Storchenkamera
Storchentagebuch 2005
...was bisher geschah
Unterstützt durch
Rotary-Club Dinkelsbühl-Feuchtwangen
Der Umwelt verpflichtet!
1905-2005 Rotary internat. 100 Jahre
Teil 13
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7. Jul. 05 |
Ein Eintrag fast im Schnelldurchlauf!
Unser Trio ist einen weiteren Tag komplett.
Nummer 1 und 2 haben es bis heute auf 19 Lebenstage,
Benjamin immerhin auch schon auf deren 17 gebracht. Und
wie sie sich in diesen Tagen entwickelt haben!
Der erste Blick im Morgenlicht gilt nach
wie vor unserem Benjamin. Ich atme dann schon ein
wenig auf, wenn ich ihn – klein, aber fein – zwischen seinen
Geschwistern entdecke. So auch am heutigen Morgen.
Alles klar! Es gab Futter und alle bekamen ihren Teil ab.
Das Trio! |
Wann gibt es Futter? |
Als Kompensation für das wechselhafte,
insgesamt doch eher kühle Schauerwetter brachte Georg
eine Riesenfuhre Gras mit ins Nest, die so umfangreich
war, dass der gesamte Nachwuchs kurzzeitig darunter
verschwand.
Bei der kühlen Witterung eine Wolldecke gefällig?
Danach strampelte man sich lieber wieder
unter dem Heuhaufen hervor und bevorzugte einen freien Blick
auf die Paulskirche im Hintergrund.
Wir brauchen doch noch keine Decke!
Dass Benjamin sogar in der Lage war, an
seine Geschwister eine kurze Rede zu halten, soll der
letzte Schnappschuss beweisen.
Alle mal herhören! |
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8. Jul. 05 |
Nun ist es doch passiert, wovor wir in
den letzten Tagen alle etwas Angst und womit die meisten von
uns auch ein wenig gerechnet hatten. Ich muss gestehen, dass
ich natürlich schon länger große Bedenken um die
Überlebenschancen unseres tapferen Benjamins hegte, diese
aber nicht so offen äußern wollte. Der Zweckoptimismus, den
ich damit verband, sollte die Hoffnung in uns bis zuletzt
aufrecht erhalten. Benjamin lebt also nicht mehr!
Es gibt aber offensichtlich keinen einzigen Augenzeugen, der
die Vorgänge des Verschwindens beobachtet hat
oder sogar durch einen Schnappschuss belegen könnte.
Es muss so gegen 8:35 Uhr gewesen sein. Von Regina
erhielt ich zwei Schnappschüsse. Der erste zeigt das Trio
noch komplett. Es war genau um 08:34:25 Uhr.
Das letzte Bild mit Benjamin
Auf dem nächsten Schnappschuss, den mir
die Seherin zusandte, zeigte die Uhr der Webcam 08:35:50 Uhr und es
sind mit großer Sicherheit nur mehr zwei Junge
auszumachen.
Benjamin scheint zu fehlen!
Was ist in den knapp 90 Sekunden
passiert? In der beigefügten Mail heißt es dazu und dies sind
exzellente und sehr treffende Bemerkungen:
„Es tut so weh! Wie die Fotos zeigen, muss
sich das Drama zwischen 08:34:25 Uhr und 08:35:50 Uhr ereignet
haben. Mir fiel auf, dass der Altvogel sich um diese Zeit ständig zu
den Jungen herunterbeugte und mir war schon etwas mulmig in der
Magengrube. Deshalb habe ich mich ausgeklinkt nach dem Motto: Nu
mach dich mal nicht verrückt!“
Als sich die Beobachterin wieder dem Bild
zuwandte war alles schon vorbei. Georg hatte zu dieser
Zeit Innendienst im Nest. Ganz eindeutig sind die beiden
Beweisfotos allerdings nicht. Wir wissen aus den
vergangenen Tagen, dass Benjamin sich oft zwischen
seinen Geschwistern versteckt hatte und dann sogar für
mehrere Sekunden nicht zu sehen war. Aber unabhängig von der genauen
Uhrzeit ist das Unvermeidliche heute passiert und
kein Mensch trägt an diesem Tod in irgendeiner Weise die
Verantwortung.
Ich habe nach der Schule sofort das
Nestgebäude in Dinkelsbühl besucht und alle Punkte, die
von außen und vom Dach aus ( ich kletterte bis zum Dachfirst hoch
und öffnete das kleine Dachfenster unterhalb des Nestes auf der
Rückseite des Hauses) einsehbar sind, genau unter die Lupe genommen.
Vor allem blickte ich in alle Dachrinnen und hinter alle
hölzernen Schneefangbretter. Nirgends war
irgendeine Spur von Benjamin zu entdecken. Die Straße zum
Ledermarkt (durch die Webcam betrachtet rechts unten) ist von Helmut
Wilflings Modegeschäft gut einsehbar. Die Straße dort ist
viel befahren und wenn ein kleiner Storch dort auf das Pflaster
aufschlägt, bleibt er ganz bestimmt nicht lange unentdeckt.
Aber um die fragliche Zeit und auch danach gab es
keinerlei Meldung. Die andere Seite (von der Webcam aus
gesehen links) führt in den Innenhof des alten Rathauses.
Dort herrschte heute ebenfalls reger Publikumsverkehr. Wegen
des am nächsten Wochenende beginnenden großen Heimatfestes, der
Kinderzeche, gingen den ganzen Tag über viele Dinkelsbühler Bürger
im alten Rathaus ein und aus, um sich aus der dort befindlichen
Kleiderkammer die erforderlichen historischen Kostüme
aushändigen zu lassen. Dabei müssen alle durch den Innenhof. Doch
niemandem ist dort die Leiche eines Jungstorches begegnet. Eine
kleine Unsicherheit herrscht noch, doch dazu müsste Schorsch schon
sehr viel Schwung geholt haben und dies halte ich für
ausgeschlossen. Es gibt für mich nicht zugängliche Winkel zwischen
den Nachbarhäusern. Zumindest einer dieser schmalen Zwischenräume
käme als Landepunkt für den abgeworfenen Benjamin in Frage. Dazu
müsste er allerdings schon einige Meter weit durch die Luft geflogen
sein. Eigentlich unmöglich. Bleibt noch eine weitere
Möglichkeit für sein Verschwinden: Schorsch hat ihn aufgefressen.
Das wäre die biologisch sinnvollste Verwertung.
Liefert ein solches Junge wenigstens noch wichtige
Kalorien für den aufziehenden Elternvogel. Doch wenn ich
mir die Größe unseres Benjamins am Morgen betrachte,
war er zum Fressen schon zu groß!
Noch glücklich vereint!
Es ist zwar mehr als erstaunlich, was in
einen Storchenschlund so alles hineinpasst, aber ein
so großer Brocken kann für den Schorsch beim besten
Willen nicht machbar sein. Liegt unser Benjamin vielleicht
sogar noch im Nest? Große Junge (mehr als drei oder vier
Wochen alt) bleiben im Nest liegen. Sie sind einfach zu
schwer, um über Bord gezogen zu werden. Die Altvögel werden solche
Junge dann mit Nistmaterial überbauen (Gras usw.), bis sie in
den Tiefen des Nestes geborgen sind oder sie verwesen eben still
und leise neben den oder dem verbleibenden Jungen. Benjamin
ist weg! Niemand hat sein Verschwinden gesehen. Er
ist aber mit großer Sicherheit von Georg aus dem Nest
geworfen worden. Wo er danach abkam, muss im Augenblick offen
bleiben. Vielleicht gibt ein Besuch des Münsterturmes nähere
Auskunft, denn von dort oben hat man doch noch andere Einblicke in
manch verborgenen Winkel.
Diesen Verlust, den wir heute Vormittag
hinnehmen mussten, dürfen wir natürlich betrauern. Jedoch
sollte niemand dabei vergessen, dass solche
Vorgänge das Normalste in der Tierwelt darstellen
und diese Verluste auch schon vorkamen, als es noch
keine Menschen gab. In fast jedem Storchennest, in dem
nicht vier oder fünf Junge zum Ausfliegen kommen, gab und
gibt es solche kleinen Tragödien wie in unserem Fall. Und da
kommen allein in Bayern bei 100 Brutpaaren geschätzte
200 bis 300 Todesfälle pro Jahr vor. Hochgerechnet auf
die 180 000 Storchenpaare weltweit ergibt das eine
knappe halbe Million toter Jungstörche pro Jahr!
Machen Sie sich einmal über solche Zahlen ihre
Gedanken, dann relativiert sich das tragische Ende von Benjamin
schon ein wenig.
Warum werfen so treu sorgende Eltern
ihre Jungen einfach ohne Vorwarnung aus dem Nest?
Die tun das nicht aus Mordlust, Jux und Tollerei! Da spielt ganz
sicher mehr eine Rolle! Gab Benjamin vielleicht nicht mehr
die storchentypischen Signale an die Eltern weiter? Konnte er
etwas nicht mehr liefern, was für seinen Verbleib im Nest
erforderlich war und was seine Geschwister noch bieten können. Sind
es vielleicht optische Signale, die dem Altvogel
deutlich machen, dass hier ein Fremdkörper im Nest
heranwächst? Ein Größenunterschied, der dem „Alten“
vorgaukelt, dass man es in seinem Nest mit zwei
verschiedenen Arten von Vögeln zu tun hat? Sind es akustische
Signale, die nicht mehr ausdrücken können, dass die Eltern es
hier mit einem Storchenküken zu tun haben? Sicher sind die Gründe
vielfältig, jedoch steht eines fest: Benjamin wurde nicht
mehr als Storch akzeptiert! Dass er nicht so schnell
wuchs, dass sich sein Größenunterschied zu den Geschwistern nicht im
geringsten verringerte, sind sichere Anzeichen, dass mit ihm
etwas nicht „stimmte“. Er musste auf der Strecke bleiben,
um ein mögliches besseres Auskommen für seine beiden Geschwister zu
ermöglichen. Will man solche Tragödien vermeiden – und
nichts ist leichter als das – muss man nur das Ende der Eiablage
abwarten, die Eier aus allen Nestern entnehmen (das ergibt in
Bayern rund 400 Storcheneier), diese im Tiergarten Nürnberg in einer
eigens zu schaffenden Großbrutanlage ausbrüten lassen, die Jungen
ebendort in beheizten und klimatisierten Schauanlagen groß ziehen
(das steigert den Besucheransturm des Tiergartens um runde 20
Prozent!!) und schließlich im Alter von 8 Wochen in einem Lastwagen,
der auch für den Transport von Puten in die Schlachthäuser
Verwendung finden kann, in die Südpfalz transportieren. Der
Tiergarten eignet sich wenig für ein Auswildern,
könnten die Jungen doch ins Löwengehege geraten
und von den possierlichen Großkatzen gefressen werden.
Außerdem endet am Zoo eine Straßenbahnlinie und der
Straßenverkehr bringt zusätzliche Gefährdungen mit sich. Des
weiteren fänden die bayrischen Jungstörche in der
abgeschiedenen Südpfalz ihre Artgenossen des Nestes vom
Zoo Karlsruhe wieder und könnten sich über ihre
Erfahrungen mit den lieben Menschen gleich austauschen.
Deshalb: Hände weg von jedem Storchennest
während der Jungenaufzucht! Es sei denn man verfolgt, wie
bei unseren Haustieren ja hinlänglich bekannt, einen anderen
Hintergedanken. Vielleicht sollten wir mal alle Zacherl & Co.
auf eine leckere Storchenbrust an Koriander auf Trüffelschaum
aufmerksam machen! Ich wette, da gibt es eine ganze Reihe,
die sich sofort auf diese Delikatesse stürzen würden.
Ich hoffe, ich muss nicht noch deutlicher
werden, um allen militanten Tierschützern klar zu machen,
wohin hier verquerte Denkweise führen kann. Oder weiß
niemand, dass man dem armen Rehkitz nur aus der Patsche
hilft, um es später vor die Flinte zu bekommen? Der
Jägersmann füttert doch nicht aus Mitleid mit der Kreatur! Er
füttert aus Eigennutz und schießt das Wild daher, gleich wie
es ihm gefällt.
Ich wiederhole: Einem verletzten
Storch muss geholfen werden und wird auch geholfen.
Dazu muss er aber schon bitte sein Nest verlassen haben.
Das ist in Ordnung! Das tue ich schon immer und werde es immer tun!
Einem Jungstorch, der sich im Nest in
bester Obhut seiner Eltern befindet, die ihrerseits völlig klar
im Kopf sind und so handeln, wie es ihnen die Natur vorschreibt,
wird nicht geholfen! Warum auch? Wer bestimmt,
wann, wie und wieso geholfen werden soll? Nach dem Motto: Heut
könnten wir wieder mal helfen! Da gibt es absolut keine
Begründung und ich werde mich gegen solche Eingriffe weiter
vehement zur Wehr setzen und ich weiß mich in
dieser Haltung wahrlich nicht allein.
Betrachten wir also weiter die herrliche
Familie auf dem Rathausdach und freuen wir uns an einer
nun verlustfreien Jungenaufzucht. Heute fand die lange
erwartete, biologisch sinnvolle und durch nichts, außer durch
kriminelle Machenschaften, zu verhindernde Reduzierung von
einem Trio auf ein leistungsstarkes Duo statt. Nicht
mehr und nicht weniger.
Dabei hatte der Tag so hoffnungsfroh
begonnen. Es gab überhaupt keine Anzeichen für die
bevorstehenden Hiobsbotschaften. Benjamin befand sich
inmitten seiner Geschwister und war eben nur ein Stückchen
kleiner als die. Dass man in diesen Zeiten hungrig ist, bewiesen
Nummer 1 und Nummer 2, in dem sie ihre Hälse so hoch reckten, wie
sie nur konnten und damit in Richtung des Schnabels ihrer Eltern
zielten.
Aus dem Bild! Wir haben Hunger
Benjamin tat es den Größeren gleich, eben nur
ein wenig dezenter und nicht ganz so hoch hinaus.
Benjamin kann es aber auch!
Dass Georg bei einer der Ablösungen
mit einem halben Wald von Ästen und Zweigen daherkam und beim
Einbauen seine Kinderschar mit dem Geäst regelrecht „traktierte“,
sei am Rande ebenfalls noch angemerkt.
Aus der Bahn!
Neues Nistmaterial im Anmarsch! |
Ihr müsst schon
ein wenig Platz machen, Kinder! |
Dann kam die fragliche Minute gegen 8:35
Uhr. Außer Regina war in diesem Augenblick kaum jemand nahe bei den
Ereignissen. Von Wendy erfahren wir gegen 9:00 Uhr, dass Benjamin
offensichtlich nicht mehr im Nest weilt. Danach ging es
Schlag auf Schlag und bis zum Abend kehrte in Gästebuch
und Forum kaum noch Ruhe ein. Zu stark gingen die Emotionen
mit den Geschehnissen hoch.
Es gibt nur eine Frage: Wo ist Benjamin?
Nun müssen wir uns eben mit nur noch zwei
Jungen zufrieden geben. Wenn man die Ereignisse seit März
betrachtet und Revue passieren lässt, dennoch ein großartiges
Ergebnis, mit dem nur die kühnsten Optimisten zu rechnen wagten. Es
gab Nachwuchs in unserem Nest, zu einem Zeitpunkt, der schon fast
jenseits der Grenze des Machbaren lag. Wir dürfen nun weiter
Zeuge sein, wie es Georg und Pauline anstellen, ihre
Zwillinge zu flugfähigen Störchen zu entwickeln. Es
werden sicher interessante Beobachtungen folgen, die
hoffentlich nur positive Reaktionen und Emotionen
hervorrufen werden. Ich werde Sie selbstverständlich dabei
begleiten und Trost spenden, wenn es erforderlich ist oder mich
mit Ihnen freuen, wenn Nummer 1 und Nummer 2 in 8 Wochen das Nest
verlassen haben werden. |
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9. Jul. 05 |
Tag eins nach dem Tod Benjamins.
Danke für die lieben Worte zu meinem letzten
Tagebucheintrag. Sie wissen, wie viel Zeit und Kraft ich täglich
für die Störche einbringe und das, was Sie auf dieser Website
erfahren, ist ja nur ein kleiner Teil meiner Arbeit. Der Tod
des Nesthäkchens einer Vogelbrut – und manchmal gibt
es sogar viele Nesthäkchen – ist in unserem Falle nicht die
Schuld von Menschen.
Ich bemühte mich heute über mehrere
Stunden und in zweimaligen Versuchen, eine neue
Kameraeinstellung zu erreichen. So ganz nach Wunsch ist mir dies
nicht gelungen, aber für eine um Nuancen totalere Einstellung
hat es dennoch gereicht. Für einige Tage wird es Ihren gehobenen
Ansprüchen genügen, ehe unser Duo erneut aus dem Bild
gewachsen sein wird. Dann geht es auf ein Neues und die Tücken
der Technik werden ihren Teil abermals dazu beitragen. Während der
Einstellversuche ergaben sich einige ungewohnte
Perspektiven, die ich Ihnen hier kurz zeigen möchte, ohne
die Bildschärfe einem kritischen Test unterwerfen zu lassen. Gerade
die Bildschärfe war es, die mir heute unter dem Dach des alten
Rathauses mächtig zu schaffen machte. Schließlich brach ich den
ersten Versuch ab, um es einige Stunden später abermals zu
probieren. Danach war ich etwas zufriedener und ließ es beim Status
Quo bewenden.
Ungewohnte Einblicke in unser Storchennest!
Es gab, obwohl die Trauer über den Verlust
eines Kükens erst 24 Stunden her ist, schon wieder lustige und
Mut machende Bilder. So stritten sich unsere Großen
am frühen Morgen über eine Mauserfeder ihre Eltern.
Die Feder gehört zu Mama!
Ob sie in diesem Moment dachten, etwas
Fressbares ergattert zu haben, sei dahingestellt. Da leuchtete
später der Kampf um eine Maus schon eher ein, denn dabei ging
es sicher um wichtige Kalorien.
Eine Maus für zwei? Das geht schlecht!
Ich glaube nicht, dass die überlebenden
Geschwister in irgendeiner Weise nach dem Verlust ihres
Familienmitgliedes traumatisiert sind. Solche Empfindungen
sollten ausschließlich Vernunft begabten Lebewesen
zukommen. Deshalb verhält sich die Familie so, als ob nichts
passiert wäre. Ohne Webcam hätte es ja auch von uns keiner
mitbekommen und selbst mit einer solchen sind wir nicht genau im
Bilde. Also darum brauchen wir uns nun wirklich keine
Sorgen zu machen.
Der Tag begann in Dinkelsbühl mit reichlich
Nebel! Ob der schlechte „Durchblick“ unseren Schorsch
dazu veranlasst haben könnte, auf dem Dachfirst des alten
Rathauses zwischenzulanden? Kurz danach sprang er dann doch ins
Nest und gab seiner Pauline zu verstehen , dass sie sich gefälligst
verduften könne. So sind sie halt, die Störche!
Pauline, jetzt schleich dich endlich!
Unser Duo ist am heutigen Tag genau
drei Wochen alt. Für Störche ein ungemein wichtiges Datum,
vergleichbar vielleicht mit den ersten Schritten eines
Menschenkindes. Nun beginnen endlich die Arm- und
Handschwingen mit aller Macht aus den Blutkielen zu wachsen.
Ebenso sind die Kiele der Schulterfedern bereits aufgeplatzt und die
wachsenden Tragflächen werden den Flügel mit jedem Tag
schwerer machen, so dass wir unsere beiden Großen in Zukunft oft
mit hängenden Flügeln im Nest überraschen können. Auch
beginnt in diesem Alter eine neue Phase im Leben junger
Störche: Sie bleiben schon gelegentlich allein im Nest und
damit ohne Aufsicht. Auch wenn es in den beiden letzten Tagen
schon mal Schnappschüsse zu sehen gab, auf denen unser Trio und nun
unser Duo allein zu Hause war, so konnte man am rechten äußersten
Bildrand immer noch eine Zehenspitze von Georg und Pauline erkennen
(fast immer!). Mit der neuen Bildeinstellung von heute sind
an dieser Stelle einige Zentimeter gewonnen worden, so dass
sich ein ausgewachsener Storch dort nicht mehr längere Zeit
verstecken kann. Und dennoch: Zwischen etwa 20:40 Uhr und 21:49
Uhr, also über eine Stunde war unser Duo
garantiert allein im Nest.
Allein zu Hause, aber durchaus entspannt!
Ob allerdings einer der beiden Elternteile vom
benachbarten Kamin aus die Szene beobachtete, muss offen bleiben.
Dafür spricht allerdings die Tatsache, dass unmittelbar nach
Paulines Erscheinen auch Georg im Nest stand.
Da sind Papa und Mama ja schon!
Dies blieb aber nur für eine Minute so, dann
verschwand der Mann umgehend wieder, wahrscheinlich erneut auf den
Kamin. Pauline muss, wie es sich für Störche gehört, als
Mama die Nachtschicht schieben. Nun ist es für mein
Empfinden schon etwas ungewöhnlich, dass beide Eltern
ihren Nachwuchs mit gerade mal 21 Tagen schon
alleine lassen. Im Lehrbuch wird diese Zeitspanne schon auch
angegeben, aber es war doch nur für eine Stunde und das kann man ja
gerade noch durchgehen lassen. Dass es an einem erhöhten
Futterbedarf der Jungen liegt und deshalb Pauline und Georg
gleichzeitig auf Nahrungssuche gehen müssen, wäre ein Grund für das
alleine Lassen. Doch als Pauline erschien, nahmen die Jungen
keinerlei Notiz von ihrer Mama, bettelten nicht einmal und machten
insgesamt einen mehr als satten Eindruck.
Wenn bei einer Fütterung einer der großen
Brocken verabreicht wird, hält dieser 50 Gramm-Apparat sicher länger
als eine Stunde vor und damit kann bei der nächsten Fütterung schon
mal „tote Hose“ herrschen.
Nummer 1 mit dickem Hals!
Nummer 1 und 2 haben jetzt aber auch ein
Alter erreicht, in dem die Gewichtszunahme pro Tag schon
fast dramatische Dimensionen annimmt. Jeder des Duos
bringt es im Augenblick auf ein Gewicht von knapp 1500 Gramm.
Man wird nun jeden Tag etwa 150 bis 200 Gramm schwerer,
Dies wiederum bedeutet, dass für eine solche Gewichtszunahme
eine tägliche Futtermenge nötig ist, die dreimal so groß
ist. Somit vertilgt unser Duo pro Kopf im Augenblick
rund ein Pfund täglich. Eine unglaubliche
Futtermenge, die etwa 1000 Regenwürmern und etwa 25
Feldmäusen gleichzusetzen ist. Bei zwei Jungen dürfen Sie
diese Zahlen verdoppeln. Und nebenbei sei noch erwähnt, dass
Georg und Pauline für sich noch einmal die gleiche Futtermenge
benötigen.
Mit den Wölfen heulen!
Den schönsten Eindruck von der
unterschiedlichen Größe unserer beiden Jungen vermittelt der
nachfolgende Schnappschuss.
Sind sie nicht goldig?
Da gibt es eigentlich wenig zu mäkeln. Sehr
viel fehlt unserer Nummer 2 nicht mehr! Dramatisch ist der
Unterschied auf keinen Fall. Die schwarzen Federsäume an
den Flügeln unterscheiden sich nur unwesentlich, auch die Länge des
Armes beträgt bei Nummer 1 nur ein kleines Stückchen mehr. An der
Schulter beginnen die Federn ebenso zu sprießen wie an Arm und Hand.
Es geht also los und der große Futterbedarf ist damit natürlich auch
zu erklären.
Das Federwachstum hat eingesetzt! |
Am Schluss sollen ihnen noch zwei
Schnappschüsse über den schmerzlichen Tod unseres Benjamins
hinweghelfen.
Die glückliche Familie |
Grabgesang der Geschwister |
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10. Jul. 05 |
Es gibt Neues von Benjamin! Ich erhielt
heute eine Mail mit den letzten Schnappschüssen
unseres unglücklichen Nesthäkchens. Der fleißige Seher
mit dem Usernamen „wobbel“ hat offensichtlich die letzten
Sekunden im Leben Benjamins eingefangen. Nach „wobbels“
Aufzeichnungen müssen hiermit meine Einlassungen zum
Tagebucheintrag vom 8. Juli ein wenig revidiert werden.
Es war nicht um 8:35 Uhr, als Benjamin aus dem Nest verschwand,
sondern erst um 8:50 Uhr. Die Abläufe danach decken sich
allerdings mit den geäußerten Vermutungen. Auf dem ersten
Schnappschuss sehen wir das Trio in friedlicher
Eintracht im Nest versammelt. Benjamin, der
Jüngste, wird wieder in trefflicher Weise von seinen
älteren Geschwistern eingerahmt. Am äußersten rechten
Bildrand erkennt man gerade noch zwei Zehenspitzen von
Papa Georg.
Fünf Sekunden später beugt sich
Georg von seinem Platz aus zielsicher in die Mitte
des Nestes und berührt mit der Schnabelspitze den Scheitel
Benjamins.
Weitere fünf Sekunden später sehen wir
Benjamin am obersten Bildrand hängen, in einer Höhe,
die er aus eigener Kraft nie erreichen könnte. Georg
Schnabelspitze ist nicht mehr sichtbar, aber sie
ist es, die den unglückseligen Benjamin in die Höhe
gezogen hat. Der Körper hat keinen Bodenkontakt
mehr, die Körperstreckung des Jungen bewiest dies außerdem.
Erneut nur fünf Sekunden später sehen
wir Benjamins Platz verwaist und Georg steht am
Nestrand und beugt sich deutlich sichtbar auf die
Seite zum Ledermarkt hinunter. Fiel Benjamin also doch auf
diese Dachseite hinunter? Gesehen, geschweige denn gefunden, hat ihn
danach niemand mehr.
Dank „wobbel“ sind wir den
dramatischen Geschehnissen des 8. Juli schon ein bisschen
weiter auf die Schliche gekommen. Ich appelliere
dennoch an alle fleißigen „Schnappser“, ob nicht doch der
eine oder andere verborgene Schätze zu Hause aufbewahrt, die
vielleicht die Abläufe an diesem Freitagvormittag zwischen 8:30 Uhr
und 9:00 Uhr aufhellen könnten.
Bei mir gab es überraschend am
Vormittag einen kurzfristig anberaumten
Beringungseinsatz. Die Freiwillige Feuerwehr Bechhofen,
um deren Hilfe ich nachgesucht hatte, erklärte sich am
Sonntagvormittag bereit, die Drehleiter in Merkendorf,
Landkreis Ansbach zum Einsatz zu bringen. Ich musste deshalb
meinen sonntäglichen Gottesdienstbesuch, der mich heute als Lektor
in Anspruch genommen hatte, etwas abkürzen, um rechtzeitig in
Merkendorf zu sein.
Die Drehleiter steht bereit!
Das Wetter hätte schöner sein können,
doch wenn sich schon Störche nicht über das Wetter beklagen, mit
welchem Recht sollte ich es dann tun? Auch in dieser malerischen
Stadt zwischen Ansbach und Gunzenhausen gibt es seit dem
letzten Jahr wieder ein besetztes Storchennest.
Nachdem dort 2004 ein zweijähriges Männchen mit einem 24 Jahren
Weibchen gebrütet hatte, war ich natürlich auf die Zusammensetzung
des Paares in diesem Jahr sehr gespannt. Aus früheren Besuchen des
Nestes wusste ich bereits, dass das Männchen unberingt war, also in
diesem Jahr auf jeden Fall ein Wechsel stattgefunden hatte. Das
Weibchen konnte ich noch nicht kontrollieren. Als sich die
Drehleiter der Feuerwehr langsam dem Nest näherte, flog
das unberingte Männchen ab und landet auf dem Dach einer
benachbarten Scheune.
Noch einen kurzen Moment, dann fliegt das Männchen ab!
Von dort
beobachtete es dann, wie Ihr Tagebuchschreiber das einzige im
Nest befindliche Junge beringte. Auch wenn es hier, wie in
Dinkelsbühl, noch zu einer sehr späten Brut gekommen war, hatte das
Merkendorfer Storchenjunge immerhin eine knappe Woche mehr
auf dem Buckel.
Das knapp vierwöchige Junge in Merkendorf!
So sehen die Störche ihre Stadt!
Außerdem befand sich noch ein unbefruchtetes
Storchenei im Nest und im Schneefanggitter des
Nestgebäudes entdeckte ich die Reste eines vor etwa zwei
Wochen abgeworfenen Jungen. So befanden sich anfangs, ebenso
wie in Dinkelsbühl, mindestens drei Eier im Nest, aus denen
sich nun ein Junges wohl gut entwickeln dürfte. Vom ersehnten
Weibchen zeigte sich auch bei meinem heutigen Besuch keine Spur, so
dass mir somit mindestens eine weitere Fahrt zur Kontrolle der
Verhältnisse bevorsteht.
Ich habe das Storchenei einmal für Sie
fotografiert und als Vergleich ein frisches Hühnerei
daneben gelegt. Dabei fällt auf, dass die Eier von
Nestflüchtern vergleichsweise riesig sind im Vergleich
zur Körpergröße und zum Körpergewicht des Weibchens.
Das wird auch schnell verständlich, schlüpfen doch aus diesen
großen Eiern schon mehr oder weniger selbständige
Junge, die bereits laufen, selbständig Futter suchen und ihren
Eltern folgen. Eier von Nesthockern (Storch) sind im
Vergleich zum Körpergewicht des Weibchens relativ leicht und
klein. Aus ihnen schlüpfen Junge, die noch nichts
selbst können, also relativ unterentwickelt sind. Die
Aufzucht bis zur Selbständigkeit dauert bei solchen Eiern sehr
lange. Ein Storchenei wiegt bei einem Gewicht des Weibchens von 3500
bis 4000 Gramm im Durchschnitt 110 Gramm, das entspricht etwa 3,4
% des Körpergewichtes. Bei Nestflüchtern (zahlreichen Limikolen)
kann dieses Verhältnis weit über 10% betragen.
Storchenei und Hühnerei – ein Vergleich!
Während des Tages setzten sich die
Phasen des Alleinseins fort. Unsere Zwillinge mussten
zwar immer nur kurz und für wenige Minuten ohne Papa oder
Mama auskommen, aber es gab solche Phasen.
Alleine im Nest
Schorsch verband eine solche
Kurzabstinenz mit der Beschaffung von Nistmaterial in
Gestalt von Ästen und Zweigen. Somit konnte die gesamte
Nestumrandung weiter zulegen, so dass unser Nest
ungemein an Substanz gewonnen hat. Am linken Nestrand
beginnen die neuen Zweige bereits das Dach eines Nachbarhauses
zuzudecken und auch der hintere Rand des Nestes hat rein optisch die
Dachrinne des Kirchenschiffes der Paulskirche erreicht. Diese
Entwicklung hätte man zu Beginn der Brutzeit in diesem Ausmaß nicht
bedacht.
Das Nest am 29. Mai... |
...und
heute! |
Das Wetter war heute geprägt von
mächtigen, kurzen Regengüssen, die einhergingen mit
heftigen Gewittern. So verliefen die Nachmittagsstunden
reichlich turbulent und Schorsch und Pauline hatten reichlich
Mühe, ihren schon stattlichen Nachwuchs unter ihre
Fittiche zu bekommen. Während des stärksten Regens ließen
sich die Eltern dann doch auf ihren Jungen nieder,
wobei jene die Flügel extrem anwinkelten, um einen
zeltartigen Überbau zu bewerkstelligen. Sonst beließen es die
„Alten“ bei einer gekonnten Beschirmung, wobei die Rücken-
und Schwanzpartie als Kombination aus Regenschirm und Dachrinne
fungierten. Einen Regenschutz garantierte diese Haltung allemal.
Ein Gewitter zieht auf! |
Während des stärksten Regens |
|
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Regenpause und pudelnass |
Hudern extrem! |
Dazwischen gab es zum Glück immer wieder einmal
kurze Regenpausen, so dass die Familie ein wenig abtrocknete.
In der Entwicklung der schwarzen
Federsäume am Flügel sowie an der Schulter ergaben sich weitere
Fortschritte. Die später einmal längsten Schulterfedern
und großen Oberarmdecken geben jetzt schon der Oberseite
unserer Jungen einen schwarzen Farbtupfer.
Siesta in der Nachmittagssonne |
Wann gibt es Futter? |
An Hand und Arm sieht man manchmal (vor allem
im nassen Zustand wie nach den Gewitterregen) die bläulichen
Blutkiele immer deutlicher hervortreten und an deren Ende
auch die ersten Arm- und Handschwingen allmählich zart sprießen.
Das Stehen wird immer perfekter. Man sieht nun
deutlich die Zweifarbigkeit der jugendliche Beine. Wie
ein Halbstrumpf überzieht ein gelblicher Farbton die Zehen
bis zum Bereich unterhalb des Intertarsalgelenkes.
Darüber ist alles blaugrau.
Freier Stand!
Die Fütterungen bleiben spannende Augenblicke
im Leben unserer Storchenfamilie. Auch wenn es wegen des
5-Sekunden-Bildtaktes und der ungemeinen Schnelligkeit des
Fressvorganges nur wenig zu sehen gibt, lässt sich doch das eine
oder andere Beutetier erkennen. Unsere beiden Jungen können
es manchmal überhaupt nicht erwarten, bis der Futter
bringende Altstorch seine Beutetiere mit tief gesenktem
Kopf und Hals in das Nestinnere erbricht. Vielmehr sieht
man unsere Nummer 1 und 2 begierig ihre Schnäbel in den Schnabel von
Papa oder Mama einführen, um ja als erster in den Besitz der
begehrten Nahrung zu kommen. Da passiert es schon, dass die
Futterübergabe von Schnabel zu Schnabel erfolgen kann.
Fliegender Wechsel! Bald gibt es Futter |
Nummer 2 mit fetter Beute |
Die Nacht begann abermals mit
einigen Regengüssen. So zog es Schorsch erneut vor,
nicht zuletzt wegen des immer geringeren Platzangebotes im Nest, auf
dem Kamin einzuschweben und von dort aus der Distanz seine
Bewachungsaufgaben zu erfüllen. Als er eintraf, wurde er von
Pauline mit einer kurzen Klapperstrophe begrüßt.
Gute Nacht, Schorsch! |
|
11. Jul. 05 |
Die Gewitter und Regenfälle der
Nacht haben der Sonne Platz gemacht. Es blieb deshalb
heute, von den Morgenstunden abgesehen, auch trocken und
mit fast 25 Grad konnten schon wieder annähernd sommerliche
Werte erreicht werden. Für den Rest der Woche wird
sich die Wetterlage weiter stabilisieren und der Hochsommer
seine Visitenkarte abgeben.
Trotz der schweren Gewittergüsse blieb
es im Nest trocken. Keine Pfütze und kein Hochwasser
konnten festgestellt werden, wie es oft von anderen Nestern
beschrieben wird, um dort unerlaubte Eingriffe vorzunehmen. Einzig
der Nestboden wurde etwas nass und das eingetragenen Gras
begann seinen Gärprozess, so dass das schneeweiße
Federkleid des Duos an Brust und Bauch
gelblichbraune Farbtupfer bekam. Mit dem Abtrocknen
verflüchtigte sich die Verfärbung wieder und das strahlende Weiß kam
mehr und mehr zum Vorschein.
Zwei Dreckspatzen!
Wie gut die Ernährungslage sein
muss, bewiesen die zahllosen Exkretionen der beiden Jungen
und stets wandte man sich dabei konsequent dem Nestrand
zu, um ja nichts von seiner flüssigen Fracht ins Nestinnere
abzugeben.
Reinlichkeit wird groß geschrieben. Der Dreck geht über Bord!
Ein Novum darf ich meinem heutigen
Eintrag beifügen: Gleichzeitiges, freihändiges Stehen
beider Jungen. Was im Moment noch eine kleine Sensation
darstellt, wird in wenigen Tagen schon der Normalfall sein.
Doppel-Stand!
Fütterungen passierten zahlreich
und machten aus den doch süßen Jungstörchen für
Augenblicke wilde Berserker, die in rücksichtsloser
Weise nach allem stießen und schnappten, was in weitestem Umfang
fressbar schien. Hatte die Altvögel die Fütterungen beendet, kehrte
schlagartig wieder Ruhe ein und aus den Wilden wurden schnell wieder
kleine Schmusekätzchen.
Wildes Futtergerangel!
Die abendliche Prozedur der Rückkehr
zum Nest hat inzwischen eine neue Dimension erreicht. Ein
gemeinsames Übernachten findet schon seit Tagen nicht mehr
statt. Das heißt, dass der Schorsch seine Nächte auf einem
Kamin des alten Rathauses verbringt. Mama Pauline hat
jeweils die Nachtschicht übernommen und an diese Regel hält
sie sich bisher auch. Dennoch kommt es bis kurz nach 22 Uhr
immer noch zu kurzen Besuchen des Storchenmannes am
und im Nest.
Nun verschwinde ich auf meinen Kamin, Pauline!
Er verabschiedet sich allerdings danach schon
nach wenigen Augenblicken und entschwindet an seinen
Übernachtungsplatz. Sicherlich sind der verhältnismäßig geringe
Platz im Nest sowie die damit in Verbindung stehende größere Unruhe
der Jungen die Hauptursache. Es werden auch noch Tage kommen,
an denen auch Pauline ihren Platz im Nest räumen
und sich einen ruhigeren Schlafplatz suchen wird.
Winke, winke, bis morgen! |
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12. Jul. 05 |
Von der Wetterfront gibt es weiter nur
Erfreuliches zu vermelden. Die Regenfälle haben (fast)
aufgehört. Lediglich ein kleiner Regenschauer am
Nachmittag in Verbindung mit einem kurzen Gewitter brachte noch
etwas Nass von oben. Unser Duo wächst! Und wie!
Es ist herrlich mit anzuschauen, wie sich die schwarzen
Federsäume jeden Tag ein bisschen weiter ausbreiten und wie
schwer es den beiden Jungen jetzt schon fällt, Hand und Arm immer
schön angelegt zu halten.
Ich bekomme bald Muskelkater!
Nun beginnt auch bald die Zeit, in der die
unter dem weißen Dunenkleid sprießenden Konturfedern
allmählich die flauschigen und flaumigen Pelzdunen
verdrängen. Also schon jetzt immer mal ein Auge auf die
übrigen Körperpartien richten und schauen, ob sich dort im
Gefieder eine Veränderung abzeichnet. Obwohl die
Jungen und die Alten bei jeder Darmentleerung an
den Nestrand treten und die Ausscheidungsprodukte über
Bord geben, passiert es immer wieder und auch immer öfters, dass ein
Teil des Strahls schon mal den Nestrand streift. Das
ist ganz normal und darf auch sein! Dieser Teil des Nestes, der
ausschließlich aus Ästen und Zweigen besteht, wird ja nicht zum
Aufenthalt benutzt. Aber achten Sie darauf, in welchem
Umfang sich dort die Farbe Weiß breit macht. Wenn
wir noch ein paar Tage warten, sollte die Nestumrandung durchgängig
eine weiße Markierung tragen. Ein sicheres Zeichen, dass die Jungen
eine funktionierende Verdauung vorweisen können. Noch viel
deutlicher als am Nestrand zeichnet sich die Farbe Weiß
unterhalb des Nestes auf dem Dach des alten Rathauses ab. Je
länger die Jungen bereits im Nest sind und je größer sie werden umso
weißer werden die Dachziegel. Häufig nimmt dies Bekalkung den
gesamten Bereich des Daches bis fast zur Dachrinne ein. Und bei
manch steilen Dächern müssen sich Passanten, die am
Nestgebäude vorbeigehen, vor den Überraschungen aus der
Luft in acht nehmen. Mich traf bei einer Beringung einmal
ein Strahl dicht über dem Auge. Nur durch schnelles
Auswaschen mit Wasser konnte eine Augenverletzung
verhindert werden. Der ammoniakhaltige Kot ist von
sehr aggressiver und teilweise auch von ätzender
Konsistenz.
Georg brachte als kleine Morgengabe bei
einer Ablösung frisches Grün mit und platzierte es über seine
Jungen, die die Sache gelassen nahmen und das Grünzeug nach einer
Weile einfach abschüttelten.
Frisch gemäht, Kinder!
Mama Pauline wurde bei einem Abflug
ertappt, wie sie nicht die Nahrungsgründe aufsuchte, sondern
schnurstracks dem Kamin zustrebte.
Hubschrauber in Aktion!
Während normale Abflüge vom Nest immer
zuerst nach unten führen, das heißt der abfliegende Storch
lässt sich einfach vom Nestrand nach unten fallen und erreicht dann
durch die zunehmende Geschwindigkeit den für einen Streckenflug
benötigten Auftrieb, konnte bei Pauline beobachtet werden,
wie sie nach oben abhob, Dieses Flugmanöver ist
nun nicht gerade häufig zu beobachten, sollte aber unter
Einsatz einiger schneller Flügelschläge den gewünschten Effekt
gezeitigt haben. Pauline hüpfte mehr die 5 Meter
zu ihrem Ruheplatz auf dem Kamin neben der Kamera, über die
Sie die Bilder vom Nest empfangen. Dass die Jungen auch heute
wieder alleine im Nest zu sehen waren, lässt sich nicht
leugnen.
Schau, da drüben ist Papa und passt auf!
Ob sie sich dann aber jeweils völlig außer
jeglicher Kontrolle durch die Eltern befanden, ist nicht sicher. Ich
vermute stark, dass sie jetzt noch meistens dabei aus allernächster
Nähe vom Kamin aus beobachtet werden. Später geschieht dies nicht
mehr und der Nachwuchs ist völlig auf sich allein gestellt. Papa und
Mama sind dabei möglicherweise mehrere Kilometer vom Nest entfernt.
Fütterungen ereigneten sich erneut in
einem Wahnsinnstempo.
Ich habe etwas erwischt!
Bis Georg oder Pauline richtig gewürgt hatten,
war das Futter bereits in den Schlünden der Jungen
verschwunden. Im 5-Sekunden-Takt räumten Nummer 1 und 2
das Nest wieder sauber auf. Es fällt weiter auf, dass die Alten
nach der Fütterung keine Nahrungstiere mehr
aufnehmen. Das bedeutet, dass der Nachwuchs alles, was die
Eltern von sich geben, fressen und kein Rest mehr übrig bleibt.
Keine Sorge! Schorsch und Pauline geben nicht immer gleich alles
preis, sondern behalten eine Reserve stets für sich. Und dennoch
konnte man wieder den Streit um eine Maus beobachten. Beide hatten
die Maus am jeweils gegenüberliegenden Ende gepackt und wollten sie
im wahrsten Sinne des Wortes teilen. Dazu kam es natürlich nicht,
sondern wie im Leben häufig zu beobachten, setzte sich der Stärkere
durch.
Gib her!
Die gehört mir!
Konni verdanken wir einen wohl einmaligen
Schnappschuss. Welche wahnsinnige Übung hier ein Junges
vollführt, muss mit dem Attribut Extraklasse bezeichnet
werden.
Extreme–Yoga!
Den Abend verbrachte Pauline wieder allein bei
ihren Jungen.
Zum Schluss ei mir noch ein Hinweis in eigener
Sache gestattet. Damit Sie schon jetzt ein wenig planen können,
möchte ich den Beringungstermin für unser Duo bekannt geben.
Dies wird voraussichtlich am kommenden Donnerstag, dem 21. Juli
um 15 Uhr geschehen. |
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13. Jul. 05 |
Das Wetter nimmt erneut vollen Kurs
auf Sommer! Heute konnten Mensch und Tier
bereits wieder das Schwitzen erproben und bei beiden hat es
auch auf Anhieb geklappt- das mit dem Schwitzen.
Unsere Nummer 1 präsentierte
einen Flügel in seiner ganzen augenblicklichen Schönheit,
so dass dieser Schnappschuss wieder einmal für einen kleinen
Exkurs in Sachen Gefiederkunde herhalten muss.
Kleine Gefiederkunde!
Das Gewicht der vielen wachsenden
Federn lässt den Flügel schon einmal bis zum Nestboden
herabhängen. Dort, wo der Flügel aufliegt, befindet sich die Hand
des Vogels. Dort sind, wie am gesamten Flügel, die wie
Hülsen aussehenden Blutkiele zu sehen, aus denen die
schwarzen Handschwingen herauswachsen. Etwa nach einem
Drittel der gesamten Flügellänge zeichnet sich ein kleiner
Knick im Flügel ab. Dort endet die Hand und der Arm beginnt.
Der Arm ist ungefähr doppelt so lang wie die Hand und
trägt 22 Armschwingen. Diese bilden den schwarzen Federsaum,
der an der Schulter endet. Dort sehen Sie die bisher längsten
schwarzen Federn sprießen, die Schulterfedern. Kehren wir
zum Flügel und in den Bereich der Hand zurück. Auf halber
Strecken zum Vorderrand des Flügels zeichnet sich, wie
mit dem Lineal gezogen, eine zweite Orientierungslinie
ab. Auch dort beginnen ganz vereinzelt schwarze Federspitzchen
zu erscheinen. Diese werden sich in den nächsten Wochen zu
Oberarmdecken entwickeln und neben Arm-, Handschwingen und
Schulterfedern das schwarze Federpaket der Störche bilden. Dort, wo
neue Federn wachsen, wird das zweite Dunenkleid abgedrängt und
verschwindet mehr und mehr. Ein weiteres Zentrum des Federwachstums
hätte ich fast vergessen. Auch dort tut sich etwas. Ich meine den
Schwanz. Auch dort haben sich bereits größere Bereiche der
Pelzdunen abgelöst und den sprießenden Schwanzfedern Platz gemacht.
Wunderschön präsentiert unser Großer auch seine
immer kräftiger werdenden Beine, die im Durchmesser
kaum noch hinter denen der Eltern zurückstehen. Einzig an der
Länge muss noch kräftig gearbeitet werden. Zu sehen ist auch die
gelbliche bis fleischfarbene Färbung, die von den Zehen bis knapp
zum Intertarsalgelenk reicht.
Im Verlauf des Tages durfte das
Duo erneut alleine zu Hause sein
Mama und Papa haben es aber wieder eilig!
und am Abend sah man die gesamte Familie
mehrmals für kurze Zeit komplett im Nest, ehe man sich wieder
auf die schon öfters bewährte Arbeitsteilung einließ und die
Nacht getrennt verbrachte. Sie im Nest und er auf dem Kamin.
Alle fünf zusammen! |
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14. Jul. 05 |
Sie wachsen und wachsen...! Schön
anzusehen und nichts deutet darauf hin, dass Gefahr für das Leben
eines unserer Zwillinge besteht. Apropos Spätbruten! Wenn
sich ein Paar noch am 16. Mai zum Beginn der Eiablage
entschließt, sind von vorneherein große Nachwuchszahlen
auszuschließen. Ein Storchenpaar geht dabei ein
großes Risiko ein. Im Falle von vier Jungen
beispielsweise dauert es fraglos länger, die Brut
bis zur Flugfähigkeit zu bringen, als wenn es nur ein oder
zwei Junge zu versorgen gilt. Bei einem so späten
Termin kollidiert das Brutgeschehen schon mit dem
Beginn des Wegzuges Ende August. Will man nun
überhaupt kein Risiko eingehen, müsste man auf eine Brut
verzichten. Dies wäre aber biologisch erst die
zweitbeste Entscheidung, denn eine Tierart versucht
zunächst alles, um sich fortzupflanzen. Also geht man doch
noch ans Werk. Man tut dies aber in einem Zwiespalt, der eine
Brut zwar einleitet, dies aber nur mit gebremstem Schaum
durchführen lässt. Geht man die Statistiken dieser
Storchenwelt einmal durch, erfährt man sehr schnell,
dass die Jungenzahlen solcher Spätbruten - dazu
rechnen alle, bei denen erst im Mai die Paarbildung erfolgte –
hoch signifikant niedriger liegen als bei allen anderen Bruten.
In diesem Jahr gab es beispielsweise allein im westlichen
Mittelfranken eine ganze Reihe später Brutbeginne. Meine
heutige vorletzte Beringungsreise soll Ihnen dies
dokumentieren helfen.
Ich fuhr von meiner Heimatstadt Feuchtwangen
zunächst nach Gunzenhausen. In der Stadt selbst hatte sich
nach Kämpfen mit dem Verlust des Geleges Ende April ein
neues Paar etabliert, das sich gegen eine Brut entschied und somit
einen ruhigen Sommer verleben durfte. Man legte und bebrütete zwar
eine ganze Weile ein einsames Ei, brach aber dann die Brut ab und
machte frei. Heute konnte man die beiden auf den großflächig
gemähten Wiesen vor der Stadt beobachten. In ihrer Gesellschaft
befanden sich Tausende von Staren und mindestens 300 Dohlen, die
alle die freie Sicht auf den Boden zur Nahrungssuche nutzten. In
Sichtweite zum Storchennest von Gunzenhausen hat sich in diesem
Jahr im nur 2 Kilometer entfernten Ortsteil Aha
auf dem Pfarrhaus Anfang Mai ein Storchenpaar
eingefunden. Nachdem dort die letzte erfolgreiche Brut
bereits vor nunmehr 34 Jahren, nämlich 1971, stattgefunden
hatte, war es schon ein bemerkenswertes Ereignis, dass es nun
wieder so weit war.
Wir kommen...
Dann fliege ich eben doch ab!
Ob es mit dem Pfarrerwechsel im Herbst
2004 zusammenhing, konnte nicht abschließend ermittelt werden. Auf
alle Fälle freute sich die Pfarrerfamilie, dass sich
Leben in Gestalt der Störche im Mai einstellte. Als Ihr
Tagebuchschreiber mit der Drehleiter der Freiwilligen
Feuerwehr Gunzenhausen das Nest erklomm, präsentierten sich
ihm zwei Junge, im Alter ein kleines Stückchen
weiter als ihre Dinkelsbühler Artgenossen. Der
Kleinere hing dabei doch noch deutlich hinter seinem älteren
Geschwisterchen zurück, doch sollte er nicht in Gefahr sein. Den
Nestboden bedeckten zahlreiche Gewölle, die durch ihre
ziegelrote Färbung einen hohen Chitin- und damit
Insektenanteil erkennen ließen.
Das Duo von Aha
Eine genauere Untersuchung bestätigte
dann diesen ersten Eindruck. Zahllose Flügeldecken von
Laufkäfern und andere Insektenteile „leuchteten“ aus den
Speiballen hervor. 34 Jahre lagen also zwischen dieser und der
letzten Brut und in diesen Jahren gab es viele Versuche, den Storch
wieder nach Aha zu bringen. Dabei war auch Ihr Tagebuchschreiber
maßgeblich beteiligt. Dass man die Hoffnung dabei nie
aufgeben darf, beweist nun diese Wiederbesiedelung
in eindeutiger Weise.
Weiter ging es zur nächsten Spätbrut
nach Gundelsheim, rund 10 Kilometer von Gunzenhausen
entfernt. Auch dort kam es am 1. Mai zu Kämpfen. Das neue Paar
vertrieb das bereits anwesende, Eier wurden abgeworfen und eine neue
Brut begann. Etwa zur gleichen Zeit wie in Dinkelsbühl
schlüpfte in Gundelsheim das einzige Junge Bei der
Beringung lief alles wie am Schnürchen und die zahlreich
versammelten Kinder des Ortes durften Zeuge des Geschehens werden.
Die ungewöhnliche Horstanlage in Gundelsheim
Immerhin gibt es auch dort Nachwuchs!
Kaum war die Drehleiter eingefahren – und dies
war bisher bei allen Beringungen der Fall – kehrten die Wache
schiebenden Störche zum Nest zurück. Das war es an Wörnitz und
Altmühl für dieses Jahr! Die Beringungsarbeit ist damit
fast abgeschlossen. Bleiben nur noch die beiden Dinkelsbühler
Jungen, für die der kommende Donnerstag, 21. Juli,
um 15 Uhr eingeplant ist. Zähle ich die Jungen noch dazu, konnte ich
in diesem Jahr zusammen 47 Junge in 17 Nestern
beringen. Weitere 8 Paare blieben wegen Kämpfen oder anderer
Ereignisse ohne Nachwuchs oder verloren diesen. Sieht man
sich die „normalen“ Bruten einmal an, kommt bei diesen 11 Paaren auf
insgesamt 38 Junge, was einem Durchschnittswert von 3,45
Jungen pro Paar entspricht. Bei den sechs späteren oder
spätesten Bruten ergibt sich an 6 Orten nur noch eine
Jungenzahl von insgesamt 9 Jungen, also gerade mal 1,5
Junge pro Paar. Sie sehen, wie gravierend die
Unterschiede sind und wie sie biologisch bewertet
werden müssen. Jeder Eingriff und jede Fummelei kämen
hier einer Vergewaltigung der Altstörche gleich, die zu etwas
gezwungen werden würden, für das sie gar nicht bereit sind
und bereit sein wollen.
Die Zeiten, in denen unser
Dinkelsbühler Duo schon allein ist, vergrößern
sich weiter. Wie beschrieben, können die Eltern dabei aber in
der Nähe sein und die Nestumgebung durchaus im Auge
haben.
Die geringe Nestgröße mag Ursache
sein, wenn die Altvögel schon so frühzeitig aus dem Neste
weichen. Mit einer geringeren Erreichbarkeit von Nahrung bringe ich
dieses Verhalten nicht in Zusammenhang. Georg ließ es sich erneut
nicht nehmen, den Ausbau des Nestrandes weiter voranzutreiben. Er
schleppte manches Prachtstück herbei.
Hey, Papa!
Streng dich doch
bitte wegen uns nicht so an
Die Hitze tat ein Übriges. Pauline und
Gemahl beginnen ihre weiße Beinfärbung anzulegen. Sie wissen als
fundierte Leser meines Tagesbuches schon längst, was dies bedeutet:
In Dinkelsbühl ist der Sommer ausgebrochen. Oder an der
Beinfärbung der Störche kann man erkennen, wie das Wetter vor Ort
ist. Da Störche nun mal keine Schweißdrüsen besitzen,
verschaffen sie sich durch das Bekoten der Beine mit einem
dünnflüssigen Spezialkot eine kurzfristige Verdunstungskälte.
Diese entzieht dem Körper Wärme, wodurch sich die Angelegenheit
schon mal gelohnt hat.
Man beginnt, wieder ein weißes Beinkleid zu tragen!
Die weiße Farbe der Zweige am Nestrand dient
allerdings keinem bestimmten Zweck, sondern zeigt, dass bei mancher
Darmentleerung die Treffsicherheit und der ausgeübte Druck nicht
ganz der Norm entsprechen.
Und zum Schluss für heute gab es ein
wenig Aufregung um einen dicken Hals eines unserer
Jungen. Ganz klar stammt diese ziemliche Ausbuchtung von
einem mächtigen Brocken. Doch wenn es ihn schon einmal
abgeschluckt hat, besteht nicht mehr die Gefahr des Erstickens.
Da hat einer aber einen
Brocken verschluckt! |
Hierher!
Ich bin hungrig |
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Erhalt und die Verbesserung des Lebensraumes der
Lebensgemeinschaft „Flussaue“
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Und noch zwei
kleine Hinweise in eigener Sache:
- Da wir auch immer wieder Rückmeldungen von Kindern und
Pädagogen bekommen, die unsere Website mit Interesse und
Freude verfolgen, möchten wir auch auf die verschiedenen Angebote
des Bund Naturschutz für Kinder und Jugendliche hinweisen.
Informationen und Programme für den Landkreis Ansbach
finden Sie hier:
Kinderzeit
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Auch in der storchenlosen Winterzeit sind weitere
Spenden
eingegangen. Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Beiträge zum
Erhalt der Webcam und zur Sicherung
des
Lebensraumes unserer Störche. |
Thomas Ziegler
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