Storchenkamera

Storchentagebuch 2009
...was bisher geschah

Unterstützt durch

Rotary-Club Dinkelsbühl-Feuchtwangen
Der Umwelt verpflichtet!

Teil 10

21. Jul. 09

Die Feuchtwanger Storchentragödie liegt nun schon eine ganze Weile zurück. Ich berichtete damals ausführlich über die Ereignisse im Tagebucheintrag vom 11. Juli 2009. Es ging anschließend so weiter, wie ich vermutet hatte. Das Männchen – einziger Überlebender der einmal fünfköpfigen Familie – kehrte in den letzten 10 Tagen dem Nest mehr und mehr den Rücken. Anfangs gab es noch längere Aufenthalte – vor allem war er noch regelmäßiger Übernachtungsgast – doch seit rund einer Woche habe ich das Männchen nicht mehr beobachten können. Auch in der Nacht blieb das Nest nun regelmäßig ohne Übernachtungsgast. Dennoch ist damit das Kapitel „Storch in Feuchtwangen“ nicht ganz abgeschrieben. Es werden weitere Besuche bis in den August hinein stattfinden und im nächsten Jahr werden wir ganz einfach erneut hoffen.

Ganz sicher werden an unserem Nest auf dem Dinkelsbühler Altrathausdach der August und die ersten Septemberwochen (?) mit Storchensichtungen gesegnet sein, wenn meine Berechnungen zum Ausfliegetermin der Jungen stimmen. Heute erreichte das Kinderduo den 20. und 21. Lebenstag. Senior hat also die dritte Lebenswoche vollendet, während Junior kurz vor ihrer Vollendung steht. Heute um die Mittagszeit zog noch einmal der Festzug zur Kinderzeche unter dem Nest vorbei und die Storchenfamilie hatte dazu einen wunderschönen Blick auf das Geschehen.


Alleine

Gang auf die Toilette


Na endlich, Mama ist da!

Wann Papa Storch die Jungen am Morgen verlassen hat, konnte in der Tageszusammenstellung von KaiserPingi nicht einwandfrei ermittelt werden. Sicher war jedoch, dass die Storchenkinder bereits um 5:20 Uhr allein im Nest anzutreffen waren. Erst nach 2 Stunden langen Wartens erschien die Aufsicht in Gestalt des Weibchens. Um 8:08 Uhr war dann schließlich erstmals für heute das Männchen zur Stelle. Es brachte wieder einmal etwas Nistmaterial mit und fütterte den Nachwuchs. Das Weibchen ließ sich nicht lange bitten und flog gleich nach dem Erscheinen seines Partners ab.


Dachgang
 
 
Wieder unbewacht

Dieser wechselte nach 2 ½ Stunden kurz auf den Dachfirst, stieg für wenige Minuten zurück ins Nest und ließ ab 10:40 Uhr seinen Nachwuchs – wie gewohnt – allein. Eine Stunde blieb dieser Zustand erhalten, ehe das Weibchen sich einfand. Über vier Stunden nach seinem letzten Abflug traf Papa Storch am Nest ein, um es erneut nach einer Stunde schon wieder zu verlassen und die Jungen für drei Stunden alleine zu lassen. Danach kam es noch einmal zu einem Anflug des Weibchens, das sich den lange allein gebliebenen Jungen ab 18:42 Uhr widmete. Als sich die Dunkelheit über das Nest senkte, landete auch das Männchen zu einer abschließenden Fütterung und man konnte noch ein seltenes Bild der gesamten Familie „schnappsen“.


Die gesamte Familie

Futter
 


Flügelschau

Achten Sie bei großer Hitze auf die der Thermoregulation der Altstörche dienende weiße Beinfärbung. Die Eltern setzen zur Kühlung des Körpers einen Spezialkot gezielt auf ihre hinteren Extremitäten. Die dadurch entstehende Verdunstungskälte entzieht dem Vogelorganismus ein wenig Wärme.


Hecheln ist angesagt

Achten Sie zweitens bei großer Hitze auf das verstärkte Hecheln der Jungen und Alten, die durch das Öffnen ihrer Schnäbel (ähnlich wie es Hunde tun, die ebenso wie Vögel keine Schweißdrüsen besitzen) Wärme aus dem Körper abgeben.

 
22. Jul. 09

Der zweite trockene Tag nacheinander! Es war mit 28 Grad Höchsttemperatur sehr warm und wieder etwas schwül. Eigentlich ideales Storchenwetter!


Großer Ausschnitt

So bleibt es vorerst! Mama füttert

Nachdem sich die Jungen in den letzten Tagen mehr und mehr aus dem Blickfeld der Kamera bewegten und bei der nahen Einstellung auch nicht immer erkennbar war, ob einer der beiden Elternstörche noch am Nest Wache hält, entschloss ich mich heute am frühen Nachmittag die Kameraeinstellung etwas zu verändern und den Ausschnitt wieder totaler zu nehmen. Ich tat dies mit einem lachenden, aber auch mit einem weinenden Auge. Details sind nun nicht mehr so toll zu erkennen, aber so lange die Frequenz der Bilder nicht verbessert werden kann, sollte es keine Rolle spielen, ob das eine oder andere Detail nun wieder auf der Strecke bleibt. Eigentlich hatte ich die Absicht, noch etwas näher an das Nest heran zu zoomen, jedoch gelang es mir nicht, diese Position in einer angemessenen Zeit einzustellen, da die Bedienung des Zoom-Schalters ein reines Glücksspiel bedeutet und das Ergebnis mehr auf Zufälligkeiten aufgebaut ist. Da mir auch kein Kontrollmonitor vor Ort zur Verfügung steht, müssen die Veränderungen jeweils über Handy und dem heimischen Computer mühsam beschrieben und für gut oder schlechter empfunden werden. Allein schon wegen der geschilderten Misslichkeiten bei jeder neuen Einstellung ist es an der Zeit, die Technik grundlegend zu ändern und dafür auch mal einige Euro zu investieren.

Der erste Blick ins Nest zeigte den Storchenmann in aller Frühe schon wieder auf Abwegen. Vom Nest auf den Dachfirst, dann zurück ins Nest und schließlich um 5:41 Uhr ab zur Nahrungssuche, ohne auf das Weibchen zu warten. Die kam um 6:36 Uhr erstmals von ihrem ersten Nahrungsflug zurück, wunderte sich kurz, dass das Nest von ihrem Partner erneut vor ihrer Ankunft verlassen worden war und fütterte fleißig. Ähnlich wie gestern erschien Papa Storch knapp 45 Minuten später ebenfalls am Nest, so dass die Schicht von Mama sehr kurz ausfiel. „Er“ gab sich in der Folge große Mühe bei der Bewachung der Jungen, hatte aber nach 3 ½ Stunden doch genug, machte wieder einen Abstecher aufs Dach und flog davon. Die Jungen blieben geschlagene drei Stunden allein, bis Mama auftauchte, gefolgt von ihrem Tagebuchschreiber, der in diesem Moment die oben beschriebene Umstellung des Kameraausschnittes vornahm.

Am Nachmittag – Papa war kurz nach 15 Uhr aufgetaucht – kam es wiederum zu einem frühzeitigen Abflug durch den Chef des Hauses und die Jungen hatten danach über drei Stunden eine sturmfreie Bude. Der neue Blickwinkel bescherte uns quasi als Belohnung in der Dämmerung zuerst die Rückkehr des Weibchens ins Nest und das Auftauchen von „Ihm“ zehn Minuten später auf dem Dachfirst. In dieser illustren Runde ging die Familie in die nächste Nacht. Der 21. und 22. Lebenstag der Storchenküken war damit zu Ende.


Firstgänger

Zwei Einzelkämpfer
   

Kein beängstigender Größenunterschied
 
Kein Flugtraining
   

Die Gesamtfamilie: „Er“ mit weißen Beinen

Abflug, ohne zu warten


Die Gesamtfamilie vereint am Abend

 
23. Jul. 09

Ein Tag, an dem sich unser Storchenmann ein Stück weit rehabilitieren konnte. Doch nun der Reihe nach:

Es begann wie an den letzten Tagen! Papa Storch wechselte im Morgengrauen kurz auf das Dach und flog danach ab, ohne auf die Ablösung zu warten. Die Jungen blieben eine Stunde allein, ehe Mama erschien und um 6:19 Uhr die erste Futterration anschleppte. 90 Minuten nach ihr gab es den nächsten Wechsel am Nest. „Er“ brachte mal wieder Nistmaterial und Futter, „Sie“ flog ab. Nach zwei Stunden geduldigen Wartens kam in „Ihm“ die bekannte Unruhe auf, die mit dem Gang aufs Dach eingeläutet wurde und nach 20 Minuten zum Abflug führte. Ein weiteres Mal durften die Jungen ihre 45 Minuten lange Eigenständigkeit erproben. Um 11 Uhr stellte sich die Mutter am Nest ein und fütterte ausgiebig. Sie flog erst ab, als gegen 14:26 Uhr Papa Storch am Nest erschien. Dies war der Zeitpunkt, als dunkle Wolken aufzogen und sich ein Gewitter mit heftigem Regen abzeichnete. Sollte es mit dem Schutz der Kinder vor den unwetterartigen Niederschlägen durch unseren Storchenmann klappen? Ja, es klappte vorzüglich. So als ob er nie etwas anderes gemacht hätte, legte er sich vorsichtig auf seinen Nachwuchs und huderte. Da es nicht bei einem Schauer blieb, sondern nacheinander mehrere Regengüsse auf das Nest und seine Besatzung niedergingen, kam der Storchenmann auch dann seinen Verpflichtungen in gekonnter Weise nach. Wir sollten ihn nun deshalb nicht mehr schimpfen und als Rabenvater einstufen!

Die Jungen sind mit dem heutigen Tag wohl bereits aus der ersten kritischen Lebensphase entwachsen. Mit 22 und 23 Lebenstagen werden sie in nächster Zeit immer häufiger auf die elterliche Anwesenheit verzichten müssen. Ihr Großgefieder (mehr oder weniger die schwarzen Federn) entwickelt sich zusehends und auch die zunehmende Größe macht es den Eltern immer schwerer, beide Junge unter ihre Fittiche zu nehmen. Sie sehen also, dass die Prognosen für eine erfolgreiche Aufzucht gar nicht so schlecht stehen. Über drei Wochen liegen nun schon hinter uns und die meisten hätten Mitte Mai mit allem gerechnet, nur nicht mit Brut und Jungenaufzucht. Das Dinkelsbühler Paar wird in diesem Jahr so und so in die Annalen der Störche eingehen als das Paar, das mit einem der spätesten Schlüpftermine (und entsprechend auch mit einem der spätesten Ausflugtermine der Jungen) aufwarten konnte.  Als der letzte Regenschauer heute gegen 16 Uhr vorbeigezogen war und sich der Storchenvater anschließend getrocknet hatte, wechselte er für 45 Minuten aufs Dach und flog um 18 Uhr davon. Die Jungen blieben allerdings dieses Mal nur für wenige Minuten allein, denn Mama kam postwendend und fütterte. Es kam an diesem Abend noch zu zwei Ablösungen am Nest. „Er“ machte seine Aufwartung um 19:38 Uhr und löste seine Partnerin ab, „Sie“ tat dasselbe um 20:53 Uhr. Allein ließ das Paar seine Jungen allerdings nicht mehr. Sieht doch alles ganz gut aus!


Daran werden wir uns gewöhnen müssen

Futtergabe
   

Männchen mit Nistmaterial

Dachständer


 Familienzusammenführung

 
Regenschützer

 
Trocknungsversuche


Außendienst

 
24. Jul. 09

Der 23. und 24. Lebenstag unseres Duos nahm seinen Lauf. Ich gebe die Tageszusammenfassung der Einfachheit halber in einem Protokoll wieder, wie es aus den Bildaufzeichnungen von KaiserPingi abzulesen war.

 

5:00 Uhr    Weibchen hat die erste Schicht am Nest

5:58 Uhr    Weibchen startet zu einem kurzen Rundflug, lässt Junge für eine Minute allein


„Sie“ startet zu einem ganz kurzen Rundflug

Junge kurz allein

 


Weibchen wieder zurück

5:59 Uhr     Weibchen landet wieder

6:52 Uhr     Männchen erscheint mit Nistmaterial, füttert, Weibchen fliegt ab


Familientreffen am Nest.
„Er“ bringt Zweig mit

Männchen
füttert

8:34 Uhr     Weibchen kommt zurück, füttert, Männchen fliegt ab

12:14 Uhr   Männchen kommt zurück, füttert, Weibchen ab

12:55 Uhr   Männchen fliegt ab, lässt Junge allein


Alleine

15:42 Uhr   Männchen kommt zurück, füttert

16:58 Uhr   Weibchen kommt, füttert, Männchen fliegt ab

                   Weibchen hält eisern die Stellung, lässt Junge nicht allein


Begrüßungsklappern

21:29 Uhr   Noch immer die gleiche Situation, es wird dunkel

 

Manche haben sicher das rot/weiße Etwas entdeckt, das von Zeit und Zeit am linken Nestrand aufscheint. Vor allem bei Wind ist dieser „Lappen“ zu erkennen. Dabei handelt es sich um eine in der Nördlinger Straße anlässlich der Kinderzeche aufgezogene Fahne. Noch bis einschließlich Sonntag werden wir diesen Farbtupfer bewundern können, danach werden die Schmuckstücke entfernt und Dinkelsbühl kehrt wieder zur Normalität zurück.

 
25. Jul. 09

Es hat wieder abgefrischt und auch heftige Regengüsse – vor allem in den frühen Morgenstunden – sorgten dafür, dass das Storchenpaar seine Jungen vor allzu großer Nässe schützen musste. Und es hat erneut wunderbar geklappt. Mit dem 25. bzw. 24. Lebenstag unseres Jungenduos nähern wir uns mit Riesenschritten der Halbzeit in der Aufzuchtphase. Ich verspreche Ihnen, dass es klappen wird und dass im September zwei gesunde Jungstörche das Nest verlassen werden. Und noch einen Termin habe ich bereits ins Auge gefasst. Es ist der Tag, an dem die beiden ihre Ringe erhalten werden. So wie es in meinen Planungen bislang aussieht, wird die Aktion in der nächsten Woche über die Bühne gehen. Da dies aber im Benehmen mit der Freiwilligen Feuerwehr geschehen muss und wird, werde ich genauen Zeitpunkt erst in einem der nächsten Tagebucheinträge bekannt geben können. Geplant ist Freitag, der 31. Juli, am frühen Nachmittag. Merken Sie sich diesen Termin unbedingt schon einmal vor, damit Sie auf keinen Fall etwas verpassen! Kommenden Freitag, früher Nachmittag!

 

Das Tagesprotokoll liest sich heute so:

5:00 Uhr    Weibchen hat die erste Schicht

6:55 Uhr    Weibchen ab, Junge kurz allein, ob das Weibchen das Männchen bereits vor seinem Abflug hat kommen sehen, kann vielleicht vermutet werden


Trocknen nach dem Regen

Junge kurz allein

6:59 Uhr     Männchen erscheint mit Nistmaterial

7:50 Uhr     Weibchen erscheint, füttert, Männchen ab


„Sie“ erscheint zur Ablösung

8:08 Uhr     Weibchen besteigt den Dachfirst vor dem Nest, ist ab und zu im Anschnitt zu sehen


„Sie“ auf dem Weg auf den Dachfirst...

...und lässt die Jungen allein

9:10 Uhr     bis dahin waren die Jungen allein und ungeschützt, ob das Weibchen während der gesamten Zeit in der Nähe, also auf dem Dachfirst, stand, kann nicht eindeutig nachgewiesen werden. Es beginnt zu regnen.

9:11 Uhr    Weibchen ist zur Stelle und stellt sich über die Jungen als Regenschirm

 
„Sie“ als Regenschirm

12:24 Uhr   erneut Regen, Weibchen immer noch am Nest, stellt sich erneut über die Jungen

12:39 Uhr   Regen wird stärker, Weibchen hudert, hat dabei Schwierigkeiten, die Jungen komplett zu bedecken.


„Sie“ hudert die Jungen

12:58 Uhr   Regen ist vorbei, Weibchen steigt auf Dachfirst vor dem Nest, fliegt dann ab, Junge allein


Junge wieder mal allein

13:30 Uhr   Männchen erscheint mit Nistmaterial, füttert


„Er“ mit Nistmaterial.

Was wurde denn da verfüttert?

15:00 Uhr   Es liegt Unruhe in der Luft, Drohen, Flügelpumpen des Männchens

15:03 Uhr   Männchen fliegt ab, Junge allein

17:55 Uhr   Männchen erscheint, füttert

18:33 Uhr   Weibchen kommt zurück, füttert, Männchen fliegt ab

21:32 Uhr   Weibchen nach wie vor am Nest

 
26. Jul. 09

Ein wieder mal trockener und eher frühlingshafter Tag, die Höchsttemperatur erreichte lediglich 23 Grad.

Lebenstag 25 und 26 für unsere beiden Storchenkinder. Der Termin für die Beringung ist für den kommenden Freitag, 30. Juli vorgesehen. Wir, d.h. die Freiwillige Feuerwehr Dinkelsbühl und Ihr Tagebuchschreiber, werden erstmals in der Dinkelsbühler Storchenhistorie versuchen, das Nest von der Straßenseite, also vom Ledermarkt aus, zu erreichen. Bisher nutzten wir die Möglichkeit, in den Innenhof des Nestgebäudes einzufahren. Seit dem Herbst befindet sich in den Räumen des Gebäudes das großartige Museum „Haus der Geschichte Dinkelsbühl – von Krieg und Frieden“.  http://www.dinkelsbuehl.de/ISY/index.php?PHPSESSID=449a5254757ce8526a7d55e153a98de1&get=762

Da das Museum im Sommer auch den Innenhof nutzt, wollten wir nicht unbedingt auf der Einfahrt ins Innere des Gebäudes bestehen und uns stattdessen nach anderen Möglichkeiten umsehen. Drücken Sie deshalb schon jetzt die Daumen, damit das Vorhaben realisiert werden kann. Aus Storchensicht bestehen dagegen überhaupt keine Bedenken gegen die Beringungsaktion. Die Jungen werden bis dahin das ideale Beringungsalter von 4 Wochen plus minus einige Tage erreicht haben. Somit kann man auch davon ausgehen, dass möglicherweise gar keiner der beiden Altstörche mehr am Nest anwesend ist, während die kleine Störung am Nest erfolgt. Sollten sich Terminänderungen ergeben, werde ich Sie rechtzeitig in Kenntnis setzen. Verpassen müssen Sie den großen Tag im Leben unseres Storchennachwuchses aber nicht. Kam der Korb der Drehleiter bisher am linken Nestrand ins Bild, nähert er sich heuer mit großer Wahrscheinlichkeit vom rechten Bildrand her dem Nest.

 

Die Jungen entwickeln sich zu unserer vollen Zufriedenheit. Es gibt überhaupt keinen Zweifel mehr, dass „Sie“ oder vor allem „Er“ sich nicht richtig um den Nachwuchs kümmern. Mit jedem Tag wachsen die Federn der Kleinen ein kleines Stück weiter. Man kann dies wunderschön am fortschreitenden Längenwachstum der schwarzen Federn des Großgefieders erkennen. Zweitens werden die Phasen, an denen beide Junge im Nest stehen, immer zahlreicher und die Dauer immer länger und drittens lassen nun beide Elternteile ihren Nachwuchs regelmäßig mehr oder weniger lange allein. Übrigens praktiziert dies nun auch das Weibchen, obwohl es immer noch viel regelmäßiger und über längere Distanzen am Nest präsent ist.

Heute war das Nest mit Beginn der Bildaufzeichnungen bereits verlassen und die Jungen allein. Um 6:12 Uhr kehrte das Weibchen zurück und brachte die ersten Futtergaben. Eine gute halbe Stunde später nahm sie schon wieder Abschied und ließ den Nachwuchs allein. Die Jungen mussten nicht lange warten. Punkt 7:30 Uhr erschien Papa mit Nistmaterial und dem zweiten Frühstück. Nach 9 Minuten empfahl er sich jedoch und Junior sowie Senior hatten erneut eine sturmfreie Bude. Knapp vier Stunden nach ihrem Abflug vom Nest hatte Mutter Storch um 10:41 Uhr ihren nächsten großen Auftritt. Sie fütterte und blieb danach über zwei Stunden bei ihren Jungen. Auch „Sie“ wartete die Ankunft ihres Gatten mal nicht ab, sondern flog um 12:50 Uhr davon. Der Nachwuchs hatte aber dennoch nur eine kurze Verschnaufpause, denn um 13:11 Uhr – und damit 4 ½ Stunden nach seinem letzten Abflug – tauchte der Ernährer erneut am Nest auf. Er machte einen sehr unruhigen Eindruck und schien sich an etwas zu stören, was für uns nicht sichtbar war. Er startete deshalb noch einmal für drei Minuten durch, kam wieder, fütterte und blieb 1 ½ Stunden am Nest präsent. Um 14:44 Uhr war das Jungvolk abermals für zwei Stunden allein und wartete geduldig auf die nächste Futterration. Die kam in Gestalt der Storchenmutter um 16:43 Uhr. Auch in ihrem Falle waren knapp vier Stunden vergangen, bis sie am Nest erneut erschien. Der gleiche Zeitraum (also knapp 4 Stunden) sollte vergehen, bis man „Ihm“ wieder am Nest begegnete. Um 18:33 Uhr war es nämlich so weit. Mit dem Erscheinen des Mannes war es für Mama an der Zeit, auf Nahrungssuche zu gehen. Bis zum Ende des Beobachtungstages blieb die Situation unverändert: „Er“ stand nach wie vor im Nest, von „Ihr“ war bis kurz nach 21 Uhr noch nichts zu sehen.


Mama mit Futter.

Papa mit Nistmaterial



Beide Junge im freien Stand

 
27. Jul. 09

29 Grad und etwas Regen stellten die Highlights für den heutigen Wettertag dar. Gleichzeit sollte es der 26. und 27. Lebenstag unserer beiden Wonneproppen im Nest sein und es war der Tag, an dem ich Sie zum erstenmal über meine für den 30. Juli in Feuchtwangen vorgesehene Ehrung informieren möchte. Wie Sie ja bereits als begeisterte Leser meines Tagebuches wissen, gehe ich meinem „Storchenhobby“ bereits seit 40 Jahren nach. In dieser Zeit habe ich natürlich nicht nur das Tagebuch verfasst und mich auf dieser Homepage ein wenig schriftstellerisch betätigt, sondern mich vor allem in Franken für Meister Adebar eingesetzt. Meine Bestandserhebungen aller fränkischen Storchenstandorte zwischen 1969 und 1987 über fast zwanzig Jahre haben dazu geführt, dass eine lückenlose Erfassung aller Storchenbruten gesichert werden konnte. Mit einer mehrjährigen Unterbrechung ist es mir außerdem gelungen, die nestjungen Weißstörche stets fast ausnahmslos zu beringen. Bis 1987 auf dem Gebiet von ganz Franken, seit 2002 in den bayerischen Landkreisen AN, DON, WUG. In dem zuletzt genannten Kreisen brüteten in den vergangenen Jahren rund 35 Paare mit zunehmender Tendenz. Von Beginn an kamen so rund 1500 eigene Storchenkinder zusammen, die ich mit Ringen der Vogelwarte Radolfzell kennzeichnete. Daneben brachte meine Arbeit wesentliche Erfolge bei der Absicherung von gefährlichen Strommasten und Leitungsstrecken. Als traurige Begleiterscheinungen sind zahllose Bergungen toter Störche oder Hilfseinsätze für verunglückte Großvögel zu nennen. Über die Preisverleihung im Besonderen werde ich – wenn es so weit ist- getrennt berichten.

Heute in den späten Abendstunden wurde ich noch Zeuge einer kleineren Storchenversammlung von etwa 15 Exemplaren, die an verschiedenen Orten zur Übernachtung „eingefallen“ waren. Das Gros befand sich dabei auf dem Pfarrhaus in Weißenkirchberg. Neben den drei Jungen aus Mosbach bei Feuchtwangen komplettierten je ein Jungstorch aus Herrieden, Kr. AN sowie der einzig überlebende Jungstorch aus Windsfeld, Kr. WUG das Storchenquintett. Die Entfernungen zu den jeweiligen Geburtsnestern betragen der Reihe nach 13, 12 und 40 Kilometer. Man kann davon ausgehen, dass der Trupp schon ein wenig herumvagabundiert und den Spuren am Dach nach zu urteilen auch schon einige Tage in Weißenkirchberg übernachtet hat. Das in Weißenkirchberg heimische Storchenpaar war zum Zeitpunkt meiner Beobachtungen noch auf den Wiesen vor dem Ort. Ein zweiter kleiner Storchentrupp bestand aus zwei unberingten Altstörchen, einem mir noch unbekannt gewesenen Radolfzeller Ringstorch sowie dem Männchen des Neunstettener Brutpaares. Sie hatten sich verschiedene Dächer bzw. einen Baum in Eyerlohe, Gemeinde Aurach, ausgesucht. In Aurach selbst traf ich bei einbrechender Dunkelheit auf die gesamte Storchenfamilie im Nest. Ihr einziges „Kind“ hatte ich ein Stunde vorher ebenfalls in der Nähe von Weißenkirchberg in einer Wiese abgelesen.

Sorgen bereitete mir heute noch immer der männliche Brutstorch aus Herrieden. Ihn hatte an seinem Brutort bereits am 23. Juli 2009 während eines Unwetters eine Sturmböe im Fluge erfasst und zu einer Bruchlandung auf dem Marktplatz veranlasst. Flugunfähig sorgte er dort für gehörige Aufregung. Er verbrachte eine Nacht in „Gefangenschaft“ und wurde von einem Tierarzt untersucht, der jedoch keine schwerwiegenden Verletzungen feststellen konnte. Der Storch wurde am Folgetag in den Altmühlwiesen ausgesetzt, machte aber immer noch keine Anstalten, sich in die Lüfte erheben zu wollen. Am 25. Juli wurde er von sehr fürsorglichen Spaziergängern erneut eingefangen und wieder zum Tierarzt gebracht. Das Spiel wiederholte sich und fand erst am 27. Juli ein vorläufiges Ende, als der Unglücksrabe seine Odyssee durch den Abflug aus der Wiese beendete. Prellungen und Zerrungen können oft schmerzhafter sein als ein Bruch und damit ebenfalls einen Freiflug verhindern.

Am Dinkelsbühler Nest gab es solches Ungemach in dieser Saison bisher (noch) nicht. Aber in den verbleibenden 6 Wochen kann noch viel passieren. Deshalb kann keine Entwarnung gegeben werden und jeder Tag kann neue Überraschungen bereit halten.

Im Morgengrauen stand wohl kurzzeitig das Weibchen auf dem Dach an gleicher Stelle wie sein Partner an den vielen Tagen zuvor. Es wechselte aber bald ins Nest und blieb dort eisern, bis es um 6:37 Uhr die Jungen verließ und ins Nahrungsgebiet startete. Kaum 20 Minuten später verschaffte sich das Männchen seinen Platz im Nest und brachte Nistmaterial, aber auch jede Menge Nahrungstiere mit. In der Folgezeit kam wieder Bewegung in die Szene, als „Er“ auf den Dachfirst vor dem Nest trat, wieder ins Nest wechselte und sogleich abflog. Nach einer kurzen Platzrunde war er dann aber wieder zur Stelle und blieb bis 9:29 Uhr. Für 2 ½ Stunden blieb für die Jungen danach eine Zeit ohne Überwachung (außer durch die Webcam), ehe das Weibchen seinen Part ab 11:43 Uhr gekonnt spielte. Sie fütterte und hielt Wache. Es folgten äußerst unruhige 20 Minuten, die mit dem Erscheinen des Männchens um 12:06 Uhr begannen. Beide Eltern vollführten im Nest regelrechte Abwehr- und Verteidigungsszenen, so dass man fest davon ausgehen konnte, dass zur fraglichen Zeit fremde Störche das Nest umkurvten, auf jeden Fall aber ganz in der Nähe waren. Dazwischen flog einmal das Weibchen ab, sicher um die Eindringling mit einem deutlichen Signal aus dem Luftraum zu vertreiben. Die endgültige Beruhigung trat erst ab 12:25 Uhr ein, als “Er“ das Nest verließ und den Angreifern ganz sicher vermittelte, wer der Herr in diesem Hause sei. Da konnte es niemanden verwundern, dass der Storchenmann sehr lange ausblieb und seine Partnerin eisern am Nest Wache hielt, bis nach sechs Stunden die nächste Ablösung anstand. Um 18:38 Uhr durfte Madame – das Feld war von Eindringlingen gesäubert – wieder zur Nahrungssuche abfliegen. „Er“ fütterte derweil und hielt genau eine Stunde Wache am Nest. Der Rest des Tages hüllte sich nach 21 Uhr in ein Dunkel, ohne dass die Kinder in den zurückliegenden 140 Minuten Papa oder Mama zu Gesicht bekommen hätten.


Alles ruht

Männchen mit Nistmaterial



Papa auf Abwegen


 
Dicke Luft

 
28. Jul. 09

Ab und zu ein Regenschauer und Höchsttemperaturen von gerade mal etwas über 20 Grad ließen auch heute nicht gerade Sommergefühle aufkommen. Bei Adebar & Co. stand der 27. und 28. Lebenstag auf dem Programm. Für unseren Senior hieß dies, dass er seine 4. Lebenswoche vollenden konnte. Nicht schlecht, Herr Specht! So werden die Gefahren, die durch wetterbedingte Einflüsse auf den Nachwuchs noch zukommen könnten, weiter minimiert und auch mit einer längeren Hitzeperiode kommen größere Junge natürlich ebenfalls besser klar als kleine. Voraussetzung ist und bleibt aber in jedem Falle eine gute Versorgung mit Nahrung.

An den verschiedenen Kameranestern gibt es bald nur noch gähnende Leere zu bewundern und wenn dann auch nichts mehr zu lesen angeboten wird (wie an allen Nestern, die ich regelmäßig besuche), wird unsere Website die einzige sein und bleiben, auf der sowohl Lesestoff als auch leibhaftige Störche zu bewundern sein werden. Vor allem die uns noch bevorstehende zweite Hälfte der Jungenaufzucht sollte uns den einen oder anderen Seher „heranspülen“. Deshalb vergessen Sie nicht, immer und überall fleißig Werbung für unser Angebot zu machen. Auf der schon häufig von mir angesprochenen Website www.tierewebcams.de hält unsere Seite seit Monaten den Titel „Beste Webcam“. Dies darf gerne so bleiben! Wer mir ein besseres Angebot unterbreiten kann, soll mir darüber eine Nachricht zukommen lassen!

Die Ereignisse am Nest habe ich für heute mal wieder als Verlaufsprotokoll zusammengefasst.

 

5:29 Uhr      ein Altstorch steht auf dem Dachfirst. Wegen der schlechten Lichtverhältnisse ist
                    eine Geschlechtszuordnung nicht möglich

5:34 Uhr      Storch verlässt den Dachfirst und fliegt ab

                     Wahrscheinlich handelte es sich bei dem Dachstorch um das Männchen

6:49 Uhr       Männchen erscheint mit Nistmaterial

6:50 Uhr       Auch das Weibchen kommt fast zeitgleich ans Nest

6:51 Uhr       Männchen weicht auf den Dachfirst aus, Weibchen füttert

6:53 Uhr       Weibchen verlässt das Nest, Männchen wechselt vom Dachfirst ins Nest
                      und füttert ebenfalls

8:13 Uhr       Männchen steigt vom Nest auf den Firstbereich vor dem Nest

8:21 Uhr       Männchen wieder im Nest

9:10 Uhr       Männchen fliegt ab, Junge allein

9:56 Uhr       Weibchen da, füttert, war drei Stunden auf Nahrungssuche

10:00 Uhr     Weibchen ab, Junge allein

12:43 Uhr     Männchen am Nest, erscheint mit Nistmaterial und füttert, war 3 ½ Stunden
                     unterwegs

12:47 Uhr     Weibchen da, war 2 ¾ Stunden abwesend, füttert, kurz Gesamtfamilie am Nest
                      Männchen fliegt ab

18:27 Uhr     Der Nachmittag verläuft weniger interessant, es gibt nur ganz wenige Ablösun-
                     gen, die Schichten werden länger
                     Nach über 5 ½ Stunden Wache am Nest lässt die Storchenmama ihre Junge
                     allein und fliegt wieder auf Nahrungssuche
20:12 Uhr     Männchen kommt ans Nest, füttert, war 7 ½ Stunden unterwegs

21:15 Uhr     Situation unverändert

 


Aus der Bahn! Ich komme

Die komplette Familie
   
 
„Er“ auf Abwegen.
   

Mit Polstermaterial.

Der Kampf mit einem großen Ast
   

Das Alleinsein macht auch Spaß

Das Dohlenvolk als Zaungast
 
29. Jul. 09

Tag 28 bzw. 29 im Leben der Dinkelsbühler Storchenkinder. Wegen des angekündigten Beringungstermins ergab sich bei mir heute noch immer nichts Neues. Es sieht insgesamt schlecht aus, den Zeitpunkt einzuhalten. Mit der Anfahrt gibt es noch immer kleinere Probleme, außerdem will man den Verkehr wegen des Einsatzes der Drehleiter der Feuerwehr nicht zu lange aufhalten und versucht deshalb, einen Zeitpunkt zu wählen, an dem wenig Berufs- und Durchgangsverkehr stattfinden. Wir stehen außerdem überhaupt noch nicht unter Zeitdruck, kann man die Jungen doch locker bis Mitte August beringen. Danach allerdings könnte es ein wenig eng werden bzw. ab diesem Zeitpunkt würde ich von einer Beringung eher absehen, um ja nichts zu riskieren.

Die heutigen Ereignisse am Nest fasse ich kurz zusammen:

 

5:17 Uhr     Altstorch steht auf Dachfirst (Männchen?), Junge sind allein im Nest

5:21 Uhr     Männchen marschiert ins Nest, fliegt kurz darauf ab, Junge allein

6:40 Uhr     Weibchen erscheint füttert

6:45 Uhr     Weibchen fliegt ab, Junge allein

7:04 Uhr     Weibchen wieder da, mit Nistmaterial

7:35 Uhr     Weibchen wechselt auf den Dachfirst

8:35 Uhr      Weibchen fliegt vom Dach ab, Junge allein

10:32 Uhr    Männchen kommt zurück, war rund 5 Stunden unterwegs

11:06 Uhr    Männchen fliegt ab, Junge allein

13:32 Uhr    Weibchen erscheint, füttert, war ebenfalls rund 5 Stunden unterwegs

14:14 Uhr     Weibchen fliegt ab, Junge allein

14:15 Uhr     Weibchen schon wieder da

14:30 Uhr     Weibchen endgültig ab

15:22 Uhr     Männchen erscheint, füttert, war über vier Stunden unterwegs

16:49 Uhr     Männchen fliegt ab, Junge allein

20:24 Uhr     Männchen da mit Nistmaterial, füttert

20:41 Uhr       Männchen wechselt auf Dachfirst

                       Weibchen taucht bis kurz nach 21:00 Uhr noch immer nicht auf


Es wird schon bald jemand kommen!.

Essen auf Flügeln
   

Aus dieser Richtung
kommt die neue Lieferung

Absturzgefahr
vorne links?
 
30. Jul. 09

Der Tag der Preisverleihung an Ihren Tagebuchschreiber! Im Garten des Fränkischen Museums Feuchtwangen (http://fraenkisches-museum.de/), dessen Besuch immer einen Besuch wert sein sollte, fand die Verleihung des Georg-Ehnes-Gedächtnispreises 2009 vor rund 50 geladenen Gästen statt. Da der Preis vom Kreisverband der Christlich-Sozialen Union im Landkreis Ansbach verliehen wird, war natürlich in erster Linie die Parteiprominenz des Landkreises erschienen, aber auch zahlreiche Vertreter der Kirche (bei der Ihr Tagebuchschreiber ebenfalls zahlreiche Ehrenämter begleitet) sowie Weggefährten und Mitglieder der Familie. Wolfgang Horlacher (Webmaster unserer Seite und verantwortlich dafür, dass Sie das, was ich schreibe, auch lesen können) mit seiner charmanten Frau  konnte ich erfreulicherweise bei der Feier ebenfalls begrüßen und als Vertreter der Feuerwehren schloss ich bei der Gelegenheit wieder einmal Günter Rödel von der Freiwilligen Feuerwehr   

Dinkelsbühl in die Arme, der mir über viele Jahre hindurch ein treuer Begleiter auf zahllosen Beringungsfahrten war. Feierlich umrahmt wurde die Feierstunde von den Mitgliedern des Evangelischen Posaunenchores Feuchtwangen unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Wolfgang Stetter. Die Urkunde, die Ihr Tagebuchschreiber vom Kreisvorsitzenden der CSU Jan Helmer überreicht bekam, trägt folgenden Text:

Georg-Ehnes-Gedächtnis-Preis 2009: Die Christlich-Soziale Union im Landkreis Ansbach verleiht Herrn Thomas Ziegler  den Georg-Ehnes-Gedächtnis-Preis 2009 für seine besonderen Verdienste und sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement für die Belange des Weißstorchs in unserer Region. Ihm gebührt unser aller Dank und unsere Anerkennung.

(Unterschrift Jan Helmer, Kreisvorsitzender Ansbach-Land)

Zur Erklärung: Georg Ehnes war der erste Landrat des 1972 im Zuge der Gebietsreform entstandenen Großkreises Ansbach, der die früher selbständigen Landkreise Ansbach, Dinkelsbühl, Feuchtwangen und Rothenburg zu einer Einheit verschmolz.

Auch der jetzige Landrat, Herr Rudolf Schwemmbauer, sprach ein Grußwort und lobte den Tagebuchschreiber. Gleiches tat auch Herbert Lindörfer als Ortsvorsitzender der CSU. Auch der Geehrte kam zu Wort und durfte sich noch bei verschiedenen Menschen bedanken. Es war eine schöne Feier, die man gerne einmal erleben kann und die natürlich weiter Mut und Kraft gibt, im Bemühen um den Schutz der Störche nicht nachzulassen. Dass mit dem Preis ein kleinerer Geldpreis verbunden ist, der wenigstens die Fahrtkosten für die Storchenarbeit 2009 mit meinem Toyota Prius deckt, sei am Rande auch nicht verschwiegen.

 

Das hätte ich also auch geschafft! Morgen steht der letzte Schultag auf dem Programm und dann beginnen für bayerische Lehrer die verdienten Ferien. Ich werde jedenfalls auch die gesamten Ferien die Vorgänge am Nest genauestens betrachten und stets darüber berichten. Wir haben an unserem Nest ja noch genug „Storch“ und können einem breiten Publikum etwas bieten.

KaiserPingi hat sein erstes Album mit den Schnappschüssen unseres Storchennestes komplett gefüllt (http://picasaweb.google.com/KaiserPingi09?showall=true#100). Es enthält bis zum heutigen Tag rund 40.000 Schnappschüsse seit dem 26. Februar. Für diese Meisterleistung gebührt ihm sicher auch ein Preis, wenngleich dieser Preis – zumindest vorerst – lediglich als verbales Dankeschön an den Mann gebracht werden kann. Mit dem 31. Juli öffnet KaiserPingi ein neues Album, das Sie unter  http://picasaweb.google.com/KaiserPingi2009 aufrufen können. Eine andere Möglichkeit bietet Ihnen unser Webmaster: Klicken Sie einfach auf den Link „Bildergalerie“. Dort werden Sie auf die entsprechenden Alben weitergeleitet. Es lohnt sich nach wie vor, immer mal auch auf die Ereignisse des vergangenen Jahres zurückzublättern.

Für den heutigen Tagesablauf (es sind der 29. bzw. 30. Lebenstag von Junior und Senior) steht mir nur eine begrenzte Bildauswahl zur Verfügung. Die Stunden zwischen 13 Uhr und 20 Uhr sind bei KaiserPingi verloren gegangen. Dafür braucht er sich aber in keiner Weise zu entschuldigen. Wer seit Ende Februar für uns arbeitet (und auch in der Saison des Jahres 2008!!), darf sich einen „Fehltritt“ allemal erlauben! Wir freuen uns alle aber riesig, wenn KaiserPingi sein Werk fortsetzt!

So fehlen in meiner Tageszusammenfassung ausnahmsweise einmal 7 Stunden.

 

5:20 Uhr      Männchen im Nest

5:29 Uhr      Männchen fliegt ab, Junge allein

6:54 Uhr      Weibchen kommt, füttert

7:01 Uhr       Weibchen ab, Junge allein

7:33 Uhr       Männchen da, mit Nistmaterial, füttert, war zwei Stunden außer Haus

8:56 Uhr       Männchen ab, Junge allein

12:28 Uhr     Weibchen da, Männchen da, heftigste Klapperstrophen und heftigstes
                      Abwehrverhalten, sicher Fremdstörche in der Nähe

12:30 Uhr     Männchen ab, fliegt Angreifern hinterher

 

Nun folgt die bilderlose Zeit

 

20:03 Uhr        Weibchen im Nest bei den Jungen

21:04 Uhr        Männchen kommt, Ablösung, Weibchen fliegt ab, Männchen füttert

  


Gleich kommt es mir!

Begegnung am Nest
   

Warten

Bereit für die Nacht
31. Jul. 09

Der Sommer kochte an diesem Tag erneut auf Sparflamme. Knapp über 20 Grad Höchsttemperatur bedeuteten keinen Rekordwert.

Junior und Senior vollendeten ihren 30. und 31. Lebenstag. Sie haben es also allen Unkenrufen zum Trotz bis hierher geschafft. Der Termin für die Beringung steht nun endgültig fest. Die hilfsbereite Feuerwehr wird nun am kommenden Montag, 3. August, um 19 Uhr am Nestgebäude vorfahren und von der Straßenseite, also vom Ledermarkt aus, die Aktion ausführen. Ich denke, dass wir trotz der Höhe des Gebäudes auch von diesem neuen Standpunkt das Nest erreichen werden. Sagen Sie es also weiter!

KaiserPingi hat mit den Bildern dieses Tages ein neues Album eröffnet, da das alte seine Aufnahmekapazität schon überschritten hat. Sie finden es ab sofort unter dem Button „Bildergalerie“ auf der Eingangsseite unserer Website oder ganz schnell auch unter diesem Link (http://picasaweb.google.com/KaiserPingi2009).

Der Tag:

5:34 Uhr     1 Altvogel steht auf First, fliegt ab, Junge allein

7:17 Uhr     Männchen erscheint mit Nistmaterial, füttert


Guten Morgen, allerseits!

7:23 Uhr     Weibchen kommt, Gesamtfamilie vereint, Weibchen füttert, Männchen ab

8:06 Uhr     Weibchen fliegt ab, Junge allein

9:18 Uhr     Weibchen kommt zurück, füttert nicht, vielleicht liegt etwas in der Luft

9:36 Uhr     Weibchen fliegt wieder ab


Kein Problem mehr für beide

Schmucke Kerle

11:56 Uhr    Männchen taucht nach 4 ½ Stunden wieder auf, füttert

12:23 Uhr    Männchen droht und klappert heftigst


Blinker links! Männchen in der Mauser

12:34 Uhr    Männchen fliegt ab, verfolgt vielleicht die Störenfriede, Junge allein

13:32 Uhr    Männchen und Weibchen erscheinen gleichzeitig am Nest, ein sicheres
                    Zeichen, dass man zur gemeinsamen Feindabwehr angetreten ist

 
Dicke Luft über Dinkelsbühl

13:35 Uhr    Männchen fliegt ab, übernimmt damit ganz klar die Verfolgung der
                    Eindringlinge, Weibchen beruhigt sich und füttert

16:14 Uhr    Weibchen fliegt ab, lässt Junge allein

16:30 Uhr    Weibchen wieder da

18:00 Uhr     Weibchen ab, Junge allein

19:11 Uhr     Männchen kommt, füttert, war 5 ½ Stunden unterwegs


Da sind manche aber ganz schön gierig!

19:22 Uhr     Männchen ab

20:39 Uhr     Weibchen da, füttert

20:40 Uhr     Weibchen ab

21:18 Uhr     Altstorch am Nest, Geschlechtszugehörigkeit wegen Dunkelheit nicht mehr
                     erkennbar

1. Aug. 09

Der turbulenteste Nesttag seit Wochen! Ob es an den hochsommerlichen Temperaturen und der damit verbundenen guten Thermik lag, kann und darf vermutet werden. Denn es flogen ununterbrochen Störche über Dinkelsbühl und verursachten eine Menge Aufregung. Von einem Kollegen, der sich am Nachmittag in Dinkelsbühl aufhielt, erfuhr ich, dass sich zur fraglichen Zeit – als die Aufregung an unserem Nest besonders groß war – sage und schreibe 9 Störche auf dem Dach der Georgskirche unweit des Nestes zu einer kleinen Zwischenlandung niedergelassen hatten. Da kann man unsere beiden Elternteile gut verstehen und braucht sich über deren Aufregung nicht zu wundern.

Noch von weiteren frühen Zugbewegungen und Beobachtungen diverser Weißstörche sei an dieser Stelle ebenfalls berichtet. An der oberen Altmühl im „Großraum“ Leutershausen hielten sich zahlreiche Störche auf. Dieses Gebiet scheint sich zu einer „sicheren Bank“ bezüglich der Anwesenheit von Störchen zu entwickeln. 

Am Ortsrand von Büchelberg stolzierten 3 Adebare durch eine noch nicht gemähte Wiese. Vor den Toren von Leutershausen selbst konnte ich die vierköpfige Familie aus dem Altmühlstädtchen eine Weile beobachten. In Neunstetten - ebenfalls an der Altmühl gelegen - haben alle drei Jungstörche das Ausfliegealter erreicht. Papa Storch stand auf dem Kamin eines Nachbarhauses, um den Betteleien seiner Kinder aus dem Weg zu gehen. Als ich schon wieder weiterziehen wollte, umkreisten vier weitere Störche das Nest. Unter ihnen auch das unberingte Weibchen aus Neunstetten. Schließlich landete das Quartett auf verschiedenen Häusern des Ortes und ich konnte die Nummern der drei beringten Besucher ablesen. Ein diesjähriger Jungstorch hatte seinen Geburtsort nicht in meinem Gebiet, wurde also von einem anderen Beringer gekennzeichnet. Die beiden anderen dagegen waren von mir nestjung markiert worden. Dazu zählte einer, der heuer im Nest von Neuenmuhr, Kr. WUG zur Welt kam und nun bereits größere Ausflüge in die Umgebung unternahm. Er kehrt also am Abend nicht mehr ins heimische Nest zurück, sondern zigeunert vor seinem endgültigen Verschwinden im weiteren Umkreis seines Geburtsortes umher. Vom Geburtsnest bis zum heutigen Ableseort Neunstetten sind es 21 Kilometer. Ein zweiter Ringstorch – ebenfalls von mir beringt – entstammt dagegen dem Geburtsjahrgang 2008. Diesen Storch hatte ich im vergangenen Jahr in Triesdorf, Kr. AN beringt. Er kehrte also schon nach einem Jahr ganz in die Nähe seines Geburtsortes (13 Kilometer entfernt) zurück. Doch damit noch nicht genug. Auf meiner weiteren Erkundungs- und Suchexpedition kam ich in der Dämmerung nach Eyerlohe – ebenfalls nicht weit von Neunstetten oder Aurach entfernt. Auf einem Wohnhaus am Ortrand hatten sich drei weitere Störche niedergelassen, alle drei mit Elsa-Ringen markiert. Neben einem mir unbekannten Ringträger stieß ich erneut auf zwei „meiner“ Kinder aus dem Geburtsjahrgang 2009. Ich konnte diese im benachbarten Herrieden beringen. Auch diese beiden mieden heute ihr Nest, in dem sie geboren wurden und stellten sich auf eine Übernachtung 7 km von zu Hause ein.

Sie sehen, es tut sich zugmäßig schon einiges und die nächsten Tage werden mit etwas Glück noch die eine oder andere Ablesung erbringen.

Tag 1 am Dinkelsbühler Nest mit KaiserPingis neueröffnetem Album (http://picasaweb.google.com/KaiserPingi2009), zugleich Tag 31 und 32 im Leben von Junior und Senior:

 

6:18 Uhr    Junge allein im Nest


Frühsport

7:08 Uhr    Weibchen da, füttert, fliegt sofort wieder ab, Junge allein

7:24 Uhr     Weibchen erneut da, mit Nistmaterial, hatte sicher auch nur das Holen von Gras geplant

7:25 Uhr     Männchen erscheint, ebenfalls mit Nistmaterial, füttert, Weibchen fliegt ab


Fliegender Wechsel am Nest

7:27 Uhr     Männchen streicht ab (vielleicht auch nur aufs Dach), Junge allein im Nest


Guten Appetit!

Zeigt her eure Flügel!

11:20 Uhr   Männchen da mit Nistmaterial, füttert, war knapp 4 Stunden unterwegs

11:54 Uhr   Männchen fliegt ab, Junge allein


Größenvergleich

12:18 Uhr   Weibchen da, war knapp 5 Stunden außer Haus


Mama füttert

12:46 Uhr   Weibchen ab, Junge allein

12:58 Uhr    Weibchen erscheint, man merkt ihr an, dass dicke Luft im Luftraum über dem Nest herrscht. Sie wissen ja von der Beobachtung von 9 Störchen auf dem Dach der Georgskirche!

13:22 Uhr    Die große Unruhe hält an, das Weibchen verteidigt alleine Nest und Junge. Um diese Zeit landet einer der Fremdstörche auf dem Dachfirst. Der Fremde bleibt allerdings ruhig, während die Storchenmama in der Kinderstube ausharrt. Nach einer halben Minute ist der Spuk wieder vorbei. In den folgenden Minuten beruhigt sich die Szene.


Gefahr über dem Nest

Einer der Fremden landet auf dem Dach

 


und verzieht sich wieder

14:12 Uhr    Es geht erneut los! Immer noch wird die Storchenmutter nicht von ihrem Gemahl unterstützt. Nun kann man davon ausgehen, dass alle Fremdstörche, die da ums Nest kreisten, sicher keine bösen Absichten verfolgten, sondern einfach von einem besetzten Nest angezogen wurden. Eigene Brutabsichten hatte und hat von denen keiner mehr. So muss das Paar auf dem alten Rathaus auch keine Angst mehr haben, dass unter den heutigen Besucher ein heimlicher Nesteroberer sein könnte. Das Motto lautet also: Viel Lärm um nichts!

14:47 Uhr   Nun startet das Weibchen einen ganz kurzen Rundflug, lässt die Jungen für Sekunden allein, landet sofort wieder.

14:58 Uhr   Eine erneute Steigerung im Droh- und Aggressivverhalten

15:11 Uhr   Das Männchen trifft ein, Einigkeit macht stark, gemeinsam stellt man sich dem Feind

 
Gemeinsam sind wir noch stärker

15:17 Uhr   Weibchen fliegt ab, Männchen bleibt, füttert

16:01 Uhr   Weibchen da, es geht wieder los. Offenbar hat „Sie“ die erneute Bedrohung am Nest erkannt und reagiert sofort. Nach 16 Uhr kehrt endgültig Ruhe ein, die Eindringlinge haben Dinkelsbühl verlassen.

16:03 Uhr    Männchen fliegt ab, Weibchen bleibt sicherheitshalber am Nest

18:47 Uhr    Weibchen fliegt ab, Junge allein

19:12 Uhr     Weibchen mit Nistmaterial zurück, füttert

20:10 Uhr     Saß zu der Zeit der Storchenmann auf der Webcam? Ein Flügel, der sehr nach Storchenflügel aussah, lässt diese Vermutung zu.


Ein Storchenflügel!?

20:33 Uhr     Männchen erscheint, füttert, Weibchen ab

20:38 Uhr     Männchen weicht auf das Dach aus, Junge alleine im Nest

21:37 Uhr     Männchen steht immer noch, scheint dort zu übernachten

                     Weibchen noch unterwegs

 
2. Aug. 09

Der Vormittag stand ganz unter dem Zeichen eines Treffens mit einem Redakteur des Bayerischen Rundfunks in Dinkelsbühl. Er arbeitet schon länger an einem Beitrag für den Rundfunksender Bayern 2, in dessen Programm voraussichtlich am 1. September 2009, um 15:30 Uhr und um 22:30 Uhr das fertige Produkt ausgestrahlt wird.

Ab 9 Uhr 30 durchwanderten wir die Altstadt von Dinkelsbühl, dabei immer im Gespräch um die Störche. Wir blickten zu Nest und Live-Übertragung im Schaufenster einer Apotheke, wir musterten das Nestgebäude, platzierten uns auf einem Bänkchen vor der Paulskirche, unterhielten uns weiter am Kirchhöflein, sahen die Kirchgänger aus dem Münster Sankt Georg strömen und fuhren anschließend weiter durch das Wörnitztal. In Weiltingen war die Storchenfamilie nicht vor Ort, dafür feierte man in der Nähe des Nestes einen 70. Geburtstag. Das Geburtstagskind wurde dabei ebenso über die Störche befragt wie seine Enkel. Bei Wittelshofen trafen wir auf die sechsköpfige Familie des Ortes (Eltern + 4 Junge) und in Gerolfingen gab der Nestbesitzer, Gastwirt Losert, ein Interview mit dem Redakteur. Mal sehen, welches Ergebnis der vormittägliche Einsatz bringen wird?

Derweil ließen es sich Junior und Senior an ihrem 32. und 33. Lebenstag gut gehen.

 

5:30 Uhr     Männchen steht auf Dachfirst, fliegt anschließend ab, Junge allein


Ich habe Hunger!

8:51 Uhr     Weibchen erscheint


Da kommt ja schon der Partyservice!

8:58 Uhr     Männchen da, Gesamtfamilie im Nest vertreten


Ablösung

8:59 Uhr     Weibchen fliegt ab, Männchen füttert

9:03 Uhr     Männchen ab, Junge allein

10:30 Uhr   Weibchen da, füttert, war 1 ½ Stunden unterwegs

11:31 Uhr   Weibchen ab, Junge allein

11:34 Uhr    Weibchen da, sind wieder Fremde in der Luft?

11:50 Uhr   Weibchen ab, Junge allein


In Zukunft werden wir meist alleine sein!

13:31 Uhr    Männchen da, füttert, war 4 ½ Stunden unterwegs

14:31 Uhr    Männchen ab, Junge allein

15:22 Uhr    Weibchen da, füttert, war 3 ½ Stunden unterwegs

17:52 Uhr    Weibchen ab, Junge allein


Bis zum Abflug dauert es aber noch!

17:56 Uhr    Männchen da, füttert, war 3 ½ Stunden unterwegs

18:37 Uhr    Männchen ab, Junge allein

21:22 Uhr   Ein Altstorch da (Geschlecht?)

 

Meine Abendunterhaltung führte mich zum wiederholten Male an den Oberlauf der Altmühl. Und ich wurde erneut von dem, was ich da zu sehen bekam, nicht enttäuscht. Zwischen Eyerlohe und Büchelberg stieß ich auf einen Trupp von insgesamt 15 Weißstörchen. Sie hatten Stellung auf einem abgestorbenen Baum, gut 500 Meter vom nächsten Weg entfernt, bezogen. Es herrschte ein Kommen und Gehen. Während Störche anflogen und zur Landung ansetzten, verließen andere bereits wieder den Schlafbaum. Ich musste auf jeden Fall näher an das Objekt heranrücken. Ein in der Nähe befindliches Maisfeld half mir dabei, die Distanz zum Baum zu verkürzen, ohne dass mich die Störche sehen konnten. Als ich bis auf Ablese-Entfernung herangekommen war, hatte ich Gelegenheit, den Trupp einmal durchzumustern. Auffällig, dass es zu mehr als 60 Prozent Altstörche waren, die sich da zusammengefunden hatten. Neben 5 beringten Störchen gab es ansonsten nur unberingte Adebare. Unter den beringten Kinderbringern war ein alter Bekannter; den ich bereits Ende Mai nur wenige Kilometer vom heutigen Übernachtungsplatz einmal ablesen konnte. Ein zweiter, diesjähriger Storch war mir bereits gestern in Neunstetten begegnet, ebenso gab es bereits Sichtungen eines Jungen aus Mosbach, aus Windsfeld und aus Neuenmuhr. Bei der Weiterfahrt erhoben sich alle „Baumstörche“, um auf einem Acker in der Nähe ein Abendessen zu genießen. Nach Einbruch der Dunkelheit saß man dann jedoch wieder vereint im Baum.

In Neunstetten traf ich lediglich die 5-köpfige Familie an, während die Familie aus Aurach dort ein fremdes Storchenkind in ihrer Nähe hatte. Ein Jungstorch aus dem nahen Herrieden blieb die Nacht unter der Obhut der Auracher Storcheneltern auf dem Kirchendach. In Eyerlohe hatte der mir ebenfalls schon bekannte Ringstorch seinen Übernachtungsplatz auf dem Trafohäuschen bezogen, in Weißenkirchberg schließlich lag wenigstens noch ein Partner des neuen Paares im Nest auf dem Schulhaus. Bei völliger Dunkelheit endete der Tag mit den Störchen gegen 22 Uhr.
 

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Hinweise

 

Im Naturschutztagebuch von Thomas Joas finden Sie neben Einträgen zum Storchennest auch zahlreiche weitere Beiträge zur Naturschutzarbeit.

 

Auch in der storchenlosen Winterzeit sind weitere Spenden eingegangen. Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Beiträge zum Erhalt der Webcam und zur Sicherung des Lebensraumes unserer Störche.

Thomas Ziegler

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