Storchenkamera
Storchentagebuch 2007
...was bisher geschah
Unterstützt durch
Rotary-Club Dinkelsbühl-Feuchtwangen
Der Umwelt verpflichtet!
Teil 3
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27. Mrz. 07 |
Ein
Traumtag mit reichlich Sonnenschein und
Temperaturen zwischen
3 und 15 Grad,
ideale Voraussetzungen für gute Thermik
und der Möglichkeit, bald weitere Rückkehrer an noch unbesetzten Nestern begrüßen zu dürfen.
Schorsch und
Nummer 6 kämpften im Verlauf des Tages erneut mit einer
eingeflogenen Plastiktüte,
die nun schon längere Zeit das Nest verunziert.
Das schmucke Utensil mit und ohne Nestbesitzer
Ein selten
erlebtes Schauspiel boten am
Nachmittag die Münsterdohlen.
Wie auf ein geheimes Kommando hin versammelten sich bis zu 5 der
schwarzen Rabenvögel, um sich am störchischen Nistmaterial schadlos
zu halten. So schnell wie der Spuk begonnen hatte, war er auch
wieder zu Ende.
Großes Dohlentreffen
Wenn es
sonst im Nest nichts zu tun gab, gaben sich unsere beiden
Dauerbrenner wenigstens der Liebe
hin. Zweimal Nummer 6 in Aktion, zeigen die beigefügten
Schnappschüsse.
Genau um
19:31 Uhr endete für unser
Paar auf dem Dach des alten Rathauses der Tag.
Der
Abend galt einem Besuch meines Nachbarortes Schopfloch
und wie sich herausstellen sollte, gab es für mich eine nicht
alltägliche Beobachtung. Seit drei
Wochen hält dort im Nest auf dem Rathaus
ein unberingter Storch die
Stellung. Seine langjährige Partnerin
kommt immer erst im Laufe des April,
da sie als gebürtige Sächsin
mit großer Sicherheit auf der Ostroute ins
Winterquartier und wieder zurück fliegt. So überraschte
es mich, als ich auf der das Rathaus krönenden Sirene
einen Storch stehen
sah, während der Platzstorch tief
geduckt im daneben stehenden Nest kauerte. Jeweils nach einer Minute
etwa erhob er sich, klapperte kurz und legte sich wieder ins Nest.
Der Sirenenstorch blieb von alledem unberührt, es kam zu keinerlei
Attacken oder Übergriffen. Da der Sirenenstorch einen schwarzen
ELSA-Ring trug, war es ein Vergnügen, die
Ringnummer abzulesen. Denn
Standort und Art des Ringes machten die Unternehmung zu einem
Kinderspiel. Die Ringinschrift
verriet mir, dass der Storch im Arbeitsbereich der Vogelwarte
Radolfzell beringt worden war. Die
Ringnummer gehörte aber nicht zu einer meiner Störche, so dass ich
nähere Auskunft über die Daten des Schopflocher Storches erst später
geben kann.
Bis jetzt barg der Bericht noch nichts
Außergewöhnliches. Ich vermutete lediglich, dass der Besucher auf
der Sirene wohl heute erst vor Ort erschienen sein konnte und
bislang noch nicht im Nest gelandet war. Beide respektierten sich
augenscheinlich, ohne dass sie den letzten Schritt, nämlich die
gemeinsame Nestbesetzung, schon gegangen waren. Als ich weiterfahren
wollte, sah ich gerade noch, wie der Storch auf der Sirene ,ohne dem
Nest noch Aufmerksamkeit schenken zu wollen, abgeflogen war. Ich
nahm die Verfolgung auf und es gelang mir, den sehr niedrig
fliegenden Storch im Auge zu behalten und aus dem Marktflecken
hinaus zu begleiten. Er flog zielstrebig in südöstlicher Richtung
entlang der Bundesstraße und nahm schnurstracks Kurs
auf Lehengütingen. Im Ruderflug steuerte er die dortige
Nisthilfe (hier übernachteten im letzten Jahr regelmäßig
Schorsch und Nummer 6) an und landete in
ihr, so als ob es das Selbstverständlichste von der Welt sei. Ich
bin mir sicher, dass er sie auf keinen Fall von einem vorherigen
Besuch her kannte. Doch auch dort hielt er es nicht lange aus. Nach
2 Minuten schwang er sich abermals in die Luft und
strich niedrig über die Dächer der kleinen Ortschaft
ab in Richtung Dinkelsbühl. Abermals konnte ich ihm
mit dem Auto folgen. Zwischen der Froschmühle und dem
Dinkelsbühler Ortsteil Maulmacher landete der Storch und
begab sich auf Nahrungssuche. Kurz nach 20 Uhr – die
Lichtverhältnisse wurden bereits diffus – verließ ich den
Beobachtungsposten und muss daher Berichte über den weiteren
Verbleib des Ringstorches schuldig bleiben.
Unsere fleißigen Schnappserinnen sorgten
erneut dafür, dass meine Leser über neue Nestbesetzungen
informiert werden können. So gab es heute ein Storchenpaar in
Pamhagen im österreichischen Burgenland zu bestaunen
und die Gelege in Adelsdorf bzw. Kirchzarten wuchsen
auf 4 bzw. 3 Eier an.
Pamhagen
Adelsdorf
Kirchzarten |
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28. Mrz. 07 |
Der gestrige Besucher, der auf der
Sirene des Rathauses von Schopfloch einen
Annäherungsversuch wagte und ohne Kontaktaufnahme wieder verschwand,
wurde im Jahre 2004 in Illmensee, Südwürttemberg,
beringt. Nachdem er in Schopfloch nicht zum Zuge
kam, muss er sich wohl an anderer Stelle erneut bewähren.
Doch kaum war dieser Annäherungsversuch
gestern Abend gescheitert, erschien heute die Richtige!
Um die Mittagszeit war nämlich die langjährige und
rechtmäßige Partnerin des bisherigen Einzelstorches im
Nest gelandet. Sie zeichnet sich durch einen Ring der
Vogelwarte Hiddensee aus, der als Beweis dafür zu stehen hat,
dass es sich um eine 14 Jahre alte Storchendame aus
Sachsen handelt. Wünschen wir den beiden viel Glück und eine
erfolgreiche Brut und Jungenaufzucht.
Auch heute blieb es trocken und mit
15 Grad sehr angenehm. Die Nacht brachte noch einmal
leichten Frost. Nun sind bereits 21 Tage oder exakt
drei Wochen vergangen, seit Nummer 6 in diesem Jahr auf
dem Rathausnest gelandet ist. Wichtiger als die dreiwöchige
Anwesenheit ohne Beginn der Eiablage ist jedoch, dass es
immer noch März ist und damit im Lebenszyklus eines
Storchenpaares noch lange die Chance auf Nachwuchs
vorhanden ist. Was will ich damit sagen? Zum wiederholten Male
darf ich Sie mit Hoffnung ausgestattet noch vertrösten
und auf Ostereier hoffen. Wenn sie ein paar Tage vorher im
Nest aufscheinen werden, nehmen wir dies ebenfalls mit Freude an.
Die günstige Wetterlage spült weiterhin
Störche an unsere Kameranester, so dass jetzt bald
jeden Tag neue Interessenten auftauchen und die Zahl
der Eier in den jeweiligen Gelegen mehr und mehr ihrer
Vollendung entgegensieht.
In Forchheim, hier gibt es seit kurzem
drei Nester bzw. Nisthilfen, in denen aber meist nur ein
Paar, nämlich das auf einem Brauereikamin, regelmäßig brütet,
ist im Kameranest momentan ein Storch zu beobachten. Das
gleichzeitige Brüten zweier Paare kam bisher nur ein oder zweimal
vor. Wenn schließlich am beruflichen Schulzentrum in Forchheim eine
Nestunterlage sowie eine Kamera installiert sind, bedeutet dies noch
lange nicht, dass dort nun in jedem Jahr eine Brut stattfindet. Dies
ist eher auszuschließen, da der Standort Forchheim mit zwei Nestern
schon mehr als überlastet ist. Störche, die wir deshalb im Nest
Nummer 3 immer wieder mal sehen, sind Durchzügler oder Kurzbesucher
von einem der anderen Nester. Auch vom Nest in Höchstadt,
ebenfalls im schönen Franken gelegen, gibt es neue Bilder,
diesmal in Farbe. Das überwinternde Paar hat natürlich
schon längst mit der Eiablage begonnen und präsentierte schon
mal ein 4er-Gelege. Ob damit die endgültige Zahl schon
erreicht ist, werden die nächsten Tage zeigen.. In Vetschau
ging es in diesem Jahr Schlag auf Schlag. Einen Tag nach dem
Erscheinen des ersten Storchs ist das Paar bereits komplett.
Im Nest auf der Storchenscheune Bornheim leuchten 5 Eier,
in Radensdorf im Spreewald tauchte heute der erste Storch
auf, ebenso in Chyby in Polen.
Forchheim
Höchstadt/Aisch
Vetschau
Bornheim 1
Chyby
Radensdorf
Sie sehen, mit welcher Dynamik die
Rückreisewelle rollt und noch immer sind viele Störche
unterwegs. Annamarie, eine besenderte Storchendame,
nähert sich im Augenblick dem europäischen Teil der Türkei,
hat also noch locker über 2000 Kilometer zu fliegen. Sie
sollte in 14 Tagen ihr Ziel erreicht haben, wenn alles gut
geht. Ähnlich sieht es mit einem Großteil der Ostzieher generell
aus.
Pünktlich um die Mittagszeit gab es über
Dinkelsbühl Luftalarm. Die Verhaltensäußerungen von
Georg und Nummer 6 lassen daran keine Zweifel aufkommen. Beide
Störche waren darüber hinaus lange im Nest zu sehen. Man liebte sich
unentschieden und platzierte sich auch regelmäßig in
Doppelbett-Lage.
Stehversuch auf Schorsch
Luftalarm
Liegewiese |
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29. Mrz. 07 |
Ein nicht mehr ganz so strahlender Tag brach
an, der trocken blieb, aber mehr Wolken aufzuweisen hatte als die
vergangenen Tage. Das Temperaturgefälle lag zwischen 1 und 14 Grad.
Forchheim meldet heute sogar einen
zweiten Storch, der erste trat in Görlitz auf den
Plan.
Forchheim
Görlitz
Von Schorsch und Nummer 6 gibt es
nichts Neues zu berichten! Man paarte sich – hier war
Nummer 6 erneut häufiger der Obermann – man brachte Nistmaterial
der feineren Art, um das Nestinnere für die bevorstehende
Eiablage in Schuss zu bringen und Georg war der mit
Abstand am längsten im Nest Anwesende! Vor allem in
den Stunden vor Einbruch der Dämmerung hielt er
einsam die Stellung, ehe ganz kurz vor 20 Uhr auch
Nummer 6 wieder erschien. Ein sehr markantes Stück Nistmaterial
kam heute am frühen Abend zum Vorschein.
Was kommt denn dort herein?
Es sah bei erster Betrachtung wie ein
getrocknetes Miststück aus. Doch als Nummer 6 es mehrmals ablegte
und wieder aufnahm, zerfiel es in lauter luftig leichte, kleine
Blätter. Also doch mehr ein Ballen aus vorjährigem Laub!
Schorsch entschwindet an die Wörnitz |
Haltet die Räuber! |
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Nummer 6 auf Schorsch |
Nummer 6 landet endgültig zur Übernachtung |
Begrüßungszeremonie |
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30. Mrz. 07 |
Warten, warten und kein Ende! Wann
kommt das verfrühte Osterei? Eine gute Woche bleibt
uns noch Zeit, das eine oder andere Fortpflanzungsprodukt
von Schorsch und Nummer 6 im Nest begrüßen zu dürfen. Bleibt
ein solches auch in diesem Jahr wieder aus, werden wir uns wohl für
alle Zeiten von möglichen Nachkommen unseres Paares
verabschieden müssen. Dann dürfte es auch feststehen,
dass in unserem Falle zwei Männchen eine Verbindung
eingegangen sind, Denn was sollte ein Weibchen daran hindern, unter
Legenot Eier zu produzieren und ins Nest zu legen, die eben nur
nicht befruchtet sind. Solche Fälle gibt es im täglichen Leben immer
wieder. Ein Weibchen wartet über viele Wochen
vergeblich auf einen Partner, bis ihre Hormonlage sie zur
Bildung und Ablage von Eiern veranlasst, die in
Ermangelung eines Männchens dann eben unbefruchtet sind. Noch
dürfen wir uns aber unseren Träumen hingeben und in diesen
fünffachen Nachwuchs heranwachsen sehen, der samt und sonders
das Nest auch verlassen wird und unsere Kamera zur
vielumjubelten Königin erhebt. Übrigens: Auch das Paar
vor dem Kameranest von Bad Waldsee wartet mit
dem Beginn der Eiablage noch wie vor, obwohl sich diese
beiden Adebare sogar noch vor unseren beiden Störchen gefunden
hatten. Deshalb wollen wir die Hoffnung erst recht nicht aufgeben.
Etwas anderes wurde aber in den letzten Wochen
zur höchst erfreulichen Wirklichkeit. Wie Sie vielleicht
schon beim Studium des Tagebuches oder der
verschiedenen Links unterhalb des Kamerabildes
bemerkt haben, kam in den letzten Tagen einer neuer Button
zum Vorschein, der mit „Ankaufaktion“
betitelt ist. Hier wird Bilanz gezogen über eine Aktion,
die durch den Kauf einer 5,5 ha großen Wiesenfläche an
der Wörnitz bei Gerolfingen Lebensraum für Storch,
Biber und Co. sichern und verbessern half. Der Start für
dieses wunderbare Projekt lag vor vier Jahren, als ich Ihnen
das Gebiet und das Gesamtkonzept erstmals
vorstellte. In der Zwischenzeit floss viel Wasser die Wörnitz
hinunter, aber hinter den Kulissen gingen die Arbeiten unvermindert
weiter, um Ihre Spendengelder – es handelte sich dabei allein
um 5000.- Euro von den Sehern der Storchenkamera Dinkelsbühl
– zweckbestimmt und hoch effektiv anzulegen. Schmökern
Sie ein wenig auf den Seiten, um sich erneut in dieses
Gebiet zu verlieben. Es besteht im Augenblick noch eine
kleine Deckungslücke von 4000.- Euro, die
vorfinanziert wurde und deren endgültige Finanzierung auch von
Naturschutzseite getragen werden würde. Dennoch wage ich es,
mich in österlicher Vorfreude als Ihr Tagebuchschreiber und
treuer Sachwalter in Naturschutz- und Storchenfragen abermals mit
einem Aufruf an Sie zu wenden. Es wäre nur zu schön
und eine kleine Ehrensache, wenn die Freunde der
Storchenkamera Dinkelsbühl die begonnene Aktion als die „Ihre“
auch zu Ende bringen. Am Schluss könnte am Rande des 5,5 ha großen
Gebietes eine kleine Erinnerungstafel stehen, auf der zu lesen sein
könnte: Dieses Gebiet wurde ausschließlich mit Spenden der
Seherinnen und Seher der Aktion „Storchenkamera Dinkelsbühl“
finanziert.
Ich könnte mit das sehr gut vorstellen. Mit
Ihrer Unterstützung sollte das hochgesteckte Ziel gelingen und die
restlichen 4000.- Euro aufgebracht werden können. Die genauen
Modalitäten sowie die Bankverbindungen entnehmen Sie
bitte den Verweisen auf den angesprochenen Seiten.
Sondieren Sie Ihre finanziellen Möglichkeiten! Jeder
Betrag hilft! Ich zähle auf Sie!! Als kleines Dankeschön
werde ich weiter auf dieser Seite über alles Wissenswerte um
das Nest sowie um Störche allgemein berichten.
Offensichtlich haben die Störche bereits
von unserem Vorhaben und von unserem Einsatz für diesen
herrlichen Lebensraum Wind bekommen. Erstmals seit vier Jahren
halten sich in diesem Raum neben dem Storchenpaar von
Wittelshofen heuer immer wieder Störche in Gerolfingen
auf. Zwischen beiden Nestern und dem neuen Lebensraum
besteht lediglich eine Entfernung von 4,5 bzw. 2,5
Kilometern, für Störche eine Distanz, die sie bei Vorhandensein
von guter Nahrung gerne überbrücken. Ein drittes Nest,
ebenfalls gerade 4,5 Kilometer entfernt, befindet sich darüber
hinaus noch in Wassertrüdingen. Dort sind aber zu diesem
frühen Zeitpunkt noch keine Störche zurückgekehrt. Sie
sehen also, wie Ihr Gebiet immerhin drei
Storchenpaaren das Nahrungsangebot verbessern hilft.
Dafür sich finanziell einzusetzen und sich ein wenig
wie ein Mitbesitzer zu fühlen, sollte vielen Mut
machen und zum Spenden animieren.
Auch an diesem vorletzten Tag im Monat März
begann für uns und unser Paar im Morgengrauen die
Suche nach dem ersten Ei. Weder Schorsch noch Nummer 6
hatten sich in dieser Nacht dazu hinreißen lassen, die Eiablage
einzuläuten.
Suche nach dem Ei im Morgengrauen?
„Unser“ letztes Ei im Rathausnest wurde
genau am 16. Mai 2005 gegen 20:50 Uhr ins Nest gelegt.
Lesen Sie doch einmal die entsprechenden Einträge im
Tagebuch dieses Freudentages einmal nach, sie werden sich von den
Geschehnissen damals kaum mehr losreißen können.
Von gleicher „Quelle“ wie gestern dürfte
das Nistmaterial stammen, das man auch heute Nummer 6 wieder
eintrug! Ein Klumpen verklebter Blätter des vergangenen
Jahres entfaltete sich unter der zarten Behandlung von Nummer
6 und überschüttete Schorsch mit einer zarten
Blätterdusche.
Blätterdusche für Schorsch
Zur Belohnung bestieg Georg seine Nummer
6 und anschließend war gemeinsames Kuscheln angesagt.
Schorsch macht
seine Sache nicht schlecht |
Beim Kuscheln
ertappt |
Der tägliche – diesmal nur kurze – Luftalarm
gehörte zu den Pflichtaufgaben und bewies, dass unsere
Helden stets Herr der Lage zu sein scheinen.
Alarm
Unsere Schnappserinnen entdeckten auch
heute manch Neues in den Kameranestern weltweit. So
vermeldete Freystadt in Oberösterreich wieder mal
Storchenbesuch, die Forchheimer Klapperer halten sich nun
schon länger als gedacht am Nest auf und in den Spreewald
nach Radensdorf hat mittlerweile der zweite Storch des
Paares gefunden. Die Schwarzwälder aus Kirchzarten
zählten ihr fünftes und wohl letztes Ei.
Freystadt |
Die Forchheimer |
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Radensdorf |
Kirchzarten mit 5 Eiern |
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31. Mrz. 07 |
Zug um Zug füllen sich allmählich alle Nester
„meines“ näheren Beobachtungsgebietes (siehe unter
„Storchenstandorte“ am unteren Bildrand der Eingangsseite).
Im Vergleich zum Endergebnis des Jahres 2006
fehlen an der Wörnitz bisher nur noch die Störche von
Wassertrüdingen, im Ries die von Nördlingen. Alle anderen Nester
sind komplett besetzt. In Gerolfingen könnte sich noch ein neuer
Standort hinzugesellen. Wenn man bedenkt, dass erst morgen der April
beginnt und viele Störche noch nicht einmal eingetroffen sind,
erfüllt mich dieser Umstand mit großer Freude, verspricht er
vielleicht doch noch die eine oder andere Überraschung und somit ein
weiteres Plus an Paaren. Auch der Bestand an der Altmühl hat sich
mit großen Schritten dem des Vorjahres angenähert. Von Leutershausen
und seinem Paar des Vorjahres geht die Reise nach Neunstetten. Seit
dem 29. März sind dort zwei Störche zu beobachten, die auch schon
im Juli und August des vergangenen Jahres dem Ort ihre Aufwartung
machten. Der männliche Storch wurde im Jahre 2004 in Ipsheim an der
Aisch geboren, das Weibchen ist unberingt. Im nahen Aurach wartet
ein von mir ebenfalls 2004 in Triesdorf bei Ansbach beringter Storch
auf einen Partner. Da das letztjährige Brutpaar noch nicht
eingetroffen ist, darf sich der Neue schon jetzt auf einigen Ärger
einstellen. In Herrieden brütet ein unberingter Storch mit seiner
französischen Partnerin wie im letzten Jahr. In Ornbau steht ein
neues Paar kurz vor seinem Brutbeginn. Ein Ringstorch aus
Oberschwaben teilt sich mit einem unberingten Partner das Nest. Dass
sich während meines Aufenthaltes in Ornbau ein Fremdstorch zeigte,
dieser auf dem Schulhaus neben dem Nestgebäude landete, einen
ELSA-Ring präsentierte und ich diesen mühelos ablesen konnte, war
ein zusätzliches Schmankerl eines in Storchenangelegenheiten sehr
erfolgreichen Tages.
Mehr Treue beweisen die Triesdorfer Störche.
Beide zeigten mir heute ihre Ringe, so dass an ihrer Identität kein
Zweifel besteht. Beide bildeten auch im Vorjahr ein Paar. Auch
Merkendorf kann, wie im Vorjahr, schon jetzt ein komplettes Paar
vorweisen. Da kein Ringstorch darunter ist, darf nur vermutetet
werden, dass es sich um dasselbe Paar wie 2006 handelt. So
verwunderte es auch nicht, dass sich in den beiden Nestern von Muhr
am See ebenfalls schon reichlich Leben regte. Auf dem Pfarrhaus von
Altenmuhr bildet der alte Storchenmann aus Salem am Bodensee mit
einer neuen Französin eine Ehegemeinschaft auf Zeit, während sich
auf dem Kirchturm von Neuenmuhr in der riesigen Storchenburg das
Paar bereits zum Brüten entschlossen hat. Ein Partner erwies sich
heute als ebenfalls mit ELSA beringt. Die Ablesung erbrachte einen
Fall einer Umsiedlung gegenüber dem Vorjahr. Damals brütete der
Ringstorch in Wilburgstetten an der Wörnitz in 32 Metern Höhe auf
dem dortigen Kirchturm. Nun zog er den 30 Meter hohen Kirchturm von
Neuenmuhr vor. Wenn schon, dann ein alles überragender Turm, mag
sich der aus dem Badischen stammende Adebar gedacht haben. Meine
Reise schloss ich in Gunzenhausen für den letzten Märztag ab. Den
Rest werde ich in den Osterferien noch genauer unter die Lupe
nehmen. Am 28. März erschien dort der erste Storch und heute – da
hatte ich mal Glück – der zweite. Beide Störche tragen keinen Ring
und unterstreichen damit, dass zumindest das Weibchen noch nie in
Gunzenhausen gebrütete hat. Ob die langjährige Storchendame aus
Sachsen ebenfalls noch auftauchen wird und sich zum Kampf stellt,
werden die nächsten Wochen zeigen.
Mit einer ganzen Reihe neuer Ringablesungen und
mit der Gewissheit, einer guten Storchensaison entgegenzusehen, trat
ich am Abend die Heimreise an.
Das Warten dauerte einen weiteren Tag. Nummer 6
brachte von seinem Laublagerplatz eine neue Fuhre und deutete damit
an, dass die Eiablage eigentlich beginnen könne.
Der Laubbringer |
Schorsch mit Wärmedämmung |
Auch im Synchronverhalten, eine der
Voraussetzungen für gekonnte Paarung und gute Abstimmung unter den
Partnern zeigte man sich gut gerüstet.
S07033108
Paarlauf synchron
Wenn da nicht die Schwierigkeiten oder besser
die Unentschlossenheiten bei den Paarungen nach wie vor andauerten.
Mal „Er“ auf „Ihr“ und wenige Minuten später schon wieder umgekehrt.
Nummer 6 auf Schorsch |
und umgekehrt |
Der Luftalarm am frühen Nachmittag zeigte
erneut, dass immer noch und auch weiterhin mit dem Erscheinen neuer
Störche gerechnet werden kann.
Alarm
In Mürzhofen in der Steiermark durften die
Kameragucker ein Paar bei den ersten Voraussetzungen einer
erfolgreichen Brut belauschen.
Mürzhofen |
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1. Apr. 07 |
Meine gestrige Ausfahrt zu einigen
Störchen entlang der Altmühl soll heute noch etwas im Bild
vorgestellt werden. (Hier finden Sie die
Satellitenübersichtskarte
dieser Region). Damit darf ich Ihnen einen kleinen
Eindruck vermitteln, wo sich fränkische Störche gerne
niederlassen. Es sind in den meisten Fällen sehr markante
Gebäude oder Gebäudeteile innerhalb einer Stadt oder
eines Ortes. In Ornbau zum Beispiel ist es ein zum
nebenstehenden Kastenamt (jetzt Volksschule) gehörendes Haus aus der
zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Das Ornbauer Storchennestensemble
Das Haus steht seit Jahren leer
und nun zum Verkauf. Den Störchen kann es nur recht sein! Wer
bereit ist, einiges zu investieren erwirbt damit ein
herrschaftliches Barockhaus mit allen Annehmlichkeiten und
Unannehmlichkeiten. In Merkendorf trägt das Rathaus nach 30
Jahren Unterbrechung seit 2004 wieder ein Storchennest. Dass die
Störche dieses Gebäude aus dem 15. Jahrhundert als Brutplatz
auserwählten, spricht für deren besonderen Geschmack.
Merkendorf
In Wolframs-Eschenbach dient das alte
Rathaus der Stadt aus dem Jahre 1471 als Unterlage für das
Storchennest.
Wolframs-Eschenbach
Sie sehen, dass immer wieder Rathäuser
als städtebaulich dominante Gebäude ihre Storchentauglichkeit
unter Beweis stellen. Nicht selten sind es – aus ähnlichem Grunde –
die Pfarrhäuser, die eine ähnliche Dominanz ausstrahlen wie
die Rathäuser und deshalb in das Spektrum der Störche passen. So
finden wir es z.B. in Altenmuhr am Altmühlsee.
Altenmuhr
Wen wundert es, dass in gleicher Weise immer
wieder Kirchen und Kirchtürme eine unheimliche
Anziehungskraft auf Meister Adebar ausüben. In Neuenmuhr
trägt der 30 Meter hohe Kirchturm seit Jahrzehnten ein
imposantes Storchennest, das in seiner Größe viele Nester der
Umgebung weit in den Schatten stellt. Gerade solche
Storchenburgen üben eine große Anziehungskraft auf
Störche aus und gehören deshalb immer zu den ersten Nestern, die im
Frühjahr besiedelt werden.
Neuenmuhr
Und schließlich möchte ich das Nest in
Gunzenhausen nicht ganz unerwähnt lassen, passt die Auswahl
des Standortes ebenfalls ganz gut in die Liste der häufigsten
Nestanlageplätze. Der nicht mehr genutzte Kamin der alten Mälzerei
Lehner bietet, am Rande der Altstadt gelegen, beste Voraussetzungen
für einen ungehinderten An- und Abflug.
Gunzenhausen
Auch das Dinkelsbühler Nest passt
hervorragend in die Reihe der beliebtesten Neststandorte. Erneut ist
es ein Rathaus, sogar ein altes Rathaus, das, seiner Bedeutung
gerecht werdend, eine prägende „Gestalt“ in der Stadtsilhouette
darstellt. Und solche Gebäude ziehen unsere Störche magisch an.
Das Wetter ließ auch heute keinen
Zweifel aufkommen, dass es der Frühling ziemlich ernst meint.
Maximale Sonnenscheindauer, zwischen 3 und 17 Grad
warm und trocken! Auch dieser Sonntag blieb ohne Ei.
Allerdings fanden sich im Laufe des Vormittags einige interessante
Gäste im Nest ein. Dies ist möglicherweise mit dem heutigen Datum zu
erklären
Die Aufenthaltsdauer am Nest erreichte
wieder hohe Werte, der Eintrag von feinerem Nistmaterial hält
an, nur die Eiablage kommt nicht in die Gänge. Aber darüber wurde ja
schon ausführlich berichtet. Stolz präsentierte Nummer 6
einmal seinen Ring, ansonsten zeigte er sich am Nachmittag,
obwohl alleine im Nest, äußerst unruhig.
Seht meinen schönen Ring!
Er flog innerhalb weniger Minuten mehrmals ab,
um nach einigen Platzrunden wieder im Nest zu landen.
An- und Abflugtraining
Vom Adelsdorfer Nest erfahren wir, dass
sich die Eizahl auf 5 erhöht hat.
5 Eier in Adelsdorf |
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2. Apr. 07 |
Seit kurzer Zeit stellt Ihnen die
Ortsgruppe Dinkelsbühl im Bund Naturschutz ein weiteres
wichtiges Informationsorgan, das
Naturschutztagebuch,
zur Verfügung. In diesem erfahren Sie, anders als im
Storchentagebuch Ihres Tagebuchschreibers, Wissenswertes rund
um die Natur. Alles, was vom Storchentagebuch nicht abgedeckt
werden kann, wird in diesem neuen Organ sehr anschaulich, immer
aktuell und spannend aufbereitet und kommentiert. Blättern
Sie bitte auch regelmäßig in diesen Seiten und Sie werden
möglicherweise zum
Biberfan, sie erfahren, wie ein
Hummelstaat organisiert ist, sie finden Möglichkeiten,
Ihre eigenen vier Wände
energiesparend umzugestalten oder Sie
begleiten
Fledermäuse in ihre Winterquartiere. Einer
der letzten Beiträge berichtet von einem Treffen
verschiedener Naturschutzorganisation mit dem Stromversorger
der Region N-ERGIE und gleichzeitig Mitsponsor unserer
Website. Alljährlich tauschen sich Vertreter der N-ERGIE
sowie solche des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern über
durchgeführte und geplante Maßnahmen zum
Vogelschutz an
Freileitungen aus. Thomas Joas, Vorsitzender der Ortsgruppe
Dinkelsbühl im Bund Naturschutz nahm als Gast an der Sitzung teil
und berichtet darüber im Naturschutztagebuch. Daraus seien
einige Details übernommen.
Die bislang erfreulich gute
Zusammenarbeit mit dem Stromversorger im Zusammenhang mit
Vogelschutzmaßnahmen geht vor allem auf ein Ereignis
des Jahres 2001 zurück, als zwei Jungstörche aus dem
Nest von Weiltingen im Ortsbereich an einem ungesicherten
Masten einer 20-kV-Leitungstrasse zu Tode kamen. Eine von den
Sehern unserer Storchenkamera erfreulich positiv unterstützte
Unterschriftenaktion hatte zur Folge, dass sich N-ERGIE
verpflichtete, innerhalb von 10 Jahren alle „Todesmasten“
in ihrem Versorgungsgebiet zu sichern. Mit dem Jahr
2006 wurde Halbzeitbilanz gezogen und eine 40%-ige
Sicherungsrate festgestellt. Es bleibt also noch etwas zu
tun und um das Ziel im gesteckten zeitlichen Rahmen zu
erreichen, darf sogar die Arbeit noch intensiviert werden. Ernst
Silberhorn, der sehr engagierte und mit den
Sicherungsaufgaben federführend beauftragte Vertreter von
N-ERGIE, zog folgende Bilanz für das abgelaufene Berichtsjahr.
In den Landkreisen Ansbach, Neustadt/Aisch - Bad Windsheim
sowie Gunzenhausen-Weißenburg, also in Westmittelfranken,
wurden 1730 Strommasten neu gesichert und dafür
482.000 Euro aufgewendet. Im laufenden Jahr wird der
Schwerpunkt der Arbeit im Bereich des Altmühlsees liegen,
um damit auch dem in der Nähe brütenden Seeadlerpaar einen
Gefahrenschwerpunkt zu nehmen. Die Anstrengungen des
Energieversorgers im genannten Gebiet haben im letzten Jahr
erstmals dazu geführt, dass keine Storchenopfer durch
Stromtod mehr bekannt wurden. Dies soll Mut machen, in
gleicher Weise auch noch den „Rest“ an Sicherungsmaßnahmen anzugehen
und durchzuführen. Leider ziehen bayernweit noch längst nicht alle
Unternehmen am gleichen Strang wie unsere N-ERGIE. Auch wenn der
Gesetzgeber eine solche Sicherung bis zum Jahre 2012 für alle
Unternehmen vorschreibt, gibt es ungezählte Schlupflöcher oder
Absichtserklärungen, denen der Gesetzgeber wohlwollend zustimmt. Für
Störche und andere Großvögel (v.a. große Greifvögel und Eulen) sind
solche „Unverbindlichkeiten“ fatal! Auch wenn bei N-ERGIE nicht
alles Gold ist, was glänzt, muss diesem Unternehmen dennoch
Anerkennung hinsichtlich der Absicherung von
Freileitungen gezollt werden. Ich täte dies in gleicher Weise,
auch wenn wir dieses Unternehmen nicht zu unseren Sponsoren zählen
dürften.
Ich folgte heute erneut meinen
geliebten Störchen entlang der Wörnitz. Auf unserer
Satellitenkarte
können Sie sich einen Überblick verschaffen oder auch näher an die
einzelnen Standorte heranzoomen.
In Mosbach wird
schon seit einer guten Woche gebrütet.
In Mosbach
In Schopfloch ist das Paar
komplett und wird demnächst ebenfalls ein Gelege zeitigen. Über die
Probleme im Nest von Dinkelsbühl sind Sie ja sattsam
informiert. Noch wenig berichtet habe ich von einem ehemaligen
Neststandort in Dürrwangen an der Sulzach. Dort brüteten
Störche zuletzt 1969. Danach gab es nur noch seltenen
Besuch. Am erfolgreichsten gestaltete sich in den letzten 37 Jahren
das Jahr 1981. Ein Paar blieb einen Sommer ohne zu brüten. In
der Zwischenzeit erlebte das Nestgebäude, das ehemalige
Wasserschloss, einige Sanierungen und strahlt nun in
neuem Glanz. Auch wenn keine Spur von Nistmaterial mehr
vorhanden ist, besteht in guten Storchenzeiten immer mal die
Chance einer Wiederentdeckung. Warum sollte es nicht
möglich sein, dass Störche auch Dürrwangen einen Besuch abstatten
werden?
Dürrwanger Wasserschloss
Schlossturm mit Nestunterlage
In Wittelshofen, am Zusammenfluss
von Sulzach und Wörnitz, kam es in der vergangenen Wochen zu
dramatischen Horstkämpfen des Paares mit einem Fremdstorch.
Im Storchentagebuch der Gemeinde Wittelshofen unter
http://www.wittelshofen.de/storchentagebuch/tagebuecher/2007/
storchentagebuch_1.html können Sie die dramatischen
Ereignisse in der Beschreibung von Hansjürgen Wölfinger hautnah
nachvollziehen und sich seinen großartigen Fotobericht
zu Gemüte führen. Leider ging dabei mindestens ein Ei verloren.
Da das Gelege zum Zeitpunkt der Attacke aber noch nicht oder gerade
vollendet war, besteht durchaus die Möglichkeit, dass noch Eier
nachgelegt werden können. In Gerolfingen – so erzählte mir
der Nestbesitzer – hätten sich auch heute wieder Störche
gezeigt und auch die vergangene Nacht im Nest zugebracht. Bei meiner
Kontrolle heute entdeckte ich allerdings weit und breit ebenfalls
keine Störche. Ein kurzer Zwischenstopp führte mich noch
schnell in unsere gekaufte Fläche (Karte), von der ich Ihnen gestern
so ausführlich berichtet habe.
Unser Gebiet, im Hintergrund der Hesselberg
Ähnlich stellte sich mir die Situation in
Wassertrüdingen dar. Ich bekam keinen Storch zu Gesicht, die
deutlichen Spuren am Dach belegten allerdings schnell seine
Anwesenheit. Eine Nachfrage bei der Nestbesitzerin auf
dem großen Lagerhaus von Familie Würth bestätigte das
„Tatbild“. Der erste Storch sei ungefähr eine Woche da, der zweite
erschien vor zwei Tagen, d.h. seit dem letzten Märztag ist auch
dieses Paar komplett. In Auhausen – ich bewegte mich von da
an bereits im benachbarten Landkreis Donau-Ries – hat der
Hausbesitzer die Dachreiter-Nestkonstruktion wieder auf
Vordermann gebracht, nun müssen allerdings noch die
Bauarbeiten am Haus beendet werden, um einen
Interessenten nicht abzuschrecken. Störche haben sich in den letzten
Jahren immer wieder mal kurz gezeigt, gebrütet wurde dort allerdings
noch nie. Ich erreichte anschließend Oettingen. Zuerst traf
ich keinen Storch im Nest an, also wird hier noch nicht gebrütet.
Doch Geduld wird manchmal auch belohnt. Das Paar erschien und zu
meiner großen Freude trug das Männchen des Paares einen
schwarzen ELSA-Ring. Damit stand schon fest, dass ein
neues Männchen sich mit dem unberingten Weibchen eingelassen
hatte. Die Ablesung des Ringstorches brachte eine weitere
Überraschung: Es handelt sich bei ihm um einen von mir 2005
in Herrieden beringten Jungstorch. Nun schickt er sich
also an, mit erst zwei Jahren in Oettingen eine
eigene Familie zu gründen. In Munningen wird bereits seit
Tagen gebrütet. Somit trifft man meist nur einen Storch im
Nest an, während der Partner auf Nahrungssuche unterwegs ist, um
danach seinerseits den Brutpart zu übernehmen. Dennoch wartete ich
bis sich der brütende Storch erhob und konnte feststellen, dass es
sich dabei um das Männchen der Vorjahre handelt. Der schwarze
ELSA-Ring weist den Storchenmann als nun vierjährig und
aus Emerkingen (Südwürttemberg) stammend aus. Die Kontrolle,
ob auch das Weibchen dieses Paares einen Ring trägt, werde ich mir
ein anderes Mal vornehmen. Ebenso bleibt eine Ringkontrolle an den
noch ausstehenden Nestern einer weiteren Fahrt vorbehalten.
Besetzt sind die Nester von Rudelstetten,
Ebermergen, Donauwörth und Mertingen allesamt mit
einem Paar!
Am Abend erreichte mich noch ein
Anruf aus Aurach, dass dort heute der zweite Storch
eingetroffen sei. Ein schneller Ausflug ließ mich um 20 Uhr das
Einschweben des Paares auf das Rathausdach miterleben. Der Neue war
eine „Sie“ und trägt keinen Ring, während der Ringstorch das
Männchen darstellt. Dieses ist drei Jahre alt und wurde in Triesdorf
geboren.
Das Nest auf dem Rathaus
Schorsch und Nummer 6 verlebten einen
ruhigen Tag, bei dem nichts darauf hindeutete, einer von beiden
könne auf eine Brut verzichten. Sie liebten sich mit höchster
Intensität, sie bauten weiter am Nest und mindestens einer harrte im
Nest aus. Nur selten sah man das Nest verlassen. Kurze Abflüge
wurden von einer schnellen Rückkehr begleitet. Offenbar hat nun auch
Nummer 6 eine Marotte unseres Georg übernommen: Ich spreche von
einer Außeninspektion des Nestes. Einziger Unterschied: Während
Schorsch die der Kamera abgewandte Seite des Nestes untersuchte, tat
dies Nummer 6 auf der dem Betrachter zugewandten Seite des Nestes.
Es gibt nichts, was es nicht gibt! Lassen wir uns also nach wie vor
überraschen. Alles wird gut.
Paarung |
und noch einmal |
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Bauen |
Überstürzte Flucht |
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Nummer 6 auf dem Dachfirst |
und schnell wieder zurück |
So könnte es bleiben
In Rosegg, im südlichsten Bundesland
Österreichs (Kärnten) ist der zweite Storch eingetroffen. Wünschen
wir diesen Adebaren ebenfalls eine gute und erfolgreiche Zeit!
Rosegg |
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3. Apr. 07 |
Ich bin ihm auf der Spur! Morgen
werde ich (hoffentlich) noch mehr wissen! Ich spreche von
unserer Nummer 6 und dem besonderen, nur 5 mm hohen Ring.
Seit 2005 verfolge ich seine Spur, bislang
jedoch ohne Erfolg. Da es kein Ring einer Vogelwarte ist, sondern
ein Privatring, wie ihn Vogelparks und ähnliche
Einrichtungen verwenden, um ihren Tier- oder besser
Vogelbestand zu inventarisieren, ist die alleinige
Kenntnis von Inschrift und Zahlenkombination noch keine Gewähr für
eine Identifikation. Da bei einer solchen Beringung davon
ausgegangen wird, dass der Vogel, weil am Fliegen gehindert, stets
in dieser Einrichtung verbleibt, genügt es, wenn sich die Inschrift
auf das Wesentliche beschränkt. Nun kann es aber vorkommen... !!!
Unsere Nummer 6 ist ein solcher Fall. Er
entflog und somit kann nur Meister Zufall oder intensive
Recherche weiterhelfen. Und dies ist heute geschehen. Es bedurfte
einer eMail und einer Antwort und eine schon lange vermutete Spur
erwies sich mit einem Schlag als die richtige. Unsere Nummer 6
sollte morgen eindeutig identifiziert und damit seine
Lebensgeschichte vollständig enthüllt sein. Freuen
Sie sich mit mir auf diesen Bericht!
Erinnern darf ich heute erneut an unser
Ankaufsprojekt „Wörnitzaue“! Nutzen Sie die österliche Zeit
und geben Sie sich einen kleinen Stoß! Ich möchte nicht
Bittsteller sein, sondern nur von Zeit zu Zeit an die gute Sache
erinnern. Leider ist der Weg, eine Spende zu überweisen, nicht
immer so leicht zu realisieren und mit einiger Mühe verbunden. Wer
seine Bankgeschäfte online tätigt, wird seine Überweisung am
schnellsten los, alle anderen müssen halt den Weg zur Bank auf sich
nehmen.
Schorsch und die kurz vor ihrer
Identifikation stehende Nummer 6 verbrachten zu zweit
oder im Alleingang fast den gesamten Tag im Nest.
Lediglich am Nachmittag wird es immer für etwa zwei
Stunden jeweils ruhig am Nest und allenfalls die
Dohlen suchen dann geeignetes Nistmaterial in Abwesenheit
unseres Paares.
Wenn keine Störche, dann die Dohlen!
Das Paarungsgeschäft hatte wieder
Hochkonjunktur und in allen Stellungen und zu allen Zeiten ging
man forsch zur Sache. Am generellen Zustand der nicht eindeutigen
Geschlechterrolle hat sich und wird sich wohl nichts mehr
ändern. Damit muss es aber mit der Eiablage dennoch lange
nicht vorbei sein.
Nummer 6 oben oben |
Schorsch oben |
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wieder der Schorsch |
und wieder Nummer 6 |
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Da zeigt wieder einer seinen Ring |
Schorsch kommt zurück |
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und so begrüßen sich Verliebte |
Abends friedlich vereint |
Ein schneller Abstecher am Nachmittag
ließ mich die Situation in Sachen Störche an der oberen
Altmühl überprüfen. In Leutershausen hat das Paar mit der
Brut begonnen, in Aurach dauert dies noch ein Weilchen. Das
neue Männchen, geboren 2004 in Triesdorf, harmoniert mit seiner
unberingten Partnerin bestens. Doch was passiert, wenn der
rechtmäßige Ehemann zurückkommt? Dann sind Auseinandersetzungen
vorprogrammiert. In Neunstetten deutet alles auf eine
mögliche Brut nach fünf Jahren hin. Der dreijährige
Storchenmann aus Ipsheim und seine unberingte
Partnerin sind eifrig dabei, das Nest auf Vordermann
zu bringen. In Herrieden wird ebenfalls bereits gebrütet.
Noch storchenlos ist das Nest in Rauenzell (von einem
Kurzbesucher abgesehen) sowie das in Großenried. Aber dies
kann sich in den nächsten Wochen noch ändern. |
|
4. Apr. 07 |
In den vergangenen Tagen hat die
Verletzung und Erkrankung der Störchin vom Kameranest 1
in Bornheim für großes Aufsehen gesorgt. Da fühlt man
echt mit und ich kann Ihre Sorgen sehr wohl teilen und
ich bewundere ebenso die fachlich fundierte und sehr
kompetente Kommentierung der Ereignisse durch Martin
Grund und weitere Fachleute hinter den Kulissen. Da braucht es
keinen ergänzenden Rat und keine ergänzenden
Ratschläge. Alles, was bisher an „Eingriffen“ (es gab
noch keine?!) gelaufen ist, hätte ich in einer ähnlichen Situation
genauso getan. Dass die Störchin krank ist, kann sicher
zweifelsfrei nachgewiesen werden. Doch wie sollte ihr im
Augenblick geholfen werden? Es geht nicht! Jede
Störung würde bei Unterschreiten ihrer Fluchtdistanz zu einem
erzwungenen Abflug oder auch Absturz führen, der
letztlich ihr Ende vielleicht nur beschleunigen würde.
Vögel sind Tiere, die Erkrankungen und schwere Verletzungen häufig
ohne ärztliche Unterstützung ganz gut in den Griff bekommen und auch
wieder völlig davon genesen. Abgerissene Gliedmaßen,
verstümmelte Zehen und fehlende Beine sind Attribute,
die beweisen, dass auch schwerste Verletzungen ein
Weiterleben, zumindest in einem begrenzten Zeitraum erlauben.
Störche mit teilweise fehlendem Oberschnabel und anderen
Schnabeldeformationen haben in meinem Beobachtungsgebiet schon
eine ganze Brutzeit überlebt und fütterten nebenbei sogar
ihre Jungen. Die Bornheimer Störchin kann meines Erachtens
erst geborgen werden, wenn sie bewusstlos geworden
oder bereits gestorben ist. Beide Stadien einwandfrei
unterscheiden zu können, dürfte allerdings nicht leicht sein. Am
Ende stünde ein Todesopfer, das schmerzt, aber weiter keinen
dramatischen Verlust bedeutet. Der überlebende Partner kann
nach einem – bleiben wir einmal dabei – Verlust des Weibchens die
Brut alleine nicht weiter betreuen. Er würde dies
vielleicht eine Woche mehr schlecht als recht bewältigen, danach
aber das Gelege verlassen und die Eier schutzlos zurücklassen. Dies
würde sich danach in ähnlicher Weise fortsetzen, doch eine für die
Bebrütung notwendige Versorgung kann ein einzelner Storch nicht
leisten. Man könnte das Gelege als letzten Schritt
entnehmen und in einem Brutschrank für den Rest der
Bebrütungszeit verwahren. Die geschlüpften Jungen könnten
danach von Hand aufgezogen und später.......! Den Rest kennen Sie ja
schon! Ich hätte mit einer solchen Endlösung keine Probleme und
halte diese für eine mögliche Maßnahme. Machbar ist diese
Vorgehensweise sicher und man muss Sie als AktionPfalzStorch auch
gehen. Damit wären wir wiederum am Anfang angelangt.
Die Einrichtung und der Betrieb
einer Nestkamera bringt zwangsläufig über kurz oder lang,
meist sogar alljährlich, Situationen mit sich, in denen Menschen
ohne regelmäßigen Umgang und Kontakt mit wild lebenden Tieren von
den beobachteten Szenarien regelrecht geschockt werden
und dies sofort auf Tiere übertragen, die normalerweise mit
ihnen in einer Hausgemeinschaft leben. Wenn ein Hund
schief schaut, humpelt, ein geschwollenes Auge oder ein lahmes
Bein hat, geht man mit ihm eben zum lieben Tierarzt. Wenn
Mamas Muschi hustet, Durchfall hat oder schlicht und einfach
schlecht sieht, geht man mit ihr ebenfalls zum Arzt. So weit
so geht! Das ist der Erfahrungsbereich, mit dem ein
Großstädter tierisch so umzugehen pflegt. Der Landwirt
umsorgt noch allerlei anderes Getier, doch auch dieser wird
im Krankheitsfall seine Schutzbefohlenen einem Arzt
vorstellen, wenn eines seiner Tiere Krankheitssymptome
aufweist. Zu schwer wiegen dabei allein die wirtschaftlichen
Interessen. Ganz anders sieht es bei einem wilden,
also nicht in Gefangenschaft gehaltenen Tier aus. Erst recht
bei einem flugfähigen Vogel! So leicht ist ein solcher nicht
einem Arzt vorzustellen. Schwierig wird es erst recht, wenn sich der
voraussichtliche Patient in einem Nest aufhält, das noch 10 Meter
und mehr vom Erdboden entrückt ist. Sie sehen, wie schnell die Rufer
nach Hilfe sich wieder beruhigen und sich von der Sinnlosigkeit
eines solchen Tuns überzeugen lassen sollten. Wird man eines
Pfleglings habhaft – und solche Überlegungen werden in Bornheim ja
angestellt – wird er auch ärztlich versorgt werden. Bleiben wir also
noch abwartend geduldig! Vögel sind hart im Nehmen
und überstehen manche Krankheit, deren Verlauf von uns
aus betrachtet wesentlich gravierender hätte verlaufen müssen. Ob
schon mal jemand untersucht hat, ob es da auch Unterschiede zwischen
Haustieren und Wildtieren hinsichtlich der Schwere von
Krankheitsverläufen gibt? Ich denke, dass es solche gibt!
Bevor eine allgemeine Hysterie ausbricht,
sollte man abwarten und die Lage kühl und besonnen
beurteilen. So ist es geschehen und so war es auch richtig. Also
überlassen Sie alles weitere den Verantwortlichen, wenn es in dieser
Frage überhaupt welche gibt! Das einzige, was man hätte tun können,
um Ähnliches zu vermeiden, wäre der Verzicht auf die
Installation einer Webcam am Storchennest. Da lobe
ich mir doch alle die Betreiber, bei deren Übertragung
man nichts sehen kann, was irgend jemanden aufregen
könnte. Blicke von schräg unten oder allenfalls solche aus gleicher
Höhe zählen da zu den uneingeschränkten Favoriten. Wehe, wenn
aber der Einblick von schräg oben erfolgt oder sogar mit einer
Kamera, deren Qualität zum besten gehört, was der Markt zu bieten
hat. Dann Gnade dir Gott! Eine unberechenbare Meute
hält sich dann bereit, um zuzuschlagen und zur
Besserwisserei beizutragen. Unter diesen Umständen müssen
sich ja alle, die es ermöglichen, einen Blick ins Nest zu werfen,
ungemein freuen, wenn ihr Nest unbesetzt bleibt
oder wie bei uns, keine Eiablage erfolgt oder wenigstens
keine Jungen schlüpfen. Was man sich in solchen Situationen
alles ersparen kann?! Also verlieren Sie bitte nie den Blick
für die Realität! Vergessen Sie nie, dass Sie keine
Kuscheltierchen vor sich haben und dass in der Natur
stets der Stärkere zu siegen oder zu überleben pflegt! Das
Sterben hat begonnen und es werden Tage kommen, da werden
uns viele Tode gnadenlos vor Augen geführt! Alternative: Alle Eier
und Junge aus den Nestern entnehmen und in Stallungen aufziehen!
Dann hätten wir die Situation einer Haustierhaltung und dann geht
das mit Doktor, medizinischer Versorgung und Schutz vor schlechtem
Wetter von ganz allein! Verluste wären auf ein Minimum reduziert!
Aber dazu sind auch schon unendlich viele
Seiten geschrieben worden. Es wird schließlich niemand gezwungen,
dem Sterben einer notleidenden Kreatur zuzusehen. Wer allerdings
seinen Voyeurismus befriedigen möchte, sollte sich dann aber nicht
auch noch beschweren und so tun, als müsse er sich das alles
ansehen!
Apropos Nummer 6! Gewöhnlich habe ich
schon die Absicht, meine Versprechungen zu halten.
Doch mein Gewährsmann hat mich mit seiner entsprechenden
Zusage im Stich gelassen, so dass sich das Lüften des
Geheimnisses noch etwas hinziehen könnte. Wer
allerdings glaubt, durch meine Information etwas über die
Geschlechterrolle von Nummer 6 in Erfahrung zu bringen,
wird sich vielleicht falsche Hoffnungen machen. Aber
wenigstens verlässliche Daten über den Aufenthalt von
Nummer 6 vor unserer Zeit sowie über sein Alter
sollten erhältlich sein. Haben Sie also noch etwas Geduld,
bis ich mit den Enthüllungen aus dem Dunklen trete.
So lange geben unsere zwei auch ohne neu
gewonnene Persönlichkeitsstruktur noch genug
Gesprächsstoff ab. Nummer 6 flog mehrmals mit schwerem Gepäck
auf das Rathausdach und baute Teile seines schon beliebten
Blätter- und Misthaufens nahtlos ins Nest ein. Über Stunden konnte
man glauben, dass unser Paar ein Phantomgelege bebrüten
würde. Man löste sich zwischendurch regelrecht beim Brüten
ab und während der andere zur Nahrungssuche flog, übernahm der
Partner das Brutgeschäft. Dies geschah so selbstverständlich und
unaufdringlich, dass man das Nicht-Vorhandensein eines Geleges
überhaupt nicht vermisste. Auch der Liebe räumte man
wechselseitig einen hohen Stellenwert ein und wer gerade den
Innendienst versah, musste im Haus den Osterputz schon
einmal in die Wege leiten.
Schwertransport im Anflug |
Liebelei! Nummer 6 oben... |
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...und nun der Schorsch |
Baumeister Number 6 |
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Räumkommando |
Nummer 6 allein zu Hause |
Schorsch zurück!
Von der Wörnitz gibt es folgende
Neuigkeiten zu vermelden: In Wilburgstetten konnte ich
eine Brutablösung beobachten und dabei einen rechts oben
mit einem ELSA-Ring gekennzeichneten Brutstorch nachweisen. Da
das Paar schon einige Zeit brütet und die Ablösung sehr rasch
vonstatten ging, gelang mit die Identifizierung der Nummer noch
nicht! Ich werde dies bei der nächsten, günstigen Gelegenheit
nachholen. In Gerolfingen – am Rande unserer Ankaufsfläche –
hielt sich erneut ein Storch auf. Er lag über Stunden im Nest
und zeigte nur sehr wenig Aktivität. Von Bewohnern konnte ich
außerdem in Erfahrung bringen, dass vor kurzem zwei
Störche am Nest Einkehr hielten. Während meiner Beobachtung
hielten sich gleichzeitig in Wittelshofen zwei Störche auf, so dass
eine Doppelzählung ausscheidet. In Wassertrüdingen durfte ich
das dortige Paar erstmals in diesem Frühjahr persönlich
in Augenschein nehmen. Eine Ringkontrolle scheiterte
aus Zeitgründen zunächst. |
|
5. Apr. 07 |
Die gesundheitlichen Probleme, die das
Bornheimer Weibchen im Augenblick plagen, sind zwar immer
noch vorhanden, sie scheinen aber wenigstens nicht
schlimmer geworden zu sein. Dies bestätigt die Haltung der
Verantwortlichen, nicht Hals über Kopf gehandelt, sondern
besonnen abgewartet und sehr gut beobachtet zu haben. Damit ist
Tieren meist mehr gedient, als in blanken Aktionismus zu
verfallen und dem Druck einer
Öffentlichkeit ausgeliefert zu sein, die Natur
mit gänzlich anderen Maßstäben misst und der es nicht gelingt,
zwischen sich und dem Tier die erforderliche Distanz zu legen.
Auf dem Wege der Besserung?
Nun sind schon über vier Wochen vergangen,
dass Nummer 6 im Dinkelsbühler Nest gelandet ist und
mit Schorsch oder wem auch immer eine Verbindung eingegangen
ist. Dass noch keine Eier gelegt wurden, muss schon
verwundern, jedoch wem von beiden man die Schuld geben muss,
kann nicht eindeutig entschieden werden. Einer muss aber der
Auslöser der misslichen Lage sein. Nun kann es durchaus sein, dass
Storchenpaare sehr lange dem einmal gewählten Nest
und damit möglicherweise auch dem Partner treu sind.
Zeitspannen von 20 Jahren und mehr sind belegt. Für unser
Nest würde das in etwa das Jahr 2025 als möglichen Endpunkt
bedeuten. Angesichts manch aufregender Ereignisse um Nachwuchs und
Jungenaufzucht, die uns somit erspart blieben, eigentlich keine ganz
schlechten Aussichten. Aber wenigstens ab und zu ein volles Nest mit
Jungen wäre schon auch nicht schlecht! Wenn es Schorsch und Nummer 6
nicht schaffen, sich fortzupflanzen, dann könnten – immer noch
Eierlosigkeit vorausgesetzt – fremde Störche auftauchen und
im fairen Kampf sich um das Nest auf dem Altrathausdach
streiten. Und solches kann bis in den Mai hinein passieren. Was
Schorsch und Nummer 6 heute abspulten, machte einem richtigen
Brutpaar alle Ehre. Das Nest blieb so lange mit
wenigstens einem Storch besetzt wie noch nie in den vergangenen
Wochen. Abermals schälte sich in den Morgenstunden eine
vollkommene Nestmulde heraus, die nur so nach dem ersten Ei
schrie. Aber es ist eben wie verhext! Nichts passiert,
kann vielleicht auch nicht oder wenigstens noch nicht.
Es soll sogar Zeitgenossen geben, die in
solchen Fällen darüber nachdenken, die Eierlosen mit
Schimpf und Schande aus der Stadt zu jagen und
sei es unter Einsatz von Waffengewalt! Keine Angst! In
unserem Fall wird es nicht so weit kommen! Es sollte ja nur ein
kleiner Ausblick in die Denkweise mancher Mitbürger sein.
Wenn man das Paar während des Tages so
betrachtete, hatte man zwischendurch erneut den festen
Eindruck, es werde bereits gebrütet. Wie sich Schorsch
und Nummer 6 so gaben, bestand manchmal kein Zweifel. Am
Vormittag hatten beide wieder eine perfekte Nestmulde
geschaffen, die im weiteren Verlauf jedoch wieder eingeebnet wurde
und danach nicht mehr so deutlich hervortrat. Es fehlte nicht viel,
von einer perfekten Situation sprechen zu können, aber
wahrscheinlich wollen Georg & Co. uns wirklich echte Ostereier
bescheren! Dann nur zu und keine Ausflüchte mehr!
Man könnte glauben,
die Brut habe begonnen |
Eine richtige
kleine Nestmulde |
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Nummer 6 oben |
Nummer 6 allein zuhaus |
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Es ist so weit!!! Das Ankaufprojekt des
„Storchen- und Biberlebensraums Wörnitzwiesen“ ist abgeschlossen.
Über die Hintergründe und den weiteren Verlauf mit ähnlichen Projekten
finden Sie hier einen ausführlichen
Bericht.
Bitte unterstützen Sie auch 2007 wieder unsere
Spendenaktion.
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Hier könne Sie
sich über die Ziele und Möglichkeiten der
Natur- und
Umweltstiftung
informieren.
Wenn Sie mehr über die Aktivitäten
der Ortsgruppe Dinkelsbühl im Bund Naturschutz erfahren wollen, schauen
Sie doch mal in das "Naturschutztagebuch"
von Thomas Joas.
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Vom 12. bis 20.
Mai 2007 findet die 3. Ansbacher Artenschutzwoche mit
zahlreichen Veranstaltungen statt.
Nähere Informationen zu den Aktionen finden Sie auf der Seite des Landkreises
Ansbach.
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Neu und für Storchenfreunde
sicherlich interessant ist die Karte der umliegenden
Storchenstandorte,
dargestellt mit Hilfe von Google Maps. |
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Und noch zwei
kleine Hinweise in eigener Sache:
- Da wir auch immer wieder Rückmeldungen von Kindern und
Pädagogen bekommen, die unsere Website mit Interesse und
Freude verfolgen, möchten wir auch auf die verschiedenen Angebote
des Bund Naturschutz für Kinder und Jugendliche hinweisen.
Informationen und Programme für den Landkreis Ansbach
finden Sie hier:
Kinderzeit
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Hier geht es zu "Poetisches
aus dem Gästebuch"
und hier zum
Storchenbuch der Maischule
Fürth. |
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Auch in der storchenlosen Winterzeit sind weitere
Spenden
eingegangen.Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Beiträge zum
Erhalt der Webcam und zur Sicherung
des
Lebensraumes unserer Störche. |
Thomas Ziegler
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