Storchenkamera
Storchentagebuch 2005
...was bisher geschah
Unterstützt durch
Rotary-Club Dinkelsbühl-Feuchtwangen
Der Umwelt verpflichtet!
1905-2005 Rotary internat. 100 Jahre
Teil 19
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19. Aug. 05 |
Er will immer noch nicht! Die Rede ist
von Fritz und seinen nach wie vor vergeblichen Versuchen
das Nest zu verlassen. Kommt Zeit, kommt Flug! Da darf nichts
überstürzt werden und alles geschieht ja so und so ohne jegliche
Planung und Logik. Der Fritz tut nicht mehr und nicht weniger als er
tun muss.
Wenn ich mir die Störche an Wörnitz
und Altmühl betrachte – und heute hatte ich Gelegenheit,
einen Großteil von ihnen zu besuchen – halten die meisten auf ihren
Nestern auch am heutigen Tag noch die Stellung.
Lediglich einige Jungstörche aus den frühesten Bruten sind
bereits abgereist und sogar in einem solchen Falle bestätigen
Ausnahmen die Regel. Gestern konnte ich Ihnen schon
berichten, dass die Familie von Mosbach komplett
anwesend ist, einschließlich mindestens eines Jungen, der schon in
20 Kilometer Entfernung gesichtet war, aber erneut in sein
Geburtsnest zurückkehrte.
Das jungenlose Paar aus Großenried
hält nach wie vor dem Ort die Treue und befand sich heute vor den
Toren der kleinen Altmühlgemeinde bei der Nahrungssuche. Deutliche
Spuren auf dem Hausdach unter dem Nest zeugen von einer
regelmäßigen Anwesenheit der Adebare. In Ornbau begrüßte
mich klappernd ein Storch des Paares, das seine Jungen im
zarten Babyalter verloren hatte. In Neuenmuhr und Altenmuhr – auch
hier gab es keinen Nachwuchs – blieb eine unvollständige Suche nach
den „Alten“ ohne Erfolg. Vielleicht haben sich diese Paare
doch schon auf Wanderschaft begeben. In Gunzenhausen
fand ich das Paar bei der Gefiederpflege in den Wiesen
vor der Stadt. Im benachbarten Aha übten die beiden
Jungstörche, so wie es Emma und Fritz im Augenblick tun, den
Gebrauch ihrer Flugapparate. Ein Abflug hat auch hier noch
nicht stattgefunden. In Windsfeld fand ich nur noch die
beiden Altstörche in friedlicher Eintracht nebeneinander auf
einer ortsnahen Wiese. Südlich der Ortschaft stieß ich, und dies
hatte ich gehofft, auf einen Zugtrupp aus 10 Störchen.
Die Zusammensetzung war erneut hoch interessant. Es
befanden sich lediglich der einzige Jungstorch aus dem
benachbarten Gundelsheim sowie ein unberingter
diesjähriger Storch in der Reisegruppe. Alle anderen waren
Erwachsene, besser gesagt mindestens einjährige Störche.
Darunter erneut unser alter Bekannter, den ich im Juli vor den Toren
Dinkelsbühls abgelesen und als Übernachtungsgast in Segringen
nachweisen konnte. Auch am 10. August befand sich dieser Storch
schon an der selben Stelle. Auch ein nicht diesjähriger Storch mit
einem Ring der Vogelwarte Hiddensee hielt mindestens seit 9 Tagen
dort die Stellung. Neu war ein mehrjähriger Storch mit einem Ring
der Vogelwarte Radolfzell sowie einer mit einem Aluring, der über
dem Fersengelenk angebracht ist. Solche Ringträger gab es in diesem
Jahr an der Altmühl einige, so dass der Verdacht nahe liegt, es
könne sich um einen solchen handeln. Die Ablesung dieses Storches
gelang aber leider nicht. Fehlen noch vier Altstörche, die allesamt
ohne Ring waren und die Gruppe vervollständigten.
In Oettingen, Westheim und Wittelshofen fand
ich keine Störche mehr, während mich die vierköpfige Familie
in Wassertrüdingen noch vollzählig begrüßen konnte.
Sie sehen also, dass es uns um das Schicksal von Emma und Fritz
nicht bange zu sein braucht, auch sie werden den Abflug in den Süden
ganz sicher bewältigen.
Das Wetter zeigte sich von seiner
allerbesten Seite, wenn es auch am Abend eintrübte und
der eine oder andere Regenschauer niederging. Kräftig duschte
es dann aber während der Nacht auf Samstag. Kein gutes Flugwetter
also in Aussicht!
Fritz legte eine kleine
Verschnaufpause ein. Man sah ihn weniger oft hüpfen und
springen.
Hochsprünge!
Dafür stand er die meiste Zeit
zusammen mit Emma, die in dieser Hinsicht während der letzten
Tage sicher die größten Fortschritte erkennen ließ. Wenn sie so
weiter macht, wird sie sich demnächst ebenfalls vom Nest schwingen.
Solches ist auch an diesem Tag noch nicht passiert. 62 Tage
halten es die beiden Jungen nun schon in ihrer Kinderstube
aus und lange wird es nicht mehr dauern, bis unser Nest zumindest
zeitweise leer ist. Wenn sich Emma etwas groß macht und Fritzi
weniger aufrecht im Nest steht, fällt es sogar schon schwer, beide
auseinander zu halten.
Who is who?
Werden wir nicht müde und freuen uns auf
das Wochenende, das vielleicht den ersten Abflug, ganz
sicher aber ein Wiedersehen mit Storchenfreunden in
Dinkelsbühl bringt.
Landung!
Tretet zurück, Fritz und Emma!
Ich habe wieder Futter mitgebracht! |
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20. Aug. 05 |
Es ist passiert! Fritz hat es getan!
Doch bevor ich auf die Geschehnisse des heutigen Mittags
näher eingehe, erlauben Sie mir, noch einige Bilder
meines gestrigen Ausfluges an Wörnitz und Altmühl
vorzustellen. Zu sehen ist der beschriebene Trupp aus
10 Störchen, der sich in unterschiedlicher Zusammensetzung schon
längere Zeit im Gebiet zwischen Windsfeld und Gundelsheim
aufhält.
In den Wiesen vor Windsfeld!..
Ausschnitt des Trupps
Fritz hat sein erste Runde
gedreht. Sie dauerte zwar nur wenige Sekunden, doch
wurde sie von Sylvia perfekt protokolliert und in
Schnappschüssen festgehalten. Gegen 12:49 Uhr erfolgte der
Abflug, um 12:49:30 Uhr sah man bereits wieder die Zehen am oberen
Bildrand auftauchen und um 12:49:35 landete Fritz wieder bei
Schwester Emma.
Emma definitiv allein |
Fritz im Landeanflug |
Punktlandung!
Nach diesem Protokoll zu urteilen, bestand für
Fritz keine Gelegenheit irgendwo zu landen. Er flog einen
Kreis um das Nest und landete danach postwendend wieder.
Da hat er die meisten von uns schon ein wenig überrascht und wäre
Sylvia nicht so aufmerksam gewesen, wäre die kleine Runde gänzlich
unbemerkt vonstatten gegangen.
Nun warten wir weiter auf Emmas erste Runde und
auf Fritzis ersten größeren Ausflug. Mal sehen, wie lange der
dauern wird. Leider machte das Wetter den weiteren
Flugabsichten unseres Großen einer gewaltigen Strich durch
die Rechnung. Ab 16 Uhr rauschte der Regen in wahren
Sturzbächen hernieder und unterdrückte jede Fluglust.
Sie stehen im Regen!
Da waren weitere Abflüge nicht mehr zu erwarten
und sie geschahen dann auch nicht mehr. Man scheint also bei
„Storchens“ doch wirklich auf die getreuen Storchenfreunde zu
warten, die morgen der Stadt und dem Nest einen Besuch
abstatten wollen.
Vor und nach dem „großen Moment“ gingen die
Hüpfer und Sprünge unvermindert weiter.
Jetzt geht es aber ab!
Erst mit dem Regen blieben sie ziemlich aus.
Und die ganze Nacht hindurch öffnete der Himmel weiter seine
Schleusen.
Gefüttert wurde natürlich trotz Regens und
obwohl Georg und Pauline ihre Kinder aus dem Nest locken wollen
dennoch. Der fleißige Schorsch ließ es sich mindestens einmal nicht
nehmen, mit Nistmaterial zu erscheinen. Ob Fritz und Emma auf dem
abschließenden Schnappschuss Papa oder Mama am Himmel nachsehen?
In Erwartung
des Futters |
Georg hat wieder etwas
im Schnabel mitgebrach |
Kommt da oben jemand angeflogen? |
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21. Aug. 05 |
Die ganze Nacht regnete es in
Strömen und auch in den frühen Vormittagsstunden öffnete
der Himmel immer mehr seine Schleusen. Je näher der
Zeitpunkt des Storchentreffens in Dinkelsbühl rückte, desto
besser wurde aber das Wetter. Einen Regenschirm
benötigten die Teilnehmer während des gesamten
Tages nicht mehr. Petrus zeigte damit großes
Verständnis für Fritz und Emma sowie für die
anreisenden Storchenfans.
Ein Blick ins morgendliche Storchennest
brachte keine Überraschung. „Land unter!“, meldeten die
Webcamgucker beim ersten Anblick der augenblicklichen Situation.
Kneippsche Anwendung |
In meiner Badewanne bin ich Kapitän! |
Sie wissen ja längst, dass im jetzigen
Stadium der Jungenaufzucht der Nestboden so sehr
verdichtet ist, dass ein schneller Abfluss nicht möglich ist und
oberflächlich für längere Zeit eine Pfütze stehen bleibt. Besuchen
Sie einmal eine Baustelle, auf der Baufahrzeuge regelmäßig
ein- und ausfahren! Sie werden ähnliche Bedingungen im großen
Maßstab vorfinden wie in unserem und in allen anderen
Storchennestern mit flugfähigen oder fast flugfähigen Jungen. Es
bildet sich auch dort bei Starkregen eine regelrechte
Seenlandschaft, während sich in den nicht befahrenen Bereichen
keine Pfützenbildung zeigt.
Bleib so! So werde ich wenigstens nicht nass!
Da standen nun beide Flugschüler
und erweckten so gar nicht den Eindruck als ob sie in
den nächsten Stunden zu ihren heiß ersehnten Rundflügen
starten wollten.
Ihr Tagebuchschreiber stand fünf
Minuten vor 11 Uhr auf dem Altrathausplatz in
Dinkelsbühl. Trotz der angekündigten Sonntagssperre in der
Innenstadt stand der Weg zur Einfahrt um diese Tageszeit
noch offen. Das Markttreiben in den Seitenstraßen
der Altstadt hatte erst spärlich eingesetzt, die
Feiern zur 50-jährigen Städtepartnerschaft mit der Weingemeinde
Edenkoben in der Pfalz waren wegen der schlechten
Witterung zunächst im Inneren der Schranne platziert. Es
gab noch Parkmöglichkeiten direkt unterhalb des
Storchennestes und darum nützte ich die günstige
Gelegenheit. Noch schnell einen Blick zu Fritz und Emma!
Beide bewegten sich in schnellen Schritten im Nest umher, ein
sicheres Zeichen, dass es mit weiteren Sprüngen nicht mehr
lange dauern würde. Die ersten Besucher, denen ich bereits
auf dem Altrathausplatz in die Hände lief, waren Elke
und Reinhold Schuster aus Ellwangen. Kein Wunder, hatten sie
doch keine allzu lange Anreise! Herr Schuster betreibt in der
Stadt im Ostalbkreis die im Tagebuch schon öfters angesprochene
Aufzucht- und Pflegestation für Vögel, in die vor drei Wochen
ein Jungstorch aus Wittelshofen im Landkreis Ansbach
eingeliefert wurde. Beim anschließenden Treff vor dem „Wilden
Mann“, am Wörnitztor, einem der vier Einfallstore in die Stadt
gelegen, konnte ich gleich bekannte und weniger bekannte
Gesichter von Storchenfreuden unserer Website begrüßen.
Die
Bildersammlung
zum Storchentreffen ist noch im Aufbau!
Begrüßung vor dem „Wilden Mann“
Von links waren dies: Herr Schuster und Elke
(beide aus Ellwangen), Katharina mit dem Rücken zur Kamera und mit
oranger Bluse (aus Frankfurt), neben ihr und mit dem Rücken zur
Kamera Gisela (aus Köln-Hürth), gegenüber Carola (aus Dinkelsbühl),
Peter (aus Neu-Isenburg), Bernd, Ehemann von Carola (aus
Dinkelsbühl), Ulrich (aus Dinkelsbühl und Taunusstein), Thomas J.,
Ortsvorsitzender der Ortsgruppe Dinkelsbühl im Bund Naturschutz (aus
Greiselbach) und nicht auf diesem Foto zu sehen noch Helga mit Hund
Moritz aus Donauwörth/Kaisheim.
Diese illustre Gesellschaft, die im
Laufe des Tages weiter anwuchs, begab sich nach der Begrüßung
die wenigen Schritte durch das Tor bis zum Storchennest, in dem sich
Emma und Fritzi in voller Größe zeigten. Dabei entstanden
einige der nachfolgenden Bilder, die in eindrücklicher Weise
die Möglichkeiten zeigen, mit Hilfe eines Spektives und einer vor
das Okular gehaltenen Digitalkamera ansprechende Teleaufnahmen zu
erzielen. Selbst die Ringnummer von Fritz war mühelos
abzulesen und im Bild festzuhalten.
Jetzt kann jeder die Nummer lesen!
Dass wir live eine Fütterung von
Schorsch erleben konnten, war ein erstes Highlight unserer
Exkursion. Er kam mit Nistmaterial aus Richtung Wörnitztor
angeflogen, drehte dann nach Süden ab, vollführte eine weite
Kurve und steuerte das Nest von Westen her
an, um gegen den Ostwind zu landen.
Georg bei Fritz und Emma!
Nach der kurzen Fütterung
schwebte er rund sieben Meter weiter und machte auf dem Kamin
unmittelbar neben unserer Webcam eine längere Ruhepause.
Kommt, dreht schon einige Runden für unsere Gäste! ..
Ich schau euch dann vom Kamin aus zu.
Dermaßen eingestimmt gab es den ersten
Ausflug vor die Tore der Stadt. Vorbei an
einigen der nach Hunderten zählenden Karpfenweiher standen
wir nach fünf Fahrminuten auf dem historischen Friedhof von
Segringen, der, wie auch die romanische Kirche, unserem Treffen
eine kulturelle Note gab und deutlich machte, dass
Natur und Kultur zwei eng zusammengehörende Bereiche
bilden und sich gegenseitig in keiner Wiese ausschließen.
Der historische Friedhof
Thomas Joas führte die Reisegruppe im
Anschluss daran in den „Garten der Sinne“, in dem Besucher
durch einfach konzipierte Geräte physikalischen Phänomenen
auf die Spur kommen und sich selbst ein wenig „erfahren“
können. Die Stadt Dinkelsbühl stellte dafür ein prächtiges,
mit Obstbäumen bestandenes Grundstück zur Verfügung, die
beiden großen Kirchen, der Bund Naturschutz und andere
Organisationen sorgten für die Konzeption sowie die
Durchführung der Planung und den Aufbau der Geräte.
Thomas Joas bei seiner Selbsterfahrung
Gegen 13 Uhr näherten wir uns dem
Ausgangspunkt des Tages und der eingetretene
Kalorienverbrauch musste durch ein Mittagessen wieder
ausgeglichen werden. Der „Wilde Mann“ bot dazu reichlich
Gelegenheit. Von Schweinebraten über Krenfleisch mit
Meerrettichsoße oder Bauernente waren die
Rahmenbedingungen schnell abgesteckt und einer erfolgreichen
Kalorienerneuerung stand nichts mehr im Wege. Getrübt wurde der
Essensvorgang durch die Nachricht, dass Fritz soeben
das Nest verlassen hätte und nach einer Runde wieder
gelandet sei.
Fritz macht sich davon |
Emma,
verlassen und allein! |
Deshalb sah sich keiner der Storchenjüngerinnen
und – jünger bereit, die Pause länger als nötig auszukosten, sondern
alle strebten mit Macht dem Ausgang und Emma und Fritz zu.
Inzwischen war die Gruppe weiter gewachsen. Mit
Webmaster Wolfgang und Frau Edith waren zwei weitere potente
Mitglieder des Teams dazugekommen und schließlich
komplettierten Barbara und Jürgen aus Pforzheim die
Besucherschar.
Das Objekt der weiteren Begierden
Nun umlagerten wir den Ledermarkt, der
sich nun von Menschen dicht bevölkert zeigte und auch die
Sonne wagte es erstmals, ihre Strahlen über das
geschehen zu senden. Daran musste unser Fritz so sehr
Gefallen gefunden haben, dass er vor unseren Augen seinen
ersten Abflug wagte.
Da staunen sogar Peter, Thomas und Gisela!
Zahlreiche Zeugen des Vorganges
klatschten spontan Beifall als Fritz das Wörnitztor
umflog, eine Runde drehte und dann wie ein Alter gegen
den Wind eine auf den ersten Anflug gekonnte und erfolgreiche
Landung fabrizierte.
Umlagert zur besseren Einsicht: Das Schaufenster der Adlerapotheke
Auch Mama Pauline schien ihre Jungen zum
Ausflug animieren zu wollen, stand sie doch eine ganze
Weile scheinbar teilnahmslos auf dem Kamin des
ehemaligen Cafes Haagen.
Bald fliegen meine Kinder aber richtig!
Auch Papa Schorsch hatte sich
eingefunden und grüßte seine mutigen Jungen vom Giebel
des Wörnitztores. Bei so viel Fluglust fiel die
Entscheidung leicht, als nächstes Ziel den Turm der
Georgskirche zu besteigen, ohne sich nicht vorher im Eiscafe
„Venezia“ schadlos gehalten zu haben. Von keinem anderen Punkt
(gemeint ist der genannte Turm!!) der Stadt hat man einen
großartigeren Überblick über die Stadt und ihre Umgebung.
Wenn dann noch ...! Alters- und konditionsbedingt gelang der
Aufstieg mehr oder weniger zügig, doch alle erreichten
schließlich das Ziel. Doch nicht nur Storchenfanatiker wählten an
diesem Sonntag den Turm als Aussichtsplattform, so dass mit allerlei
Gedränge und Stößen zurechtgekommen werden musste. Aber ein echter
„Storch“ nimmt derlei Unannehmlichkeiten gerne in Kauf. Und alle
wurden über Maßen für ihren Einsatz entschädigt. Fritz flog und
flog.
Originalbild vom Turm aus mit Anflug Fritzens!
Immer wieder startete er zu seinen kurzen
Runden um das Wörnitztor und wieder zurück. Jedes Mal klappte
der Landeanflug sowie die Landung auf Anhieb.
Fritz startet!
Emma allein!
Nie musste er durchstarten und
die Landung abbrechen. Eine Außenlandung erfolgte aber
zu diesem Zeitpunkt noch nicht. In der Euphorie des Gesehenen
glaubte ich einmal sogar Emma zu den Fliegern rechnen zu können, ich
musste aber bei der Durchsicht der Schnappschüsse meine Meinung doch
wieder revidieren. Emma lässt sich eben noch etwas Zeit
und folgt ein wenig später ihrem Bruder bei dessen
Unternehmungen.
Bald können wir
es beide |
Beinahe hätte es heute
schon geklappt! |
Schweren Herzens wagte die Gruppe nach
über 30 Minuten atemlosen Staunens den Abstieg. Ein Teil der
Storchenfreunde verabschiedete sich, die besonders hart Gesottenen
starteten nach diesen herrlichen Eindrücken zu einer nächsten
Ausflugsfahrt die Wörnitz abwärts. Vorbei ging es
an den Nestern von Wilburgstetten (hier war das
jungenlose Paar bereits verschwunden, dafür entschädigte uns die
Vorbeifahrt der Museumsbahn Nördlingen-Dinkelsbühl),
Die Museumsbahn rauscht vorbei
Weiltingen (die Eltern standen im Nest),
Wittelshofen (die Eltern mit einem Jungen standen auf einer Wiese
vor dem Ort), Gerolfingen (das Nest war heuer nicht besetzt) bis zu
unserem Biotop „Wörnitzaue“, für das Sie, liebe Leser, in
so großzügiger Weise gespendet haben. Ein Fußmarsch in
das wegelose Gebiet wurde angesichts der Bodenverhältnisse
nicht in die Planungen mit einbezogen, sondern es blieb bei einem
Augenschein aus größerer Distanz und von einer kleinen
Anhöhe herab. In der nahe gelegenen Schmalzmühle wurden
die privaten Bemühungen des Müllers, ein altes Gebäude wieder in
einen wohnlichen Zustand zu verwandeln, mit Anerkennung bedacht und
abschließend der „Berg der Franken“, der Hesselberg, mit 689
Metern über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung Mittelfrankens,
mit dem Auto bestiegen. Ein über Wassertrüdingen aufziehendes
Gewitter ließ die 500-köpfige Schafherde, der auch einige Ziegen
angehörten, in einem malerischen Licht aufleuchten.
Alle Schäfchen beisammen
Die 20 Kilometer nach Dinkelsbühl zurück
wurden schnell zurückgelegt, es folgten Verabschiedungen mit
Wehmut. Doch man versprach, sich nach diesem
wunderschönen, an Erlebnissen reichen Tag spätestens im nächsten
Jahr wieder zu treffen. Gegen 19 Uhr befand ich mich
wieder vor dem heimischen PC und durfte die Schnappschüsse
der Daheimgebliebenen sowie die netten Einträge Revue
passieren lassen.
Der Regen setzt am Abend wieder ein! |
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22. Aug. 05 |
Ohne Fleiß, kein Preis! So oder ähnlich
heißt ein altes Sprichwort. Als ich neulich einen Anruf der „Funk
Uhr“, einer renommierten, seit über 50 Jahren erscheinenden
Fernsehprogrammzeitschrift aus dem Hause Springer
erhielt, konnte ich mir zuerst keinen Reim darauf machen und es
dauerte eine ganze Weile, bis ich die Tragweite der Nachricht
begriff.
Ihr Tagebuchschreiber und damit auch
unsere Aktion „Storchencam Dinkelsbühl“ sind für den „Deutschen
Tierschutzpreis 2005“ nominiert. Dieser erstmals
ausgeschriebene und zusammen mit dem Deutschen
Tierschutzbund und den Marken Whiskas und Pedigree von der „Funk
Uhr“ durchgeführte Wettbewerb wandte sich vor einigen Wochen an
alle, die sich „zum Wohle der Tiere“ einsetzen. Auch mein
Name wurde ins
Spiel gebracht und kam in einer Vorauswahl durch eine
unabhängige Jury unter 2000 eingegangenen Bewerbungen und
Nominierungen unter die letzten 10.
Unter diesen „letzten Mohikanern“ wird
schließlich der Preisträger ermittelt. Zu diesem Zwecke
werden alle 10 Nominierten in den nächsten Ausgaben
der „Funk Uhr“, es sind dies die am Freitag, dem
26. August erscheinende Nr. 35 sowie die am Freitag,
dem 2. September erscheinende 36. Ausgabe des
Jahrgangs 2005, mit ihrer Arbeit vorgestellt und
anschließend von den Lesern gewählt. Die Bekanntgabe
des/r Preisträgers/in erfolgt anlässlich einer Gala am 1.
Oktober in Bremen, zu der alle Nominierten geladen sind.
Ich lade Sie natürlich ebenso
herzlich ein, an der Abstimmung teilzunehmen. Die genauen
Modalitäten können Sie sicher in den genannten, in den
nächsten beiden Wochen erscheinenden Nummern der Zeitschrift
nachlesen oder Sie werden sie auf unserer Website zu
gegebener Zeit erfahren.
Sicher bedeutet die Nominierung bereits
einen phantastischen Erfolg für unsere Arbeit und
macht diese und unsere Website einem weiteren Millionenpublikum
bekannt. Die damit verbundene Werbung kann sicher
nicht hoch genug eingeschätzt werden. Ob letztlich dabei ein
Preis für uns vergeben wird, steht gar nicht so sehr
im Vordergrund.
Verfolgen Sie einfach das Geschehen rund
um die „Funk Uhr“ und weil unser Webmaster ab
Donnerstag ein paar Tage nicht im Lande weilt, orientieren
Sie sich bitte der Einfachheit halber, wie in ähnlichen Fällen in
der Vergangenheit auch schon, im Gästebuch. Hier werden Ihnen
in der Zeit der Abwesenheit alle Neuigkeiten mitgeteilt.
Selbstverständlich führe ich das Tagebuch in
gewohnter Weise weiter. Sie erhalten
es als Lesestoff in geballter Form
nach der Rückkehr des Webmasters.
Wer gedacht hätte, nach den gestrigen Flügen
unseres Fritz gäbe es keine Steigerung mehr, musste sich heute eines
Besseren belehren lassen. Das Wetter spielte zeitweise bei
den Flügen ein wenig mit, doch in der Restzeit ergoss sich
neuer Regen über Dinkelsbühl und Franken, dass einem Hören und
Sehen verging.
Regen und kein Ende
Die Folge war, dass die angehenden
Flugkünstler weite Teile des Nachmittags und Abends
eng aneinander gekuschelt im Nest. An Fliegen war ab diesem
Zeitpunkt nicht zu denken.
Kuscheln bei Regen!
Fritz bewältigte an diesem Tag dennoch
einen weiteren Entwicklungsschritt und ist nun seiner
Schwester Emma im Flugvermögen eine ganze Menge voraus. Er hat mit
Sicherheit seine erste Außenlandung hingelegt, denn anders
ist seine zweimalige lange Abwesenheit vom Nest nicht zu
erklären. Fast eine halbe Stunde hielt sich Fritz heute
einmal außer Haus.
Jetzt lässt mich Fritz aber
schon lange allein |
Wo warst du,
Bruderherz? |
Die hat er bestimmt nicht nur in der Luft
kreisend verbracht, sondern irgendwo vor den Toren der Stadt. Da
er ja stets wieder am Nest erschien, müssen auch die Starts
bestens geklappt haben. Die ersten Etappen am
Vormittag verliefen dagegen genauso wie am gestrigen Tag.
Abflug, eine Runde bis zum Wörnitztor und wieder zurück zum Nest.
Dauer der Flüge jeweils unter einer Minute, meistens etwa 20
Sekunden.
Fritz ist verschwunden... |
...und schon wieder da! |
Emma hat es auch heute nicht gewagt, das Nest
zu verlassen. Sie bekam während der langen Abwesenheiten ihres
Bruders schon mal einen dicken Hals und wirkte sichtlich indigniert.
Hier klaffen Wollen und Können deutlich auseinander. Aber was ein
richtiger Storch werden will, muss schon mal über sich hinauswachsen
und nicht alles nur dem lieben Brüderlein überlassen. Also nur Mut,
Emma! Es kommen sicher bald bessere Tage.
Ich krieg einen Brass! Wo bleibt denn
der Fritzl jetzt schon wieder so lange? |
Derweil gönne ich mir
einen Storch am Stiel! |
Der feine Pinkel spricht wohl nicht mehr mit mir?
Da stecke ich mein Köpfchen ins Wasser und das Schwänzchen in die
Höh!
Auch wenn unser Duo schon das Fliegen
beherrscht, wird es dennoch gefüttert. Selbst bei weitgehender
Selbstversorgung bedarf es weiterhin eines „Zuschlages“ durch die
Eltern.
Georgs Zweig findet wenig Interesse: „Wir wollen Futter!“
Abschließend erinnere ich an die „Ausflugprämien“
für Fritz und in Bälde auch für Pauline. Überweisen
Sie bitte eine solche in beliebiger Höhe (mein Vorschlag
waren einmal jeweils 10 €) auf unser Konto unter dem Stichwort
Storchennest. Alle Modalitäten hierzu finden Sie unter „Helft
den Störchen“ auf der Seite mit dem Kamerabild.
Die
Bildersammlung
zum Storchentreffen
wurde
erweitert!
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23. Aug. 05 |
Sie fliegen beide!! Nach
durchregneter Nacht und einem regnerischen Vormittag
nutzte heute kurz vor Mittag auch Emma eine kurze
Regenpause, um sich in die Lüfte zu erheben und ohne große
Vorankündigung das Nest zu verlassen. Sie war ihrem Bruder,
der eine ganze Weile vor ihr auf Ausflug gegangen war, gefolgt. Die
Bewegungen des Kopfes, die Emma vor ihrem ersten Abflug ausführte,
deuteten darauf hin, dass entweder ein Elternstorch oder sogar Fritz
in ihrer Nähe Runden drehte und sie zum Abflug zwang. Im Falle von
Emma sieht man auch ganz drastisch, wie wenig aussagekräftig
ein fleißiges „Üben“ vor dem ersten Ausflug ist. Fritz
erwies sich in diesem Punkt als wahrer Weltmeister. Er
hüpfte und sprang, dass es nur so eine Freude war. Er
zeigte auch sonst eine ständige innere Unruhe. Schwester Emma
sah sich dagegen alles sehr genau aus der Distanz an. Ihre
Sprünge konnte man fast an einer Hand abzählen und
trotzdem gelang ihr erster Abflug sowie die erste
Landung im Nest nach 27 Minuten Abwesenheit perfekt.
Anders als Bruder Fritz verband Emma ihren ersten Ausflug
gleich mit einer Außenlandung, sicher an der Stelle, an der
sich auch der Rest der Familie aufhielt. Vögel müssen – und das ist
die Quintessenz meiner Einlassungen – müssen das Fliegen nicht
lernen, sondern sie beherrschen diese Technik, wenn sie das Nest
verlassen (dies gilt natürlich nur für die Nesthocker unter den
Vögeln).
Nun sehen wir also ab und zu wieder
einmal ein komplett leeres Nest.
Das Nest erstmals wieder leer!
Bei Regenwetter verstärkt sich dieser Wehmut
hervorrufende Anblick umso mehr. Nun heißt es also so langsam
Abschied nehmen von den Bewohnern, die uns in diesem Jahr
ganz schön auf Trab gehalten haben und die wir durch Freud
und Leid begleiten durften und manchmal auch begleiten mussten.
Zuletzt sahen wir ein verlassenes Nest am 16. Mai,
wenige Stunden bevor Pauline ihr erstes Ei abgelegt hatte. 99
Tage blieb fortan immer mindestens ein Altstorch am
Nest und nun werden die Anwesenheiten sich täglich ein
wenig reduzieren, doch wird es auch in den nächsten Wochen
stundenweise „Storch“ zu sehen geben. Mal Emma und
Fritz gemeinsam, mal Fritz oder Emma allein, mal Pauline alleine,
mal Georg alleine und später auch mal wieder Pauline und Georg
gemeinsam. Sie sehen, wie groß die Variationsbreite der möglichen
Kombinationen ist. Deshalb bleibt es auf unserer Website bis
weit in den September hinein spannend und aufregend.
Jeden Abend werden wir beobachten, ob Emma und
Fritz noch im Lande sind und die gleichen
Festsstellungen werden in der Folge auch für Pauline und
Georg gelten.
Vom Regen war in den letzten Tagen
vermehrt die Rede! Man brauchte sich deshalb nicht wundern, wenn
am Morgen Fritz und Emma wenig unternehmungslustig
wirkten. Erst als der Pizzamann eintraf, war es mit der
Trübsal vorbei und beide Kinder stürzten sich auf ihre
Lieblingsspeisen.
Pizzaservice
Danach hieß es Körperpflege zu
betreiben, wollte man doch noch gepflegt ausgehen.
Dazu mussten die nassen Federn wieder geordnet, eingefettet und als
wichtigstes Unterfangen das überflüssige Wasser aus dem
Gefieder geschüttelt werden.
Nasse Angelegenheit, meine liebe Emma!
Man wollte ja nicht den ganzen Tag auf die
Sonne warten und ihr den Trockendienst alleine
überlassen. So präpariert ging es dann zur Einkaufstour vor
die Tore der romantischen Stadt. Fritz war wie
immer der Vorreiter oder besser Vorflieger. Er hatte
sich schon geraume Zeit vorher aus dem Staube gemacht, ehe Emma
genau um 11:53:09 Uhr den Nestboden unter den Füßen
verlor.
Emma allein zu Hause |
Emmas erster Start |
Damit war es also verbracht. Um 12:20 Uhr
– man beachte die lange Abwesenheit beim ersten Mal! - war sie
wieder im Nest sicher gelandet.
Emma kehrt zurück!
Es vergingen weitere 14 Minuten und
Fritz erschien.
Das Duo wieder vereint!
Er benötigte eine längere Landebahn, um
die mitgebrachte Geschwindigkeit rechtzeitig zu minimieren. Emma
tat ihm den Gefallen und wich einen Schritt auf die Seite.
Danach erholte man sich von den mitgebrachten Eindrücken aus der
„Außenwelt“ und verschlief ein wenig, hatte der Regen doch gänzlich
aufgehört. Den ganzen Nachmittag über ging es am Nest
zu wie auf dem Frankfurter Flughafen. An- und Abflüge
wurden zur Regel, es gab kurze Rundflüge und nicht
wenige Abflüge von längerer Dauer, also Zwischenlandungen
eingeschlossen.
Fritz ist unterwegs... |
...und nach einer Runde wieder da! |
Wer hatte das der Emma gestern noch zugetraut?
Sie blieb zwar die Vorsichtigere und die mit weniger Abflügen, doch
einen großen Unterschied konnte man nicht mehr erkennen.
Für die nächsten zwei Wochen hat unser Tagebuch Sommerpause. Über
besondere Ereignisse werden Sie in der Zwischenzeit durch
Einträge im Gästebuch auf dem Laufenden gehalten. |
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24. Aug. 05 |
Eine neue Pfütze hat sich im Nest gebildet!
In den frühen Morgenstunden ergoss sich ein weiterer
Platzregen über Stadt und Nest. Nach den Wetterprognosen könnte
es der vorläufig letzte gewesen sein. Deshalb standen Emma und
Fritz erneut zu Tagesbeginn im Wasser, für einen Bewohner
feuchter Wiesen und staunasser Bereiche durchaus ein vertrautes
Gefühl. Deshalb sollte niemand die beiden Flieger allzu
sehr bedauern, gehört das Element „Wasser“ doch zu denen, mit
denen Störche umzugehen verstehen. Nach der Mittagspause, die
Emma und Fritz bei längeren Ausflügen von bis zu einer Stunde im
Nahrungsgebiet verbrachten, brach endlich die Sonne wieder
einmal für längere Zeit durch die Wolkendecke.
Ab zum Frühstücken |
Nun geht’s zum Mittagessen! |
Bereit zum Sonnenbad!
Für Fritz und Emma endlich Gelegenheit, ihr
durchnässtes Gefieder zu trocknen und auf Vordermann zu
bringen. Vom ersten Abflug der beiden Geschwister an gerechnet
verlängern sich die Ausflüge der Jungflieger von Tag
zu Tag. War es Fritz der den Anfang machte und alleine losdüste,
begleitet ihn nun Emma auf seinen Wegen und die Abflüge und das
Zurückkehren ans Nest geschehen fast gemeinsam.
Eine Fahrt nach Dinkelsbühl
erbrachte hinsichtlich des Aufenthaltes von Fritz und Emma im
Nahrungsgebiet keine Erkenntnisse. Dort, wo ich sie am
ehesten vermutet hätte, nämlich an der Wörnitz zwischen
Lehengütingen und Dieterstetten oder zwischen Dinkelsbühl und
Segringen, konnte ich sie nicht auffinden. Natürlich gibt es
in dieser Richtung noch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten,
die von mir aber nicht kontrolliert wurden.
Auch wenn Pauline und Schorsch
kaum noch zur Fütterung erscheinen und Emma und Fritz
ganz bestimmt schon selbst Heuschrecken und andere
Insekten außerhalb des Nestes erbeuten oder erbeutet
haben, funktioniert das Auswürgen unverdaulicher Beutereste,
von Gewöllen also, ohne Probleme. Dies geschieht an den
Stellen, an denen sich die Alten oder Jungen
gerade aufhalten. Sehr häufig entledigen sich Vögel an ihren
Ruheplätzen der unverdaubaren Kost. Heute Morgen lagen
zwei dieser „schwärzlichen Würstchen“ im noch feuchten Nest.
Feuchte Angelegenheit mit Gewöllen
Später waren sie durch die Umtriebigkeiten am
Nest nicht mehr erkennbar. Nach einer Fütterung, zu der
Schorsch erneut mit reichlich Nistmaterial angeflogen
war, verfing sich eines der Stöckchen auf Emmas Rücken.
Doch bevor man sich aufregen konnte, war der Fremdkörper
wieder abgerutscht und an seinem eigentlichen Platz gelandet.
Vorsicht, Georg! Lege das
Nistmaterial an den richtigen Platz! |
Irgendetwas kitzelt
auf meinem Rücken, Fritzl! |
Es tut sich also etwas am Nest! Wer von
Ihnen einmal Pech hat und ein leeres Nest
vorfindet, muss nicht traurig sein und verzweifeln. Es
dauert nicht sehr lange, bis Emma und Fritz abermals erscheinen.
Manchmal vergehen gerade mal 30 bis 60 Sekunden und das Jungvolk
kehrt nach einer großen Runde um das Nest wieder zurück.
Dass Fliegen müde machen kann – vor
allem, wenn man noch nicht alle Feinheiten beherrscht – darf nicht
erstaunen. So legten sich Fritz und Emma wie in besten Tagen
der Nestlingszeit kurzer Hand nebeneinander ins Nest und
behielten diesen Zustand über längere Zeit bei.
Ruhepause
Vor Einbruch der Dunkelheit schwang man
sich noch einmal vom Nest und genehmigte sich ein
schmackhaftes Abendessen im Umland.
Lass uns noch einmal verschwinden!
Gestern Abend durfte ich bei einem
unserer Sponsoren, dem Rotary-Club Dinkelsbühl-Feuchtwangen,
mit einem Vortrag zum Dinkelsbühler Storchennest, zu Pauline
und Georg sowie Fritz und Emma gastieren. Die anwesenden
Mitglieder zeigten sich sehr erfreut und waren angenehm
überrascht über die hohen Zugriffszahlen unserer
Homepage. Der amtierende Präsident sicherte zu, ohne einem
Vorstandsbeschluss vorgreifen zu wollen, das Sponsoring auch
weiterhin in bisheriger Höhe fortzuführen. |
|
25. Aug. 05 |
Das Wetter bleibt durchwachsen!
Nach dem kleinen Hoffnungsschimmer des gestrigen Tages folgte
heute bereits ein weiterer Rückschritt. Am Morgen und
in den Nachmittagsstunden gab es neue Regenschauer,
die bei Fritz und Emma dagegen keinen Grund darstellten, auf
Ausflüge zu verzichten.
Das Thema „Fliegen“ wird die Jungen
in der nächsten Zeit nicht mehr loslassen. Ihr täglicher
Stundenplan bezieht diese für sie neue Fortbewegungsart immer
mehr in ihren Lebensablauf mit ein und Sie, liebe Besucher
der Webcam, konnten von Anfang an dabei sein.
Ein neues Ereignis muss in diesem
Tagebucheintrag erwähnt werden und die aufmerksamen Seher haben
darüber auch im Gästebuch minutiös berichtet. Ich
spreche vom erstmaligen Auftauchen eines Altstorches
am Nest in Abwesenheit der Jungen. Das Ergebnis war,
dass Schorsch zur Abwechslung wieder einmal allein am Nest
zu beobachten war. Ob er dies beabsichtigt hatte oder er eigentlich
zur Fütterung erscheinen wollte und das Nest leer vorfand, kann nur
Georg beantworten.
Da hat der Schorsch den Schnabel mal wieder ziemlich voll genommen!
Er brachte jedenfalls einen Schnabel voll
Altgras mit, das sich ein wenig störrisch verhielt und
gar nicht so recht vom Schnabel wollte. Er nutzte seinen Freiraum
anschließend zur intensiven Nestkontrolle und zum
ausgiebigen Hausputz. Man fühlte sich an längst vergangene
Tage erinnert, als Schorsch sein Nest für die kommende Brut
einrichtete. So verwunderte es nicht, dass der Hausherr
kleine akrobatische Kunststückchen zeigte, um
überhängendes Nistmaterial zu richten oder ganz einfach
Aktionismus zu beweisen.
Renovierungsarbeiten am Haus
Georg wurde in seiner Arbeit
durch das Auftauchen eines seiner Kinder jäh
unterbrochen.
Man kann doch kaum einmal in Ruhe etwas erledigen!
Für das Junge war es eine ungewohnte
Situation, Papa Georg im Nest anzutreffen. Sofort nahm dieses
die Bettelstellung ein, so dass nicht gesagt werden konnte,
ob Emma oder Fritz die Situation instinktiv zu nutzen wusste. Ehe
Schorsch jedoch reagieren konnte, erschien das zweite
Junge und Georg zog es vor, doch lieber zu verduften und
die Jungen ihrem „Schicksal“ zu überlassen.
Nun hat Papa aber Angst bekommen und ist verduftet!
Die Ausflüge ließen wie auch an
den vergangenen Tagen am späten Nachmittag schlagartig
nach, es gab lange Ruhephasen im Nest mit Kuscheln im
Liegen oder im Fersensitz.
Kuscheln in allen Variationen!
Ein kleiner Ausflug brachte neben den
obligatorischen Naturbeobachtungen auch jede Menge Kultur
mit sich. Der erste Halt galt der Storchenfamilie in Mosbach,
einem Stadtteil von Feuchtwangen. Die fünfköpfige Familie
stand einträchtig in der Nähe der Kläranlage in den noch leicht
überschwemmten Wörnitzwiesen.
Die Mosbacher Familie hält es aber lange aus!
Ich fuhr auf dem Flurbereinigungsweg
Richtung Reichenbach ganz langsam an den im Regen stehenden
Störchen vorbei und als ich anhielt, vermied ich es,
auszusteigen. Wer sich in dieser Weise Störchen nähert,
kann dadurch die Fluchtdistanz deutlich herabsetzen.
Dabei sollte die oberste Maxime sein, die Störche auch dann
nicht zum unnötigen Auffliegen zu bewegen. Wer aus
dem Auto steigt und sich in voller Größe zeigt, wird eher als
Feind angesprochen und deshalb nicht in großer Nähe geduldet.
Also bitte nicht bei Entdecken eines Storches oder
eines größeren Trupps aus dem Auto springen und sich den
Störchen in aufrechter Position nähern! Viel erfolgversprechender
ist es da, ruhig sitzen zu bleiben und sich per Auto
anzunähern. Unser Wegesystem ist selbst in
ausgesprochenen Wiesengebieten so dicht, dass es möglich ist,
sich entsprechend heranzupirschen. Dass dabei die
Straßenverkehrsordnung einzuhalten ist, sei am Rande
ebenfalls noch vermerkt. Ich werde Sie über den Abzug der Familie
auf dem Laufenden halten. Inzwischen sind seit der
Flugfähigkeit der Jungen bereits stolze sechs Wochen vergangen
und an einen Abzug will das verbliebene Trio, respektive Quintett,
nicht denken. Sicher werden sie wie ihre Mutter den Winter im
Süden Spaniens verbringen und bis dahin ist es ja nicht gar so
weit. Gut 14 Tage Flug und die Reise ist geschafft.
Über die Auffahrt Feuchtwangen/Crailsheim
der A7, ganz in der Nähe von Mosbach, erreichte ich mit meinem
Sohn Lucas nach kurzer Fahrt die Wallfahrtskirche „Unsere
Liebe Frau auf dem Schönenberg“ oberhalb der Stadt Ellwangen,
wo Reinhold Schuster seine Auffang- und Pflegestation für verletzte
Vögel betreibt.
Der Bauentwurf zur Wallfahrtskirche
stammt von Michael Thumb aus Au in Vorarlberg, einem der
bedeutendsten Architekten aus dem Bregenzer Wald. Michaels Bruder
Christian Thum führte den Bau in den Jahren 1682-1695 mit
Unterbrechungen aus. Die Weihe verzögerte sich durch allerlei
Misslichkeiten, darunter war auch der Brand der Kirche, bis 1729.
Detail aus einem Seitenaltar
Die Schönenbergkirche gilt als
älteste Verkörperung des Typs des Vorarlberger Münsterschemas,
einer Wandpfeilerkirche mit Kapellen und umlaufenden Emporen und
einem Querschiff vor dem Chor oder in der Mitte des Langhauses.
Wallfahrtskirche Schönenberg
Nicht weit von der Ausfahrt Aalen/Westhausen
wurde die Jagst in Stauseen gestaut. Der Bucher
Stausee, ein Naturschutzgebiet, bietet für
Ornithologen zu jeder Jahreszeit etwas. Da aber gerade
bei unserem Besuch ein heftiger Regenschauer niederging,
verzichteten wir auf den etwa 15-minütigen Anmarsch zu Fuß.
Wenn kunstgeschichtlich die Barockkirche
auf dem Schönenberg eine Vorspeise darstellt, bildet
die Kirche der Benediktinerabtei von Neresheim
im Ostalbkreis ein mehrgängiges Hauptgericht. Die Kirche,
die Weltruhm genießt, bedeutet für mich persönlich jedes Mal
einen überwältigenden Raumeindruck. Dieses Gefühl
überkommt mich nicht sehr oft und deshalb freue ich mich,
wenn ich Zeit finde, dort vorbeizuschauen. Der damalige Abt
des Klosters konnte 1747 den besten Architekten seiner
Zeit für den Neubau der Kirche gewinnen, den Würzburger
Balthasar Neumann. Nach drei Jahren eifriger Planungen erfolgte
in Gegenwart Neumanns am 4. Juli 1750 die Grundsteinlegung.
Ob Neumann danach noch einmal in Neresheim vorbeikam, ist nicht
überliefert. Als er 1753 starb, war die Kirche aus dem Fundament
heraus und in „etwas ansehnlicher Höhe avanciert“. Streitigkeiten
innerhalb des Konvents, Geldmangel, Pfusch am Bau und das Fehlen
eines geeigneten Bauleiters, brachten enorme Verzögerungen mit sich.
Nach langen Anlaufschwierigkeiten berief man endlich 1755
Neumanns Sohn Franz Ignaz Michael. Erst 1769 war die
Kuppel nach langwierigen Umplanungen in Holz (die billigste
Lösung!) ausgeführt und geschlossen. Erst danach ging man an
die Ausgestaltung des Innenraumes. Den Auftrag für die
Deckenfresken erhielt der Südtiroler Maler Martin
Knoller. Dieser schuf sieben Fresken zwischen
1770 und 1775.
Blick nach Osten: Hauptkuppelfresko (teilweise), Kuppelfresko
Chorraum – Auferstehung Christi, Fresko über Hochaltar, Abendmahl
Kuppelfresko im Chorraum, Auferstehung Christi, 1771
Im Jahr 1782 konnte der Konvent
in die einigermaßen vollständige Kirche einziehen, jedoch
erst weitere 10 Jahre später stand ihre Weihe an. In dieser
Zeit wandelte sich auch der Baustil. Auf übermäßige
Stuckaturen wurde verzichtet, Barock und Rokoko gehörten der
Vergangenheit an und die weiße Kühle des beginnenden
Klassizismus hielt Einzug.
Mein heutiger Besuch der wunderschönen Kirche
galt auch der nicht minder berühmten Orgel. Da Sohn
Lucas ein begabter Organist ist, war es ein besonderer
Glücksfall, die Orgel auch spielen zu hören. Kein
Besucher außer uns durfte daran teilhaben. Als letztes
Ausstattungsstück der Kirche stellte es der Orgelbauer Nepomuk
Holzhey aus Ottobeuren in den Jahren zwischen 1792 und 1798
auf. Er galt als „der in Schwaben berühmteste Orgelmacher“.
Die Orgel umbaut die Fensterfront
Nach einem halbstündigen „Exklusivkonzert“
machten sich Vater und Sohn wieder auf den Heimweg. |
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26. Aug. 05 |
Der heutige Weckruf kam um 7:30 Uhr
aus Windsfeld zwischen Gunzenhausen und Weißenburg an der
Altmühl gelegen. Dort kam es im Gebiet um den Hahnenkamm
vor einigen Tagen zu heftigsten Regenfällen mit weit über
100 Litern Regen auf den Quadratmeter während weniger
Stunden. Die Folge war, dass in Wassertrüdingen
und umliegenden Orten rund um den Hesselberg, vor allem in
Schobdach, zahllose Keller unter Wasser standen und
große Schäden verursacht wurden. Auch um Windsfeld waren heute
noch Straßen überflutet und weite Wiesenbereiche
überschwemmt. Die Bahnstrecke Ansbach-Treuchtlingen stand
bei Windsfeld komplett unter Wasser und war mehrere Tage
komplett gesperrt. Auch heute war erst ein Gleis wieder
befahrbar und ICE-Züge fuhren im Schritttempo vorbei.
Die frühe Anruferin teilte mit, dass
sich 17 Weißstörche und 2 Schwarzstörche zur Zeit im
Gebiet um die kleine Altmühlgemeinde aufhalten. Das
musste man mir nicht zweimal sagen, um eine große Unruhe in mir
wachzurufen. Nach dem Mittagessen überbrückte ich die etwa
50 Kilometer und begab mich auf die Suche nach diesem
beachtlichen Storchentrupp. Wenn man in etwa den
Aufenthaltsort kennt, dann sollte es für niemanden
ein Problem darstellen, eine solche Reisegesellschaft zu
finden. Ich fand sie auch zwischen den Ortschaften Unterasbach
und Windsfeld. Auf engem Raum am Rande einer
Überschwemmungsfläche gingen 15 Störche der
Nahrungssuche nach. Immer wieder nahm einer des Trupps Mäuse
auf, die dort in großer Zahl vorkamen. Beim Durchschreiten von
ungemähten Wiesenbereichen verleibte man sich zahllose
Heuschrecken ein. Zwei weitere Störche liefen als
Einzelgänger nördlich und südlich von
Windsfeld rastlos umher. Insgesamt kam ich somit genau auf die
angesprochene Zahl von Adebaren. Zunächst konnte man keine
Schwarzstörche entdecken.
Trupp Ausschnitt
Als nach einer Weile einige Weißstörche
ständig nach oben blickten und ich es ihnen gleichtat,
sah ich in großer Höhe zwei Schwarzstörche auf uns
zukommen. Sie kreisten eine Weile und setzten zur Landung an.
Leider war der Landeplatz von meinem Beobachtungspunkt nur
teilweise einsehbar. Einer der „Schwarzen“ war auf alle Fälle
ein Diesjähriger, den anderen bekam ich am Boden leider nicht
zu Gesicht.
Die Hochwasserlage ließ ein schnelles Handeln
nicht zu und außerdem beschäftigte mich der Trupp Weißstörche
zunächst ausschließlich. Ein Storch, der ständig auf dem
Boden lag, schien mir verletzt zu sein. Beobachtungen in
dieser Richtung waren mir schon vorher von Ortsansässigen mitgeteilt
worden. Fünf Storche trugen schwarze Elsa-Ringe und
zwei Aluringe über den Zehen. Der Rest war unberingt.
Alle 15+2 Störche waren keine Diesjährigen, also samt und sonders
über ein Jahr alt. Drei Ringe konnte ich ablesen. Bei ihnen
handelte es sich um Bekannte, die ich schon in den Wochen
vorher in der Nähe abgelesen hatte, ein dritter
war mir als Brutstorch im etwa 10 Kilometer entfernten
Ornbau schon mehrmals vor das Spektiv gekommen. Die
Alu-Träger waren nicht ablesbar, stammten aber mit Sicherheit
aus der Umgebung (Aha, Windsfeld).
Noch einmal ein Blick auf den Trupp
Als sich der Trupp etwas von meiner
Position entfernt hatte und nur der liegende Storch
zurückgeblieben war, näherte ich mich ihm vorsichtig. Doch
bereits etwa 50 Meter vor Erreichen der Stelle stand er auf,
flog mühelos ab und landete nach vielleicht 300
Metern wieder bei seinen Artgenossen. Der kurze Moment
des Aufstehens machte deutlich, dass eine Beinverletzung
vorlag, die ein Laufen unmöglich machte. Als der verletzte
Storch sehr vorsichtig wieder gelandet war, nahm er sofort die
Liegeposition ein, ein Zeichen, dass er im Stehen sicher
Schmerzen hat und hatte.
In seinem momentanen Zustand ist an ein
Einfangen zunächst nicht zu denken. Ich halte es auch
nicht für sehr sinnvoll. So wäre ihm ein schneller Tod in der
Nacht durch die Mithilfe eines nächtlichen Jägers in Gestalt
eines Fuchses schon eher zu wünschen. Mal gucken, ob sich in
dieser oder jener Hinsicht in den nächsten Tagen etwas tut. Auch die
Einwohner von Windsfeld werden ein Augenmerk
auf den verunglückten Storch werfen und ihm helfen, wenn sie
seiner habhaft werden.
Während der Trupp immer weiter nach
Norden zog und auch mal einige Hundert Meter im Flug
zurücklegte, gerieten die beiden Schwarzstörche überraschend
in mein Blickfeld. Sie waren aufgeflogen und
schraubten sich nun bei guter Thermik über dem Altmühltal
in die Höhe. Ich verließ danach ebenfalls den
Beobachtungsposten und fuhr an Aha ( ein Jungstorch stand im
Nest) und Gunzenhausen (beide Altstörche im Nest) vorbei, kam nach
Neuenmuhr, wo bei meiner Durchfahrt beide Altstörche im Nest
landeten, durchfuhr das Naturschutzgebiet „Wiesmet“ bei Ornbau (kein
Storch) und gelangte am frühen Abend wieder zu Hause
an.
Da Sie, liebe Seherinnen und Seher, in meiner
Abwesenheit alles fein säuberlich beobachtet hatten,
brauchte ich mir wegen Emma, Fritz & Co. keine Sorgen zu
machen.
Es gab noch etwas Besonderes: Ihr
Tagebuchschreiber wurde, wie Sie sicher schon gelesen haben, aus
2000 für den „Deutschen Tierschutzpreis 2005“ Vorgeschlagenen
ausgewählt und kam in die Runde der letzten 10. Diese werden in der
Programmzeitschrift „Funk Uhr“, sie führt die Wahl durch,
vorgestellt. In der heutigen Ausgabe Nr. 35 werden die ersten
fünf Nominierten kurz vorgestellt und das Prozedere
der Wahl beschrieben. Thomas Ziegler erhielt von der
Redaktion der „Funk Uhr“ die Nummer 4. Wer ihm seine
Stimme geben möchte, soll bitte eine Postkarte an
„Funk Uhr“, Kennwort „Tierschutzpreis“ in 20753 Hamburg
senden. Auf der Rückseite der Postkarte sollte „4. Thomas Ziegler“
stehen. Wer lieber anrufen möchte, wähle folgende
kostenpflichtige Telefonnummer (0,62 Euro/Min.): 0190/241404
und gebe seine Stimme der Kennnummer 4, Thomas Ziegler!
Bericht in der „Funk Uhr“
Ein schöner Erfolg für unsere Arbeit,
der natürlich Mut macht zu mehr und die Vorbereitungen dafür laufen
in den nächsten Tagen an.
Am Nest ging es derweil ziemlich
turbulent zu und keiner konnte über Langeweile klagen. Es gab „Storch“
in allen nur erdenklichen Variationen. Ein leeres Nest kam
ebenso vor wie ein volles Haus mit vier Störchen. Emma und
Fritz machten viel gemeinsam. Flog der eine ab, dauerte es nicht
lange, bis der andere folgte.
Noch zu Hause! |
Emma dreht gerade ihre Runden! |
Da flieg ich schnell hinterher!
Mit Glück konnte man sie am Morgen noch
gemeinsam im Nest sehen. Danach wechselten sich beide
im Kommen und Gehen ab, bis Schorsch erschien und einen
Landeanflug versuchte, der fehl schlug. Er rettete
sich auf den Dachfirst hinter dem Nest und blieb dort
für einige Sekunden.
Da musste Papa
eine Notlandung machen! |
Das Jungvolk besetzt das Nest,
Papa muss draußen bleiben |
Als auch Fritz auftauchte, hielt es
Georg nicht länger auf seinem vermeintlichen Ruheplatz und
segelte davon.
Bald darauf hatten Fritz und Emma
genug vom Nest und flogen ab. Dies nutzte abermals Georg,
um sich der Hausrenovierung zu widmen. Pauline tat es ihm
bald darauf, ebenfalls als Einzelkämpferin, gleich.
Platz für Schorsch |
und für Pauline |
Turbulent und richtig dramatisch
wurde es jedoch gegen 11:30 Uhr. Pauline räumte
gerade im Haus auf, als sie ihren Kopf seitwärts drehte und
nach oben blickte.
Was ist da oben los?
Das ist immer ein sicheres Zeichne für
eine Beunruhigung aus der Luft. Kurz darauf erschien Georg
auf der Bildfläche und komplettierte das Paar, das nun
gemeinsam alle Register an Drohgebärden abspulte.
Georg landet |
Gemeinsames Drohklappern |
Dies mussten auch Fritz und Emma
mitbekommen haben, denn nun erschienen auch sie noch
auf der Bildfläche.
Da machen wir doch schnell einmal Platz!
Dabei überließen die Alten
kurzfristig das Nest ihren Jungen als Landefläche,
um gleich darauf zurückzukehren und mit ihren Abwehrhandlungen
fortzufahren. Wunderschöne Schnappschüsse mit viel
Dynamik und Dramatik gelangen dabei unseren „Berufs-Schnapserinnen“.
Erneuter Anflug der Eltern
Die gesamte Familie wieder einmal im Nest! Es droht Gefahr!
Erst allmählich beruhigte sich die Szene und
alle gingen zur Tagesordnung über. Wie immer am späten Nachmittag
fand man Emma und Fritzl in trauter Eintracht im Nest liegend vor.
Abendliches Ruhen! |
|
27. Aug. 05 |
Heute gab es Probleme mit unserem
Provider. Einer seiner Server, über den unsere
Bilder der Webcam laufen, hatte mit kleinen
Unterbrechungen von 10:30 Uhr an einen Defekt. Nachdem
unsere Technik und Ihr Tagebuchschreiber zuerst vor
Ort versuchten, die Ursache zu finden, ergab ein
Anruf beim Provider den tatsächlichen Sachverhalt. Man
versprach innerhalb weniger Stunden wieder auf Sendung
sein zu können und so geschah es auch. Gegen 15:30 Uhr
waren die storchenlosen Stunden längst vergessen. Helmut Wilfling
bastelte sogar noch eine Notlösung und stellte kurzfristig
die über Funk bei ihm auflaufenden Bilder ins Netz. Dafür möchte ich
mich bei ihm nachträglich herzlich bedanken.
Ich nutze meine Anwesenheit in
Dinkelsbühl, um nach Emma und Fritz zu sehen. Im Nest
hielt sich während meiner Anwesenheit nur Emma auf.
Von Fritz war nichts zu sehen. Pauline stand
gegen 13:15 Uhr auf dem Giebel eines Hauses am
Altrathausplatz.
Pauline auf Gebäude abstehend
Als ich kurze Zeit später, es könnte so gegen
13:20 Uhr gewesen sein, von der Klostergasse aus zum
Storchennest sah, flog Emma gerade Richtung Süden ab.
Ich fuhr anschließend mit dem Auto durch das
Nördlinger Tor aus der Stadt und wandte mich hinter dem
Neubau der Sparkasse dem Wiesengebiet „Brühl“ zu.
Ich war nicht überrascht, dort auf Emma und Ihren
Vater Georg zu stoßen, die eifrig Heuschrecken
aufsammelten. Dabei schritt Georg voraus und Emma
im Schlepptau dahinter.
Emma und Georg im Brühl
Auch im traditionellen Nahrungsgebiet
der Dinkelsbühler Familie war von Fritz nichts zu
sehen. „Schon seltsam?!“, dachte ich bei mir. Wenn Fritz noch
vor Ort gewesen wäre, hätte er ganz bestimmt an der gleichen Stelle
nach Nahrung gesucht wie Emma. Am gestrigen Abend haben die
Jungen noch zusammen im Nest übernachtet. Seit
den Morgenstunden fehlt jedoch jede Spur von Fritz.
Hat er sich bereits nach dem ersten Abflug am Morgen davon
geschwungen? Auszuschließen ist dies keinesfalls. Er hat
seinen ersten Ausflug vom Nest genau eine Woche hinter
sich. In dieser Zeit, vor allem wenn es so spät im Jahr ist, kann
man sich einem Trupp anschließen und etwas von zu Hause
wegdriften. An etwas anderes mag ich nicht so recht denken, auch
wenn es nie auszuschließen ist. Kann Fritz das Opfer eines
Unfalls geworden sein? Dies ist immer möglich, aber es
liegt näher, dass er sich schon verabschiedet hat oder
zumindest heute einmal auswärts nächtigt. Eine Rückkehr
in den nächsten Tagen nicht ausgeschlossen!
Warten wir einfach ab und freuen uns an
der Noch-Anwesenheit Emmas, die das Nest heute
zieren durfte. Wegen des Ausfalls der Bildübertragung
zwischen 10:30 Uhr und 15:30 Uhr konnten wir ja nicht alle
Nestbesuche miterleben, es wäre aber eine Überraschung, wenn
während des Tages einmal zwei Junge im Nest beobachtet worden wären.
Fritz ist weg! Da beißt die Maus keinen Faden ab.
So endete auch der Tag mit einem
etwas faden Beigeschmack. Zuerst konnten wir es gar
nicht erwarten, dass unsere Hübschen das Fliegen erlernten und
nun sind wir bereits wieder traurig, dass uns einer früher
als erwartet schon verlassen hat. Es muss ja nicht für
immer gewesen sein. Vor 14 Tagen trieb sich ein
Mosbacher Jungstorch knapp 20 Kilometer von seinem Nest
entfernt herum und heute ist er wieder und immer noch in
seinem Geburtsnest.
Deshalb nicht verzagen und abwarten, was
uns der morgige Tag an Überraschungen bringen wird? Fritz ist schon
nichts zugestoßen!
Ich kann an diesem Samstag nur mit
wenigen Bildern unserer Webcam dienen. Entweder gab es keine
Bilder (siehe oben) oder das Nest war leer. Bei der Morgengymnastik
konnte man Georg und Pauline eine ganze Weile schmusend und in
gewohnter Eintracht im Nest beobachten. Schon kurz nach 11 Uhr
stand allein Emma im Nest, kein Bruder in der Nähe, auch gegen 13
Uhr zeigte sich der Notkamera von Helmut und Ihrem Tagebuchschreiber
vor Ort am Nest und im Nahrungsgebiet nur ein Jungstorch gegen 16:30
Uhr und beim Abflug um 17:44 Uhr offenbarte sich die gleiche
Situation und das Ende der Geschichte kennen Sie ja bereits.
Das Paar
bei der Morgengymnastik..
Emma ohne Fritz |
Immer noch allein |
|
|
Wo ist Fritz? |
Ich suche ihn mal! |
|
|
Auch Pauline macht ihre
Aufwartung im Nest |
Der kommt heute
nicht mehr! |
|
|
28. Aug. 05 |
Die Situation zeigt sich am Morgen immer
noch undurchsichtig. Wenigstens erweist sich das Wetter
erstmals nach einigen Wochen wieder sommerlich und auch die
Temperaturen sollten am Nachmittag annähernd der Jahreszeit
entsprechende Werte aufweisen. Lange blieb es am Nest
ruhig. Selbst Frühaufsteher fanden das Nest um 6:30
Uhr schon verwaist vor.
An diesen Anblick müssen wir uns langsam gewöhnen!
Emma, die die Nacht in ihrer
Geburtsstätte zugebracht hatte, war sicher schon im
Morgengrauen zur Nahrungssuche gestartet und deshalb
selbst den Blicken von Nicht-Langschläfern entgangen.
Erst um 10:30 Uhr regte sich erstmals
Leben am Nest. Der erste Storch des Tages war
erschienen. Dabei handelte es sich nicht um den heiß ersehnten
Fritz oder die flotte Emma, sondern Papa Georg durfte sich
für Sekunden am Nest erfreuen, ehe eines seiner Kinder
erschien und ihn flugs vom Nest vertrieb.
Georg besucht das leere Nest... |
...und erhält prompt Besuch von Emma! |
Da ist
nichts zu machen!, dachte der Storchenmann bei sich und suchte sich
ein anderes Plätzchen für die vorgezogene Mittagspause in wärmender
Sonne. Zwei Störche gleichzeitig im Nest sah man einige
Male, wobei aber immer einer Papa Schorsch war.
Ein weiteres Zusammentreffen von Papa und Tochter!
Es bleibt dabei, dass Fritz auch
heute nicht auftauchte und lediglich Emma öfters mal
länger, mal kürzer vorbeischaute.
Emma gibt sich ein Stelldichein!
Ich denke, dass sich unser Ältester
gestern auf die Abreise oder wenigstens auf einen
längeren Ausflug begeben hat, über dessen weiteren Verlauf nur
spekuliert werden kann. Er könnte mit einigen anderen Storchen
in der Umgebung Dinkelsbühls Kontakt bekommen haben und mit ihnen
ein Stückchen weiter gezogen sein. Ob dieses
Vagabundieren gleich in den Wegzug mündet oder noch
einmal zum Geburtsnest zurückführen wird, werden die
nächsten Tage zeigen. Aber auch Georg und Pauline
waren seit dem Morgen des 27. August nicht mehr gemeinsam am
Nest. Es kann sehr gut sein, dass Pauline zusammen mit
Fritz abgereist ist. Es ist denkbar, dass die überfliegenden
Störche, die am 26. August Luftalarm ausgelöst hatten, danach im
Gebiet von Dinkelsbühl rasteten und am nächsten Tag, dem 27. August,
mit unserer Pauline und Fritz weiterzogen. Eine durchaus
glaubhafte Geschichte, könnte sie für uns das Schicksal
Fritzens und das gleichzeitige Verschwinden Paulines
erklären helfen.
Im Laufe des Tages wurde also mehrmals Schorsch
und immer nur ein Jungstorch, wahrscheinlich Emma, am Nest
beobachtet. Als ich mich am Abend noch einmal in der
Gegend um Dinkelsbühl umsah, konnte ich keine anderen
Feststellungen machen. Nirgends gab es irgendwelche Spuren von Fritz
und Pauline. Auch vom „Rest“ gab es nichts zu sehen. Lediglich vor
den Toren von Schopfloch entdeckte ich das dortige
Storchenpaar in den Wiesen an der Wörnitz.
Gegen 19:15 Uhr erschien Emma
allein zur Übernachtung und sie blieb auch solo.
Fast zeitgleich tauchte, allerdings nicht durch die Webcam
beobachtbar, Schorsch auf. Er landete nicht am
Nest, sondern bezog zunächst Posten auf der östlichen
Zinne des Wörnitztores. Vom gleichen Standpunkt
aus hatte er schon die Beringung beobachtet. Emma
legte sich, wie sie es immer zu tun pflegt, ins Nest, so
dass ich ihren Ring nicht ablesen konnte. Ich brach
kurz vor 20 Uhr die Beobachtung vor Ort ab und
versäumte dadurch den Abflug Georgs vom
Wörnitztor und die anschließende 10-Sekunde-Visite bei
Emma.
Georgs Kurzbesuch vor dem Schlafengehen!
Danach verschwand er vom Nest, um mit
großer Sicherheit auf dem Giebel des ehemaligen „Cafe
Haagen“ zu übernachten.
Der Zustand am Storchennest
stellt sich heute am Abend wie folgt dar: Ein Jungstorch
übernachtet im Nest, ein zweiter ist seit gestern
Morgen nicht mehr am Nest beobachtet worden. Genauso verhält es
sich mit Pauline. Auch sie verschwand in den
Vormittagsstunden des gestrigen Tages. Warum sollte ihr
Verschwinden und das von Fritz nicht ganz einfach in einem
unmittelbaren Zusammenhang stehen? Dass Geschwister nicht
gemeinsam reisen, kommt immer wieder vor. Die
Regel sieht zwar anders aus, aber bei Störchen gibt es eben viele
Ausnahmen von der Regel. Und eine solche liegt in unserem
Falle eben vor. Nicht mehr und nicht weniger! Dass die
Partner eines Paares getrennte Wege gehen, ist da schon eine andere
Sache. |
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29. Aug. 05 |
Adebar macht sich rar! Die
Besetzungsverhältnisse um unser Storchennest bleiben nach
wie vor undurchsichtig. Selbst für Experten – und
davon gibt es unter unseren Seherinnen und Sehern eine ganze Menge –
ist es ungemein schwer, einen einzelnen Storch, den
wir im Nest zu Gesicht bekommen, eindeutig zu
identifizieren. Auch mir gelingt dies natürlich auch nicht
immer zweifelsfrei. Alt- und Jungstorch zu unterscheiden
sollte und müsste aber kein Problem darstellen. Wenn man sich
nicht ganz sicher ist, muss man eben nur einige Bilder
abwarten, bis man Schnabelfarbe und Schnabellänge
sowie die Färbung der Beine aus verschiedenen
Blickwinkeln betrachten kann. Danach ist eine Einteilung
in „alt“ und „jung“ 100%-ig gewährleistet.
Wer aber nun wer ist, ist ein viel schwierigeres Problem
und sicher kaum lösbar, ohne beide Alten oder beide Jungen im
direkten Vergleich nebeneinander beobachten zu können.
Dies ist seit dem Morgen des 27. August aber nicht mehr möglich, da
seit diesem Tag nie mehr zwei Altstörche und
zwei Jungstörche gemeinsam im Nest anzutreffen
waren. Ich bin mir sicher, dass ab diesem Zeitpunkt auch ein
Jungstorch und ein Altstorch nicht mehr in
Dinkelsbühl am Nest oder anderswo aufgetaucht sind.
Beim Altstorch war ich mir im Prinzip
von Anfang an sicher: Pauline ist verschwunden! Am
Samstag, den 27. August, konnte ich sie noch in Gesellschaft
eines Jungen im „Brühl“ beobachten. Bald darauf muss sie abgezogen
sein. Der seitdem gelegentlich am Nest erscheinende
Altstorch ist also unser aller Schorsch! Warum er
aber so
selten ans Nest kommt und heute den ganzen Tag überhaupt
nicht erschien, bleibt sein Geheimnis.
Erstes Fazit: Georg hält allein die Stellung!
Schon schwieriger ist die
Identifizierung des noch vor Ort befindlichen Jungstorchs.
Das ist immer nur der Fritze!
Bisher ging ich davon aus, dass es Emma
sei. Fritz traute ich einen Abflug nach einer Woche
Flugfähigkeit schon eher zu als Emma, da sie doch erst zwei
Tage später als Brüderchen diesen Schritt wagte. Für eine
eindeutige Identifizierung wäre aber die Ablesung des
Kennringes eine wichtige Voraussetzung und die war mir bis
heute nicht geglückt. Bereits um 8 Uhr stand ich erstmals vergeblich
vor dem alten Rathaus, doch Emma oder Fritz waren schon wieder
verschwunden. Ähnlich erging es mir am frühen Nachmittag.
Nachdem sich ein weiterer Jungstorch am Nest gezeigt hatte, ergriff
ich zum zweiten Mal die Gelegenheit und düste geschwind nach
Dinkelsbühl. Doch bei meiner Ankunft hatte sich der „Delinquent“
abermals verabschiedet. Die gleiche Situation stellte sich
mir schließlich gegen 17:15 Uhr.
Wieder zeigt sich Fritz am Nest!
Wieder hatte sich Leben am Nest in
Gestalt eines Jungen gezeigt. Also begab ich mich zum dritten
Male in meine Nachbarstadt. Aller guten Dinge sind
bekanntlich drei! So auch bei mir. Ich hatte Erfolg. Wer
stand da also im Nest? Die Ringnummer wies den Storch
eindeutig als Fritz aus. Wer hätte das gedacht? Nicht
Fritz hatte sich vorgestern mit Mama Pauline auf Reisen
gemacht, sondern unsere Emma. Beide Frauen haben uns
an diesem Tag verlassen. Ihr Tagebuchschreiber lag
also mit seiner Einschätzung daneben.
Dass abwechselnd mal Emma und mal
Fritz in den letzten Tagen am Nest erschienen sind, ist
ausgeschlossen. Wenn beide Jungen noch vor Ort gewesen wären,
wären sie im Laufe eines Tages ganz sicher auch gemeinsam einmal am
Nest aufgekreuzt und hätten auf alle Fälle auch gemeinsam dort
übernachtet. Man darf sich doch täuschen! Das gilt für mich
genauso wie für alle, die sich überaus fleißig und konstruktiv um
Unterscheidungskriterien bemüht und immer wieder neue Varianten
gefunden haben. Aber ohne direkte Vergleiche kann man eigentlich nur
scheitern. Ein Storch, in diesem Falle nun unser Fritz, kann sich
innerhalb weniger Minuten von einem schlanken Störchlein in einen
kräftigen und gänzlich anderen Storch verwandeln. Je nach
Körperspannung, je nach Standpunkt im Nest und je nach Blickwinkel,
den er zum Betrachter einnimmt, sehen Körpermerkmale mal so und dann
wieder anders aus. Die Sonneneinstrahlung tut ein Übriges und dann
kann ein Schnabel schon schwärzlich glänzen, auch wenn er in
Wirklichkeit rot ist oder umgekehrt. Es steht definitiv
fest (Ringablesung!), dass der heutige Abendstorch Fritz war.
Aus dieser Tatsache folgert nun fast zwangsläufig, dass auch die
anderen Festsstellung der letzten 48 Stunden Fritz
betrafen.
Immer, wenn Sie oder ich Emma sagten, war es in
Wirklichkeit der Fritze. Ansonsten waren unsere
Einschätzungen richtig. Wünschen wir also ab heute Emma und
Pauline einen guten Flug und dem Fritze wünschen
wir, wenn er sich eines Tages aus dem Staub macht ebenfalls das
Beste.
Was sich abends und in den Stunden
nach Einbruch der Dunkelheit abspielte, kann ich ebenfalls nur
schwer erklären. Auch schon gestern verhielt sich Fritz
nach seiner abendlichen Einkehr im Nest sehr unruhig.
Diese Unruhe wiederholte sich heute allerdings in nicht
erklärbarer Weise und um vieles intensiver als am Vortag.
Ständig machte Fritz einen langen Hals, lief unruhig
hin und her, blickte nach links und rechts und auch nach unten. Als
„Krönung“ ging er in seiner Unruhe so weit, dass er Hals
über Kopf abflog.
Sehr unruhig heute! |
Der erste nächtliche Abflug |
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Wieder zurück |
Immer noch große Unruhe |
Dies wiederholte er einige Male, wobei
er nach wenigen Minuten erneut am Nest zur Stelle war. Gegen
21:20 Uhr, eine gute halbe Stunde war vergangen, flog Fritzi
ein letztes Mal ab und kehrte danach nicht wieder
zum Nest zurück.
So blieb es die ganze Nacht!
Dieses eigenartige Verhalten des
Jungstorchs in Verbindung mit ständigen Abflügen war für mich
Signal, die Lage vor Ort zu kontrollieren
und so fuhr ich ein letztes Mal nach Dinkelsbühl. Bei
meiner Ankunft gab es lediglich Kontakt mit Georg. Der
thronte, wie gewohnt, auf dem Dachfirst des Hauses gegenüber dem
Storchennest. Doch Fritz war nirgends in der Nähe
zu entdecken. An einem Haus neben der Schranne am
Weinmarkt stieß ich auf die Drehleiter der Feuerwehr. Für die
anstehende neue Illumination des Münsters St. Georg,
die offizielle „Einweihung“ findet am 10. September
statt, wurde auf dem Dach eines Hauses ein Scheinwerfer
montiert. Vielleicht gab es eine halbe Stunde vorher auch in der
Nähe des alten Rathauses eine durch eine Scheinwerferinstallation
bedingte Störung, die unseren Fritz zum Abflug und
schließlich zum gänzlichen Verschwinden bewogen hatte. Ich
durchfuhr an diesem Abend noch viele Straßen Dinkelsbühls
mit meinem Auto, eine Spur von Fritz fand sich aber leider
nicht. Was käme noch als Störfaktor in Frage? Waren es
die Leute von der Feuerwehr? Kaum zu glauben! Waren es die Versuche
am Münster, die vielen Strahler in die richtige Position zu
bringen? Georg jedenfalls schien dies nichts auszumachen, denn er
saß ruhig und wie immer an seinem Schlafplatz. Störte Fritz
vielleicht ein Steinmarder, der sich vom Dachboden des
alten Rathauses aus Zugang zum Dach verschafft hatte? Auch
kaum glaubhaft!
Fest steht: Fritz flog gegen 21:20 Uhr
letztmals vom Nest und übernachtete nicht darin. Wo sein
zweiter Übernachtungsplatz war, konnte ich nicht ermitteln.
Georg aber verbrachte die Nacht auf dem
Dachfirst des Cafes Haagen. Von Pauline und Emma konnte ich
ebenfalls keine Spuren finden, das bedeutet, dass sie mit Sicherheit
nicht mehr da sind.
Ein ereignisreicher Tag, der eigentlich
langweilig begonnen hatte, ging überaus ungewöhnlich zu Ende.
Dabei gönnte ich mir zwischen all den
Ereignissen noch einen kleinen Ausflug in eine ebenfalls sehr
romantische Stadt im Landkreis Ansbach. Statt ihren
Namen zu nennen, füge ich zwei Bilder bei. Damit sollte es vielen
meiner Leser möglich sein, mein Ausflugsziel zu benennen.
Romantik pur?!
|
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30. Aug. 05 |
Nach seiner nächtlichen Flucht blieb
Fritz heute den ganzen Tag dem Nest fern, so dass
dieser gestrige Abflug zu unbotmäßiger Zeit wohl das Signal
für die Abreise war. Bleibt uns schließlich nun als
einziger Verbliebener der Familie der Schorsch zum
Beobachten übrig. Und er bot uns heute genug Gelegenheit, ihn
von allen Seiten und nach allen Regeln der Kunst zu
betrachten.
Schorsch musste nach seinem
morgendlichen Abflug vom Dach des Cafes bald zum Nest
zurückgekehrt sein, denn im ersten Licht der aufgehenden
Sonne stand er schon im Nest.
In voller Größe bei der morgendlichen Toilette!
Vielleicht nutzte er auch gleich den dortigen
„Leerstand“ und wechselte als erste „Amtshandlung“ ins nach Wochen
wieder einmal unbesetzte Nest, um sich dort auszubreiten. Kein
quengelnder Nachwuchs mehr, keine Pauline, die ebenfalls
ihr Recht fordert! So zeigte er sich heute – mit Unterbrechungen –
über viele Stunden am Nest und zur Krönung verbrachte
es die ganze Nacht – und dies war nach langer Zeit ein
weiteres Novum – in der nun leeren, ehemaligen Kinderstube.
Schon wieder Schorsch |
am Vormittag |
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am Mittag |
Einflug zum Übernachten |
Nachtaufnahme mit Schorsch
Die schnelle Familienauflösung mag
viele, mich eingeschlossen, schon überrascht haben. Aber
eine günstige Wetterlage in den vergangenen Tagen und die
fortgeschrittene Zeit sollten den Drang zum Abzug in
dieser Weise beschleunigt haben. Dass eine Familie
derart zerteilt auf die mehr der weniger lange Reise geht,
ist nicht ungewöhnlich, im Falle von Fritz und Emma dagegen
schon ein bisschen. Häufig reisen Geschwister
zumindest den ersten Teil der Strecke gerne zusammen.
Das weiß man aus den Ergebnissen der Satellitentelemetrie.
In welcher Richtung die „Teilfamilien“ nun abgezogen
sind, bleibt spekulativ. Fränkische Störche verfügen
beim Zug über zwei Varianten. Diese sind genetisch
festgelegt und entscheiden über die Abzugrichtung. Die
eine Fraktion zieht Richtung Südwesten (Westzieher) ab.
Über Baden-Württemberg wird der Rhein zwischen dem Bodensee
und dem Schwarzwald angesteuert, das Schweizer Mittelland durchquert
und ab dem Genfer See der Rhone gefolgt. Über Lyon führt der Weg
südsüdwestwärts und trifft westlich der Camargue auf die
Küstenregionen des Mittelmeeres. In südwestlicher
Richtung wird die Gebirgskette der Pyrenäen erreicht und über
eine Passhöhe in den östlichen Gebirgsausläufern überquert. An
Lerida vorbei halten sich die meisten Störche ein gutes Stück
von der Küste entfernt. Diese erreichen sie erst wieder am Ende
ihrer Reise. An den großen Mülldeponien von Cadiz, Sevilla
und Huelva in Andalusien verbringen immer mehr Störche die
Wintermonate. Wer dennoch den Sprung nach Afrika wagt,
tut dies in der Nähe von Tarifa an der Meerenge von
Gibraltar. Auf spanischer Seite schrauben sich die Störche
bei guter Thermik und Schiebewind in die Höhe, um im Segelflug die
etwa 15 Kilometer Meer zu überwinden. Anschließend halten unsere
Störche eine konstant südliche Richtung ein, die sie in etwa einer
Woche ohne Nahrungsaufnahme in jeweils 300 Kilometer langen
Tagesetappen über die größte Wüste der Erde in die westafrikanischen
Winterquartiere zwischen Senegal, Mauretanien, Mali, Niger und
Nigeria bringt.
Die andere Fraktion zieht von
Dinkelsbühl in südöstlicher Richtung (Ostzieher) ab. Wie
der Zug hier verlaufen könnte, habe ich unter der Rubrik
„Reisebericht“, diesen Button finden Sie unter dem
Bild der Webcam aus dem Storchennest, einmal zusammengestellt.
Das Ende des Weges fehlt zwar noch, aber sie erhalten dennoch einen
schönen Eindruck der langen Reise. Endstation ist für die meisten
unserer Störche, die uns auf der Ostroute verlassen, das
Mündungsgebiet von Weißem und Blauem Nil im Sudan.
Dass von dort aus auch „Abstecher“ in den Tschad, nach Äthiopien,
Eritrea und weitere Länder möglich sind, darf nicht verschwiegen
werden. Und selbst bis Südafrika kann der Weg führen, wie uns
Prinzesschen ja schon einige Male demonstriert hat. Den
bisher einzigen Beweis der eingeschlagenen Route eines
Dinkelsbühler Ringstorches liefert ein Fund aus dem Jahr
1959. Damals wurde ein Junges tot aus dem
spanischen Teil der Pyrenäen zurückgemeldet.
Junge sollten sich nun, da sie das gleiche
Genpotenzial besitzen, in der Wahl der Zugrichtung einheitlich
verhalten, auch wenn sie zu unterschiedlichen Zeiten abfliegen. Bei
den Alten sehen die Verhältnisse schon wieder anders aus. Hier kann
der Fall eintreten, dass „Er“ nach Spanien fliegt und „Sie“ in
Südafrika ihre Reise beendet. Diese konnte über Jahre hinweg bei den
einen Satellitensender tragenden Störchen Jonas (Spanien) und
Prinzesschen (Südafrika) nachgewiesen werden.
Für mich galt es – es sind ja schließlich
Ferien – zusammen mit Sohn Lucas erneut, einen kleinen
kulturellen Ausflug zu „überstehen“. Mach ich sehr gerne und tut
nach so viel Storch auch mal gut. Wir besuchten die Klosterkirche in
Maihingen, im Landkreis Donau-Ries zwischen Dinkelsbühl und
Nördlingen gelegen. Vor allem die berühmte „Baumeister-Orgel“,
fertig gestellt 1737, hatte es uns angetan. Sie ist diejenige
barocke süddeutsche Orgel mit dem höchsten Originalitätsgrad
und daher ein einzigartiges Klangdenkmal mit einem
strahlenden, weich-schwebenden Klangeindruck in dem akustisch
exzellenten Kirchenraum.
Die Baumeister-Orgel
Danach war es fast selbstverständlich, das
interessante, liebevoll und nach modernsten museumspädagogischen
Gesichtspunkten eingerichtet Rieser Bauernmuseum zu durchstreifen.
Im Rieser Bauernmuseum: Viehmarkt
Wer von Ihnen während eines
Storchenaufenthaltes in Dinkelsbühl nach Sehenswertem verlangt, ist
mit diesen knapp 20 Kilometer entfernten Maihinger Juwelen bestens
bedient. |
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31. Aug. 05 |
Schorsch befindet sich kaum wieder einmal
längere Zeit – eine Übernachtung eingeschlossen - im Nest, schon
hinterlässt er zahllose Federn seines Kleingefieders. Wir
kennen dies schon vom Beginn der Brutzeit. Auch damals
mauserten sich Georg und Pauline über Gebühr. Danach trat
während der achtwöchigen Jungenaufzucht eine Pause
ein, um unnötige Energien zu sparen. Nachdem diese
Energieersparnis nun nicht mehr notwendig ist,
entledigt sich Schorsch einiger verbrauchter Federn. Da es sich
hierbei nicht um solche des Großgefieders handelt, ist die
Flugfähigkeit durch diese Maßnahme nicht beeinträchtigt. So beglückt
uns unser treuer Georg zum Abschluss seines Sommeraufenthalts mit
einem schmucken Federteppich, der schon eher an die
Verhältnisse nach dem ersten Schneefall erinnert.
Bei der Morgentoilette umgeben von „Schnee“
Auch tagsüber hielt unser „Letztstorch“
über viele Stunden die Stellung im Nest und
fleißige Körperpflege – hier eifriges Durchknabbern zahlloser
Federn – bescherte uns dann den einen oder anderen Zuwachs an
„Schneeflöckchen“. Die Hoffnung stirbt zuletzt! So bezog
unser Dauergast zu Beginn der Dämmerung sein Nest
und legte eine weitere Übernachtung hin.
Guten Abend, Schorsch!
Wie lange wird Schorsch noch die Stellung
halten?
Auch das Nest braucht ein
wenig Auffrischung! |
Tschüss,
erst mal! |
Das Wetter bescherte uns und ihm einen
traumhaften Tag mit Sonne pur und angenehmen Temperaturen von
annähernd 30 Grad. Es wäre nur zu verständlich, wenn
sich Schorsch bei hervorragender Thermik demnächst
verabschieden würde, um die ersten Tagesetappen
verhältnismäßig zügig hinter sich zu bringen.
So lange allerdings werden sich unsere
Blicke jeden Abend aufs Nest richten und die bange
Frage einschließen: Kommt er oder kommt er nicht?
Hatte Schorsch heute noch einmal
Besuch im Luftraum über dem Nest? Sein Verhalten deutete
allerdings auf gewisse Misslichkeiten hin.
Hat man hier nicht mal seine Ruhe?
Im nur 6 Kilometer von Dinkelsbühl entfernten
Nachbarort Schopfloch harrt das Storchenpaar immer
noch aus. Könnten es die beiden gewesen sein, derer Schorsch
ansichtig wurde? Die Beruhigung folgte jedoch schnell und er widmete
sich fortan der Gefiederpflege. |
|
01. Sep. 05 |
Schorsch gab uns auch zum
meteorologischen Herbstanfang noch einmal die Ehre. Dass
er sich nach Sonnenaufgang den interessierten
Frühaufstehern in aller Schönheit auf einem Federbett
präsentierte, konnte noch nicht überraschen.
Schorsch zu
Herbstbeginn! |
Da macht sich einer schick für den
ersten Tagesausflug |
Da war es dann aber doch ein feiner Zug,
ihn auch untertags ab und an im Nest anzutreffen.
Wollte er sich noch einmal vor der Abreise von allen
bewundern lassen.
So sah es zwischendurch aus! |
So hatten wir es schon lieber! |
Fast hatte es den Anschein! Doch kurz nach
20 Uhr erblühte eine weiße Rose, Schorsch war ein
weiteres Mal zurückgekehrt und richtete sich auf eine neue
Nacht ein.
Abendlicher Einflug |
Nachtschläfer |
Auch in den Nachbarnestern von
Dinkelsbühl, nämlich in
Schopfloch und Mosbach, regte sich an diesem Abend
ebenfalls noch Leben. Obwohl das Schopflocher Paar gar keinen
Nachwuchs groß zu ziehen hatte, hält es dem Ort die Treue. Sage noch
einmal einer, dass erfolglos brütende Paare sich früher auf die
Rückreise machen!
Da liegt der Fall in Mosbach schon ein
wenig anders. Das Paar war bereits Mitte März komplett
und begann Ende März mit der Eiablage. Fünf Junge
schlüpften in der ersten Maiwoche, vier flogen Mitte Juli aus und
nachdem einer am 25. Juli tödlich verunglückte, blieben drei für den
Abzug ins Winterquartier übrig. Dieser Abflug erfolgte am
26. August. Die Eltern harren aber unentwegt am
Nest aus und legten heute eine weitere Übernachtung hin.
Auch dieses Paar könnte schon längst auf Wanderschaft sein. |
|
2. Sep. 05 |
Es wurde der (vorläufig?!) letzte Tag,
an dem es an unserem Nest einen Storch zu sehen
gab: Abzugstermin von Schorsch demnach am 2. September in den
Vormittagsstunden. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl,
wenn das Nest plötzlich leer steht und leer bleibt.
Seit dem 8. März durften wir das Geschehen beobachten
und Freude und Leid mit unseren Bewohnern auf dem alten Rathaus
teilen. Dass das Brutgeschäft erst am 16. Mai begann, war einen
kleine Sensation. Dass der Abzug der Störche ins
Winterquartier so schnell erfolgte, war eine nicht minder
große Überraschung. Eher tendierte ich zu der Auffassung, dass sich
der Abzugstermin der Storchenfamilie bis weit in den September
hineinziehen würde. Damit lag ich falsch und das war auch gut so.
Der Trennungsschmerz sollte aber dennoch
bald behoben sein. Es geht auf unserer Website weiter.
Sie werden auch in der storchenlosen Zeit über Störche
informiert und vielleicht müssen wir ja gar nicht bis zum
Frühjahr warten, bis ein neuer Storch am Nest erscheint. In den
letzten Jahren gab es regelmäßigen Storchenbesuch auch in
den Wintermonaten. Dennoch möchte ich einen imaginären
Wettbewerb ausrufen mit der Überschrift: Wer sieht den nächsten
Storch im Nest?
Heute wurden in der Ausgabe Nr. 36 der
Fernseh-Programmzeitschrift „Funk Uhr“ die restlichen fünf
nominierten Kadidaten für den „Deutschen Tierschutzpreis
2005“ veröffentlicht. Damit ist die Kandidatenliste
komplett, so dass Ihr Favorit gewählt werden kann. Wer sich für
Ihren Tagebuchschreiber, er ist einer der Nominierten,
entscheiden kann und seine Stimme für ihn abgeben will, kann dies
auf zweierlei Art und Weise tun.
- Er kann unter der Rufnummer 0190/241404
anrufen.
- Er kann eine Karte senden an
„Funk Uhr“, Kennwort „Tierschutzpreis“,
20753 Hamburg
und auf die Rückseite „Vorschlag Nr.4, Thomas Ziegler“ schreiben
Einsendeschluss ist
der 16. September 2005.
Sollte es, nicht zuletzt auch mit Ihrer Hilfe,
für einen Preis reichen, fließt das Geld selbstverständlich
in die Arbeit mit der Storchenkamera.
Unser Schorsch verbrachte also die
letzte Nacht in seiner Behausung. Im noch schwachen Licht der
Morgendämmerung gelangen unseren versierten
Schnappschießerinnen die ersten Belege der
Noch-Anwesenheit unseres Schorschs.
Erwachen in der Dämmerung |
Ob ich heute abreisen soll? |
Doch danach ging es rasend schnell. Nach
einer letzten Nestinspektion und einer letzten Schicht in
Gefiederpflege breitete er um 6:55:55 Uhr seine Flügel
aus und sagte leise Servus.
Das letzte Bild mit Schorsch
Er kam nicht wieder! Alles Warten half diesmal
nichts mehr. Auch am Abend blieb Schorsch aus. Damit hatte er sich
endgültig verabschiedet und Dinkelsbühl den Rücken gekehrt.
Das leere Nest nach Einbruch der Dunkelheit
Anders verhält es sich weiterhin in Mosbach:
Beide Elternstörche verbrachten eine weitere Nacht in
ihrem Nest auf dem Kamin der ehemaligen Molkerei. |
|
03. Sep. 05 |
Der erste Tag ohne eine Storchensichtung
am Nest. Schorsch hat sich also endgültig verabschiedet. Wer
noch gehofft hatte, dass er es sich anders überlegen könnte, musste
enttäuscht werden.
Mit Federn geschmückt!
Carola schrieb im Gästebuch, dass
sie über Dinkelsbühl gegen Abend drei Störche
haben fliegen sehen. Sicher ein Zeichen für umfangreiche
Zugbewegungen, die im Augenblick im Gange sind und die
auch unseren Schorsch mitgerissen haben.
In Mosbach konnte sich das
Storchenpaar aber immer noch nicht zu diesem Schritt bewegen
lassen. Beide Partner des Paares konnten kurz nach 20 Uhr in den
Wiesen vor dem Ort auf der Nahrungssuche angetroffen
werden. Sicher flogen sie danach zum Nest, um darin eine weitere
Nacht zuzubringen.
Unser Nest steht also leer. So
ganz stimmt diese Aussage aber nicht, denn schon heute fanden –
keineswegs überraschend – die ersten Dohlenbesuche statt.
Doch eine Haustaube aus einem Taubenschlag aus der Umgebung machte
eine Zwischenlandung bei Storch & Co.
Taubenbesuch!
Es werden weitere folgen und auch aus diesem
Grund lohnt sich ein gelegentlicher Blick ins Storchennest. Und Sie
wissen ja! Das Tagebuch wird auch in der Zeit ohne Störche
nicht versiegen, sondern mit Neuigkeiten aufwarten! |
|
04. Sep. 05 |
Thomas Joas, Ortsvorsitzender der
Ortsgruppe Dinkelsbühl im Bund Naturschutz, wandte sich neulich im
Gästebuch mit nachfolgendem Aufruf an meine Leser. Ich
möchte diesen Aufruf hiermit am Ende des Eintrages noch
einmal in Erinnerung rufen und um fleißiges Abstimmen bitten. Ich
weiß, dass die meisten dem Aufruf bereits nachgekommen sind und für
Ihren Tagebuchschreiber votiert haben.
Vielleicht kennen Sie jemanden aus Ihrem
Bekanntenkreis, dem Sie ein ähnliches Abstimmungsverhalten
noch nahe bringen können.
Störchisches Leben existierte auch am
heutigen Sonntag nicht mehr im Nest auf dem alten Rathaus.
Dagegen halten die Störche in Mosbach ( gut 10 Kilometer von
Dinkelsbühl entfernt) ihrem Nest die Treue. Auch am einen
oder anderen Webcamnest gibt es noch Störche zu bewundern, so
dass für die Süchtigen unter Ihnen doch noch Möglichkeiten
bestehen, nach dem Besuch auf unserer Website dorthin zu wechseln.
Ich denke da im Augenblick vor allem an die Kameranester in
Schrobenhausen (http://www.neusob.de/storch-sob/index.htm),
Rieschweiler-Mühlbach (http://www.pfalzstorch.de/bilder/live3_a.html)
und Isny (http://www.isny.tv/).
Dort harren nach wie vor die Horstpaare an ihren Nestern aus,
während die Jungen (soweit es überhaupt Nachwuchs gab) schon
abgezogen sind.
Hier folgen nun, wie versprochen, die
Modalitäten zur Wahl Ihres Kandidaten für den
Deutschen Tierschutzpreis, wie sie Thomas Joas im Gästebuch
erfasst hat.
Hallo Storchenfreunde,
nachdem nun alle Kandidaten für den Deutschen Tierschutzpreis
bekannt sind, möchte ich noch einmal für den 4.
Kandidatenvorschlag werben: Thomas Ziegler.
Wer ihn unterstützen möchte, kann dieses mit dem Anruf folgender
Nummer tun: 0190 24 14 04 (0,62 Cent/Min.)
Es geht auch eine Karte mit Vorschlagsnummer (Nr. 4) und Namen
Thomas Ziegler an...
FUNK UHR
Kennwort "Tierschutzpreis"
20753 Hamburg.
Dabei kann eine Kreuzfahrt gewonnen werden. Einsendeschluss ist
der 16. September.
Wer möchte, kann in seinem Bekanntenkreis die Werbetrommel rühren
Wer nicht über die Ausgabe Nr.35 der „Funk Uhr“
verfügt, kann unter dem folgenden Link den ersten Teil der
Kandidatenvorstellung noch einmal nachlesen.
Tierschutzpreis |
|
5. Sep. 05 |
Es fällt nicht ganz
leicht, meine Stimmungslage nach dem Ausbleiben unserer
Storchenfamilie zu beschreiben. Da hilft es schon ein wenig
weiter, sich über die Nominierung zum Deutschen
Tierschutzpreis zu freuen. Diese Tatsache wird morgen
auch die Lokalausgabe unserer Heimatzeitung
„Fränkische Landeszeitung“ zum Anlass nehmen, über ihren
Tagebuchschreiber zu berichten. Die „Funk Uhr“ und
die Modalitäten der Abstimmung werden dabei aber keine Rolle spielen
und auch nicht weiter erwähnt.
Das tolle Wetter lässt mich in der
Zwischenzeit auch mal auf der faulen Haut liegen und die
letzten Ferientage genießen.
In den nächsten Einträgen darf ich Sie
hin und wieder durch die schöne Stadt Dinkelsbühl
führen und Ihnen die Lebensgeschichte des einen oder anderen
Storches einmal kurz vorstellen. Mit beiden neuen
Serien möchte ich heute beginnen.
Werfen Sie mit mir einen ersten Blick in
das Innere des Münsters Sankt Georg, das als Namensgeber
unseres Storchenpapas Georg diente. Wenn man den
Kirchenraum betritt, und sich nach Westen wendet, wird
man auf die wunderschöne, neue Orgel der Firma Rieger
aus Schwarzach in Vorarlberg aufmerksam. Seit 1997
hat sich die Neuschöpfung in den Gottesdiensten sowie in
zahllosen Konzerten bestens bewährt und deutlich gemacht, dass die
Disposition dem großen Kirchenraum bestens angepasst wurde. Bei drei
Manualen verfügt die Orgel über 58 Register.
Rieger-Orgel
Vom Altrathausplatz aus baut sich das
mächtige, aus dem 14. Jahrhundert stammende und damit auch
älteste Steingebäude der Stadt – das alte Rathaus – vor
dem Betrachter auf. Als besondere Zier trägt es seit
Menschengedenken ein Storchennest. Das heutige Nest wurde nach einer
Vakanz von 25 Jahren im Jahre 1993 wieder besiedelt.
Abschied mit Wehmut
Wendet man sich nach Osten blickt man
auf das Wörnitztor der Stadt, das von den Fassaden der
Bürgerhäuser malerisch umschlossen wird. Als ältester Torturm
der Stadtbefestigung besticht er durch seine Bossenquader aus dem
13./14. Jahrhundert sowie durch seine Spätrenaissancegiebel.
Am Wörnitztor...
Giebelspiele
In Mosbach hat unsere Storchendame
ihren Gemahl im Laufe des Tages verlassen. Der Mann
schlief erstmals in dieser Nacht alleine im Nest. Mal
sehen, wie lange er uns noch die Ehre gibt. Im Nachbarort
Schopfloch übernachtet das Storchenpaar erneut
gemeinsam im Nest.
Die Lebensgeschichte der
Störchin ist es wert, hier etwas näher beschrieben zu
werden.
Ihre Wiege stand 1993 im
sächsischen Schkeudiz. Wer auf der A9 von Nürnberg nach Berlin
reist, wird das Schkeuditzer Kreuz ganz in der Nähe des Flughafens
Leipzig/Halle schon einmal passiert haben. Unweit dieses Kreuzes
beringte am 30. Juni 1993 ein sächsischer Ornithologe
einen Jungstorch mit der Ringnummer Hiddensee KA 2224.
Es dauerte danach drei Jahre, bis wieder etwas von diesem
Storch in Erfahrung zu bringen war. Ihr Tagebuchschreiber
konnte diesen Ringstorch am 23. Mai 1997 in
Gerolfingen, Kreis Ansbach zusammen mit einem unberingten
Partner ablesen. Die beiden besuchten für zwei oder drei Tage die
neu errichtete Nestanlage, blieben aber nicht und
verschwanden, so schnell wie sie gekommen waren, wieder. Am
26. Mai 1997 tauchte dasselbe Paar für einige Stunden in
Oettingen, Kreis DON auf. Es hatte sich also weiter
wörnitzabwärts orientiert, blieb aber auch dort nicht sesshaft,
sondern verschwand. Die nächste Feststellung dieses Storches
gelang mir im darauf folgenden Jahr. In Weiltingen, ebenfalls
ein Ort an der Wörnitz, hatte sich 1998 ein Paar eingefunden,
dessen Partner beringt waren. Im Vorjahr gab es keinen Ringstorch im
Nest, also waren jetzt zwei neue Störche an der Brut
beteiligt. Wie die Ablesung ergab, trug das Weibchen den Ring
Hiddensee KA 2224.
Die Störchin bei ihrer ersten Brut in Weiltingen
Im Alter von 5 Jahren schickte es sich
nun an, die erste Brut zu zeitigen. Das Unterfangen gelang
und ein Junges wurde großgezogen. Doch am 28. Juni verunglückte
ihr Partner in der Nähe des Nestes, wurde von mir flugunfähig
eingefangen und in Pflege gebracht. In der Zwischenzeit versorgte
das Weibchen ohne Probleme das einzige, etwa vier Wochen alte Junge.
Am 10. Juli, die Flügelverletzung des Männchens war auskuriert,
brachte ich den Storchenmann von der Pflegestation zurück an seinen
Brutort. In den Wiesen vor dem Ort, mit Blick zum Nest, entließ ich
den Rekonvaleszenten aus seiner Transportkiste. Was sich danach
ereignete, gehörte mit zu den schönsten Erlebnissen. Kaum
hatte „Er“ die ersten Schritte getan, schwang er sich in die Lüfte
und nahm schnurstracks Kurs auf das etwa 1 Kilometer entfernte Nest.
Vom Partner war zu diesem Zeitpunkt nichts zu sehen. Doch kaum hatte
er die Hälfte der Strecke bewältigt, erschien wie aus dem Nichts der
Storchenmann. Während Eindringlinge ansonsten massiv angegriffen und
aus dem Gebiet verjagt werden, geschah nichts dergleichen. Im
ruhigen Flug nahmen nun beide Kurs auf das Nest und landeten kurz
nacheinander in demselben. Großartig! Sie hatte ihn sofort
als ihren Partner erkannt und deshalb ganz anders reagiert als beim
Erscheinen eines Fremdstorches.
Im nächsten Jahr suchte ich nach
Hiddensee KA 2224 vergeblich. In Weiltingen brütete
ein anderes Weibchen und auch im weiten Umfeld hatte
die Storchendame kein Nest bezogen. War sie im
Winterhalbjahr auf der Strecke geblieben oder war sie
weit außerhalb meines Beobachtungsgebietes heimisch geworden?
Die Antwort brachte das Jahr 2000.
Unsere Storchendame hatte sich erneut in Weiltingen
niedergelassen. Als mir am 1. Mai 2000 die Ablesung
gelang, brütete sie mit einem unberingten Partner. Später flogen
vier Junge aus, von denen eines in Nestnähe Opfer eines
Strommasten wurde.
Für eine weitere Überraschung sorgte die
Sächsin ein Jahr später. Sie siedelte ein weiteres Mal
um, denn in Weiltingen, ihrem alten Brutplatz, war sie nicht
mehr erschienen. Ich entdeckte sie ein gutes Stück entfernt am
17. April 2001 mit einem beringten Partner in Ornbau an der
Altmühl. Sie war also in ein anderes Flusstal gewechselt,
blieb aber dem Landkreis Ansbach treu. Ihre Brut am neuen Ort
verlief erfolgreich und drei Junge konnten ausfliegen.
Doch mit dieser kurzen Visite am neuen Ort war es dann auch schon
wieder vorbei.
Bei ihrer Brut in Ornbau auf Nachbargiebel abstehend
Offenbar war unser Weibchen 2002 auf der
Suche nach einem Brutplatz in die Gegend von Weiltingen
zurückgekehrt, fand aber das dortige Nest Ende April schon besetzt
vor und wich deshalb auf den Nachbarort Wilburgstetten aus.
Dort war auf dem Kirchturm mit meiner Unterstützung eine
Nisthilfe angebracht worden, die Bauarbeiten jedoch weiter im
Gange. Dennoch trotzten die Sächsin und ihr später erscheinender
Gemahl den Unbilden der Bauarbeiten, hielten das Nest den ganzen
Sommer besetzt, brüteten aber nicht.
Störchin arrangiert sich sogar mit Baugerüst
Ich staunte nicht schlecht, als ich
Hiddensee KA 2224 am 28. April 2003 in Schopfloch
entdeckte. Auch dieser Ort zählt erst seit wenigen Jahren zu den
Storchenorten des Landkreises Ansbach. Zu einer Brut war es dort
bisher noch nie gekommen. Da stand sie nun wieder an einem anderen
Nest in einem anderen Ort mit einem unberingten Partner und
beabsichtigte, eine Brut zu beginnen. Das Unterfangen
glückte und einige Wochen später konnte ich erstmals in
der Schopflocher Geschichte drei Junge beringen, die auch
alle ausflogen.
Zur Brut in Schopfloch bereit! Das Weibchen steht links
Nun endlich schien die Storchenfrau
sesshaft geworden zu sein. Auch im vergangenen Jahr 2004,
im Alter von nunmehr 11 Jahren, kehrte sie nach Schopfloch
zurück, doch aus unerfindlichen Gründen kam es zu keiner
erfolgreichen Brut. Das gleiche Schicksal muss nun auch für das
Jahr 2005 vermeldet werden. Am 11. Mai, es hatten
schon viele Kämpfe stattgefunden, konnte ich sie abermals in
Schopfloch nachweisen. Zusammen mit einem unberingten Partner
hält sie nun seit Mai die Stellung, mit einer Brut klappte es aber
wieder nicht. Heute Abend übernachteten die Sächsin
und ihr Mann erneut im Nest und sie erhoben nicht den
Anschein, als dass sie demnächst ihre Brutheimat verlassen würden.
Die Störchin hat bis heute schon ein recht
unstetes Leben hinter sich und es ist nicht auszuschließen, dass ich
ihren Lebenslauf noch weiter fortschreiben kann.
Mit vier Jahren, durchaus im erwarteten Rahmen,
machte sie sich erstmals auf, eine Familie zu gründen. Mit fünf
gelang es ihr erstmals. Mit sechs Jahren legte sie offenbar eine
Brutpause ein, denn in Franken hat sie sicher nicht gebrütet. Mit
sieben Jahren kehrte sie an ihren alten Brutplatz zurück, den sie
aber im nächsten Jahr schon wieder wechselte. Auch am neuen Platz
blieb sie nur ein Jahr, ebenso hielt sie es ein Jahr später. Erst
mit 10 Jahren wurde sie sesshaft und blickt nun schon auf drei Jahre
Schopfloch zurück.
In neun Brutzeiten gelangen der Sächsin
allerdings nur vier erfolgreiche Bruten mit zusammen 11
ausfliegenden Jungen. Nicht besonders gut und nicht besonders
spektakulär. Es bleibt zu hoffen, dass KA 2224 noch möglichst lange
nach Schopfloch zurückkehrt und ihr noch reichlich Nachwuchs
beschieden sein möge. |
|
06. Sep. 05 |
Wie versprochen erschien heute der
angekündigte
Bericht über Ihren Tagebuchschreiber in der „Fränkischen
Landeszeitung“. Ich lege Ihnen diesen zum
Studium bei und hoffe, dass er Ihnen gefallen wird.
Mit einer
weiteren Medienpräsenz konnte am 1. September unsere
Storchenkamera aufwarten, der ich in diesem
Tagebucheintrag mit der Veröffentlichung des Artikels
nachträglich meine Referenz erweise. Die
WIB (Woche im Blick), eine mit einer Auflage von 86 000
Exemplaren wöchentlich erscheinenden Werbezeitung, erinnerte an das
Storchentreffen sowie an die ersten Flugversuche von
Fritz und Emma.
Beide Ereignisse liegen nun schon eine
ganze Weile zurück und in einer Woche werde ich wieder
von neuen Schulanfängern umschwärmt werden. Dieser Schritt
bedeutet nicht nur für die Kinder, sondern auch für ihren Lehrer
eine nicht unbedeutende Umstellung und ziemlich stressreiche Zeit.
Packen wir es gemeinsam an!
Storchenkamera und Tagebuch
werden in den darauf folgenden Wochen einen schönen Ausgleich
für den Schulalltag darstellen und auch die Planungen
und die notwendigen Arbeiten für die Neuerungen auf
dem Gebiet der Technik und der Übertragungen aus dem
Storchennest werden für das Team nicht ohne zusätzliche
Arbeit verstreichen.
Nachdem nun der Hauptansturm auf unsere
Website etwas nachgelassen hat, möchte ich es dennoch
nicht versäumen, noch einmal an Ihre
Spendenbereitschaft zu erinnern.
Unsere Storchenfamilie befindet sich in
ihrer Gesamtheit auf Reisen. Wie wäre es da mit einem kleinen
Reise- und Verpflegungszuschuss in Gestalt einer
beliebigen Zuwendung auf unser Konto mit der Nummer
130 236 128 bei der Sparkasse Ansbach BLZ 765 500 00
unter dem Stichwort „Storchennest“? Georg, Pauline,
Fritz und Emma sowie das Team der Storchenkamera werden es Ihnen zu
danken wissen.
Geben Sie sich noch einmal einen Ruck!
Mit Ende der Urlaubszeit sollten die einen oder anderen pekuniären
Reserven nach Verteilung rufen! Bei uns sind diese bestimmt nicht
schlecht angelegt. |
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07. Sep. 05 |
Das Nest hatte heute wieder einmal
Besuch eines munteren schwarzen Gesellen. Eine Dohle
hatte sich, ohne Schaden anzurichten, für kurze Zeit das
Storchennest als Sonnenterrasse ausgesucht. Nach wie vor hält das
Traumwetter mit hohen Temperaturen an und veranlasste den
Storchenmann aus Mosbach dennoch nicht, die
Abreise anzutreten. Heute Nachmittag stand er
seelenruhig im Nest und genoss die sommerliche Wärme.
Begleiten Sie mich ein wenig durch die
schöne Stadt Dinkelsbühl und lassen Sie mich mit einigen
Aufnahmen aus der Vogel-, sprich Storchenperspektive
aufwarten.
Blick nach Westen mit Segringer Tor..
Blick nach Westnordwest zum Grünen Turm,
dem höchsten Turm der Stadtbefestigung..
Dinkelsbühls schönstes Fachwerkhaus, das Deutsche Haus
Der Barockgiebel des Gasthauses „Zur Glocke“
Über einen weiteren Besucher des Nestes
wurde im Gästebuch kontrovers diskutiert. Dabei handelte es sich,
wie viele richtig vermutet hatten um einen Greifvogel. Seine
Identifizierung gelang und so wurde er als Turmfalke richtig
bestimmt. Bei einem deutlich kleineren Besucher handelte es
sich eventuell um eine Amsel. Der längere Schwanz
lässt diese Vermutung als sehr gut möglich erscheinen. Ein Star,
der ebenfalls in Frage käme, hat einen relativ kurzen Schwanz. Sie
sehen, welch bunte Mischung an Besuchern heute zu Tage trat.
Diese Tatsache sollte Mut machen, auch in den
nächsten Tagen und Wochen nach derlei „Getier“
Ausschau zu halten.
Amsel oder Star? |
Ein Turmfalke gibt sich die Ehre! |
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Bitte unterstützen Sie unsere
Spendenaktion zum
Erhalt und die Verbesserung des Lebensraumes der
Lebensgemeinschaft „Flussaue“
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Und noch zwei
kleine Hinweise in eigener Sache:
- Da wir auch immer wieder Rückmeldungen von Kindern und
Pädagogen bekommen, die unsere Website mit Interesse und
Freude verfolgen, möchten wir auch auf die verschiedenen Angebote
des Bund Naturschutz für Kinder und Jugendliche hinweisen.
Informationen und Programme für den Landkreis Ansbach
finden Sie hier:
Kinderzeit
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Auch in der storchenlosen Winterzeit sind weitere
Spenden
eingegangen. Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Beiträge zum
Erhalt der Webcam und zur Sicherung
des
Lebensraumes unserer Störche. |
Thomas Ziegler
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