Stoppt den Stromtod
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Die Unterschriftenaktion ist abgeschlossen. Dafür möchte sich Ihr Storchenexperte zusammen mit unserem Webmaster Wolfgang Horlacher auch von dieser Stelle aus ganz herzlich bedanken. Als wir nach dem Stromtod zweier Jungstörche und den bestürzten
Reaktionen unserer Website-User diese Aktion gebaren, war die
Tragweite noch gar nicht absehbar. Aus der ganzen Welt (Australien,
USA, Kanada, Spanien) trafen Unterschriftenlisten ein. Viele
"Einzelkämpfer" schickten ebenfalls ihre Protestnoten, so
dass zum Schluss rund 2600 Unterschriften zusammen gekommen waren. Wie sie bereits wissen, wurden die Unterschriften anlässlich eines Pressetermins dem Mitglied des Vorstandes der N-ERGIE-Aktiengesellschaft (sie ist die Mutter des größten Stromversorgers in Mittelfranken und verantwortlich für den Zustand der Stromanlagen), Herrn Werner Juling, übergeben. Anwesend waren zwei Fernsehteams (Franken-Fernsehen sowie Bayerisches Fernsehen), ein örtlicher Radiosender sowie ein Vertreter der Regionalzeitung. Am Tag der Übergabe, dem 22.November 2001, wurden die Berichte im Franken-Fernsehen sowie im Bayerischen Regionalrundfunk übertragen. Am 23.November gab ich einem weiteren Radiosender - Radio8 - ein Interview und sorgte dafür, dass auch die Nürnberger Zeitung über die Aktion berichtete. Der zweite Fernsehbeitrag wurde in der Zwischenzeit ebenfalls ausgestrahlt. In der Bilanzsendung von "Jetzt red i", einer bayernweit beliebten Bürgersendung, wurde in einem fünfminütigen Beitrag am 20. Dezember über den Stromtod berichtet und auch die Übergabe der Unterschriften vorgestellt. Wesentlich wichtiger für uns sind allerdings die durchweg positiven Zusagen des Energieversorgers der Region. Praktisch jeder Forderung der Naturschutzverbände (hier sei vor allem der Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. mit über 60.000 Mitgliedern zu nennen) wurde entsprochen. Der Vorstandssprecher stellte außerdem bei dem Pressegespräch den Vogelschutzbeauftragten seines Konzerns vor, der ab sofort Anlaufstelle für alle Belange der Absicherung von Strommasten und Leitungstrassen sei und regelmäßig - angedacht seien einige Treffen jährlich - Naturschutzvertreter an einem runden Tisch zu einem Meinungsaustausch einberufen solle. Ansonsten sei das Gesamtpaket an Maßnahmen wie folgt geschnürt.
Wir stehen diesbezüglich in Verhandlungen und werden nach deren Abschluss darüber genauer berichten. Drücken Sie uns aber schon jetzt ein bisschen die Daumen, damit alles wie geplant über die Bühne gehen kann. Die folgenden Fotos zeigen einige Beispiele für die zuletzt durchgeführten Absicherungsmaßnahmen des Energieversorgers im Raum Dinkelsbühl. Damit wird der Erfolg unserer Unterschriftenaktion noch einmal verdeutlicht. In zwei Jahren sollen alle gefährlichen Mastkonstruktionen an Wörnitz und Altmühl – soweit sie den Landkreis Ansbach betreffen – vogelsicher umgerüstet sein. Somit steht unsere Region beispielhaft und modellhaft für andere Gebiete und könnte damit als Paradebeispiel für ähnliche Vorhaben anderswo gelten.
Es vergeht zur Zeit kaum ein Tag, an dem nicht in der Lokalzeitung eine Notiz zu finden wäre, in der der Stromanbieter Stromabschaltungen wegen Arbeiten am Versorgungsnetz ankündigt. Dabei werden in großem Umfang gefährdete Leitungstrassen und Masten vogelsicher umgerüstet. Als besonders gefährlich haben sich die Tragmasten der 20kV-Leitungen mit Stützisolatoren herausgestellt. Hier besteht für auf der Traverse sitzende Vögel am ehesten die Möglichkeit mit einem Körperteil ein unter Strom führendes Teil zu berühren. Diese Berührung führt zu einem Kurzschluss (der Vogel ist ja durch seine Sitzposition auf dem Mast geerdet) und damit meist zum sofortigen Tod des betreffenden Tieres. Als wirksame Schutzvorkehrung haben sich Kunststoffhauben erwiesen, die über die Stützisolatoren gestülpt und befestigt werden. Eine Verkürzung der Hauben, um für Wartungsaufgaben bessere Kontrollmöglichkeiten zu haben, sollte aber in Zukunft strikt unterlassen werden. Diese Verkürzung macht möglicherweise einen Teil der Schutzmaßnahmen zunichte, da von Großvögeln die nun wieder geringere Isolationsstrecke überbrückt und eine Berührung Strom führender Bereiche möglich werden kann. Wirksamer Schutz wird auch durch die teilweise Umrüstung von Stützisolatoren erreicht. Dazu werden diese in eine hängende Position gebracht, so dass sie von der Traverse aus betrachtet nach unten weisen. Somit verlaufen auch die Leiterseile unter der Traverse und es besteht kaum noch eine Gefahr für Großvögel. Probleme bereiten den Energieversorgern nach wie vor die Absicherungen von Maststationen, Endmasten, Überspannungsableitern und vor allem die Schutzfunkenstrecken an Abspannisolatoren. Gerade die letzteren Einrichtungen verringern die Entfernung zwischen Traverse und Spannungsführung und haben dadurch schon häufig den Tod von Störchen verursacht. In solch schwierigen Fällen kommen Sitzstangen bzw. Abweisstangen zum Einsatz, die es großen Vögeln nicht ermöglichen sollen, direkt auf der Traverse und somit in der Nähe spannungsführender Einrichtungen zu landen. Bei Abspannmasten mit zu kurzen Isolatorketten (weniger als 60 cm) wird durch eine Verlängerung der Ketten oder durch Büschelabweiser auf der Traverse ebenso ein wirksamer Schutz erzielt. |