Storchenkamera
 
Storchentagebuch 2004
...was bisher geschah

Unterstützt durch

Rotary-Club Dinkelsbühl-Feuchtwangen
Der Umwelt verpflichtet!

Teil 5

26. Apr. 04

 

Das muntere Eierlegen geht weiter! Man darf sogar ein wenig träumen und nach dem vierten Ei aus der vergangenen Nacht noch einen Schritt weiter denken. Was wird oder könnte vielleicht am Mittwoch zu vermelden sein? Ein fünfter Streich ist gar nicht mal mehr so ausgeschlossen. Beschäftigen wir uns aber zunächst mit den Gegebenheiten. Der morgendliche Gang zu Computer und Website ließ schon früh eine gewisse Spannung und Erregung aufkommen. Da verbrachte man doch gerne die Zeit des Frühstücks vor dem Monitor und ließ die Restfamilie etwas genervt in der Küche zurück. Das wird sich in den nächsten Wochen und Monaten im Hause Ziegler sicherlich regelmäßig wiederholen. Nun habe ich es endlich auch geschafft, den Erstnachweis des Vierergeleges zu erbringen. Karl folgt diesmal im Sekundenabstand vor Gisela und Peter. Die nach mir genannten können allerdings mit brillanten Dokumenten aufwarten, von denen ich einige im Anschluss beilege.

    
Das Quartett ist komplett!
    

Mit welch skurrilen Gegenständen Papa Storch heute einschwebte, verdeutlichen die nächsten Schnappschüsse. Wenn man aber den Zustand des Nestes mit dem aus dem Vorjahr vergleicht, muss eindeutig festgehalten werden, dass das Baumaterial diesmal den Erwartungen an ein Storchennest eher entspricht als das Kunststoffnest aus dem Jahre 2003. Am Abend bekam ich so nach 21 Uhr schon ein wenig Herzklopfen auf Grund der Tatsache, dass nur ein Storch im Nest lag. Doch um 21:08 Uhr schwebte der lang Ersehnte ein und beide gaben sich voll ihren Pflichten hin.

   
Hier habe ich für dich einen besonderen Blumenstrauß, liebe Frau!


Ein Ei beteiligt sich nicht an der Nestbeleuchtung!

 
28. Apr. 04

Auch wenn der allerletzte Beweis noch fehlt, gab es an diesem Tag kein weiteres Ei mehr. Ich denke, es wäre unseren aufmerksamen Sehern nicht entgangen. So dürfen wir uns immerhin über vier Eier freuen. Dies hätte also schon einmal geklappt. Ob nun damit auch vier Junge zu erwarten sind, bleibt bis zum möglichen Schlupftermin ungewiss. Unbefruchtete Eier sind bei Störchen nicht gerade häufig, doch kommen solche in jedem Jahr in einigen Nestern vor, sie können aber in der Gesamtbilanz durchaus vernachlässigt werden. Vergessen Sie aber auch weiterhin nicht, dass alles, was unsere junge Störchin in den nächsten Wochen tut oder lässt, für sie ständig Neuland bedeutet und echte Premieren darstellen.


Vergewaltigung!
 

Da steht ein Ei doch auf dem Kopf,
zumindest für Sekundenbruchteile!
 
29. Apr. 04

Ein weiterer Tag im Leben unseres Storchenpaares neigt sich dem Ende zu und auch heute konnte niemand ein fünftes Ei entdecken. Ich bin mir deshalb relativ sicher, dass es ein solches auch nicht gibt. Die Harmonie, die beide Partner an den Tag legen, lässt zumindest für die nahe Zukunft Gutes erwarten. Am Nachmittag kam es zu einer ernsten Bedrohung unserer zwei Aufrechten, als zwei fremde Störche über der Stadt erschienen und sich dem Nest bedrohlich näherten. Um 16:07 Uhr nahm die Attacke ihren Anfang, doch war es zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass „Er“ die Sache im Griff hat. Pünktlich war er zur Stelle und leistete seiner Partnerin, die die Brutgeschäfte zu diesem Zeitpunkt führte, männlichen Beistand. So konnte man sich mit Drohgebärden und Drohklappern begnügen und nach einigen Verfolgungsflügen durch den männlichen Storch, gaben sich die Angreifer nach gut einer halben Stunde geschlagen und mussten abziehen.


 Attacke abgewehrt!

Denen hab ich es aber gezeigt!

Ein ganz typischer Verlauf eines Besuchs durch Fremdstörche. Hätten sie es wirklich ernst gemeint, wäre die Sache sicher nicht so glimpflich abgelaufen, aber diese niedrigen Überflüge werden auch in den nächsten Wochen und Monaten immer wieder einmal für kurzes Aufsehen sorgen. Unser Gästebuch entwickelt sich seit einigen Tagen wieder einmal zu einem Diskussionsforum und beweist dabei erneut, wie wichtig gerade in Bezug auf den Storchenschutz eine kritische Auseinandersetzung und eine ungeschminkte Darstellung verschiedener Ansichten ist. Dass dabei der eine oder andere verbale Entgleisungen fabriziert, sollte nicht überbewertet werden, schwingen doch immer auch eine ganze Reihe von Emotionen mit. Ich denke, dass wir damit noch alle leben können. Ich freue mich bei der überwiegenden Zahl der Beiträge über die hohe Qualität des Geschriebenen und das umfassende Wissen meiner Leser. Und man darf natürlich auch nicht verschweigen, dass solche Diskussionen ein wenig Werbung für die Website bedeuten und die Zahl der Zugriffe erhöhen. So hat sich unsere Seite in den vergangenen Jahren ohne jegliche Werbung doch zu einem viel beachteten und geliebten Informationszentrum über (fast) alle Fragen zum Storch entwickelt. Über den Stand der diesjährigen Besetzung der Weißstorchhorste im Landkreis Ansbach werde ich in den nächsten Einträgen berichten und dabei aufzeigen können, dass sich der Landkreis in Sachen Storch weiter positiv entwickelt und sich auf einem Stand behaupten kann, den ich vor 20 Jahren nicht für möglich gehalten hätte. Leider entwickeln sich die Brutpaarzahlen im Raum Erlangen-Höchstadt-Neustadt in den letzten Jahren deutlich zurück. Ein Grund für diese gegensätzliche Entwicklung ist mir bislang nicht bekannt.

 
Die Dohlen sind nur noch stille Beobachter!


Ei, was ist denn das?

Da schaff ich mal schnell Ordnung!
 
30. Apr. 04

Die kommende Nacht gehört den Hexen, Geistern und Dämonen. Während sich diese Spezies von fliegenden Lebewesen auf die Reise zum Brocken machte, gefiel es unseren beiden Super-Vögeln an ihrem Nest besonders gut. Sie genossen das wunderschöne Frühsommerwetter im Frühling, lösten sich beim Brüten wie nach Vorschrift ab und dachten mit etwas Wehmut an den letzten verregneten Tag, der nun auch schon eine ganze Weile hinter ihnen liegt.


Brutablösung

Nun kann ich zum Fressen fliegen!

Einmal kamen für einen Augenblick beim Betrachten des Geleges stille Zweifel auf, ob sich nicht doch ein fünftes Ei ins Nest gezaubert hätte. Kurze Zeit später hatte man aber den Eindruck, dass der weiße Fleck im „Vorfeld“ der vier erkennbaren Eier deutlich außerhalb der Nestmulde liegt und mehr eine kleine Mauserfeder verkörpert.


Ein 5. Ei? Oder eine kleine Mauserfeder
aus dem Brustgefieder?

Aus menschlicher Sicht kann man der Trockenheit in diesem Stadium der Brut durchaus positive Seiten abgewinnen, muss jeder Storch im Augenblick nur einen Schnabel satt bekommen. Dies ist auf alle Fälle machbar! In der reich strukturierten Landschaft um Dinkelsbühl herum, in der schon seit Jahren Biotop verbessernde Maßnahmen durchgeführt werden, gelingt es den Störchen noch, verschiedene Nahrungsspektren zu nutzen und bei Ausfall eines Nahrungstieres eine Alternativlösung zu finden. Größere Wiesenflächen in der Wörnitzaue mit einer reichen Grabenstruktur und leider immer noch zu wenigen staunassen Bereichen wechseln sich ab mit eingestreuten, intensiv genutzten Teichanlagen und ruhigen Weiherketten. Vertiefen sie diese interessanten Aspekte aus dem Storchenleben mit dem Studium des Links „Lebensraum“. Dermaßen kundig gemacht, verstehen Sie vielleicht noch besser unseren Ansatz im Weißstorchschutz. Nach einem Tiefpunkt im westlichen Mittelfranken (Landkreise Ansbach und Gunzenhausen-Weißenburg), der den Storchenbestand in den Jahren zwischen 1982 und 1993 konstant unter 10 Brutpaaren hielt, hat sich in der Folge die Zahl der Brutpaare mehr als verdoppelt und dürfte sich heuer bei 20 Paaren bewegen (im Jahre 1965 waren es im gleichen Gebiet auch „nur“ 29 Paare, 1974 15 Paare, 1984 4 Paare). Sie sehen also, dass bei geeignetem Nahrungsangebot und einer konsequenten Naturschutzarbeit siedlungswillige Störche sich neuen Lebensraum erschließen und verloren gegangenes Terrain zurückerobern. In Mosbach – am Oberlauf der Wörnitz und rund 10 km nordwestlich von Dinkelsbühl – steht das Schlüpfen der Jungen unmittelbar bevor. Wegen des schlechteren Blickwinkels kann man das Nestinnere von keinem Punkt aus voll einsehen, so dass über die Gelegegröße keine Aussagen möglich sind. Das dortige Nest besteht seit 1960 oder 1961, eine genaue Datierung ist nicht mehr möglich. In den Jahren von 1984 bis 1992 blieb das Nest erstmals längere Zeit unbesetzt. Es war zu Beginn der Brutzeit 1993 bis auf kleine Reste „verschwunden“, ein neues Paar (das Männchen kam damals aus Thüringen) begann mit der Wiederbesiedelung des Ortes. Seitdem wurde in jedem Jahr erfolgreich gebrütet, Ausnahme blieb das Katastrophenjahr 1997, als nur ein Storch erschien. In diesem Zeitraum entwickelte sich das Nest zur heutigen Größe. In keinem Jahr seit 1993 wurde am Nest irgendetwas gerichtet oder Manipulationen vorgenommen. In keinem Jahr wurde durch Zufütterungen, Aushorstungen und andere, dem Naturschutzgesetz nicht entsprechende Maßnahmen geholfen. Dennoch wurde bei 10 erfolgreichen Bruten mit 30 ausfliegenden Jungen eine stolze Bilanz erzielt. In jedem Jahr kam es dennoch zu Todesfällen unter den Jungen im Nest, die immer überraschend und ohne vorher erkennbare Anzeichen eintraten. Im letzten Jahr überlebten zum Beispiel von sechs geschlüpften Jungen nur drei.


Gewachsenes Nest,
in diesem Zustand 12 Jahre alt,
im Inneren Große Haussperling-Kolonie


Mosbacher Storchenmann beim Eierwenden
 

 
01. Mai 04

„Der Mai ist gekommen, der Regen setzt ein!“ So könnte man die Ereignisse dieses Feiertags in Abwandlung eines beliebten Mailiedes charakterisieren. Bereits in der Nacht begann es endlich einmal zu regnen, nicht sehr schlimm, aber doch in langen Strömen. Und daran änderte sich auch bis in die späteren Nachmittagsstunden nichts. Erst danach zeigte sich – noch schüchtern – die Sonne wieder. Warum sollten unsere Störche damit nicht zurechtkommen? Auch bei Temperaturen von gerade mal 12 Grad funktionieren in solchen Fällen die angeborenen Verhaltensmechanismen. War das heutige Ereignis schon ein Starkregen oder erfüllte die Niederschlagsmenge dieses Kriterium noch nicht? Für Horstbetreuer im Raum Erlangen jeweils eine äußerst schwierige Entscheidung. Denn dieses Ereignis macht zu der so und so durchzuführenden Routinekontrolle unmittelbar nach dem Schlüpfen der Jungen weitere Kontrollen erforderlich. Nur gut, dass unser Storchenpaar nicht solchen Gefahren ausgesetzt ist, sondern ruhig und sicher seinen Geschäften nachgehen kann. Während draußen vor meinem Fenster die Apfel- und Birnbäume blühen, kommen mir seltsame Gedanken. Eigentlich müsste doch aus jeder Apfelblüte und aus jeder des Birnbaums ein Apfel oder eine Birne entstehen. Menschliche Umwelteinflüsse hin und her! Aus dem Meisennistkasten meines Nachbarn fliegt gerade ein Elterntier mit einem Kotballen im Schnabel. Auch hier sind Junge geschlüpft. 10 Eier hat das Weibchen gelegt. Im Inneren des Nestes sind keine Beeinträchtigungen durch Starkregen zu erwarten, auch enthält das Nest keinerlei Plastikmüll und anderen Unrat. Nur feinstes Moos, Haare, kleine Halme. Eigentlich ideal. Im letzten Jahr kamen leider nur 4 Junge zum Ausfliegen. Das Zweitgelege erbrachte noch einmal 8 Eier. Kein einziges Junges flog aus. Bei der Kontrolle des Nistkasten im Frühherbst fanden sich mumifizierte Reste der Jungen. Mir kommen starke Bedenken. Habe ich mich im Sinne des Tierschutzgesetzes schuldig gemacht? Hätte ich die Tragödien im Nistkasten nicht verhindern müssen? Eine unablässige Kontrolle mit allen Schikanen wäre in diesem Falle sicher sogar ohne Feuerwehreinsatz möglich gewesen. Ich hoffe, ich langweile Sie mit meinem kleinen Exkurs nicht. Da gibt es doch Vogelarten, die legen nur 1 Ei und das auch nur alle paar Jahre. Wie soll eine solche Vogelart denn jemals überleben, wenn unsere Störche mit 4 bis 5 Eiern angeblich nur unter massiver menschlicher Hilfe (mindestens fünf Junge müssen aus jedem Nest ausfliegen!) überleben? Albatrosse legen nur ein Ei und das nur alle paar Jahre. Unsere manchmal zu Unrecht gescholtenen Tauben – ich nehme hier die Straßentauben einmal bewusst aus – legen gerade mal 2 Eier. Bei der Ringeltaube finden zum Beispiel 2 Jahresbruten statt, so dass ebenfalls von durchschnittlich vier Eiern ausgegangen werden kann. Die genannte Taube hat meines Wissens keine große Lobby, ihre Nester werden weder gepflegt noch gerichtet, die Jungen weder beachtet noch bemerkt, die Vögel werden auf dem Zugweg in ihre Überwinterungsgebiete aus allen Rohren beschossen, sie sind im Brutgebiet den gleichen Umwelteinflüssen ausgesetzt wie der Storch und Tausende anderer Tier und Pflanzenarten, sie fressen vergiftetes Saatgut, ihre Nester werden von zahllosen Räubern geplündert! Und trotzdem! Sie haben überlebt! Sind es vielleicht doch biologisch tiefer begründete Zusammenhänge, die die Größe eines Geleges bedingen? Würde aus jeder Apelblüte ein Apfel entstehen, würde jeder Baum unter seiner eigenen Last zusammenbrechen. Das wäre biologisch wenig sinnvoll. Würde aus jedem Meisenei eine Jungmeise zum Ausfliegen kommen, wäre die Nahrungskonkurrenz  derart groß, dass durch Revierstreitigkeiten und den dadurch hervorgerufenen Stress die Population zusammenbrechen würde. Bei Mäusen kennt man eine solche Entwicklung ja schon längst und bei zahllosen anderen Tierarten läuft es nicht anders ab. Es liegt also einzig und allein an der für eine Vogelart erreichbaren Nahrung, ob in einem Jahr mal mehr oder weniger Junge zum Ausfliegen kommen. Dies steht natürlich in engem Zusammenhang mit der jeweiligen Wetterlage während der Brutzeit und der Jungenaufzucht, aber bitte meine Damen und Herren: Was soll das Überleben einer Vogelart mit dem Zustand des Nestes zu tun haben? Bei einem Vierergelege im Durchschnitt und einer Lebenserwartung, die bei 30 Jahren und mehr liegt und bei einem durchschnittlichen Alter der bayrischen Weißstorchpopulation von 10 Jahren kann ein einzelner Storch durchschnittlich 32 Junge bis maximal an die 100 Junge zum Ausfliegen bringen. Was bedeutet da ein einmaliger Totalausfall der Brut? Was bedeutet da der Tod eines von drei Nestgeschwistern? Ich wette mit jedem, dass es derlei Verluste schon vor 150 Millionen Jahren gab, als der Vogel Storch seine ersten Schritte tat. Ohne Plastik und damals schon versumpftem Nest. In der Eiszeit waren die Verluste phänomenal, der Storch räumte weite Teile seines Brutgebietes. Er kehrte danach zurück und erschloss sich die durch die Besiedelung des Menschen frei gewordenen, früher bewaldeten Flächen. Es gab neuen Lebensraum, der die nötigen Nahrungsvoraussetzungen bot. Und als der Storch zwischen 1910 und 1920 in Bayern weitgehend das Feld räumte, lag es ebenfalls mit Sicherheit nicht am Zustand der Nester und dem darin verborgenen Plastikmüll. Es sollte doch einen Sinn machen, weshalb Störche ihre Nester so bauen, wie man es im Landkreis Ansbach noch weitgehend zu sehen bekommt. Dort werden diese Brutstätten nicht nach menschlichem Gutdünken zurecht gestutzt. In den östlichen Bundesländern stellen solche Nester ebenfalls die Regel dar, trotz zahlloser Aldi-Tüten, die man auch dort seit fast 15 Jahren reichhaltig im Angebot findet. Ganz zu schweigen von den Wohnstätten der Störche in anderen Teilen ihres Verbreitungsgebietes. In keiner Weise sehen Storchennester so aus, dass man schon fast hindurchsehen kann. Warum bauen also Störche nicht Nester wie Reiher? Die sind garantiert wasserdurchlässig, sehr „schlampig“ und filigran gebaut, sehr zerbrechlich wirkend und man glaubt es kaum, dass darin vier und fünf Junge Platz finden? Reiher und Störche nisten sehr gerne auf Bäumen und trotzdem hat sich in ihrer Stammesgeschichte eine völlig unterschiedliche Nestbauweise herausgebildet. Warum tragen Störche so viel Gras, Mist, Erde und leicht verrottendes Material ein, das sich nach Wochen, Monaten und Jahren in einen regelrechten Komposthaufen verwandelt? Ein altes Storchennest besteht durch und durch aus stark verdichtetem, erdigem Material und das liegt wahrlich nicht an einer eingelagerten Plastiktüte. Und dies soll seit dem Wirken der NuH Erlangen nun ein Ende haben. Störche haben sich an unser Regelwerk – so deren Macher - zu halten, Nester müssen wasserdurchlässig sein. Und seit jemand in einem Storchennest Plastikmüll gefunden hat, nimmt dieser Wahn kein Ende! In jedem Jahr starren Millionen von Menschen in mittlerweile 30 Webcamnester und mit Ausnahme des Dinkelsbühler Nestes im vergangenen Jahr gab es keinen einzigen Fall, in dem ein Storch auch nur andeutungsweise etwas Verwerfliches in sein Nest eingetragen hätte. Der Erfolg waren vier Junge. Kritiker mögen mich korrigieren und mit den entsprechenden Schnappschüssen beliefern. Es gibt keine, die den Tod von Jungen an einem der Webcamnester mit darin befindlichen Plastikteilen in Zusammenhang bringen können und auch an den anderen 180 000 Storchenestern wird ihre Zahl verschwindend gering bleiben und niedriger liegen als die Verluste an Jungen an einem Kilometer Stromtrasse bei Lerida in Spanien an einem Tag.. Ich konnte diesen kleinen Ausflug mit biologischem Hintergrundwissen garnieren, weil sich am Nest in Dinkelsbühl nichts Besonderes ereignete. Als Biologe mit abgebrochenem Studium (Originalton Zimmermann!) beanspruche ich für mich dennoch so viel Basiswissen, dass ich mich hinter den Argumenten eines Technokraten nicht verstecken muss. Tropfnass bewältigten unsere zwei Musketiere ihren Arbeitstag und ließen sich durch noch so viel Regen nicht beirren.


Zwei begossene Pudel!

Dass trotzdem Flüge zur Nahrungssuche anstanden, ist dabei selbstverständlich. Man weiß aber aus früheren Beobachtungen, dass solche Flüge bei Regen und nicht vorhandener Thermik nicht sehr weit vom Nest wegführen. Bei jeder Ablösung brachte „Er“ wieder reichlich pflanzliches Material mit.

  
Vielen Dank für die Blumen!

Wurden beim Schichtwechsel die Eier für kurze Zeit sichtbar, glaubte ich erneut fünf erkennen zu können.

  
Vier oder fünf Eier, das ist immer noch die Frage!

Doch ein eindeutiger Beweis steht nach wie vor aus. Deshalb bitte ich Sie auch weiterhin, diese Möglichkeit nicht ganz aus den Augen zu verlieren. Wir haben ja noch locker drei Wochen Zeit, um über die Gelegegröße letzte Klarheit zu gewinnen. Augen auf und Schnappschüsse schießen! Es wird bestimmt gelingen. Am hinteren Nestrand hatte sich heute auch für einige Minuten als Maifahne eine schwarze Mauserfeder aus dem Bereich der Hand- oder Armdecken sehen lassen. Einer der beiden Brütenden muss sie wohl verloren haben und wird dies ganz sicher verschmerzen können.


Die Maifahne ist gehisst!

Vater Storch – wer sonst? – machte sich am Nachmittag nach dem Ende des großen Regens auf einen verspäteten Maiausflug. Dieser führte ihn für kurze Zeit auf den Dachfirst des alten Rathauses. Nachdem er sein Gefieder dort in Ordnung gebracht hatte und die Federn einigermaßen trocken waren, sprang er wieder nüchtern zu seiner Partnerin ins Nest.

  
Maiausflug auf den Dachfirst

Mit der Wiederkehr der Sonne erstrahlten auch die Bilder der Webcam im neuen Glanz und bald erinnerte nichts mehr an einen Maifeiertag der besonderen Art. Dass auch der eine oder andere Maienstrauß als Begrüßungsgabe gereicht wurde, versteht sich dabei von selbst.

   
Die Sonne hat sie wieder!

 
02. Mai 04

Eigene und mir zugesandte Schnappschüsse ließen heute wieder 5 Eier möglich erscheinen.

     
Wer zählt die Eier, nennt die Namen?

Das Suchen geht also immer noch weiter und dauert wohl so lange, bis der endgültige Beweis erbracht ist oder eben nicht. Ich werde eine Woche vor dem Schlüpftermin noch ein wenig näher zoomen. Dann sollten die letzten Unklarheiten beseitigt werden können. Die Mauser geht weiter und schlug mit mindestens zwei ausgefallenen Federn zu Buche.


Sind die Federn von mir oder von dir?

Da muss ich doch erst nachzählen
   

Nun lass ich meinen Ehemann wieder ran!

Vorsicht ist die Mutter der Eierkiste!

Ansonsten blieb alles ruhig und frei von irgendwelchen Aufregungen.

Mein kleiner Ausflug durch die Nester des Landkreises Ansbach führt uns heute nach Schopfloch. Die kleine Marktgemeinde liegt rund 6 Kilometer nördlich von Dinkelsbühl hoch über dem Wörnitztal in rund 500 Metern Höhe. Damit ist dieser Storchenort der höchst gelegene in ganz Mittelfranken und wird nur von wenigen bayrischen Orten in dieser Beziehung überboten. Dabei ist die Geschichte des Nestes im Gegensatz zu der von Mosbach vor einigen Tagen (Tagebucheintrag vom 30. April 2004) noch ganz neu. Man schrieb das Jahr 1999, als erstmals in der Geschichte des Ortes Mitte Juni ein Storch erschien und regelmäßig auf der Sirene des Rathauses nächtigte und auch sonst viele Stunden des Tages dort verbrachte. Im Juli kam es im Ort immer wieder auch zur Sichtung  eines zweiten Storches. Am 3. August kam es zwischen Ihrem Tagebuchschreiber, dem Bürgermeister und der Direktion für ländliche Entwicklung zu einem Gespräch. Wir vereinbarten binnen weniger Minuten, auf dem Rathaus eine Nisthilfe anzubringen. Die Ermittlung des besten Standortes der Nisthilfe auf dem Dach sowie ihre Gestaltung sollte ich übernehmen. Am 23. August 1999 kam letztmals ein Storch auf der Sirene des Rathauses zur Beobachtung. Mitte Februar des Jahres 2000 traten die Nestbauarbeiten in ihre entscheidende Phase und am 16. März wurde die Nisthilfe auf dem Dach des Rathauses installiert. Alles klappte wie am Schnürchen. Am 25. April wurde der erste Storch im neuen Nest beobachtet, dem sich im Mai weitere Besuche anschlossen. In der Folgezeit wurde es ruhiger und das gesamte Jahr 2001 blieb ohne weitere Nestinspektionen. Das Jahr 2002 glich dem Jahr 2000. Immer wieder kamen von Mai bis Juni einzelne Besuchsstörche, ein längerer Aufenthalt blieb auch in jenem Jahr aus. Doch dies sollte sich im vergangenen Jahr schlagartig ändern. Am 26. April erschien der erste Storch, das Paar war am 28. April komplett und was ich zwar gehofft, jedoch in der Kürze der Zeit nicht zu träumen gewagt hatte, wurde Wirklichkeit. Das Paar brachte 3 Junge zum Ausfliegen und erstmals stieg der Ort Schopfloch damit in den illustren Kreis der Orte mit einer erfolgreichen Storchenbrut auf. Und in diesem Jahr findet die Erfolgsgeschichte ihre Fortsetzung. Am 15. April kam das beringte Weibchen, das auch schon im Jahre 2003 für Nachwuchs gesorgt hatte, aus Schkeuditz bei Leipzig stammt und nun 11 Jahre alt ist, als erste an. Am 20 April war das Paar komplett. Nun ist die Eiablage im Gange. Bei meinem Besuch heute konnte ich Zeuge einer Paarung werden. Wenn man gut und regelmäßig beobachtet und die Vorlieben der Störche für bestimmte Gebäude und Gebäudeteile richtig beurteilt und einschätzt, können solche Träume einer Ansiedelung immer noch wahr werden. Bei den weiteren Besuchen fränkischer Storchenorte werden Sie mit mir noch häufiger auf ähnliche Erfolgsgeschichten stoßen, die zu weiteren Ansiedlungen geführt haben. An allen war Ihr fleißiger Tagebuchschreiber beteiligt, indem er fachlich mit Rat und Tat behilflich war und Privatpersonen, Kommunen und Verbände für diese Art des Storchenschutzes offen und aufgeschlossen in die Arbeit mit einband. Zahllose Veröffentlichungen in der Tagespresse haben im Vorfeld der eigentlichen Ansiedelung den Boden bereitet für die späteren „Hilfsaktionen“.


Das Schopflocher Rathausdach mit dem neuen Nest,
rechts die Sirene, die alles „ins Rollen“ brachte.


Ein glückliches Paar


Der Schopflocher Storchenmann

 
03. Mai 04

Ein ausgesprochen ruhiger Tag ging zu Ende, der wieder nur als Spannungspunkt die Frage nach der Eizahl beinhaltete. Auch ein aufziehendes Gewitter am Abend brachte außer wenigen Regentropfen lediglich ein paar ungemütliche Böen, größeres Unheil blieb allerdings aus. Schon vorher sorgten angenehme Temperaturen verbunden mit viel Sonnenschein für einen Ausgleich des im Süden so verregneten Maifeiertages. So nutze ich die vorhandene Zeit, um meine Reise entlang der Wörnitz durch die Storchenorte fortzusetzen.


Schwer zu zählen, selbst für Papa Storch!


Ich kann warten und brüten!


Dunkel war's, nur die Eier leuchten! 4 oder 5?

Wenn wir die Wörnitz weiter flussabwärts reisen, führt unser Weg nach 6 Kilometern durch Dinkelsbühl. Über das dortige Storchennest existieren auf dieser Website umfangreiche Darstellungen. Seit 2001 blieb fast kein Tag während der Brutzeit und Jungenaufzucht ohne Eintrag im Tagebuch. Somit gehört dieses Nest sicherlich in dieser Zeit zu denen, über die man am meisten in Erfahrung bringen konnte und es dürfte in Bezug auf Ausführlichkeit nichts Vergleichbares in der Präsentation geben. Bedenken Sie bitte, wenn Sie unsere Website aufrufen, dass es in dieser Form keine andere Storchenwebcam mit unserer aufnehmen kann. So verwundert es nicht, dass sie über die Geschichte der Störche in  Dinkelsbühl unter dem Link „Historisches“ alles finden, was sich in den letzten Hundert Jahren an Erwähnenswertem abgespielt hat. So verlassen wir die wunderschöne historische Altstadt und reisen weiter entlang der Wörnitz bis wir nach rund 8 Kilometern nach Wilburgstetten gelangen, unserem nächsten Ziel.

Auf dem Turm der katholischen Pfarrkirche St. Margareta befindet sich ein Wagenrad als Unterlage, das seit dem Jahre 2002 wieder von einem Storchenpaar bewohnt wird. Im ersten Teil der Beiträge über „Ciconia ciconia (L.) als Brutvogel in Bayern“ stellt der bekannte bayerische Ornithologe Dr. Josef Gengler in den Verhandlungen der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern, Band IV, 1904 über Wilburgstetten folgendes fest: „...1903 erschien hier ein Paar, baute auf der Kirche ein Nest und brütete. Allem Anschein nach ist dies das von Mönchsroth weggezogene Paar.“ Nach diesen Aussagen gab es also unmittelbar vor dem Jahr 1903 keine Störche in Wilburgstetten. Doch bald darauf muss dieser Standort wieder aufgegeben worden sein, denn bei der nächsten großen Bestandserfassung lesen wir bei DIETZ, J. (1935) in seiner Veröffentlichung „Der Weiße Storch als Brutvogel im rechtsrheinischen Bayern in den Jahren 1933 und 1934.“, erschienen im Band XX der oben schon genannten Verhandlungen der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern, dass in den genannten Jahren das Nest auf dem Kirchturm besetzt war, es aber erst im Jahre 1932 nach längerer Vakanz wieder besiedelt wurde. Danach dauerte es bis zum Jahre 1966 – bis dahin war das Nest regelmäßig besetzt - ehe eine erneute Vakanz sich abzeichnete. Brütete ein Paar im Jahre 1965 noch, ohne allerdings für Nachwuchs zu sorgen, verhinderte eine Turmrenovierung eine erneute Brut. Ein kurzes Intermezzo bildeten zwei erfolgreiche Bruten in den Jahren 1979 und 1980, doch danach war Wilburgstetten aus der Liste der Storchenorte gestrichen. Es kam zwar in den Folgejahren immer wieder zu kürzeren Besuchen einiger Störche, doch ein längerer Aufenthalt blieb aus. Inzwischen hatten sich die Bemühungen der Kirchengemeinde unter ihrem rührigen Ortspfarrer Sing so weit entwickelt, dass im Rahmen einer Kirchenrenovierung auch das Projekt der Erhöhung des Turmes um knapp 8 Meter angegangen werden konnte. Die Rohbauarbeiten waren im Frühjahr 2002 abgeschlossen, so dass über das Anbringen einer Nisthilfe auf dem nun 30 Meter hoch gewordenen Turm nachgedacht werden konnte. Ihr Tagebuchschreiber nahm sich der Sache an. Am 5. April 2002 wurde das Nest gebaut, am 12. April wurde es auf dem Dach montiert, am 22. April war der erste Storch zur Stelle, am 9. Mai war ein Paar komplett. Obwohl während des gesamten Sommers die Bauarbeiten weiter gingen und ein Gerüst den gesamten Kirchenbau bis zur Spitze des Daches einschloss, blieb das Paar dem Nest treu, eine Brut fand allerdings – Gott sei Dank – nicht statt. Im Jahr 2003 allerdings erschien in der ersten Aprilhälfte ein anderes Paar und brachte zwei Junge zum Ausfliegen. 23 Jahre mussten vergehen, bis wieder junge Störche das Nest auf dem hohen Turm in Wilburgstetten verließen. Sie sehen also, dass man Geduld haben muss und dass es mit dem Anbieten einer Nisthilfe noch lange nicht getan ist. Wenn der Lebensraum und damit auch die Nahrungsgegebenheiten für ein Storchenpaar attraktiv sind oder wieder attraktiv werden, kommt es spontan zu Neuansiedlungen oder zu Wiederbesetzungen von lange verlassenen Neststandorten. Auch heuer mussten die Bewohner von Wilburgstetten nicht lange warten und in den ersten Apriltagen hatte sich ein Paar etabliert. Nun warten alle gespannt, ob es auch im Jahre 2004 mit dem Nachwuchs klappt.






Pfarrkirche St. Margareta nach dem Umbau und
dem Aufstocken des Kirchturmes:
Dem Storch gefällt es in 30 Metern Höhe
und die Brut verläuft in diesem Jahr ohne Probleme.

 
04. Mai 04

Gleich als erstes muss ich mit einer Entschuldigung und mit einer Korrektur starten, habe ich Sie doch mit meinem kürzlich hier erschienenen Exkurs über junge Brutstörche und deren Bruterfolge in einem Punkt nicht richtig informiert. Nur gut, dass ich diesen Fehler heute korrigieren kann und Sie (ich natürlich auch!) dadurch sicher etwas gelöster und mit mehr Hoffnung in die weitere Entwicklung am Dinkelsbühler Nest blicken können. Ich listete in meinem Tagebucheintrag von Ostern 2004 alle Fälle von mir bekannten zweijährigen Brutstörchen auf und kam zu dem Ergebnis, dass bis heute noch kein derartig junger Storch mehr als zwei Junge zum Ausfliegen brachte. Das gilt nun nicht mehr. Bei der Beschreibung des Mosbacher Falles aus dem Jahre 2001 (hier brütete ein zweijähriges Weibchen) schlüpften, wie ich richtig beschrieb, fünf Junge, von denen aber nicht drei während der Jungenaufzucht verschwanden, sondern nur ein einziges. Das bedeutet: Im Jahr 2001 brachte eine zweijährige Storchendame v i e r Junge zum Ausfliegen. Für diesen Fall liegen ungezählte Fotodokumente vor, doch ich brachte die Ihnen an Ostern mitgeteilte Situation mit der aus dem Jahre 2000 durcheinander. Damit beweist die genannte Störchin (sie brütet heuer zum vierten Mal nacheinander in Mosbach), dass es ein zweijähriger Storch durchaus schaffen kann, auch vier Junge zum Ausfliegen zu bringen. Damit ist die Mosbacherin in dieser Beziehung sicher Weltmeisterin unter den Frühreifen. Damit steigen unerwartet auch die Chancen unserer Dinkelsbühler Störchin, doch eine erfolgreichere Brutzeit, als zuerst geunkt, hinzulegen. Und das mit einem fünften Ei (wie damals in Mosbach) ist auch noch nicht ausgestanden. Ich werde mir mit jedem Tag sicherer, dass tatsächlich fünf mittelgroße Golfbälle im Nest liegen. Eine Neuerung tat sich während des Tages auf. Zum ersten Mal wurde das Nest frisch begrünt.


Frisches Grün!

Das bedeutet, dass irgendwo im Dinkelsbühler Umland der erste Grasschnitt eingesetzt hat. Prompt dokumentieren die Störche dieses landwirtschaftliche Ereignis mit einem „Nestbeleg“. Es gibt, wie schon erwähnt, auch heute erneut den Verdacht auf ein fünftes Ei. Beide Störche des Paares wechseln sich nach wie vor gekonnt und reibungslos beim Brüten ab und verstehen es, mit der Situation umzugehen. Könnten sie es nicht, hätten sie auch keine Brut in die Wege geleitet.

    
Brutablösung

 
05. Mai 04

Heute muss ich wieder einmal einige Bemerkungen zum Wetter machen. Nach einer relativ warmen Witterungsperiode wurde mit dem heutigen Tag eine feuchte und kühle eingeleitet. Der erste Eindruck hielt, was er von Anfang an versprach. Es regnete fast den gesamten Tag. Keine großen Regenmengen ergossen sich da über das immer noch ausgetrocknete Land, aber in Verbindung mit gerade noch schattigen 10 Plusgraden (am Abend kurz vor Sonnenuntergang gab es vor meinem Fenster lediglich 7 Grad) blieb man lieber zu Hause. Ich tat dies aber trotzdem nicht, sondern machte mich nach fast einer Woche Abstinenz nach Mosbach auf, sollten nach meinen Berechnungen (Brutbeginn 29./30.3.), heute doch Junge im Storchennest zu sehen sein. Von meiner erhöhten Position auf dem  Kirchturm wartete ich geduldig auf Aktionen des im Nest liegenden Storches. Natürlich beschränken alle Vögel bei kaltem und regnerischem Wetter die Brutpausen auf ein Minimum. So auch Meister Storch. Eischalenreste am Rande der Nestmulde verrieten mir allerdings sofort, dass sich Leben im Nest regen müsste. Tief geduckt verharrte Papa Storch, wie sich später herausstellte, im mächtig angebauten Nest. Nach einer viertel Stunde erhob er sich für ganz kurze Zeit und fast im gleichen Augenblick schnellten drei kleine hellgraue Köpfchen empor. Wenn das erste Junge am 1.oder 2.Mai das Licht der Welt erblickt hat, dann müssen Nummer 2 und 3 in kurzen Abständen danach der Eischale entronnen sein. Einige vorsichtige Schnabelbewegungen in Richtung der Kinderschar beendeten nach wenigen Sekunden meinen ersten Blickkontakt mit den Jungen. Beinahe lautlos erschien das beringte Weibchen, das als Zweijährige bereits vier Junge zum Ausfliegen gebracht hatte, legte ein großes Packet Gras ab und gab sich für eine ganze Weile der Gefiederpflege hin. Nach einigen Minuten erhob sich das Männchen von den drei Jungen und einer unbekannten Zahl von Eiern, trat auf die Seite und überließ dem Weibchen das Feld. Dieses legte sich sofort ins Nest, ohne zu füttern. Wenig später strich das Männchen ab und landete auf einer benachbarten Scheune, wo es sich in aller Ruhe vom wieder heftiger niedergehenden Regen nass machen ließ.


Verregnetes Mosbach im Mai


Vom Regen gezeichnetes Weibchen!

Im Dinkelsbühler Nest hielt heute die Lust auf Grün weiter an. Bereits in den frühen Morgenstunden fand sich eine neue Grasladung als gelungene Dekoration. Der Rest ist schnell erzählt. Man ertrug den Regen, die Kälte und tat nicht mehr als unbedingt nötig. Die Rückkehr des „Zweitstorches“ am Abend zog sich wieder einmal sehr in die Länge. Bei dichter Bewölkung und leichtem Regen war es nach 21 Uhr im Prinzip schon finster. Dennoch segelte „Er“ oder „Sie“ erst um 21:14 Uhr ins Nest. Das heißt Navigation und Steuerung verliefen ähnlich einem Blindflug.


Nest mit Dekoration


Das Eierzählen nimmt kein Ende: Sind es 5?

  
Trockenübungen

 
06. Mai 04

Schlimmer geht es nimmer! Ich spreche vom Wetter! Dauerregen bei unter 10 Grad ist zwar nicht gerade frühlingshaft, aber in der langen Wettergeschichte sind solche Kälterückfälle die Regel und haben Eingang in eine ganze Reihe von Bauernweisheiten und Sinnsprüchen gefunden.


Trostlos!

Somit muss es einen auch nicht verwundern, wenn das Storchennest in Isny im Allgäu (700 Meter über dem Meeresspiegel) heute während vieler Stunden ein eher winterliches Bild bot. Dass ein Storchenpaar in dieser Höhenlage mit durchschnittlichen Jahresregenmengen, die doppelt so hoch liegen wie in Franken, größere Probleme hat, Junge groß zu ziehen, liegt ja auf der Hand. Solche Ansiedlungen erweisen sich meist als nicht dauerhaft und bringen vom Bruterfolg für die Gesamtpopulation nichts. Sie werden auch als erste bei sinkendem Bestand wieder verlassen, da sie nicht in das optimale Biotopschema des Vogels Weißstorch passen. So sind die unterschiedlichen Storchenzahlen in den alten und in den neuen Bundesländern (ca. 750 Paare zu 3400 Paaren) nicht auf bessere Schutzmaßnahmen in den neuen Bundesländern zurückzuführen, sondern ausschließlich auf einen optimaleren Lebensraum im östlichen Teil unserer Republik. Leider gab es im Gästebuch diesbezüglich polemische Äußerungen, die von fehlendem Wissen geprägt waren. Ganz sicher ist es sogar umgekehrt: Im Westen wird ein vielfaches an Geld und persönlichem Einsatz in Maßnahmen zur Sicherung und Optimierung des Lebensraumes gesteckt, während im noch paradiesischen Osten dies nicht in gleichem Maße nötig ist, aber sicher bald nötig werden wird. Wer sich wundert, warum in Mecklenburg-Vorpommern sowie in Brandenburg auf einer Fläche von etwas über 50000 qkm fast 2500 Storchenpaare brüten, in Bayern auf einer solchen von 70000 qkm gerade mal 100 und dies auf eine verfehlte Artenschutzarbeit zurückführt, hat nicht die geringste Ahnung von den Bedürfnissen, die eine Vogelart wie der Weißstorch an seinen Lebensraum stellt. Es wird doch niemand ernsthaft behaupten wollen, dass in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern (man könnte auch weite Gebiete Ostpolens anführen) der Bestand deshalb so hoch ist, weil dort versucht wird, jedes einzelne Individuum durch Eingriffe am Nest (treue Leser kennen die zahlreichen Varianten, die uns da schon angeboten wurden) zu retten. Genauso wäre es falsch zu behaupten, dass in Bayern die Zahl der Storchenpaare so niedrig ist, weil in Teilen des Gebietes Nachwuchs auf Teufel kommt raus produziert wird. Sie sehen also, dass zum Verständnis der Zusammenhänge schon etwas mehr Sachverstand über biologische Zusammenhänge nötig ist. Störche siedeln sich dort an, wo der Lebensraum in Ordnung und damit die Nahrungsgrundlage gegeben ist. Wird durch Fütterungen eine zooähnliche Situation geschaffen, brüten an Orten, an denen  sonst nie und nimmer Störche ihr Auskommen finden würden, auch 10 bis 40 Paare (vor allem in Baden-Württemberg und der Schweiz). So beliefen sich allein die Futterkosten für manche derartigen Wiedereinbürgerungsversuche auf hohe sechsstellige Mark- bzw. Frankenbeträge.

Dass unser Traumpaar auch den nächsten Regentag unbeschadet überstanden hat, ist eine Selbstverständlichkeit. Brutpausen gab es heute wirklich nur, wenn es nicht anders ging. Auch die Übernahme des Geleges durch den Ablösenden vollzog sich in rasantem Tempo. Das Wenden der Eier geschah in viel längeren Intervallen als zuletzt bei trockenem und wärmerem Wetter. Man sieht also sehr schön, wie sich die Vögel den veränderten Bedingungen anpassen und entsprechend reagieren. Das sollten sich alle Andersdenkenden hinter ihre Ohren schreiben, statt bei schlechtem Wetter Nesteingriffe zu verlangen und diese auch noch durchzuführen. Naturschutzgesetze hin oder her. Ein so langlebiger Vogel wie der Weißstorch darf, ja muss, bei einem Fünfergelege Verluste in der Zeit der Brut und Jungenaufzucht hinnehmen, sonst hätte sich aus einem Vogel mit durchschnittlich vier bis fünf Eiern schon längst einer „herausevolutioniert“, der nur ein Zweiergelege zeitigt. Wie schnell veränderte Umweltbedingungen bei Vögeln genetisch fixiert werden, zeigen die dramatischen Anpassungen an neue Überwinterungsgebiete bei zahlreichen Singvögeln (Paradebeispiel Mönchsgrasmücke) sowie erste Anzeichen für eine derartige Entwicklung beim Weißstorch. Vielleicht ist auch ein sinkendes Erstbrutalter bereits eine Reaktion auf eine höhere Zahl an Verlusten. Denn wenn eine Vogelart, die früher frühestens mit dem dritten Lebensjahr geschlechtsreif wurde, meist aber erst mit 4 oder 5 Jahren erstmals brütete, seit einigen Jahren bereits mit 2 Jahren zur ersten Brut schreitet, ist dies eine revolutionäre Entwicklung. Auch verbesserte Bedingungen in den Überwinterungsgebieten und eine daraus folgende Steigerung der Fitness könnte das Erstbrutalter in der beschriebenen Weise drücken. Beide Erklärungsversuche würden aber dafür sorgen, dass unter dem Strich ein Absinken des Storchenbestandes vorläufig verhindert würde. Ob als weitere Maßnahme in der Überlebensstrategie des Weißstorchs eine Erhöhung der durchschnittlichen Gelegegröße im Gange ist, werden zukünftige Untersuchungen auf diesem Gebiet belegen. Wenn ich so die Reihe der Internet-Nester durchgehe, die einen vollständigen Einblick in die Nestmulde erlauben, finde ich meist ein Fünfergelege. Die Zahl 4 ist dabei eindeutig in der Minderheit. Zufall oder ein weiterer Schritt in Richtung Verlustausgleich bzw. ein Schritt momentane optimale Verhältnisse optimal zu nutzen?


Sind es nun 5 Eier?

Full House!?
 
07. Mai 04 Der Dauerregen setzte sich auch heute bis in die späten Nachmittagsstunden fort, so dass die Wörnitz seit langem wieder einmal über ihre Ufer trat.
 

 Schlimmer geht es nimmer!

Hoppla!

Ob dieses Wetter nun für Störche vorteilhafter oder eher nachteilig ist, bedarf einer kleinen Abhandlung. Im Augenblick besteht für Landwirte keine Möglichkeit, das bereits hoch stehende Gras großflächig zu mähen. Dazu ist es einfach zu nass. Das bedeutet, dass es noch einige Tage dauern wird, bis damit begonnen werden kann. Hohes Gras heißt aber andererseits für Störche, dass selbst die Erbeutung von Regenwürmern nicht einfach ist, da die optische Lokalisierung der Beute erschwert ist. Gleiches gilt natürlich für die Jagd nach Mäusen. Besser wäre es, wenn im Nahrungsgebiet stets freie Flächen für den Nahrungserwerb bereit gehalten werden. Deshalb wäre es in Sachen Storchenschutz die billigste und effektivste Maßnahme, mit davon betroffenen Landwirten eine sukzessive, das heißt eine gestaffelte Mahd zu vereinbaren. So gäbe es über Wochen stets freie Flächen, auf denen ein guter Jagderfolg für Störche keine Probleme darstellt und auf der anderen Seite Rückzugs- und Rekreationsflächen für potentielle Nahrungstiere in den noch nicht gemähten Abschnitten. Hier mit den Landwirten zu für beide Seiten akzeptablen Lösungen zu kommen, sollte in allen Storchengebieten die vordringlichste Aufgabe sein. So sollten auch bei Dauerregen unbedingt im näheren Umkreis um das Nest Wiesenstreifen abgemäht werden. Wenn es nicht maschinell durchführbar ist, lohnt sich teilweise auch der alte „Handbetrieb“. Hier könnten Naturschützer und Freiwillige vor Ort mit einbezogen werden. Warme Eimer und anderer Unsinn würden damit schlagartig der Vergangenheit angehören und Störche könnten auf vorhandene Nahrungstiere zurückgreifen. Altstörche vermeiden es bei dem momentanen „Sauwetter“ sehr weit zu fliegen. So sind die Wiesenbereiche um das Nest wichtige Nahrungsquellen. Sehr kleine Junge sind gegen kühles und nasses Wetter besser geschützt als solche von über 6 Tagen. Im zarten Jungenalter erheben sich die Altstörche kaum vom Nest. Deren Körperwärme von über 41 Grad wird praktisch hautnah an die Jungen weitergegeben, so dass eine Unterkühlung ausgeschlossen werden kann. Auch ist der Nahrungsbedarf bei frisch geschlüpften Küken von unter 100 Gramm noch wenig bedeutsam, da die Kleinen auch noch von Eiinhaltsstoffen zehren und selbst bei schlechtem Flugwetter gibt es meist so viel Futter, dass die Versorgung der Jungen gelingen sollte. Gravierender und verlustreicher gestalten sich die Verhältnisse bei größeren Jungen. Hier ist besonders die Altersklasse der 6 bis 10 Tage alten Jungen gefährdet. Kann nun ein Altvogel wegen des Dauerregens nicht sehr weit fliegen, ist der Nahrungsbedarf für die Jungen in dieser Zeit relativ groß (bei Jungen der genannten Altersklasse gibst es den steilsten relativen Gewichtszuwachs) und sind in Bezug auf die Beutetiergröße enge Grenzen gesetzt, kommt es am ehesten zu Jungenverlusten. Es besteht dann die Gefahr des Verhungerns, auch wenn die Eltern genug Beute herbeischleppen. Es bringt aber einem 8-tägigen Küken wenig, wenn man ihnen Mäuse vorlegt, aber Regenwürmer von der Größe her die richtige Beute wären. Da ist es auf alle Fälle die sicherste Lösung, wenn der Regen, so wie es in den Vormittagstunden der Fall war, aufhört und nur noch relativ kühles, aber trockenes Wetter vorherrscht. Da ergeben sich auch wieder klarere Bilder, die uns die Videokamera liefert und niemand gerät in Gefahr, um die Störche irgendwelche Sorgen haben zu müssen. Auf neuen Bildern des Tages glaubte ich heute fast zweifelsfrei 5 Eier entdeckt zu haben. Auch wenn man nun nicht jedes einzeln und klar gegliedert vor sich sehen kann, muss es sich bei einem so großen weißen Fleck schon mindestens um 5 Eier handeln. Mauserfedern verzieren immer noch das Nest.


Man beachte die Mauserfeder und viele, viele Eier!

 
 08. Mai 04 Kaum zu glauben! Am Morgen scheint die Sonne! Zwar nur ein kurzes Intermezzo, aber dafür blieb es den Rest des Tages bei bewölktem Himmel fast trocken.


Sonne! Kaum zu glauben!

Ein unangenehmer Wind ließ allerdings die gefühlten Temperaturen noch niedriger erscheinen als die tatsächlich gemessenen von knapp 10 Grad. Das spürte ich bei meinem Ansitz auf dem Mosbacher Kirchturm ganz besonders heftig. Den Störchen muss es ähnlich ergangen sein, sie erhoben sich nur jeweils einmal in zwei Stunden. Dazwischen lag die Brutablösung. Das einzige, was heute einen Hinweis auf Junge gab, war eine Eischale, die die Storchenmutter aus der Nestmulde hob und an den Nestrand legte. Junge zeigten sich diesmal in den Augenblicken, in denen sich mir die Möglichkeit geboten hätte, nicht.


Wenigstens regnet es heute nicht!


Gefiederpflege muss bei jedem Wetter sein!

Mit Sicherheit blieben sie viel lieber tief in die kleine Nestmulde gekuschelt. Eine Fütterung durch das ablösende Weibchen fand auch heute nicht statt. Später entdeckte ich das Männchen auf einer überschwemmten Wörnitzwiese zwischen Mosbach und Tribur. Dabei sah ich, dass es tüchtig Regenwürmer erbeutete. Bis sich bei unserem Nest Leben im Nest zu regen beginnt, müssen wir noch über 14 Tage warten. Aber wenn wir den bisherigen Verlauf der Brut betrachten, wird die Zeit bis dahin wie im Fluge vergehen. Bei jedem Wenden der Eier, versuchte ich mein Hauptaugenmerk auf die immer noch nicht geklärte  Frage nach der endgültigen Gelegegröße zu stellen. Mal sah es wie fünf Eier, dann wieder mehr nach vier Eiern aus. Kein Grund aber, sich deswegen noch mehr graue Haare wachsen zu lassen.

   
Eier, Eier, Eier


Dehnübungen

 
09. Mai 04

Wir wollen unsere Reise zu den Störchen an der Wörnitz heute weiter fortsetzen und fahren von Wilburgstetten, unserer letzten Station, über Welchenholz ins rund vier Kilometer entfernte Weiltingen. Gerade auf diesen vier Kilometern mäandriert die Wörnitz in besonders eindrucksvoller Weise und überall findet man Spuren der Tätigkeit zweier Biberfamilien. Auf dem alten, nicht mehr in Betrieb befindlichen Sägewerkskamin von Heinrich Ströhlein - auch heute noch betreibt die Familie ein Sägewerk - befindet sich seit etwa 75 Jahren ein Storchennest. Vorher befand sich dieses auf dem Dach des Kirchturms. Schon GENGLER schreibt in seiner Bestandsübersicht aus dem Jahre 1903:“...Weiltingen: Hier steht seit langer Zeit ein alljährlich besetztes Nest auf der Kirche.“ Wann dann die Übersiedelung auf den heutigen Standort erfolgte, bleibt im Dunkeln. Nach Aussagen der Familie Ströhlein muss es aber wohl Ende der 20er bis Anfang der 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts gewesen sein, als mit der Umstellung der mit Dampf betriebenen Säge auf elektrischen Antrieb der Kamin nicht mehr gebraucht wurde. Seit diesen Jahren gehören Weiltingen und sein Storchennest auf dem hohen Kamin zu den erfolgreichsten im westlichen Mittelfranken. In den Jahren, in denen ich das Geschehen dort durch persönliche Beobachtungen verfolge - das ist seit 1969 der Fall – war das Nest nur 1997, von Besuchen einzelner Störche abgesehen,  nicht besetzt. In 35 Jahren – bis einschließlich 2003 – brüteten die Paare 29 Mal erfolgreich. Nur fünf Mal flogen keine Junge aus. Das bedeutet die beste Bilanz von allen im westlichen Mittelfranken in diesem Zeitraum besetzten 43 Storchennestern. Insgesamt flogen in 29 erfolgreichen Brutjahren bis heute 76 Junge aus, was einen Schnitt von 2,62 Jungen pro Brut ergibt. Blickt man noch auf die Jungenzahlen in den genannten 29 Jahren, weist die Statistik 2 Mal 5 Junge, 7 Mal 4 Junge, 6 Mal 3 Junge, 6 Mal 2 Junge und 8 Mal 1 Junges auf. Die hohe Zahl von acht Fällen, in denen nur 1 Junges flügge wurde, überrascht schon etwas. Gerade der Zeitraum von 1996 bis 2003 fällt hinsichtlich des Bruterfolges mit lediglich 13 Jungen in 8 Jahren gegenüber der vorangegangenen Periode deutlich ab. Ein kleiner Hoffnungsschimmer war das Brutjahr 2003, in dem wieder einmal 3 Junge ausflogen. 1998 wurde das Nest mit vier Jungen bei einem Tornado, der zahllose Strommasten im Gebiet um Weiltingen umknickte, teilweise vom Kamin geweht. Drei Junge starben, das vierte überstand den Sturz offenbar unverletzt und wurde mit Hilfe der Feuerwehr wieder ins Nest gesetzt. Drei Wochen später verunglückte das Männchen des Paares an einer Stromleitung. Es wurde von mir eingefangen und in die Pflege- und Auffangstation für verletzte Vögel, die der Landesbund für Vogelschutz in Ansbach betreibt, gebracht. In der Zwischenzeit versorgte das verbliebene Weibchen sein einziges Junges allein ohne jedes Problem und ohne jede menschliche Hilfe. Nach 14tägiger Pflege brachte ich das Männchen wieder zurück an seinen Brutort. Es wurde vom Weibchen begrüßt und wie ein alter Bekannter zum Nest geleitet. Anschließend beteiligte es sich wieder an der Aufzucht des Jungen. 1979 wurde das Nest zum letzten Mal vor der Brutzeit gekürzt, das es eine Höhe von über 1,50 Meter erreicht hatte und abzustürzen drohte. Seitdem sind keine Nestpflegemaßnahmen mehr erforderlich gewesen. Das Nest konnte sich also – mit Unterbrechung durch die Sturmkatastrophe – seit 25 Jahren ungehindert entwickeln.


Der alte Sägewerkskamin von Weiltingen 


Das „beste“ Nest ganz Westmittelfrankens
  

Die Sonne verzog sich den ganzen Tag erneut und ließ ab Mittag dem Regen wieder breiten Raum. Da halfen nur noch dicke Pakete aus frischem Gras, um etwas Abwechslung ins Einheitsgrau zu bringen.


Frisch begrünt

Gleich sind die Eier wieder verschwunden

 
Tristesse!

 

Bitte helfen Sie den Störchen mit Ihrer Spende.
Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre Beiträge zum Erhalt der Webcam und zur Sicherung des Lebensraumes unserer Störche.

Translate this page with Google

Thomas Ziegler

Home ] Nach oben ] Storchentagebuch 1 ] Storchentagebuch 2 ] Storchentagebuch 3 ] Storchentagebuch 4 ] [ Storchentagebuch 5 ] Storchentagebuch 6 ] Storchentagebuch 7 ] Storchentagebuch 8 ] Storchentagebuch 9 ]

Storchentagebuch 2001 ] Storchentagebuch 2002 ] Storchentagebuch 2003 ] Storchentagebuch 2004 ] Storchentagebuch 2005 ] Storchentagebuch 2006 ] Storchentagebuch 2007 ] Storchentagebuch 2008 ] Storchentagebuch 2009 ] Storchentagebuch 2010 ] Reisebericht ]

Webmaster