Storchenkamera
Storchentagebuch 2004
...was bisher geschah
Unterstützt durch
Rotary-Club Dinkelsbühl-Feuchtwangen
Der Umwelt verpflichtet!
Teil 7
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19. Mai 04
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Unser Weibchen ist und bleibt
verschwunden.
Lange mache ich meine Gymnastik nicht mehr alleine!
Der Fall in unserem Nest erinnert
stark an die Vorfälle in Gerolfingen, Landkreis
Ansbach, vom letzten Jahr. Damals passierte mit einem
ebenfalls zweijährigen Storch (einem Geschwisterchen des
Kamera-Storchenmannes vom Karlsruher Zoo), geboren 2001 in der
Stuttgarter Wilhelma Vergleichbares und untermauert damit
meine oben geäußerten Vermutungen, dass der Kampfausgang und
das anschließende Verschwinden ursächlich mit dem
jugendlichen Alter der Störchin zusammenhängen. Auch in
Gerolfingen kam es nach Kämpfen zum Gelege- oder
Jungenverlust (Genaueres war damals nicht mehr zu ermitteln), in
deren Folge der beringte zweijährige Storch verschwand.
Später waren an diesem Nest beide Störche unberingt und begannen
keine neue Brut mehr. Schon bemerkenswert und sicherlich kein
Zufall. Was wurde aus dem Ringstorch damals, was wird aus
unserer Störchin heuer? Der Storch aus Gerolfingen
blieb verschwunden, ich zumindest bekam ihn im näheren
Umkreis um sein altes Nest nicht mehr zu Gesicht. Vielleicht geht es
mit der Dinkelsbühler Storchendame ähnlich. Sie
kann an anderen Nestern als Fremdstorch auftauchen, sich weiteren
Störstörchen anschließen und mal da, mal dort für Aufregung sorgen.
Sie kann auch als Einzelgängerin an einem unbesetzten Nest den
Sommer abwarten, sich einem Trupp von Übersommerern anschließen, der
aus Störchen besteht, die noch nicht geschlechtsreif sind (Ein- und
Zweijährige) oder aus genannten Gründen ihre Brut verloren haben.
Oder unsere Storchendame erinnert sich an den Luisenpark in
Mannheim, ihrem Geburtsort, und macht dort einen Besuch. Sie sehen,
die Palette der Möglichkeiten ist breit und
ließe sich sicher noch weiter fortführen. Eine lückenlose
Verfolgung der weiteren Lebensstationen unserer
Ausreißerin wäre natürlich nur mit Hilfe eines Senders
möglich. Ohne einen solchen bleibt uns die Hoffnung, dass irgend
jemand in den nächsten Tagen und Wochen einen Ringstorch mit einem
schwarzen ELSA-Ring beobachtet, die Ringinschrift abliest und sie
anschließend der Vogelwarte meldet. Vielleicht gibt es also noch
eine kleine Chance, über den Verbleib des
„Flüchtlings“ im Laufe dieses Sommers etwas in Erfahrung zu
bringen. Wenden wir uns lieber den sichtbaren Ereignissen am
Nest zu, die nach wie vor von der permanenten
Anwesenheit unseres nun wieder Single-Männchens
gekennzeichnet sind. Seine Drohgebärden und ausgedehnten
Klapperstrophen verdeutlichten auch heute wieder, dass die Gefahr
im Luftraum über dem Nest noch immer nicht beseitigt ist.
Wann hören die Angriffe endlich auf!
Da er nach wie vor sein Nest vehement
verteidigt und er dabei auch Erfolg hat, vermindern sich die
Chancen, dass sich ein neues Paar durchsetzen kann und vielleicht
noch einen Brutversuch startet. Im Augenblick fühle ich mich
um sechs Wochen zurückversetzt. Damals freuten wir uns über
die Ankunft unseres Männchens, am Abend warteten wir gespannt und
voller Hoffen auf seinen Einflug zur Übernachtung und an jedem Tag
hofften wir auf das baldige Erscheinen einer Partnerin. Und von den
Dohlen will ich gar nicht weiter sprechen! Seit vorgestern
ist die Situation durchaus vergleichbar. Wir warten
auf die abendliche Heimkehr und auf das baldige Erscheinen
einer neuen Partnerin. Bleiben wir guter Hoffnung und erleben
wir die Fortsetzung einer Geschichte, die es nur auf unserer Website
zu erleben gibt. Das Warten auf die abendliche Heimkehr dauerte
heute bis 21:15 Uhr, eigentlich durchaus im grünen Bereich,
wenn man bedenkt, dass er damit gerade mal eine 90-minütige
Vesperpause außerhalb seines Hauses eingelegt hatte.
Abendliche Heimkehr
Und „Dohle“ gab es in der Zeit der
Abwesenheit unseres kleinen Helden zwischendurch auch wieder mal zu
bestaunen.
Der erste Dohlenbesuch
Ein kleines Jubiläum habe ich im
Trubel der letzten Ereignisse ganz verschwitzt, obwohl
jeder dieses Datum pausenlos unter dem Zugriffszähler vor sich hat.
Ich meine den 16. Mai 2001, den Tag, als unsere Webcam
die ersten Bilder vom Storchennest ins Internet
übertrug. Am Sonntag jährte sich dieses Ereignis zum dritten Mal
oder anders ausgedrückt: Unsere Webcam feierte ihren
dritten Geburtstag. Gestatten Sie mir auch abschließend noch
einen Dank. Es lohnt sich, wieder einmal einen Blick
auf unsere Spendenliste unter „Helft den Störchen“ zu
werfen. Dort findet man seit einigen Tagen eine ganze Reihe neuer
Spendeneingänge verzeichnet, die man schlicht und einfach als
überaus großzügig bezeichnen darf. Im Namen der Ortsgruppe
Dinkelsbühl im Bund Naturschutz bedanke ich mich auf diesem Weg
für die finanzielle Unterstützung, die in unserem Falle nicht
für Verwaltungsarbeit- und Personalkosten Verwendung findet, sondern
ausschließlich für unsere, auf dieser Seite von mir manchmal
vehement geforderte Naturschutzarbeit für und mit dem Storch.
Dafür bringt sich Ihr Tagebuchschreiber unter Einsatz
eines großen Teils seiner Freizeit ehrenamtlich ein und ich
kann nicht ganz verhehlen, dass ich einen kleinen Teil des
gespendeten Geldes auch meiner Arbeit zuschreiben darf. Wenn es
nicht so sein sollte, macht es auch nichts, nur der Glaube daran,
verleiht zusätzliche Motivation. Wer sich bisher noch nicht
getraut hatte, eine Spende auf den Weg zu bringen,
sei hiermit ganz ausdrücklich gebeten, seinem
Herzen einen Stoß zu geben. Was würden Sie sagen,
wenn es gelänge, auf Dinkelsbühler Stadtgebiet einem
zweiten Storchenpaar Raum zu geben? Dafür ist jede Spende
willkommen und seien es nur kleine Eurobeträge.
Als kleines Bonbon darf ich den
Bericht
der Abendzeitung über die Storchentragödie aus
Dinkelsbühl vom 18. Mai 2004 hier noch beilegen. |
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20. Mai 04 |
Da sich im Nest im Augenblick
nichts Aufregendes abspielt, nutze ich die Gelegenheit
zur Fortsetzung unserer Storchenreise zu weiteren
Storchenorten an der Wörnitz im Landkreis Ansbach. Von zwei
Ansiedlungen, die erst durch die Aktivitäten Ihres
Tagebuchschreibers Wirklichkeit wurden (Schopfloch und
Wittelshofen), habe ich in der Vergangenheit schon berichtet. Eine
dritte folgt heute, wenn wir gleich hinter Wittelshofen den nächsten
Ort Gerolfingen erreichen. Von dort erreicht man auch die
Auffahrt zum Hesselberg (689 m), die auf einer Länge von
3 Kilometern und einer Höhendifferenz von 259
Metern bis fast zum Gipfel führt. Diesen Weg sollten Sie bei
einem Besuch Gerolfingens nicht scheuen, hat man doch von dieser
höchsten Erhebung Mittelfrankens einen herrlichen Rundblick über
weite Teile Frankens, bei guter Sicht erkennt man sogar die
Bergkette der Alpen. Von Gerolfingen als Storchenort
ist in der gesamten älteren Literatur nichts erwähnt.
Lediglich der Nachbarort Aufkirchen, von Gerolfingen getrennt
durch die gemächlich dahinfließende Wörnitz, taucht 1903 mit
dem Hinweis „..hier steht seit langer Zeit ein Nest“ in einer
Bestandsübersicht auf. Bald darauf müssen die Störche den Ort
allerdings aufgegeben haben. 1993 startete auf
Privatinitiative von Günter Losert, Gastwirt aus
Gerolfingen, die Geschichte des Gerolfinger Storchennestes.
Er bot den ausgedienten Kamin des ehemaligen Brauereigebäudes
als Standort für eine künstliche Nisthilfe an. Der
Lions-Club, Naturschutzverbände sowie Ihr Tagebuchschreiber sorgten
schließlich in einer konzertierten Aktion für das Zustandekommen
und die Installation des Storchennestes.
Die Nähe zum bereits bestehenden Storchennest
in Wittelshofen (gerade mal 2 Kilometer Luftlinie) bereitete mir
schon damals leichte Bauchschmerzen. Machte man sich mit der
Bereitstellung einer weiteren Nisthilfe in diesem Raum nicht unnötig
Konkurrenz? Eine richtige Vermutung, wie sich später herausstellte!
Im April 1993 war das Wagenrad samt vorgefertigtem
Nest auf dem Kamin montiert und das Warten konnte beginnen.
Bereits wenige Wochen danach interessierte sich ein Kurzbesucher für
das neue Angebot.
Schon hat es geklappt
Doch in den folgenden Jahren wurde es sehr
still und viele wollten die Hoffnung schon aufgeben. Im Mai 1997
stand plötzlich sogar für zwei Tage ein Paar im Nest und man
freute sich schon, dass eine Ansiedlung gelungen sie. Doch die
Störche verschwanden wieder. 1998 war es aber schließlich
so weit. Ein Paar bezog die Nisthilfe,
blieb aber wegen der verspäteten Ankunft ohne Brut.
Wir sind die ersten, die eine Brut versuchen!
Das gleiche Bild bot sich auch im Folgejahr.
Die große Nähe zum Nest in Wittelshofen
erbrachte schon in den ersten Jahren immer wieder Spannungen,
die stets dazu führten, dass an beiden Orten nur ein Paar geduldet
wurde und sich zunächst das Paar aus Gerolfingen durchsetzte und die
Konkurrenten aus Wittelshofen vertrieb. Im Jahr 2000 fand
schließlich mit der ersten erfolgreichen Brut und dem
Ausfliegen eines Jungen das nächste Storchenmärchen seine
Fortsetzung und ein Jahr später gab es mit 2 Jungen
eine Steigerung. Danach schwand der Stern über Gerolfingen und das
Blatt wendete sich zu Gunsten von Wittelshofen. Nun hatte das
dortige Paar mit erfolgreichen Bruten die Nase vorn, während die
Gerolfinger durch ständige Auseinandersetzungen (auch mit dem Paar
aus Wittelshofen) nichts mehr zustande brachten. Zwei erfolglose
Bruten und Verluste von Eiern und Jungen waren jeweils die Folge
und in diesem Jahr blieb das Nest sogar gänzlich ohne das ersehnte
Storchenpaar. Man sieht an einem solchen Beispiel, dass es nicht
unbedingt an der Bereitstellung einer großen Zahl von Nestern
liegt, um den Bestand zu steigern, sondern allein an der Qualität
des Lebensraumes. Ein kleiner Hinweis am Rande: Mit dem
Tagebucheintrag vom 20. Mai tritt eine kleine Pause in
den täglichen Aktualisierungen ein. Ihr Tagebuchschreiber
wird sein Werk in der Zwischenzeit uneingeschränkt
weiterführen, unser Webmaster Wolfgang kann allerdings
erst in der Woche nach Pfingsten das ihm gelieferte
Material aufarbeiten und für Sie ins Netz stellen. Seien
Sie deshalb nicht böse, sie verpassen dennoch nichts und erhalten
alle Berichte als Gesamtpaket so um den 5,/6. Juni nachgeliefert.
Für die Zeit bis dahin werde ich mich deshalb immer mal im
Gästebuch melden und die bis dahin hoffentlich eintretenden
Neuigkeiten kommentieren und für Sie schon vorab aufarbeiten. Auch
die ersten Geschehnisse von heute bringen keinerlei
Veränderungen an unserem Nest. „Sie“ bleibt nach wie vor
verschwunden, während „Er“ sein Nest ununterbrochen gegen
feindliche Angriffe zu verteidigen hat und das ausgerechnet an
Christi Himmelfahrt, einem Feiertag, der besser unter dem Namen
Vatertag bekannt ist. Wann wird der Kämpfer endlich belohnt
durch eine neue Partnerin oder wann kann er seine Stellung nicht
mehr behaupten? Als kleinen Appetithappen gibt es die spannendsten
Schnappschüsse ganz aktuell schon jetzt. In den Minuten zwischen
12:30 Uhr und 13 Uhr gab es die schwersten Kämpfe, bei denen der
Angreifer schon mal für einige Sekunden auf dem Dachfirst geduldet
wurde. Bahnt sich vielleicht doch eine baldige neue Liaison an?
Heute fiel es mir besonders schwer, mich von den Bildern
der Kamera loszureißen. Was es da an spektakulären
Flugmanövern, Verfolgungsjagden und Annäherungsversuchen zu
sehen und zu beobachten gab, war einmalig. Man konnte sogar
einigermaßen entspannt dem Treiben zusehen, da die Gefahr eines
Gelegeverlustes oder andere Misslichkeiten nicht zu erwarten waren.
Mit gesteigerter Dauer der Attacken, verkürzten sich die Distanzen
zwischen beiden Individuen und schon um 12:45 Uhr kam es zur
ersten Landung des Neuen auf dem Dachfirst hinter dem
Nest. Diese Landung blieb aber nur ein Sekundenereignis,
denn sofort setzte unser alter Storchenmann nach und
vertrieb den Eindringling. Die nächsten Stunden würden einen
herrlichen Dokumentationsfilm über das Thema „Was sich liebt, das
neckt sich!“ ergeben. Man konnte zusehen, wie der Neue,
vielleicht eine „Sie“, immer näher ans Nest heran durfte. Fest steht
auf alle Fälle, dass der neue Storch nicht mit dem
alten Weibchen identisch ist, da er keinen Elsa-Ring trägt. Doch
so ganz grün wurden sich beide während des ganzen Tages
nicht mehr. Der „neue“ Storch durfte zwar einmal sogar fast
eine ganze Stunde unbehelligt auf dem Dachfirst
zubringen, doch dann erinnerte sich „unser“ Storch an seine
eigentliche Aufgabe und vertrieb den Fast-Partner urplötzlich von
seinem Lieblingsplatz. Dies setzte sich bis nach Einbruch der
Dunkelheit fort und auch um 21:45 Uhr gab es weitere
Auseinandersetzungen, in deren Verlauf die „Vielleicht-Sie“ auf
dem Dachfirst landete, jedoch von „Ihm“ in die Nacht vertrieben
wurde. Möglicherweise musste sie in einem gewissen
Sicherheitsabstand vom Nest auf einem Hausdach übernachten. Ins Nest
durfte sie an diesem Abend nicht mehr. Die alte Partnerin unseres
Storchenmannes hätte – wäre sie es gewesen – ohne Schwierigkeiten
wieder im Nest landen dürfen, verschmähte Liebe hin oder her.
Natürlich kann der Angreifer genauso gut ein neues Männchen sein,
denn unter gleichgeschlechtlichen Partnern ist die Aggressivität
natürlich höher. Bis zur Klärung aller Punkte und aufgetauchten
Fragen bedarf es noch etwas Zeit. Spätestens wenn ich melden kann,
„Ein neues Paar hat sich gefunden!“, können offenen Fragen
vielleicht geklärt werden. Die Auswahl der Schnappschüsse,
die das Geschriebene etwas untermauern helfen, fiel mir selten so
schwer wie an diesem Tag.
Szenen eines turbulenten Tages
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21. Mai 04 |
Nach dem unheimlich turbulenten gestrigen
Tag beruhigte sich die Situation heute doch deutlich und Ihr
Tagebuchschreiber kam sogar etwas zum Durchatmen.
Gleiches gilt aber auch für unseren Hauptdarsteller von
gestern, der offenbar in den Stunden der Dunkelheit und den darauf
folgenden Auseinandersetzungen das Feld geräumt zu haben
scheint. Denn was sich mir am frühen Nachmittag erstmals vor
der Kameralinse offenbarte, war nicht unser
Haudegen der vergangenen Woche, sondern eindeutig ein
neuer Storch.
Hallo! Ich bin der Neue!
Ob es sich bei diesem allerdings
um ein Männchen oder ein Weibchen handelt, kann ich im
Augenblick nicht sicher sagen. Der neue Storch ist auf
jeden Fall ohne Ring (war der Kämpfer, also unser altes
Männchen auch), aber dem Neuen (offensichtlich der gestrige
Dauer-Angreifer!) fehlen die grauweißen Abzeichen auf einigen
Arm- und Handschwingen und außerdem besitzen seine Beine
nicht das intensive Rot als Farbe wie es sein „Vorgänger“, sondern
die Färbung spielt mehr in ein Rosa. Außerdem legte der Neue
ein komplett anderes Verhalten an den Tag, das besonders für
Neuankömmlinge gilt: Sie liegen oft stundenlang im
Nest und zeigen dadurch ihre Bereitschaft an, auf Partner
aufmerksam zu machen.
Liegeplatz „Nest“
Unser geprelltes Männchen hatte dies in dieser
Ausführlichkeit nicht gezeigt. Somit wäre mit dem heutigen Tag
auch das zweite Mitglied unseres Dinkelsbühler
Brutpaares aus dem Feld geschlagen, sicher unter anderem eine
Folge des Gelegeverlustes und der dadurch erlahmenden Bereitschaft
zur unbedingten Nestherrschaft. Der oder die Neue wurde wenigstens
erstmals seit einer Woche von weiteren Fremdstörchen nicht allzu
sehr behelligt, auch wenn die eine oder andere Drohgebärde eine
andere Sprache zu sprechen schien.
Jetzt bin ich hier Herr im Haus!
Attacken in unmittelbarer Nestnähe dürften
ausgeblieben sein. Die gesamte Woche über berichtete
die BILD-Zeitung in täglichen, kleinen Kolumnen über
die tragischen Ereignisse um unser Storchennest.
Ein Beispiel für
diese Berichterstattung vom 20. Mai 2004 lege ich Ihnen als
kleines Schmankerl bei. |
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22. Mai 04 |
Noch etwas im Verhalten des Neuen verstärkt meinen
Verdacht eines erneuten Wechsels eines Partners. Es wird
wieder Nistmaterial eingetragen! Seit dem Gelegeverlust vor
über einer Woche konnte man dies heute erstmals beobachten. Nicht
viel, was da eingetragen wurde, aber etwas Gras durfte es
schon sein!
Gut gepolstert liegt es sich einfach besser!
Auch konnte man den „Unsrigen“ dabei beobachten, wie er seine
Aufmerksamkeit dem Grobgerüst des Nestes widmete.
Der Bau hat bei den Kämpfen doch recht gelitten!
Der herrliche Sonnenschein des frühen Morgens täuschte ein wenig
über die für die dritte Maidekade wenig frühlingshaften
Temperaturen hinweg. Am schönsten erstrahlt unser Nest
in den Morgenstunden bei Sonnenschein. Dann leuchtet eine
tief stehende Sonne im Osten auf unser Nest. Wer sich also zu den
Frühaufstehern zählt, sollte die Gelegenheit so oft wie
möglich nutzen. Nach der gestrigen Kampfpause blitzte während
des Tages immer wieder vermehrt Aggressivität auf, die Beweis für
Unruhe in der Nähe des Nestes lieferte. Es ist also nach wie vor
nicht ganz ausgestanden! Unser Nest ist und bleibt attraktiv für
brutwillige Störche. Ob es doch noch eine Minimalchance für einen
weiteren Brutversuch gibt?
Das Klappern geht weiter
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23. Mai 04 |
Nichts Neues heute in der Einschätzung der Lage am
Storchennest. Es gibt nach wie vor nur einen Storch am Nest,
von dem nicht bekannt ist, ob er weiblich oder männlich ist. Er ist
aber nicht mit dem Dinkelsbühler Storchenmann identisch,
der am 13. Mai sein Gelege verloren hat. Ich vermute stark,
in unserem Neuen den Dauerkämpfer vom Donnerstag ermittelt zu haben.
Durch zahllose Bildvergleiche an Hand vorliegender
Schnappschüsse sollte eigentlich kein Zweifel mehr bestehen.
Damit kann die Erwartung auf ein neues Paar wieder
von vorne losgehen.
Lieblingslage |
Hoppla!
Da
bin ich wieder! |
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24. Mai 04 |
Eine kalte Nacht liegt hinter uns. Nach den Aufzeichnungen
der Wetterstation Oberwörnitz (sie versorgt unser Gebiet mit
Messdaten) lagen die Temperaturen in einer Mainacht noch nie so
tief. In zwei Metern Höhe wurden minus 2,1, am Erdboden sogar
minus 3,5 Grad gemessen.
Heute Nacht habe ich mir aber kalte Füße geholt!
Das Warten geht weiter. Die Nestpräsenz konnte heute die ärgsten
Kritiker überzeugen. Unser Nestinhaber zeigte sich die
meiste Zeit über in irgendeiner Weise zuhause. Das lag
vor allem aber darin begründet, dass er erneut ungebetenen Besuch
hatte. Über Stunden am Nachmittag legte er eine
große Unruhe an den Tag, die einmal sogar in einem
Blickkontakt und in einer Fast-Nestbesetzung durch den
Angreifer gipfelte.
Vorsicht! Da kommt einer! |
Angriff mit Kontakt! |
Kampfbereit! |
Hau ab! |
Doch offensichtlich konnte sich Adebar ohne größere
Blessuren durchsetzen und sein Nest erfolgreich
verteidigen. Dafür wurde ihm das lange Ausbleiben in den
Abendstunden gründlich verziehen. Als er gesättigt eintrudelte,
zeigte die Kamerauhr immerhin schon 21:30 Uhr. Auch
diese Nacht blieb unser Besuch allein „im Bett“. In den anderen
Nestern an der Wörnitz regt sich dagegen fast überall
schon Leben. In Mosbach am Oberlauf des Flusses ist es
bei einem Jungen geblieben. In Schopfloch ist mit dem
Schlüpfen in den nächsten Tagen zu rechnen. Vom traurigen Geschehen
in unserem Nest brauche ich nicht gesondert zu berichten. In
Wilburgstetten sah ich nach kurzer Wartezeit heute mindestens
zwei Junge, bei einer Fütterung in Weiltingen gab es
mindestens vierfachen Nachwuchs zu bestaunen, in
Wittelshofen kam ich als Mindestzahl auf zwei Junge,
ebenso in Wassertrüdingen. Lediglich das Nest in Grerolfingen
ist und bleibt in diesem Jahr gänzlich unbesetzt. |
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25. Mai 04 |
Die Situation ähnelt sich nun doch jeden Tag.
Anwesenheiten unseres Singles wechseln sich mit längeren Phasen der
Abwesenheit ab. Der Morgentoilette folgte deshalb auch bald
ein längerer Landausflug unseres Einzelgängers.
Morgentoilette
Was am Himmelfahrtstag in der vergangenen Woche noch
relativ hoffnungsvoll aussah, hat sich nun doch zu einem
Geduldsspiel entwickelt. Es will und will mit einem
„Zweitstorch“ einfach nicht so recht klappen. Der oder die Richtige
waren in den letzten Tagen eben noch nicht dabei. Erzwingen kann man
es sowieso nicht. Also machen wir weiter in Geduld. Besuch
hatte unser alleiniger Nestbesitzer heute abermals. Es
blieb aber bei einem kurzen Gastauftritt ohne Körperkontakte.
Weiter dicke Luft über dem Nest
Eine sichere Bank für Sichtungen eines Storchs
bleiben der abendliche Einflug und die anschließende Übernachtung,
meist deutlich nach 21 Uhr. Trotzdem wünsche ich weiterhin viel Spaß
und viel Freude an unserem Nest. |
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26. Mai 04 |
Das Leben im Storchennest geht weiter. Es passiert im Augenblick
nichts Aufregendes, aber es lohnt sich doch nach wie vor, immer
wieder mal ein Auge auf unseren Solisten zu werfen.
Morgengymnastik
Er beschäftigte sich heute ausgiebig mit Tätigkeiten, die
auch dem Zustand des Nestes galten. Er trug erneut
frisches Gras ein und bog auch schon mal das eine oder
andere Zweiglein in die ihm passende Richtung.
Ordnung muss sein!
Von Angriffsversuchen oder gar von Angriffen gegen sein Nest
blieb unser tapferer Streiter einmal offenbar verschont. Die
Nachtruhe läutete der Einsame kurz nach 21:15 Uhr ein. Danach senkte
sich eine weitere kühle Nacht über das romantische Dinkelsbühl. |
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27. Mai 04 |
An der Storchenfront herrscht die sprichwörtliche Ruhe vor
dem Sturm. Das Interesse am Nestbau hielt in bescheidener Weise
auch an diesem Tag noch an. Es sind bereits genau 14 Tage vergangen,
seit unser Nest vom Schicksal so arg gebeutelt wurde. Statt die
ersten Küken zu bestaunen, bleibt uns nichts anderes übrig, als den
Singlemann oder die Singlefrau zu beobachten. Wäre alles so
verlaufen, wie von uns gewünscht, wären bis zum heutigen Tag
vielleicht alle drei oder vier Junge geschlüpft gewesen. Trotzdem
wollen wir uns weiter an den herrlichen Bildern erfreuen und
die Übertragung des Geschehens – auch wenn einmal kein Storch im
Nest ist – laufen lassen. Unser Budget erlaubt dies, ohne
dass wir deshalb graue Haare bekommen müssen. Zu welch
akrobatischen Leistungen ein Storch beim Nestbau fähig
ist, soll ein Schnappschuss beweisen. Dabei erreicht die
Schnabelspitze beinahe die Unterkante des
Nestes.
Akrobat schööön!
Wenn sich ein Adebar in den Kopf gesetzt hat, dass da unten etwas
zu richten ist, dann macht er dies auch und wenn es für uns nicht
gerade einsichtig ist. Fremde ließen sich auch an diesem Donnerstag
gelegentlich im Luftraum über Dinkelsbühl sehen.
Hätte ich doch ab und zu Verstärkung! |
Der Senkrechtstarter |
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28. Mai 04 |
Bereitet unser Nestbesetzer doch Größeres vor?
Sein plötzlich erwachtes Faible für eine Ausbesserung
und Vergrößerung der Wohnstube hält ungebremst
an. Man konnte ihn in allen nur denkbaren Verrenkungen und
Posen dabei beobachten, wie er Nistmaterial einbaute oder immer
wieder neu ordnete.
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Einmal
links... |
...einmal
rechts! |
Sollte sich doch noch ein Partner einstellen? Wir hätten
ganz bestimmt nichts dagegen einzuwenden. Ob es allerdings
realistisch ist, ist eine andere Sache. Ich persönlich rechne schon
noch damit, dass sich im Laufe des Sommers – und der beginnt
meteorologisch ja schon am 1. Juni – sicher noch etwas tut. Blieb
Adebar mal ein wenig länger dem Nest fern, stellte sich alsbald
Dohlenbesuch ein.
Auf der Sonnenterrasse
Die Nacht – und das ist und bleibt der beste Beweis für die
Anwesenheit eines Storches – verbrachte unsere treue Seele natürlich
im trauten Heim.
Gute Nacht!
Eine kurze Storchentour zu einigen Nestern an der
Altmühl brachte durchwegs erfreuliche Ergebnisse.
Junge gibt es in Leutershausen, Herrieden, Rauenzell (erstmals in
der Geschichte des Ortes), Ornbau und Triesdorf. In Merkendorf wird
noch gebrütet (hier liegt die letzte Brut auch schon über 40 Jahre
zurück) und in Heglau hat sich nach dem Verschwinden des Paares im
April jetzt ein neues Paar eingestellt. Auch an diesem Ort haben
sich vorher noch nie so lange Störche aufgehalten. |
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29. Mai 04 |
Der Storchentag begann für mich – die Schulferien haben
angefangen – ausnahmsweise erst kurz nach 8:30 Uhr.
Formatfüllend präsentierte sich der Neststorch dem Betrachter.
Ich bin ja so schön!
Einziges Highlight blieben auch an diesem Pfingstsamstag die
gekonnten Abwehrreaktionen des Nestbesitzers gegenüber neuen
Fremdstörchen, die zumindest ansatzweise die Behausung auf
dem Rathausdach überflogen.
In dieser Beziehung bin ich nun auch schon Spezialist!
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30. Mai 04 |
Pfingstsonntag In Dinkelsbühl gibt es für den
Immer-Noch-Single einiges zu bestaunen. Von seiner
hohen Warte aus grüßen ihn viele Tausende von Siebenbürger
Sachsen, die sich heute zu ihrem traditionellen
Pfingsttreffen in der Wörnitzstadt versammelt haben. Da gibt es
Musik und Tanz, es riecht nach Gegrilltem und die Bierbänke und
Biergärten rund um das Storchennest sind gefüllt wie selten.
Viel Platz gibt es heute nicht mehr
Da oben würde es mir heute auch gefallen!
Das herrliche Wetter lockt außerdem noch zahllose Touristen in
die Stadt, nur ein strammer Wind verhindert es, dass man die
Maximalpunktzahl für derlei Urlaubsgefühle vergeben könnte. In den
Minuten vor 9 Uhr verhielt sich unser Altrathausstorch
reichlich merkwürdig. Sicher hatte er abermals einen
Störenfried ausgemacht, denn so, wie er nach oben schaute und in
kurzen Abständen an- und abflog, ließ keinen anderen Schluss zu.
Ein ständiges Kommen und Gehen!
Warum er zwischendurch den Dachfirst vor dem Nest
als Zwischenlandeplatz nutzte, blieb sein Geheimnis.
Dass unser Stammstorch im Augenblick unter chronischem
Haarausfall, nein Federausfall, leidet, sieht man auf dem
nächsten Schnappschuss auch recht gut. Im Nest liegen
mindestens vier oder fünf innere Handschwingen oder
äußere Armschwingen. Und noch eine Merkwürdigkeit
konnte Ihr Tagebuchschreiber so nebenbei ausmachen.
Auch ein netter Platz!
Zwischen einem Abflug und der nächsten Ankunft am
Nest waren gerade mal 40 Sekunden vergangen. Dies wäre nun
nicht gerade eine Extrameldung wert, wenn nicht zwischen beiden
Ereignissen eine Landung sowie die Aufnahme von
Nistmaterial stattgefunden hätten. Wie anders ist es sonst zu
erklären, dass Adebar nach dem genannten Zeitintervall mit
Nistmaterial im Schnabel wieder erschien? Sehr weit konnte unser
Gast nicht geflogen sein. Selbst unter dieser Voraussetzung bleibt
es eine Meisterleistung.
Das war neuer Rekord! 40 Sekunden! |
Baumeister |
Der abendliche Einflug entwickelte sich heute wieder zu
einem Geduldsspiel. Die Dunkelheit hatte sich schon
über die Dächer der Altstadt gelegt und es war nur noch kurze Zeit
bis 22 Uhr. Ich machte mir so meine Gedanken. Am frühen Abend
erreichte mich bei meinem Besuch in Dinkelsbühl ein Telefonanruf aus
Weiltingen. Die dortige Horstbetreuerin berichtete von
erbitterten Kämpfen dreier Fremdstörche am und um das Nest.
Als ich 30 Minuten später auf dem Rückweg über Weiltingen kam, hatte
sich die Situation bereits wieder beruhigt, ohne
dass es zu ernsthaften Blessuren der beteiligten Störche oder
gar zu Verlusten unter den mindestens vier Jungen gekommen wäre.
Sollte vielleicht unser Dinkelsbühler Single einer der Störer
gewesen sein und nun auch noch das Weite gesucht haben? Diese
Gedanken schossen mir durch den Kopf, doch um 21:52 Uhr belehrte er
mich eines Besseren und erschien zu Hause.
Hat heute lange gedauert!
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31. Mai 04 |
Die morgendliche Überraschung bot wieder einmal das Wetter.
Der Pfingstmontag begann zumindest reichlich verregnet.
Doch für Landwirte und Kleingärtner brachte das ersehnte Nass nur
den sprichwörtlichen Tropfen auf den heißen Stein. Das
Niederschlagsdefizit, das nun seit über einem Jahr besteht,
konnte durch die geringe Menge dieses Tages nur wenig verringert
werden. Im Storchennest blieb alles wie gewohnt.
Der Einzelstorch hält weiter die Stellung, ohne an
diesem Tage besonders gefordert zu sein. Da viele in Urlaub oder in
Urlaubsstimmung sind, schloss sich unser Adebar dieser momentanen
Grundhaltung schlicht und einfach an und hielt lange Zeit Siesta
daheim.
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Regen bringt
Segen |
Auf Regen
folgt Sonnenschein |
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01. Jun. 04 |
Wie sich die Bilder doch gleichen! Am Morgen
versuchte sich unser Einzelkämpfer wieder einmal in Sachen
Nestbau. Anschließend begab er sich zu einer Stippvisite
auf den Dachfirst hinter dem Nest, um sein Werk auch einmal
aus diesem Blickwinkel studieren zu können. Anschließend hüpfte er
wieder ins Nest und spulte sein ganz normales
Tagesprogramm ab.
Für Ihren Tagebuchschreiber stehen in den nächsten
Wochen umfangreiche Beringungsarbeiten an, für die er an
diesem Tag erste Vorarbeiten zu leisten hatte. Diese
bestanden in einer Kontrollfahrt zu den Nestern an der
mittleren Altmühl, um sich über das Alter der Jungen genauer
zu informieren. Dabei erwiesen sich die Bestandsverhältnisse
als durchweg gut bis sehr gut, wenngleich bei den
Jungenzahlen durch mehrere Unglücksfälle Verluste eintraten. So
wurde eine erfolgreiche Wiederbesetzung eines Ortes
nach langer Unterbrechung durch den Tod eines Brutstorches
verhindert. An anderer Stelle wurden mindestens zwei Junge nach der
Regen- und Kälteperiode zwischen dem 6. und 8.Mai aus dem Nest
geworfen, so dass an diesem Ort ebenfalls keine Jungen mehr
existieren. Eine kleine Auswahl von aktuellen Bildern verschiedener
Brutorte sei noch kurz angefügt. Über die weitere Entwicklung werde
ich Sie natürlich auf dem Laufenden halten.
Altenmuhr
Laubenzedel
Gunzenhausen
Gundelsheim
Windsfeld
Nach meiner abendlichen Rückkehr von einer erfolgreichen
und erlebnisreichen Fahrt, die auch so nebenbei noch die Ablesung
von 5 Ringstörchen erbrachte, wandte ich mich noch einmal dem
Dinkelsbühler Storchenmann zu. Als ob er mich
ärgern wollte, glänzte er kurz vor 22 Uhr durch Abwesenheit.
Die Lichtverhältnisse konnten zu diesem Zeitpunkt alles andere als
gut bezeichnet werden. Doch kurz nach der kritischen Marke
von 22 Uhr stand er plötzlich wieder leibhaftig vor mir,
verzaubert durch die romantische Stadtbeleuchtung Dinkelsbühls.
Ich bleibe!
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02. Juni 04 |
Der Sommer lässt weiter auf sich warten. Obwohl
Meteorologen seit gestern den Beginn dieser Jahreszeit offiziell
verkündet haben (sie tun dies übrigens jedes Jahr zu diesem
Zeitpunkt), gestaltet sich das Wetter eher kühl und
wechselhaft. Heftige Regenschauer wechseln sich in kurzer
zeitlicher Folge mit sonnigen Abschnitten ab. Aber mit
Temperaturen von gerade mal 20 Schattengraden bei
Sonne ist eine Steigerung noch locker drin. Für Fahrten im Auto mit
defekter Klimaanlage jedoch bedeutet diese Wetterlage durchaus einen
Gewinn. So ließ sich das Beobachten unserer Lieblinge bei einer
erneuten Fahrt durchs Storchenland eher verkraften. Außerdem ist der
eine oder andere Regenschauer bei knapp 20 Plusgraden für den
Storchennachwuchs – und sei er auch noch so klein – leicht
zu verkraften. Ich war auch heute wieder unterwegs.
Diesmal führte mich der Weg entlang der Wörnitz bis
ins Ries in der Umgebung von Nördlingen. Der Grund meines
erneuten Ausfluges deckte sich mit dem gestrigen und lag in einer
Vorbereitung der anstehenden Beringungsaufgaben. Über die
Verhältnisse an den Storchennestern des Landkreises Ansbach habe ich
Sie ja schon ausführlich in Kenntnis gesetzt, doch heute dürfen Sie
mich ein Stück in den Mittelfranken benachbarten bayerischen
Regierungsbezirk Schwaben begleiten. Das erste besetzte
Storchennest finden wir in Oettingen. Das dortige
Storchenpaar darf sich über drei Junge freuen. Hier waren
einmal fünf geschlüpft. Doch als aufmerksame Leser des Tagebuches
wissen Sie ja längst, dass die Zahl der abgelegten Eier nur in den
seltensten Fällen auch mit der Zahl an ausfliegenden Jungen überein
stimmt.
Storchennest in der Schlossstraße
Oettingen ist allein wegen seiner malerischen Altstadt sowie
seines Residenzschlosses der Fürsten zu Oettingen einen Besuch wert.
Am Marktplatz von Oettingen
Drei Kilometer weiter Richtung Mündung der Wörnitz in die Donau
erreichen wir Munningen mit seinem schiefen Turm,
genannt der schiefe Peter, der es an Schiefheit locker mit dem von
Pisa aufnehmen kann. Hier baute ein Storchenpaar ohne
menschliche Hilfe auf dem Kamin eines Wohnhauses ein
komplett neues Nest. Doch der Verkehrstod eines
der Altvögel verhinderte eine erfolgreiche Brut.
Der schiefe Turm mit dem Storchennest
Weitere 10 Kilometer weiter grüßt vom Kirchturm in
Rudelstetten ein weiteres Storchennest, das in diesem Jahr von
einem Paar mit ebenfalls drei Jungen bewohnt
wird.
Die Attraktion von Rudelstetten
In den Abwesenheiten unseres „Hausstorches“ kann
verstärkt mit Dohlenbesuch gerechnet werden. Wenn es dann
noch zusätzlich einen „Fremdkörper“ im Nest in Gestalt eines
eingetragenen Papierfetzens zu bestaunen gibt, ist unser
momentanes Glück schon fast perfekt.
Die Dohlenbesuche werden häufiger!
Wenig später präsentierte sich dann der Hausherr mit seinem
„Schmuckstück“, ehe dieses dann durch den Einfluss des Windes
schnell wieder verschwand.
Ich war es!
Sonst ereignete sich nichts Ungewöhnliches, worüber sich
zu berichten lohnte. Doch noch immer schwelt die Hoffnung auf
das Erscheinen eines zweiten Storches. |
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Thomas Ziegler
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