ihn um 21:08 Uhr zurück ins Nest locken. Gemeinsam ruht es sich unter Störchen doch besser.


Na endlich Georg, du musst noch
deine Ehepflichten erfüllen!

Im Verkehrslärm – ein Auto holperte über das Kopfsteinpflaster vor dem  alten Rathaus – hatten die meisten von uns einen durchdringenden Pfiff seitens der Storchendame überhört. Kaum war Georg wieder zu Hause, durfte er seine Pauline wieder beglücken. Es steht ja noch ein Ei ins Haus, lieber Webmaster.

Wir wissen ja schon lange, dass man auch von Berlin aus neugierig unser Nest beobachtet. Dazu eine neue Fundstelle im Archiv der Berliner Morgenpost.

28. Apr. 03

Heute durften wir noch kein weiteres Ei erwarten.


Wie glücklich sind wir doch, Pauline!

Da war ich mit meiner Prognose von gestern etwas voreilig, aber bei so viel Text darf ja mal ein kleiner Aussetzer passieren.


Es sind weiterhin vier Eier,
da hat sich der Experte einmal getäuscht!

Georg wich auch an diesem Tag immer wieder auf den Dachfirst des alten Rathauses aus, ehe er endgültig für längere Zeit verschwand. Die Umkränzung der weiteren Nestmulde nahm im Laufe des Tages ein skurriles Aussehen an. Da reihten sich allerlei Papier-, Plastik- und Folienteile in bunter Folge um das Gelege und machten dabei einem Osternest mehr als Konkurrenz.

Mein Schmuckkranz ist
gar nicht so schlecht
Da findet man ja kaum
mehr die Eier!

Nur dass im Gegensatz zu den Ostertagen die Eier im Storchennest strahlend weiß blieben. Ein großer Büschel Altgras, der so sehr verfilzt schien, dass er vom brütenden Storch mehrmals in die Länge gezogen wurde, erweckte längere Zeit die volle Aufmerksamkeit von Georg und Pauline. Sie schienen dabei mehrfach mit uns Verstecken spielen zu wollen, denn wenn der Büschel nach unten klappte, war das Gelege verschwunden, zogen die Störche das Gebilde nach oben, leuchteten die vier Eier abermals in voller Größe auf.

Hoch und nieder,
immer wieder!
Das zieht sich heute aber
in die Länge!

Wie bereits gestern hielt sich Georg bei Einbruch der Nacht weiterhin auf dem Dachfirst hinter dem Nest auf. Doch heute hatte er es überhaupt nicht eilig, zu seiner Partnerin zurückzukehren. Erst gegen 21:50 Uhr wechselte er – bei relativer Dunkelheit – die wenigen Meter hinüber ins Nest und verbrachte die anschließende Nacht im Dunstkreis Paulines.

Als Georg und Pauline schon schlummerten, machte sich Ihr Tagebuchschreiber noch einmal kurz auf den Weg. Zwischen seinem Heimatort Feuchtwangen und unserem Nest in Dinkelsbühl liegt genau auf halbem Wege die 2500 Einwohner zählende Gemeinde Schopfloch. Dort errichtete er im Jahre 2000 eine künstliche Nisthilfe auf dem Dach des Rathauses. Hoch über dem Wörnitztal gelegen entspricht das Umfeld nicht gerade den Idealvorstellungen Adebars. Dennoch waren in den Jahren seit der Errichtung immer wieder einzelne Störche für kürzere oder längere Zeit als Besucher anwesend. Seit dem 26. April besetzt ein Paar das Nest und es besteht berechtigte Hoffnung, dass es hier vielleicht auch noch zur Brut kommen könnte. Das wäre allerdings die allererste in der Geschichte des Marktes. Ich werde Sie über die weitere Entwicklung dort auf dem Laufenden halten.

29. Apr. 03

Alle schauten, alle stellten ihre Wecker, um ja im Morgengrauen als erste einen Blick auf fünf Eier zu erhaschen, doch es blieb ein Wunsch.


Ich habe Zeit!
Aufstehen werde ich, wenn ich es will!

Mit fast 100%-iger Sicherheit hat Pauline ihre Eiproduktion eingestellt und sich mit vier Stück sehr wacker geschlagen.


Sieht hier jemand fünf Eier!
Na, es bleibt also bei vier!

Man sollte es nicht glauben, wie schwierig es doch ist, zwischen vier und fünf Eiern bei einem Blick ins Nest zu unterscheiden. Waren alle vorherigen Versuche von eins bis vier ein Kinderspiel und für jeden nachvollziehbar und sichtbar, ist es ungemein schwierig, mögliche fünf Eier zu zählen. Wie das fünfte Rad am Wagen passt ein fünftes Ei nur schwer in das symmetrische Muster eines Vierergeleges. Mal kullert es dort hin, mal hier hin, nur da, wo man es gut eindeutig identifizieren könnte, nämlich genau in der Mitte, kann man es nie beobachten. Sei´s drum! Vier Eier sind eine stolze Zahl und wenn später auch nur annähernd vier Junge heranwachsen, wäre es eine Sensation.


Zwischendurch etwas Gymnastik!
Pauline macht mir alles nach!

So weit sind wir aber noch nicht. Es wird nun weitere 30 Tage dauern, bis der Schlüpfvorgang beendet ist. Also schon einmal notieren: 23./24.5. Beginn des Schlüpfens, 30.5. letztes Junge geschlüpft! Diese Angaben sind ohne Gewähr und können natürlich in engen Grenzen variieren. Zur gleichen Stunde, in der an unserem Nest die Brut gerade begonnen hat, befinden sich im Höchstädter Nest neben weiteren 3 Eiern schon 3 frisch geschlüpfte Jungstörche im Alter von bis zu vier Tagen. In Mosbach reche ich morgen mit dem Beginn des Schlüpfens und werde Sie davon – hoffentlich – unterrichten können. In Schopfloch – siehe Eintrag von gestern – konnte ich den beringten Storch als bekannte Storchendame identifizieren. In ihrem bisherigen Leben von 10 Jahren konnte ich sie schon an vier verschiedenen Nestern im Landkreis Ansbach beobachten. In Weiltingen und Ornbau brütete sie jeweils mit Erfolg, im letzten Jahr bezog sie das neue Nest in Wilburgstetten und ließ dort nach 22-jähriger Unterbrechung die Storchentradition wieder aufleben, ohne allerdings zu brüten und nun schickt sie sich mit einem unberingten Partner an, in Schopfloch eine Familie zu gründen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die beiden Fremdstörche, die am Samstag, den 26.4. (siehe dortigen Eintrag im Tagebuch), unser Dinkelsbühler Nest umkreisten, auf dem Dach der Georgskirche standen und von Thomas Joas beobachtet wurden, mit dem Schopflocher Paar identisch waren. Bei Georg und Pauline läuft ansonsten alles wie erwartet. Man präsentiert sich als eingespieltes Paar, das sich immer mehr einander angleicht. Nach Georgs Ruhepausen auf dem Dachfirst des alten Rathauses, hat er heute in Pauline eine Nachahmerin gefunden. Nach dem Motto „Was du kannst, kann ich auch“, tat sie es ihrem Schorsch gleich und flog nach der Brutablösung ebenfalls zur „Zwischenstation Dachfirst“. So zeigten heute viele Blicke ins Storchennest einen zweiten Storch auf besagter Lokalität. Das abendliche Spiel kann inzwischen schon als Gewohnheit anerkannt werden. Um 20:25 Uhr stand noch einmal eine Brutablösung an. Georg übernahm den Innendienst, während Pauline noch einmal einen Nahrungsflug hinlegte. Als sie um 21:10 Uhr – so spät wie vor ihr noch keiner – zurückkehrte, kehrte ihr Georg abermals den Rücken und entschwand auf das Rathausdach....bis Pauline ihn nach einer Weile zurückpfiff!


Nächtliches Geplänkel!

30. Apr. 03

Schon in aller Frühe spielte Georg mit seiner Pauline Verstecken. Der Lümmel befand sich nämlich bereits auf dem Dachfirst des alten Rathauses und lief dort munter hin und her. Dabei näherte er sich einige Male seiner im Nest brütenden Partnerin  und kam bis auf Augenhöhe ans Nest heran.

Pauline, jetzt kannst du mir gleich auf den Kopf spucken!

Schließlich besann er sich doch eines Besseren und wagte den Sprung aufs Nest. Er brachte dieses in Ordnung und verabschiedete sich anschließend lautlos von Pauline.


Ich mach schnell noch etwas Ordnung,
bevor ich mich verziehe!

Auch vom Wetter muss am heutigen Tag berichtet werden. Es hatte merklich abgekühlt und der April zeigte kurz vor seinem Ende noch einmal, was er so an Möglichkeiten zu bieten hatte. Da schien die Sonne, ehe kurz darauf ein von stürmischen Winden begleiteter Regenschauer niederprasselte. Es blieb den ganzen Tag mit Höchstwerten von deutlich unter 20 Grad relativ kühl. Eine weitere Prüfung hatte unser Traumpaar in der Zeit von 13:30 Uhr bis 14:30 Uhr zu bestehen. Während dieser Stunde interessierten sich erneut ein oder mehrere Störche für das Dinkelsbühler Nest. Pauline und Georg meldeten unverhohlen ihre Besitzansprüche an und zeigten durch ihr Verhalten, wer hier Herr im Hause ist. Dies genügte, um auch diese Versuche einer Annäherung schon im Keime zu ersticken.

Unsere Feindabwehr funktioniert gut, Schorsch!

Dass neben Georg auch Pauline abermals den Standplatz auf dem Dachfirst erprobte, darf nebenbei ebenfalls wieder erwähnt werden.


Hallo Pauline, wie gefällt es dir dort drüben?

Vielleicht reizt das relativ kleine Nest, auf dem es kaum möglich ist, Abstand zueinander zu gewinnen, zu dieser eher ungewöhnlichen Verhaltensweise in diesem frühen Stadium der Brut. Es gehört einfach zu störchischer Sitte, seine Freizeit gemeinsam im Nest zu verbringen. Sind einmal größere Junge zu versorgen, sieht die Sache natürlich ganz anders aus. Die Wandlung unseres Nestes vom Müllnest zum normalen Nest schreitet weiter voran. Das liegt nun nicht etwa daran, dass Georg, der Folienfetischist, seine Lieblingsteile aus dem Nest befördert hätte, sondern daran, dass er in den vergangenen Tagen neues Nistmaterial eingetragen und das alte damit einfach überbaut hat.


Wenn ich weiter fleißig baue,
sieht man den Müll bald nicht mehr!

Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass auch dadurch Eier und Junge nicht gefährdet sind. Als am späten Nachmittag der Himmel noch einmal seine Schleusen öffnete und kurzfristig Weltuntergangs-Stimmung aufkam, legte sich ein milchig trüber Überzug über die Frontlinse des Kameragehäuses und tauchte die Szenerie in ein weiches, unwirkliches Licht. So warteten mit mir in der Dämmerung viele auf das Erscheinen von Schorsch. Bisher war 21:10 Uhr die späteste Rückkehr eines der Brutstörche. Bis zu diesem Zeitpunkt machte ich mir noch keine größeren Gedanken, doch als es 21:30 Uhr wurde und immer noch kein Georg zu sehen war, kamen bei mir böse Erinnerungen an das vergangene Jahr hoch, als Resi nach einem heftigen Unwetter nicht mehr am Nest erschien und seit diesem Tag auch verschollen blieb. Sollte sich Ähnliches heuer wiederholen, wo doch gerade mit der Eiablage alles so Erfolg versprechend angefangen hatte? Als sich an der Situation bis 21;45 Uhr nichts verändert hatte, beschloss ich, selbst noch nach Dinkelsbühl zu fahren und nach Georg zu suchen. Auf dem Dachfirst des alten Rathauses, wo er schon öfters nach Einbruch der Nacht stand, hielt er sich heute jedenfalls auch nicht auf. Kurz vor 22:00 Uhr hatte ich den Stadtrand von Dinkelsbühl erreicht und blickte vom Rothenburger Tor aus auf das Nestgebäude. Da saß der Schorsch in voller Pracht und seine weißen Federpartien leuchteten wie weiße Kirschblüten aus dem Dunkel der Umgebung heraus. Der Kamin, direkt neben unserer Kamera war sein neuer Standplatz geworden. Hätte er die Flügel ausgebreitet, wäre er ins Bild der Kamera geraten und ihr Tagebuchschreiber hätte ihn auch von zu Hause erkennen können. Georg gesund und wohlbehalten gefunden zu haben, ließ in mir doch so etwas wie ein Glücksgefühl aufkommen. Für die nächste Zeit gilt also: Wenn nach Einbruch der Nacht einer der Störche noch nicht zurückgekehrt, bedeutet dies nicht sein endgültiges Verschwinden, sondern es besteht die berechtigte Hoffnung, dass er auf einem der Kamine in der Umgebung sein Ausweichquartier gefunden hat. Um 23:11 Uhr – und damit endet der spannungsreiche Abend – hatte Georg zu seiner Partnerin ins Nest gefunden und beide schliefen vereint und träumten erneut von einem reichen Kindersegen. Bei der Rückfahrt und einem kurzen Abstecher nach Kaltenbronn, verbunden mit heftigem Regen, rettete ihr Berichterstatter noch einige Erdkröten vor dem sicheren Tod. Diese hatten die erste warme Regennacht seit Wochen zu ihrer Wanderung in die Laichgewässer genutzt, während gleichzeitig eine große Zahl von Laubfröschen ihr Ohren betäubendes Konzert gaben.

01. Mai 03

Maifeiertag! Tag der Arbeit! Das Brutgeschäft unseres Traumpaares läuft nun seinen gewohnten Gang. Paarungen haben aufgehört, auch Georg hat längst eingesehen, dass die biologische Notwendigkeit seines Tuns nicht mehr gefordert ist. Und aus Spaß an der Freud läuft im Tierreich nichts! Seit der Ablage des vierten Eies am 27. April habe ich mein Augenmerk stets auf das Erscheinen eines weiteren Eies gerichtet, konnte aber bis heute keinen Beweis für das Vorhandensein eines solchen finden. Da auch keiner meiner Leser eine diesbezügliche Beobachtung tätigen konnte, können wir sicher davon ausgehen, dass es bei definitiven vier Eiern bleibt.

Auch wenn ich die Eier noch länger
betrachte, es werden
einfach nicht mehr!
Schön, dass die Ablösung zur Stelle
ist, dann kann ich mir wieder die Beine vertreten!

Letzte Zweifel werde ich beim Besteigen des Turmes von St. Georg an einem der nächsten Tage vielleicht beheben können. Hier besteht die Möglichkeit, aus großer Entfernung, dafür aber deutlich über Nestniveau, einen Einblick in die „Ei-Stube“ zu gewinnen. Die regelmäßigen Überflüge fremder Störche und das auffällige Droh- und Abwehrverhalten Paulines und Georgs zeigen weiterhin, dass der Storchenzug noch im Gange ist und immer wieder Spätheimkehrer (Oststörche!) auch durch das Wörnitztal kommen. Somit besteht nach wie vor eine kleine Chance für noch nicht besetzte Nester, auch in den Genuss einer dauerhaften Besiedelung durch Störche zu kommen. Solche Überflüge fanden auch am heutigen Tag einige Male statt und die beiden Rathausbewohner handelten instinktiv richtig, so dass es bei Drohungen blieb und mögliche Interessenten dem Nest nicht zu nahe kamen.

Pauline, schau da oben sind sie wieder!
Wenn wir alles richtig machen, werden uns die Fremden in Ruhe lassen
und weiterziehen!

Die Vorgänge vor Einbruch der Dunkelheit erforderten zum Tagesausklang noch einmal meine volle Aufmerksamkeit. Sollte sich Schorsch einen ähnlichen „Ausrutscher“ leisten wie am vergangenen Abend? Anfangs ließ es sich genauso an. Um 20:25 Uhr erschien Georg mit bis zum Intertarsalgelenk „verschlammten“ Beinen und einem ebenso „verfremdeten“ Schnabel. Die einzigen schlammigen Flächen im trockenen Umfeld um das Nest, sind Weiher mit niedrigen Wasserstand, die wahrscheinlich momentan beiden Störchen als Nahrungsquelle dienen. Nach einer Viertelstunde, in der das Weibchen einmal die Eier wendete, flog Georg ab. Ob er bereits in diesem Moment erneut den in Höhe der Videokamera befindlichen Kamin anflog, entzieht sich meiner Kenntnis. Es dauerte bei fast völliger Dunkelheit bis 21:20 Uhr, ehe beide vereint im Nest standen. Über das weitere Geschehen legte sich anschließend das Dunkel der Nacht.

Ein kurzer Maiausflug führte mich heute am frühen Nachmittag schnell zu den Störchen nach Mosbach. Ich bezog Posten auf dem Kirchturm und konnte beim ersten Blick durchs Fernglas neben dem brütenden Weibchen eine Eischale am Rand des Nestes ausmachen. Als dann das brütende Weibchen im Liegen einige Beutetiere aus dem Nest aufnahm und fraß, stand fest, dass Junge geschlüpft sein mussten. Nach einer knappen halben Stunde flog, von Klappern begleitet, das Männchen ein. Kurz darauf erhob sich das Weibchen und flog unmittelbar ab. Aus der Nestmulde reckten sich zwei kleine Storchenküken dem Männchen entgegen. Die noch im Nest befindliche Eischale gehörte dabei sicher zu dem zweitgeschlüpften Jungen, während das erste demnach vor zwei Tagen das Ei verlassen haben musste. Der Storchenmann würgte einen tennisballgroßen Klumpen aus, den die Jungen selbständig „zerlegten“ und der sich als Konglomerat aus zahlreichen Regenwürmern erwies. Einzeln zogen sie die Würmern aus dem leicht zusammen gepressten Regenwurmcocktail und beendeten nach einigen Schlingbewegungen die Nahrungsaufnahme. Die Köpfe verschwanden und senkten sich in die Nestmulde, das Männchen übernahm das Brüten und Hudern. Man darf gespannt sein, wie viele Junge noch schlüpfen werden, denn anders als in Dinkelsbühl ist das Gelege vom Kirchturm nicht sichtbar.

02. Mai 03

Seit vielen Wochen gab es heute erstmals keinen neuen Eintrag im Gästebuch. Einige unserer treuesten Schreiber haben sicher den 2. Mai als Brückentag genutzt und sind in ein verlängertes Wochenende gestartet. Zugegeben, die Verhältnisse am Nest haben sich mit dem Ende der Eiablage so entwickelt, dass ein wenig die Spannung aus dem Geschehen genommen ist. Meist ist nur einer der beiden Partner zu Hause anzutreffen, während der andere das Dinkelsbühler Umland durchstreift und auf Nahrungssuche ist. Wesentliche Bereicherungen stellen im Moment die überfliegenden Fremdstörche dar, die seit Tagen bei Georg und Pauline artgerechte Reaktionen mit der gewünschten Wirkung auslösen.

Wir beide stellen in der Verteidigung unseres Nestes eine Macht dar!

Spannung ist auch immer wieder angesagt, wenn es darum geht, wann beide gemeinsam zur Übernachtung im Nest stehen. Dass Georg sehr gerne nach Einbruch der Nacht auf einem Kamin des alten Rathauses steht und erst Stunden später den endgültigen Sprung ins Nest wagt, durfte ich in früheren Einträgen schon berichten. Also keine Angstzustände entwickeln, wenn nach Einbruch der Nacht sich nur einer der beiden Altstörche im Nest befindet! Der andere – mit Sicherheit Georg – ist nur wenige Meter von Pauline entfernt und diese Distanz überwindet er auch bei völliger Dunkelheit. Den größten Teil der Nacht verbrachten beide schließlich aber immer gemeinsam im Nest.

In den letzten Tagen konnten die fleißigsten unter unseren Sehern auch bemerken, dass sich die Bildfrequenzen im Laufe des Tages häufig änderten und meist so zwischen acht und fünf Sekunden lagen. Diese Tage dienten unserer Technik in Person von Andreas Kamm dazu, Testreihen durchzuführen und Programme zu installieren, die einen Zugriff auf den Router auch von außerhalb des alten Rathauses ermöglichten. Trotz dieser kleinen Unannehmlichkeiten konnte während dieser Zeit eine Übertragung gesichert und die Bilder weiter übertragen werden. Der einzige Wermutstropfen, der bislang geschluckt werden musste, verhinderte eine Bildfrequenz von 3 Sekunden, die wir als besonders reizvoll angesehen hatten. Im Augenblick liegen wir im 5-Sekunden-Takt. Dieser läuft wie ein Uhrwerk und überaus zuverlässig und sollte uns auch zufrieden stellen (tut er ja!). Spätestens zur Zeit des Schlüpfens der Jungen möchten wir dann einen Zahn zulegen. Die neuen  Geräte, die nun seit rund 3 Wochen in Betrieb sind, haben sich auf alle Fälle bislang bestens bewährt und noch zu keinem Totalausfall der Übertragungen geführt. Die Nachtschwärmer unter unseren Sehern sollten auch nicht überrascht sein, wenn allabendlich um 22:30 Uhr die Uhr über dem Kamerabild plötzlich stehen bleibt und während der Nacht bis momentan 5:00 Uhr nur alle halbe Stunde ein neues Bild erscheint. Diese Maßnahme dient in erster Linie der Kostenersparnis, denn die Datenmenge, die bei einem halbstündigen Bildwechsel anfällt, ist bei weitem geringer als bei einem Wechsel alle 5 Sekunden. Außerdem erlischt in Dinkelsbühl um 22:30 Uhr die große Stadtbeleuchtung und von Georg und Pauline ist ab diesem Zeitpunkt nicht allzu viel mehr zu sehen. Es liegt also nicht an Ihrem Computer, wenn im genannten Zeitabschnitt die Uhr zu stehen scheint.

Seit einigen Tagen hat sich das Nest bedingt durch die rege Bautätigkeit Georgs erneut gewaltig verändert. Äste und zwar nicht gerade kleine, bilden immer wieder das Hauptgewicht in Georgs großer Leidenschaft. Dadurch hat das Nest seinen Durchmesser erheblich gesteigert. Das rechte Fenster im Untergeschoss des Turmes der Paulskirche ist von Ästen und Zweigen fast komplett zugebaut und dem linken Fenster droht in Kürze das gleiche Schicksal.


Wenn Georg so weiter baut, werden wir
bald mehr Platz in unserem Häuschen haben!

Nach einer Weile des Bauens, in der die Nestunterlage in ihrem Durchmesser kaum vom Nistmaterial überragt wurde, hat nun der zweite Bauabschnitt begonnen.

Mal sehen, Pauline, wie groß ich unser Nest noch machen werde

Dieser führt nun zu der beschriebenen Vergrößerung des Durchmessers. Auch feindliche Überflieger gab es heute erneut zu vermelden. Der abendliche Einflug Georgs und sein Verhalten vor der endgültigen Bettruhe entzog sich mir wegen anderer Verpflichtungen gänzlich. Doch nach Mitternacht konnte man Georg als schwache Silhouette im Nest stehend erahnen.

03. Mai 03

Bevor ich mich heute Pauline und Georg widmen konnte, stattete ich dem neuen Nest in Schopfloch einen Besuch ab. Seit 26. April hält hier ein Paar erstmals in der Geschichte des Marktfleckens die im Jahre 2000 errichtete künstliche Nisthilfe besetzt. Der dortige Gemeinderat unter dem Vorsitz des Bürgermeisters beschloss nach Rücksprache und mit Empfehlung Ihres Tagebuchschreibers, zunächst auf die allwöchentlichen Sirenenproben zu verzichten, um die Störche nicht zu erschrecken, deren Nest sich nur wenige Meter von der Geräuschquelle entfernt befindet. Es gibt eine ganze Reihe von Nestern, bei denen sich die gleiche Situation zeigt. Eine Aussage über den Grad der Beeinflussung durch Sirenengeräusche ist allerdings nur schwer vorhersehbar. Gerade am Beginn des Brutgeschäftes sind Störche durch Störungen aller Art sehr leicht beeinflussbar. Ein längeres Verlassen des Nestes kann dann nicht ausgeschlossen werden. Regnet es in diesem Moment, droht Eiern oder Jungen Auskühlung und im schlimmsten Fall ein Absterben der Embryonen oder Tod. Meist aber nehmen die Störche Sirenengeräusche scheinbar klaglos hin, doch wie es innen aussieht, kann man allenfalls erahnen. Deshalb ist es auf alle Fälle besser, wenn sich, zumindest in der Zeit der Anwesenheit von Störchen, Sirenenproben vermeiden lassen und das Ertönen der Sirenen nur im (hoffentlich nicht eintretenden) Ernstfall als unvermeidlich hingenommen werden muss. Während meiner Beobachtung flog das Männchen zweimal mit Nistmaterial an, während seine Partnerin im Nest lag. Sie erhob sich nur ein einziges Mal für kurze Zeit. Das Nest ist erneut deutlich gewachsen, es fehlt aber immer noch ein gutes Stück bis zur Bruttauglichkeit. Warten wir die nächste Woche ab, dann müsste die Brut beginnen, wenn noch mit Nachwuchs gerechnet werden soll.

Ein zweiter Abstecher führte mich noch an den Oberlauf der Altmühl. Hier ist die Lage noch längst nicht so rosig wie an der Wörnitz. Lediglich in Herrieden und Leutershausen wird gebrütet. Dabei hat sich in Herrieden ein komplett neues Paar eingestellt, die beiden Ringstörche der vergangenen Saison sind nicht mehr an ihren vorjährigen Brutplatz zurückgekehrt. In Neunstetten (zwischen beiden genannten Orten gelegen) erscheint seit einer Woche immer mal kurz ein Einzelstorch am Nest. Es ist das gleiche beringte Männchen wie im Vorjahr und es pendelt wie in der letzten Brutsaison ebenfalls zwischen Neunstetten und den künstlichen Nisthilfen auf den Werbeanlagen zweier Rasthöfe an der Autobahnausfahrt Aurach der A6 hin und her. Von einem zweiten Storch fehlt leider jede Spur. Gänzlich unbesetzt ist seit Jahren das ebenfalls auf Herrieder Stadtgebiet befindliche Nest in Rauenzell. Etwas besser sieht es schließlich noch in Großenried an der Altmühl aus. Über eine Woche hielt hier ein Einzelstorch die Stellung, seit einigen Tagen blieb  er aber wieder aus und ein neuer Besucher hat sich noch nicht eingestellt. Der gesamte Altmühllauf zwischen Leutershausen und Großenried scheint nur noch für zwei Brutpaare ausreichend Nahrung bereit zu stellen. Alle anderen Orte verzeichnen nur in optimalen Jahren eine Brut oder ein während der gesamten Brutzeit anwesendes Paar. Zuletzt war dies im Jahre 1999 in Großenried mit einem ausfliegenden Jungen, im Jahre 2000 in Neunstetten (3 Junge) und 1999 in Rauenzell mit einem Paar ohne Bruterfolg der Fall.

Nun endlich zurück nach Dinkelsbühl.


Pauline, Polstermaterial ist im Anmarsch!

So lange dort alles ruhig bleibt, werde ich bis zum Schlüpfen der Jungen ein bisschen über Störche allgemein, über die Ereignisse an den anderen Nestern oder einfach zu wichtigen Fragen aus dem Leben Adebars Stellung nehmen und die Tagebucheinträge mit verstärktem Hintergrundwissen würzen. Dass Pauline ein Vierergelege bebrütet, steht nun außer Zweifel. Dass sie über den Tag gesehen die längere Zeit brütet, ist ebenso klar und dass Georg weiterhin am Ausbau des Nestes arbeitet, ist am allerwenigsten zu übersehen. Neben riesigen Ästen und Zweigen


Mit Zweigen geize ich heute auch nicht!

schleppte er heute erstmals auch einen Ballen frisches Gras ins Nest und setzte damit einen markanten Farbtupfer, der sich lange Zeit im Nest hielt.

Pauline, die Mahd hat begonnen! Das ist ja gleich wie
frisch tapeziert!

Zumindest an einigen Stellen scheint bereits die Mahd eingesetzt zu haben. Einzelne Landwirte füttern ihren Tieren schon das erste Grün des Jahres und Georg hat keine Mühe, solche Stellen in seinem Jagdgebiet zu finden und sofort für den Innenausbau seines Nestes zu nutzen. Das abendliche Zeremoniell sei wegen seiner spannungsgeladenen Abläufe auch heute wieder ausführlicher skizziert. Um 20:43 Uhr erfolgte die letzte Brutablösung. Georg erschien und kaum war der Storchenmann gelandet, verließ Pauline die zukünftige Kinderstube. Bereits um 21:03 Uhr kam Pauline zurück. Es wurde heftigst geklappert, doch irgend etwas behagte Madame nicht, denn sie flog kurz nach der Landung abermals ab, drehte offenbar eine weitere Platzrunde und stand zwei Minuten später endgültig im Nest. So blieb es dann für die gesamte Nacht.


Georg, heute bleibst du gleich bei mir!

04. Mai 03

Ein strahlender Tag mit einem stahlblauen Himmel, keinem Wölkchen an dem selben und einem über weite Strecken strammen Wind bei knapp 25 Grad Höchsttemperatur stand uns heute ins Haus. Das Morgenlicht bot – und hier werden Sie mir sicher alle Recht geben – die schönsten Farben und die schärfsten Konturen von Nest, Georg und Pauline. Mit der Sonne im Rücken ergaben sich die besten Bilder und dies schien unser Traumpaar zu erahnen, verhielten sie sich in den Morgenstunden doch besonders fotogen. Beim Wenden der Eier gab Pauline wieder einmal einen kompletten Blick auf ihr Gelege preis und abermals waren die vier Eier in voller Größe zu erkennen und man sah auch, dass kein weiteres Ei im Nest liegt.


Jetzt sollten die letzten Zweifel behoben sein!
Es sind vier Eier!

Auch zu früher Stunde hatten es beide Störche wieder mit Fremden in der Luft zu tun. Da waren die Blicke beider nach oben gerichtet und zur Verstärkung ihres Drohverhaltens wurde mit den Flügeln gepumpt und die Schwanzfedern nach oben gestellt. Dabei fiel auf, dass der Storchenmann bei einem seiner Nistmaterialflüge nach längerer Zeit wieder einmal ein weißes Folienteil angeschleppt und im Nest abgelegt hatte.

Schon wieder Besuch
Pauline!
Von meinem letzten Ausflug habe ich
wieder mal etwas Folie mitgebracht!

Man sollte dem Schorsch nicht allzu gram sein, wird die Folie doch schon in allernächster Zeit im Nistmaterial verschwunden sein.


Zu zweit geht es mit dem Einbau doch am schnellsten!

Die Überflüge hielten bis in die Nachmittagstunden an, führten aber zu keiner echten Bedrohung von Nest, Traumpaar und Gelege.

Langsam wird es schon ein wenig lästig mit den vielen Fremdstörchen!

Gegen 16 Uhr besah ich mir Nest und Nestumgebung nach längerer Pause in Original. Mit offenem Mund stand ich am Altrathausplatz und staunte, in welch überzeugender Weise und immenser Größe Georg seine Behausung ausgebaut hatte. In der Wörnitzaue stieß ich anschließend auf den Grund der heutigen Unruhe. Zwischen der Froschmühle und Lehengütingen standen zwei Störche. Einer war mit dem neuen schwarzen ELSA-Ring der Vogelwarte Radolfzell gekennzeichnet. Das Ablesen der Ringnummer geriet zum Kinderspiel, während der zweite keinen Ring trug. Zuerst dachte ich in ihm einen Partner des Dinkelsbühler Nestes vor mir zu haben, doch als beide dicht zusammen durch das hoch stehende Gras schritten, änderte ich meine Meinung und identifizierte sie als Paar, das sich in dieser Form gemeinsam auf Nestsuche begeben hatte und möglicherweise morgen schon wieder an einem anderen Ort seine Aufwartung macht. Drei Kilometer weiter stieß ich auf den Schopflocher Storchenmann, der unweit der Gemeindeverbindungsstraße nach Larrieden regungslos in einer Wiese lauerte und zweifelsfrei auf Mäusejagd ausging. Als er sich während 5 Minuten nicht weiter bewegt hatte und natürlich auch nichts gefangen hatte, brach ich die Beobachtung ab. In Sichtweite konnte man derweil hoch über dem Wörnitztal seine Partnerin im Nest liegen und stehen sehen und ihr Verhalten deutete stark an, dass doch schon mit der Eiablage begonnen wurde.

Der Abend im Dinkelsbühler Nest geriet erneut zur Wartenummer.


Ich glaube, heute Nacht schlafe ich
wieder auf dem Kamin, Pauline!

Pauline behielt nach Einbruch der Dunkelheit ihre Position im Nest, während Georg sich abermals einen anderen Platz zur Übernachtung ausgewählt haben musste. Die Uhr zeigt im Augenblick 22:45 Uhr und Paulines Gemahl st noch immer nicht im Nest erschienen. Sicher sitzt er auf dem Kamin neben der Videokamera. Auf dem Dach unterhalb des besagten Rauchabzuges konnte ich heute bei meinem Besuch in Dinkelsbühl überaus deutliche Spuren von Kot erkennen, die in dieser Deutlichkeit nur bei längeren Anwesenheiten zustande kommen. Ich verzichte deshalb auf eine Fahrt ins nächtliche Dinkelsbühl und vertraue auf Georgs Leidenschaft, sich manche Nachtstunde außerhalb des Nestes um die Ohren zu schlagen. Auch bis 23:30 Uhr blieb Georgs Platz im Nest leer.

05. Mai 03

Eine erste Hitzeschlacht mussten Georg und Pauline heute über sich ergehen lassen. Bei nachmittäglichen Temperaturen von 30 Grad im Schatten durfte so richtig nach Hundeart gehechelt werden. Vögel besitzen wie unter den Säugetieren zum Beispiel unsere Hunde keine Schweißdrüsen. Überschüssige Wärme muss deshalb auf anderem Wege aus dem Körper  abgegeben werden. Hatten Georg und Pauline ihre Schnäbel bisher meist geschlossen (beim Klappern wurden sie natürlich rhythmisch auf und zu bewegt), so blieben diese fast während des gesamten Tages einen Spalt geöffnet. So erreichen es unsere Kamerastars, sich etwas Linderung zu verschaffen. Sollten die hohen Temperaturen weiter anhalten, werden sich auch die Beine der Störche weiß zu färben beginnen. Für diese Umfärbung, die ebenfalls der Thermoregulation, also einer Abgabe von überschüssiger Wärme dient, ist ein besonderer Kot verantwortlich. Dieser wird gezielt auf die Beine abgegeben. Durch die rasche Verdunstung dieses dünnflüssigen Ausscheidungsproduktes wird eine Temperaturerniedrigung erreicht. Achten Sie also in den nächsten Tagen auf diesen interessanten Teilaspekt im Leben unseres Traumpaares. Voraussetzung sind allerdings weiter sehr hohe Tagestemperaturen. Wie schwer es die Störche in unserer weitläufig ausgedörrten Wiesenlandschaft momentan haben, zeigte mir die Storchendame aus dem benachbarten Schopfloch. Ich traf sie am frühen Nachmittag in einem kleinen Wörnitzzufluss in Höhe von Lehengütingen. Sie lief über einige Hundert Meter in dem nur wenig Wasser führenden Rinnsal entlang. Dabei bewegte sie in der trüben, stark mit Algen belasteten Brühe den Schnabel nach Art der Löffler oder Flamingos ziemlich schnell hin und her und der Ausdruck „Im Trüben fischen“ fand eine eindrucksvolle Erklärung. Der Jagderfolg hielt sich in sehr bescheidenen Grenzen und soweit erkennbar wanderten einige Egel in den Magen des Weibchens. Man darf sich also schon etwas Sorgen machen, wenn man an die Entwicklung in den nächsten Wochen denkt. An eine verkehrte Welt wird man beim gleichzeitigen Blick ins spanische Arevalo erinnert. Dort werden zwei Storchenpaare von einer Webcam beobachtet. Die halbwüchsigen Jungen dieser Paare drückten sich so gut es eben ging unter ihre als Regenschutz fungierenden Eltern, während die Nestmulde zum Teil sogar unter Wasser stand. Aus dem Sechsergelege in Höchstadt/Aisch haben es vier Junge geschafft, aus den Eiern zu entschlüpfen. Die beiden verbliebenen Eier erwiesen sich als unbefruchtet oder mögliche Embryonen starben während der Bebrütung im Ei. Solche Eier bleiben meist für den Rest der Nestlingszeit mit im Nest, einige zerplatzen auch, wenn der Innendruck zu hoch wird, einige werden im Laufe der Zeit mit eingebaut, so dass sie den Blicken entschwinden können.  

Pauline, Georg und Ihr Tagebuchschreiber erlebten heute einen etwas ruhigeren Tag. Die Blicke ins Nest waren etwas weniger häufig als in den vergangenen Tagen und auch der abendliche Anflug geriet ohne Aufregung und völlig normal.

Du Georg, schläfst du vielleicht? Es sind immer noch vier Eier!

So stand das Paar bereits kurz nach 21 Uhr vereint im Nest und so blieb es die gesamte Nacht.

6. Mai 03

Ein kleiner Nachtrag zum gestrigen Abend sei an dieser Stelle noch gestattet. Er ging gestern regelrecht unter, als ich mich ans Verfassen des Tagebucheintrages machte. Ich saß nämlich noch bis 20:45 Uhr auf dem Turm der Mosbacher Kirche und beobachtete mit meinen beiden Söhnen Tobias und Lucas (sie durften nach langer Zeit ihren Vater wieder einmal entspannt und abseits von Webcam und Computer für eine halbe Stunde genießen) die Geschehnisse im dortigen Storchennest. Wie erhofft sind seit dem 1. Mai weitere zwei Junge geschlüpft (am 3. bzw. 5. Mai), so dass ich gestern bereits 4 Junge im Nest vorfand. Ob noch weitere Eier im Nest liegen und deshalb eine Fortsetzung des Schlüpfvorganges statt findet, wird sich am 7. Mai weisen.

Die 30 Grad und etwas mehr, die gestern den Tag fast unerträglich werden ließen, wurden heute nicht mehr ganz erreicht, doch Georg und Pauline hatten wieder ihre Klimaanlage eingeschaltet und konnten sich somit etwas Kühlung verschaffen.

Unser erstes Ei haben wir jetzt schon
14 Tage unter unseren Fittichen, Georg!
Es macht Spaß
zu brüten!

Ich meine, dass beide ihre Schnäbel während des gesamten Tages leicht geöffnet hatten und somit über den stark durchbluteten Rachenraum und die ebenso stark mit Blut versorgten Schnabelinnenflächen Wärme aus dem Körper abgaben. Der Rest ist schnell erzählt und schließt mit dem abendlichen Wache-Stehen Georgs – heute mal ausnahmsweise wieder auf dem Dachfirst des alten Rathauses – und der gegen 23:00 Uhr erfolgten Rückkehr ins Nest.

7. Mai 03

Leider muss ich meinen heutigen Tagebucheintrag mit einer traurigen Nachricht beginnen, die allerdings einen durchaus nicht ungewöhnlichen Vorgang im Leben eines Storchenpaares dokumentiert. Am späten Nachmittag bekam ich einen Anruf aus Wittelshofen am Hesselberg. Dort hatte unser Gästebuchschreiber Harry am 1. Mai Angriffe zweier Fremdstörche auf das dortige Storchennest beobachtet, die aber von den Nesteigentümern abgewehrt wurden. Wie der Beobachter vor Ort, Hansjürgen Wölfinger, heute meldete kam es in den vergangenen Wochen immer wieder zu Besuchen fremder Störche, die heute durch besonders heftige Attacken tragisch endeten. Dabei wurde mindestens ein wenige Tage altes Junges aus dem Nest geworfen und kam beim Sturz aus knapp 25 Metern Höhe ums Leben. Das sichtlich konsternierte Paar verhielt sich im Anschluss daran so, als ob keine Eier oder Junge mehr im Nest verblieben wären. Beide Partner flogen gemeinsam ab und schienen sich auch bei Anwesenheit im Nest nicht mehr um die Vorgänge in der Nestmulde zu kümmern. Es ist natürlich nicht auszuschließen, dass der Fremde auch mehr als ein Junges oder noch nicht ausgebrütete Eier über Bord warf, Spuren konnten dafür aber nicht erbracht werden. Wer sich über die Geschehnisse in Wittelshofen noch genauer informieren will, dem sei die Homepage der Gemeinde empfohlen. Hier finden Sie unter dem Button „Unsere Störche“ ein kurzes Tagebuch und viele schöne Bilder: Darunter auch ein weniger schönes, aber durchaus wichtiges von den heutigen tragischen Ereignissen (http://www.wittelshofen.de/storch2.htm). Ich konnte auch an anderen Nestern (unser Dinkelsbühler Nest eingeschlossen) selten derart häufige Begegnungen mit Fremdstörchen beobachten wie in dieser Saison. Es vergeht ja kaum ein Tag, an dem nicht solche Beobachtungen vor allem entlang der Wörnitz gemacht werden. Gott sei Dank! Es enden nur die wenigsten mit einem tödlichen Ausgang für die Jungen. Bei einem derart weit fortgeschrittenen Stadium der Brut bedeutet es für das Wittelshöfener Paar, dass heuer keine Jungen mehr ausfliegen werden.

Georg und Pauline hatten dagegen einen vergleichsweise ruhigen Tag. Kein Fremdstorch kam ihrem Nest zu nahe, denn weiter liegen die vier Eier des Geleges unversehrt und wohl behütet im Storchendomizil.


Was in Wittelshofen passiert ist, schockiert mich schon etwas!

Die Zeiten, in denen beide Altstörche längere Zeit zusammen sind, werden immer kürzer. Kaum erscheint die Ablösung, verlässt der Brüter das Nest. Dies werte ich als sicheres Indiz dafür, dass die Nahrungsbeschaffung jede freie Minute erfordert, denn die extreme Trockenheit hält unvermittelt an.


Schön, dass wir mal wieder für einander Zeit haben!

Allein das abendliche Schauspiel, wo Georg seine Zwischenrast einlegt und wann er zu seiner Partnerin ins Nest schlüpft, verdient es, besonders gewürdigt zu werden. Bis gegen 21:35 Uhr bebrütete Georg das Gelege. Seine Partnerin erschien um 21:40 Uhr. Es fand ein Brutwechsel statt, der von Georg dazu genutzt wurde, auf den Dachfirst des alten Rathauses auszuweichen. Dort war er auch noch um 23:30 Uhr  anzutreffen. Ihr Tagebuchschreiber beendete seine Schreibarbeit und schlüpfte – anders als unser Schorsch – zu seiner „Störchin“ ins heiße (von der Temperatur aus betrachtet) Bett.  

8. Mai 03

Am frühen Nachmittag ging ich den Ereignissen des gestrigen Tages in Wittelshofen mit eigenen Augen nach. Bei meiner Ankunft stand das Paar wie gestern beschrieben „teilnahmslos“ im Nest.


Das Gerolfinger Paar in glücklicheren Zeiten
kurz nach der Ankunft aus dem Winterquartier

Nach einigen Minuten flog das Männchen in nördlicher Richtung ab,  während das Weibchen noch in aller Ruhe etwas verweilte, ohne auch nur einmal in das Nestinnere zu blicken oder darin zu stochern. Vom Westabhang des hinter Wittelshofen aufragenden Hesselberges (mit 689 m die höchste Erhebung Mittelfrankens) tat ich einen Blick ins Nest und konnte das Vermutete nur bestätigen: Das Nest ist leer. Der Fremdstorch von gestern hat also wie erwartet reinen Tisch gemacht. Als dann auch das Weibchen abstrich und das Nest verließ, waren auch die allerletzten Zweifel ausgeräumt. Ansonsten verlief meine Fahrt entlang der Wörnitz sehr erfolgreich. Im nur 2 Kilometer von Wittelshofen entfernten Gerolfingen brütet das Storchenpaar wie das Dinkelsbühler seit gut zwei Wochen. Über die Gelegegröße können keine Aussagen gemacht werden. Die Feststellung und Ablesung eines Ringstorches (neu) gelang mühelos (neuer ELSA-Ring). Während meiner Anwesenheit „beklapperte“ das Paar zwei niedrig über dem Nest kreisende Fremdstörche, die jedoch abdrehten und keine Angriffe starteten. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es sich bei den beiden um die nun „arbeitslosen“ Störche aus dem nahen Wittelshofen gehandelt hat. In Wassertrüdingen (sieben Kilometer wörnitzabwärts) stehen die Jungen des dortigen Paares ebenfalls vor dem Schlüpfen. Von meinem südlichsten Punkt in Wassertrüdingen folgte ich nun der Wörnitz flussaufwärts und kam über Gerolfingen und Wittelshofen nach Weiltingen. Auch hier sind Junge geschlüpft, über Anzahl und Alter kann ich bislang noch keine Aussagen treffen. Erfreulich auch, dass das Paar in Wilburgstetten ebenfalls noch fleißig mit Brüten beschäftigt ist, doch auch hier versuchte während meines kurzen Besuches ein aggressiver Angreifer im Nest zu landen. Gegen beide Nestbesitzer kam es aber zu keiner erfolgreichen Landung des Fremden. Im Gegenteil! Nach einigen Schnabelfechtereien ging das Männchen des Horstpaares zum Gegenangriff über und verjagte den Eindringling durch heftige Luftattacken aus dem Horstumfeld. Über Dinkelsbühl – hier warf ich nur im Vorbeifahren einen Blick auf Nest und Kamera – erreichte ich Schopfloch. Dass dort das Paar ganz offensichtlich ebenfalls die Brut begonnen hat, grenzt schon an ein kleines Wunder.


Das Schopflocher Paar
kurz nach der Ankunft am Nest

Bleibt noch das letzte Wörnitznest am Oberlauf des Flusses in Mosbach. Hier ist seit gestern die fabelhafte Zahl von 5 Storchenbabys im Nest zu bewundern. Das Männchen fütterte und entließ das Weibchen zur Nahrungssuche. Die Futtermenge erschien mir für fünf Junge nicht gerade üppig, aber der Nahrungsbedarf ist ja noch nicht so groß. Hoffen wir auf den lange versprochenen Regen, damit sich die Gesamtsituation – dies gilt nicht nur für die Störche – etwas entspannt.

Georg und Pauline ficht das alles nicht an. Sie haben ja nur zu brüten und Nahrung für jeweils einen Schnabel zu besorgen. Das ist auch bei der trockener Witterung machbar. In den frühen Morgenstunden kann man sie noch am ehesten gemeinsam und für ein kleines Viertelstündchen am Nest beobachten. Heute richtete Pauline einige Zweige zurecht, die Gemahl „Schorsch“ eingeflogen hatte. Georg erhob sich kurz darauf, ließ Pauline den Innendienst schieben und verzog sich im Anschluss noch kurz auf den Dachfirst von nebenan.

Schon kurz nach 21:00 Uhr war das abendliche Warten auf die Nr.2 unseres Paares vorbei und vereint traf man sich im Nest. Wird man dennoch Teile der Nacht abermals getrennt verleben? Darüber wird das Tagebuch morgen berichten.


Bleib ich oder bleib ich nicht?

9. Mai 03

Man blieb vereint die ganze Nacht! Als sich kurz nach 21 Uhr Pauline am Nest einfand, begrüßte man sich, doch Georg hatte noch nicht die Absicht, das Brutgeschäft an seine Partnerin abzutreten. Gegen 21:30 Uhr hatte er offensichtlich genug. Er erhob sich, trat ein Stück zur Seite und Pauline übernahm das Brutgeschäft. So bleib es, bis auch Ihr Storchenexperte endgültig im Bett abtauchte. Georg hatte es diesmal vorgezogen, im Nest zu bleiben und nicht noch auszugehen.

Katharina stellt heute im Gästebuch die Frage nach dem Seh- und Hörvermögen unserer Störche. Beide Sinne sind bei Vögeln in hervorragender Weise ausgebildet. Das Bild, das die Vögel sehen gleicht dem des menschlichen Auges, es ist jedoch in allen Bereichen des Gesichtsfeldes gleich scharf und farbig. Ein wesentlicher Unterschied, der mit dem Leben als meist flugfähige Tiere zusammen hängt, ist die sechsfach höhere Auflösung des Vogelauges. Das bedeutet, dass Vögel einerseits sehr langsame Bewegungen als auch sehr schnelle Bewegungsabläufe mit bis zu 150 Bildern pro Sekunde erkennen können. Die meist seitliche Anordnung der Augen bewirkt, dass der größte Teil des Sehfeldes bei Vögeln monokular ist. Binokulares Sehen ist den Vögeln nur teilweise möglich.


Du Pauline!
Der Storchenexperte
lässt sich über unser Sehvermögen aus!

Der Bau des Vogelohres entspricht in weiten Teilen dem des menschlichen Ohres. Im Mittel ist der Hörbereich bei den Gefiederten meist deutlich enger als bei den Menschen. So werden ganz tiefe Töne (unter 40 Hz) nicht mehr wahrgenommen (bei Menschen bis 16 Hz). Von einigen Kleinvögeln ausgenommen, liegt auch die obere Hörgrenze unter der des Menschen. Meist ist bei Vögeln deutlich unter 20000 Hz Schluss. Wie beim Auge ist aber das Vogelohr in seinem zeitlichen Auflösungsvermögen wesentlich (bis zum 10fachen) besser als das menschliche Ohr. So können Vögel selbst kleinste Frequenzunterschiede klar trennen.


Pauline, da bleiben oder hörst du schlecht?

Gleichmäßige Geräusche, denen Störche als Stadtbewohner ständig ausgesetzt sind, wie Straßenlärm, menschliche Stimmen und Motorengebrumm allgemein, werden von ihnen anstandslos ertragen. Hier ist die Akzeptanz ähnlich gelagert wie bei Menschen. Baumaßnahmen – zum Teil auch mit Presslufthämmern – im Horstgebäude beeinträchtigten in mehreren Fällen eine Brut ebenso wenig. Aus der älteren Literatur gibt es Beschreibungen, dass ein Böllerschießen anlässlich einer Hochzeit unmittelbar neben dem Nestgebäude die Störche zur Aufgabe des Nestes veranlasst hat. Störungen durch Sirenengeheul oder durch das Abbrennen von Feuerwerken sollen auch zum Brutabbruch geführt haben. In diesen Fällen spielen aber auch sicher individuelle Eigenschaften und Belastbarkeiten eines Storches eine wesentliche Rolle. Der eine erträgt den Lärm, der andere ist empfindsamer und gibt auf. Das Überfahren eines Nestes mit einem Heißluftballon unter gleichzeitigem Zünden des Brenners führte ebenso zu einem Brutverlust, da die Störche in Panik das Nest verließen.


Nun wissen wir über unser Hörvermögen
auch Bescheid!

Als Fazit sei folgendes zum Bereich des Hörens geäußert: Störche ertragen auch laute Geräusche ohne erkennbare Beeinträchtigungen. Ein Gewöhnungseffekt tut dabei sein Übriges. Sehr laute, unvermittelt auftretende, explosionsartige Lauterscheinungen können dagegen zu Fehlreaktionen führen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Junge auch dann nicht im Stich gelassen werden. Das Aufgeben des Nestes geschah – soweit mir bekannt – immer in der Phase, in der ein Gelege erst kurzfristig bebrütet wurde.

Wer sich über das gesamte Feld der Ornithologie einmal informieren möchte, dem sei ein wichtiges Buch empfohlen, das in manchen Passagen nicht leicht zu lesen ist und ein wenig biologische Grundkenntnisse voraussetzt: Einhard Bezzel/Roland Prinzinger (1990): Ornithologie, Verlag Eugen Ulmer Stuttgart

In der vergangenen Nacht sowie am heutigen Nachmittag sahen sich Pauline und Georg Gewittern, mit kurzen und intensiven Regenschauern ausgesetzt. Nicht viel, was da vom Himmel kam, aber immerhin, für ein paar Liter auf den Quadratmeter hat es gereicht. Dies lässt zumindest heute einige Regenwürmer näher an die Oberfläche kommen und sie für die Schnäbel unserer beiden Langbeine besser erreichbar werden. Am Nest blieb es während des gesamten Tages ruhig und die angeborenen Verhaltensabläufe wurden abgespult.


Georg, komm bald wieder!

Georgs Sammelleidenschaft hat es dabei wieder einmal zu einem „Fundstück der Woche“ gebracht. Zusammen mit einem großen Ballen frisch gemähten Grases brachte er ein großes schwarzes Folienteil mit nach Hause (so etwas hatten wir in dieser Form und Kombination noch nicht!). Beides hing eine ganze Weile am rechten Nestrand.


Das neue Brautgeschenk muss ich
bei nächster Gelegenheit anders platzieren!

Später brachte man es dann in eine andere Position, wo es nicht mehr auffiel. Georg hatte während des Tages wieder deutlich mehr Lust, auf dem dem Nest benachbarten Dachfirst des alten Rathauses zu ruhen.


Heute habe ich wieder mehr Zeit auszuruhen!

Dies tat er auch nach Einbruch der Dunkelheit, denn man konnte ihn um 22:15 Uhr (die Stadtbeleuchtung brannte noch!) sowie um 23:30 Uhr (jetzt nur noch schemenhaft, da ziemlich dunkel!) dort bewundern.  

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Inzwischen sind weitere Spenden für die Neueinrichtung unserer technischen Anlagen eingegangen. Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Beiträge zum Erhalt der Webcam und zur Sicherung des Lebensraumes unserer Störche.

Thomas Ziegler

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